Birgt Multikulti in D Konflikt- und Gewaltpotential ?

Hallo,

ich greife mal einen erst kürzlich hier geäußerten Grundgedanken auf und schwäche ihn ab.

Bitte dringend vorab lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulti um Multikulti überhaupt zu begreifen. Keinesfalls Multikulti so auffassen wie ihr es gerne möglicherweise tun würdet !!!

These: Multikulturalismus in D erzeugt Konflikt- und Gewaltpotential.

Ich liefer hier keine „Belege“, sondern stelle diese These zur (fruchtbaren ?) Diskussion.
Das politische Konzept des Multikulti ist per se falsch und verhindert Integration von Migranten.
Es erzeugt Parallelgesellschaften und bereitet damit den Boden für u.a. kriminelle Milieus (bis hin zum Terrorismus), die der in D geltenden fdGO politisch diametral entgegengesetzt sind.

Welche Folgen ergeben sich zukünftig für sowohl eine Migrations- als auch Integrationspolitik ?

Gruß
vdmaster

Nein, eher lustige Diskussionen:smile:
Hallo,

ich denke nicht Multikulturalität sondern eine Zwangsassimilation (die oft fälschlicherweise als Integration bezeichnet wird) würde zu Konflikten führen. Oder möchtest Du jeden Sonntag in die Kirche gehen wenn Du Atheist bist nur weil die Mehrheitsgesellschaft das möchte? Man sehe sich einmal ethnische Konflikte an: Viele werden dadurch entzündet weil die Mehrheit der Minderheit ihre Eigenheiten untersagt, z.B. verbietet die eigene Sprache zu sprechen.

Die ganze Diskussion über Migranten kann ich nicht ernst nehmen. Das hätte man vor rund 50 Jahren diskutieren sollen, jetzt im nachhinein zu überlegen ob es damals eine gute Idee war Gastarbeiter nach Deutschland zu holen ist etwas für Geschichtsfanatiker.

Ich sehe in solchen Diskussionen oft abstruse Argumente, z.B. werden Personen mit Migrationshintergrund beschuldigt krimineller zu sein als die eingesessenen Deutschen. Dabei kann ich nur schmunzeln. Man hat sich damals Personen nach Deutschland geholt die dann hier als Hilfsarbeiter tätig wurden. Man kann sich vorstellen dass das in ihrem Heimatland nicht die am besten gebildeten waren, man hat also die Unterschicht eingeladen. Jetzt erwarten einige ernsthaft dass sich die Unterschicht die damals kam in den folgenden Generationen zur Mittel- oder Oberschicht gemausert hat. Das ist für einige der Fall, für die Masse ist das unrealistisch, unabhängig ob es Deutsche oder Ausländer sind. Da Ausländer dazu noch unter Diskriminierung leiden werden sie gesellschaftlich noch weiter nach unten gedrückt, während einige Deutsche (auch aus der Unterschicht) davon profitieren weil sie z.B. besser Deutsch sprechen als die meisten Migranten und deshalb eher die Jobs bekommen die es ohne die rund 15 Millionen Personen in Deutschland mit Migrationshintergrund nicht gegeben hätte.

Dann geht man scheinbar davon aus dass die Migranten einfach so zu Deutschen werden nachdem sie ein paar Jahre hier sind. Sowas funktioniert nur nach langer Zeit wenn die Ähnlichkeiten davor schon da sind, also z.B. zwischen Deutschen und Irischen Auswanderern die in die USA gegangen sind. Zwischen schwarzen und weißen Amerikanern dort gibt es immer noch enorme Vorbehalte, wie Freundschaftsnetzwerke der Schulen dort gut zeigen.

Eine gemeinsame Gesellschaft zu schaffen ist ein langer und komplizierter Prozess, aber nicht unmöglich. Z.B. müßten mehr Maßnahmen zum bedeutungsvollen Kontakt zwischen den verschiedenen Teilen der Gesellschaft geschaffen werden. (Z.B. gemeinsame interaktive Projekte, Sport…) um die Ziele der multikulturellen Gesellschaft zu erreichen (also gegenseitige Toleranz). Dazu sollte man keine Toleranz mit Intoleranz haben, egal von welcher Seite diese kommt.

