ahistorische Diskussionen
Hallo,
Hallo,
ich greife mal einen erst kürzlich hier geäußerten
Grundgedanken auf und schwäche ihn ab.
Bitte dringend vorab lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulti um Multikulti
überhaupt zu begreifen. Keinesfalls Multikulti so auffassen
wie ihr es gerne möglicherweise tun würdet !!!
Ist eine akzeptable Definition, aber nicht die einzig sinvolle.
These: Multikulturalismus in D erzeugt Konflikt- und
Gewaltpotential.
Ich liefer hier keine „Belege“, sondern stelle diese These zur
(fruchtbaren ?) Diskussion.
Das politische Konzept des Multikulti ist per se falsch und
verhindert Integration von Migranten.
Es erzeugt Parallelgesellschaften und bereitet damit den Boden
für u.a. kriminelle Milieus (bis hin zum Terrorismus), die der
in D geltenden fdGO politisch diametral entgegengesetzt sind.
Das ist nicht zwingend richtig, wenn das Verhältnis von Mehrheits- und Minderheitenkultur richtig austariert ist.
Diese Diskussionen sind deswegen so unergiebig und laufen (auch hier in w-w-w) deswegen so vorhersehbar, weil sich viele „Kombattanten“ nicht bewußt sind, daß „Multikulti“ absolut nichts Neues ist, sondern eher das politische Konzept des Nationalstaates eine relativ neue geistig-politische Erfindung des 19.Jhdts ist.
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, daß eigentlich (mit sehr wenigen Ausnahmen wie dem pharaonischen Ägypten) das multikulturelle Großreich zumindest im europäisch/asiatisch/nordafrikanischen Gebiet über die Jahrhunderte das staatliche Erfolgsmodell schlechthin war. Ganz egal, ob Römer, Osmanen, heiliges römisches Reich, Habsburger, Russen, Perser, Inder, Chinesen, Briten - alles waren multikulturelle Großreiche, die idR dann am erfolgreichsten waren, wenn die vorherrschende „Leitkultur“ den Minderheiten genug Raum ließ, ihre eigenen Traditionen zu pflegen.
Wenn dieser Mix gelang, konnten diese Reiche über viele Jahrhunderte erfolgreich existieren, da sie aus der Vielfalt auch eine hohe Innovationskraft schöpften.
Nicht umsonst gibt es Stimmen, die insbesondere einen Zusammenhang herstellen zwischen aggressiven, intoleranten monotheistischen Religionen und dem Niedergang einiger Großreiche.
Selbst Spanier und Franzosen waren und sind bis heute nicht die in sich geschlossenen und kulturell einheitlichen Nationalstaaten, als die sich gerne darstellen.
Auch die sog. Nationalstaaten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren idR mit großen kulturellen Minderheiten auf ihrem Staatsgebiet „gesegnet“.
Welche Folgen ergeben sich zukünftig für sowohl eine
Migrations- als auch Integrationspolitik ?
Das man definiert, was man von Migranten erwartet, zB eine Art „Verfassungspatriotismus“ einschl. der dazugehörigen Rechtsordnung und ihnen dann auch die Möglichkeit gibt, diesen Erwartungen gerecht werden zu können.
Dann würden sich viele vorurteilsbeladene Schreiberlinge evtl. wundern, wie viele Muslime - auch strenggläubige - sofort bereit wären, den Satz zu unterschreiben: „Religion ist Privatsache“!
Ist jetzt nur mal so ein Einwurf, schließlich füllt das Thema in all seinen differenzierten Facetten -zig Regalmeter
Gruß
&Tschüß
vdmaster
Wolfgang