Aber jetzt darüber zu diskutieren ob die multikulturelle Gesellschaft gut ist oder nicht wäre so als wenn man darüber debattiert ob jemand der etwas angestellt hat geboren hätte werden sollen. Deutschland ist multikulturell und man sollte nicht darüber reden ob das gut ist oder nicht sondern wie man diese Gesellschaft am besten organisiert so dass die Ziele des Multikulturalismus erreicht werden.

Gruß
Desperado

Nur mal zu den Begriffen.

Integration = Anerkennung der Gesetze und Eibnwohner, Arbeit

Assimilation = Weiterer Schritt nach der Integration über mehrere Generationen

Hallo Desperado,

danke für Deine ausführliche Antwort. Leider bringt sie gar nix und geht am Thema vorbei. Du hast ganz offenkundig den Wiki-Artikel nicht gelesen. Sonst solltest Du wissen, dass Du Multikulti fehlerhaft übersetzt. Nämlich so wie es - irreführend - allgemeinhin getan wird.

Es geht um das Modell Multikulti. Nicht darum, dass eine oder mehrere Parteien den Begriff falsch verwendet haben oder noch tun, weil er eben mal so in den Köpfen ist.

Dies zeigt mir auch Dein Verweis auf die „Zwangsassimilation“. Das ist doch nur ein politisches Schlagwort, als wirklich ! Genauso wie „Biertrinker und Gartenzwerge“ wie es kürzlich mal in einem Beitrag zu einer ähnlichen Thematik hieß.

Nimms mir bitte nicht übel: Thema verfehlt.

Gruß
vdmaster

Re^2: Nein, eher lustige Diskussionen:smile:
Hallo,

Ergänzend aus dem Duden:

Integration:
2. (bildungssprachlich) Einbeziehung, Eingliederung in ein größeres Ganzes
3. (Soziologie) Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit.

1 und 4 habe ich mal außen vorgelassen. Man sieht aber an 2+3 bereits, auch wenn 2 im Duden den bildungssprachlichen Aspekt beleuchtet, dass es durchaus ein Spannungsverhältnis der Begriffe gibt.

Viele möchten Integration wie 2 verstanden wissen. Also die Migranten (auch mit Hintergrund) sollen sich eingliedern. Letztlich ist es natürlich aber wie bei 3. Aspekte der neuen Kulturen werden der ansässigen "Leit"kultur hinzugefügt und ergänzen oder ersetzen diese in Teilen. So banal es sich anhört: Deutschlanf wäre ärmer ohne Pizza, Espresso, Guiness oder Döner.

Assimilation:
3. (Soziologie) Angleichung eines Einzelnen oder einer Gruppe an die Eigenart einer anderen Gruppe, eines anderen Volkes

Andere Def. habe ich wieder außer acht gelassen. Wie Du richtig ausführst ist die Assimilation das Ziel einer gelungenen Integration. Wobei die bisherige Kultur sich langsam auflöst, sofern sie ansonsten unüberbrückbare Differenzen mit der neuen Kultur bilden würde. Krasses Beispiel wäre der Ehrenmord, der in der 1 Einwanderergeneration (je nach Kultur) noch höherwertiger eingestuft wird als die in D gültigen Gesetze. Spätestens in der 3 Generation aber praktisch nicht mehr vorkommt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Transkulturelle_Gesells…

Zitat: "Seyran Ateş skizziert in ihrem 2007 erschienenen Buch „Der Multikulti-Irrtum“ die Vision einer transkulturellen Gesellschaft. Darunter versteht sie eine Gesellschaft, in der Zuwanderer in mindestens zwei Kulturen zuhause sind: In ihrer Herkunftskultur, aber auch in der Kultur ihrer Aufnahmegesellschaft. Falls es zu unüberbrückbaren Gegensätzen zwischen beiden Kulturen kommt, hat die Kultur der Aufnahmegesellschaft Vorrang. Deshalb setzt sich Seyran Ateş für die kompromisslose Durchsetzung der Menschenrechte auch bei Zuwanderern ein. Ateş fordert eine „europäische Leitkultur“.

Wie der Titel ihres Buches bereits anzeigt, grenzt Seyran Ateş ihre Vision einer transkulturellen Gesellschaft scharf von der Idee der Multikulturalität ab. Den - Zitat - „urdeutschen Multikulti-Fanatikern“ wirft Seyran Ateş eine „schwere Schuld“ vor. Sie hätten Toleranz gegenüber Menschenrechtsverletzungen gezeigt, Frauen und Mädchen im Stich gelassen und statt eines Miteinanders zu einem Nebeneinander und Gegeneinander in der Gesellschaft beigetragen."

Gruß
vdmaster

Hi
Naturgemäß bringt jede Veränderung ein Konfliktpotenzial. Insofern ist deine Aussage eine Binsenweisheit *zwinker*

Nehmen wir mal die Multikulti-Definition aus Wikipedia, dann ist ein derartiger Ansatzt in der Tat nicht praktikabel. Denn diese setzt ja vorraus, dass sich unterschiedliche Kultuiren gegenseitig anerkennen und als gleichwertig betrachten. Das ist offenkundiger Unfug, wenn z.B. jemand die aztekische Kultur hierzulande praktizieren möchte, dann gibt das sehr schnell erhebliche Probleme.

Ein derartiger Multikultureller Ansatz kann nur dann funktionieren, wenn die beteiligten Kulturen die gleichen/ähnlichen Kernwerte aufweisen. Wie sie z.b. in der UN Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) niedergelegt sind.
Diese Rechte sind weitgehend unversal, dies Zeigt sich z.B. darin, dass die Kairoer Erklärung der Menschenrechte von 1990 2004 durch eine signifikant geänderte (in Richtung der AEMR) Fassung ersetzt wurde

(Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass die Wikipedia-Definition sicherlich nicht die allein glückselig machende ist).

Betrachtet man z.B. die Schweiz als einen multikulturellen Staatso teilen die 4 Sprachgruppen die gleichen Kernwerte.
Gleiches gilt für klassische Einwandererstatten wie z.B. Australien, wo die Bruchlinien weniger entlang der Ethnischen Gruppen, sondern eher entlang der sozialen Schichten verlaufen.

Betrachtet man als Gegenbeispiel die neulichen Unruhen in Schweden, so zeigt sich, dass hier sozialer Status und ethnische Zugehörigkeit weitgehend identisch sind.

LG
Mike

ahistorische Diskussionen

Hallo,

Hallo,

ich greife mal einen erst kürzlich hier geäußerten
Grundgedanken auf und schwäche ihn ab.

Bitte dringend vorab lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulti um Multikulti
überhaupt zu begreifen. Keinesfalls Multikulti so auffassen
wie ihr es gerne möglicherweise tun würdet !!!

Ist eine akzeptable Definition, aber nicht die einzig sinvolle.

These: Multikulturalismus in D erzeugt Konflikt- und
Gewaltpotential.

Ich liefer hier keine „Belege“, sondern stelle diese These zur
(fruchtbaren ?) Diskussion.
Das politische Konzept des Multikulti ist per se falsch und
verhindert Integration von Migranten.
Es erzeugt Parallelgesellschaften und bereitet damit den Boden
für u.a. kriminelle Milieus (bis hin zum Terrorismus), die der
in D geltenden fdGO politisch diametral entgegengesetzt sind.

Das ist nicht zwingend richtig, wenn das Verhältnis von Mehrheits- und Minderheitenkultur richtig austariert ist.

Diese Diskussionen sind deswegen so unergiebig und laufen (auch hier in w-w-w) deswegen so vorhersehbar, weil sich viele „Kombattanten“ nicht bewußt sind, daß „Multikulti“ absolut nichts Neues ist, sondern eher das politische Konzept des Nationalstaates eine relativ neue geistig-politische Erfindung des 19.Jhdts ist.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, daß eigentlich (mit sehr wenigen Ausnahmen wie dem pharaonischen Ägypten) das multikulturelle Großreich zumindest im europäisch/asiatisch/nordafrikanischen Gebiet über die Jahrhunderte das staatliche Erfolgsmodell schlechthin war. Ganz egal, ob Römer, Osmanen, heiliges römisches Reich, Habsburger, Russen, Perser, Inder, Chinesen, Briten - alles waren multikulturelle Großreiche, die idR dann am erfolgreichsten waren, wenn die vorherrschende „Leitkultur“ den Minderheiten genug Raum ließ, ihre eigenen Traditionen zu pflegen.
Wenn dieser Mix gelang, konnten diese Reiche über viele Jahrhunderte erfolgreich existieren, da sie aus der Vielfalt auch eine hohe Innovationskraft schöpften.
Nicht umsonst gibt es Stimmen, die insbesondere einen Zusammenhang herstellen zwischen aggressiven, intoleranten monotheistischen Religionen und dem Niedergang einiger Großreiche.
Selbst Spanier und Franzosen waren und sind bis heute nicht die in sich geschlossenen und kulturell einheitlichen Nationalstaaten, als die sich gerne darstellen.

Auch die sog. Nationalstaaten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren idR mit großen kulturellen Minderheiten auf ihrem Staatsgebiet „gesegnet“.

Welche Folgen ergeben sich zukünftig für sowohl eine
Migrations- als auch Integrationspolitik ?

Das man definiert, was man von Migranten erwartet, zB eine Art „Verfassungspatriotismus“ einschl. der dazugehörigen Rechtsordnung und ihnen dann auch die Möglichkeit gibt, diesen Erwartungen gerecht werden zu können.

Dann würden sich viele vorurteilsbeladene Schreiberlinge evtl. wundern, wie viele Muslime - auch strenggläubige - sofort bereit wären, den Satz zu unterschreiben: „Religion ist Privatsache“!

Ist jetzt nur mal so ein Einwurf, schließlich füllt das Thema in all seinen differenzierten Facetten -zig Regalmeter

Gruß

&Tschüß

vdmaster

Wolfgang

Hallo,

Nehmen wir mal die Multikulti-Definition aus Wikipedia, dann
ist ein derartiger Ansatzt in der Tat nicht praktikabel. Denn
diese setzt ja vorraus, dass sich unterschiedliche Kultuiren
gegenseitig anerkennen und als gleichwertig betrachten.

Fragliche Wiki-Passage
„Die ethnischen und kulturellen Gruppen sollen hingegen einzeln existieren. Dabei beruht dieses Modell auf der Annahme, dass die (Angehörigen der) jeweiligen Ethnien sich gegenseitig Verständnis, Respekt, Toleranz entgegenbringen und einander als gleichberechtigt ansehen können.“

Ohne hier penibel sein zu wollen. Gleichberechtigt ist durchaus schwächer als gleichwertig. Der Teilnehmer einer Kultur A wird in aller Regel per se seine Kultur als höherwertiger betrachten. Ansonsten würde er ja zur Kultur B überwechseln. Und genau das ist nicht Ziel des Multikulturalismus.
Zumindest streng genommen. Multikulti zementiert demzufolge die Unterschiede.

Ein derartiger Multikultureller Ansatz kann nur dann funktionieren, wenn die beteiligten Kulturen die
gleichen/ähnlichen Kernwerte aufweisen.

Betrachtet man z.B. die Schweiz als einen multikulturellen
Staatso teilen die 4 Sprachgruppen die gleichen Kernwerte.

Durchaus. Du beschränkst es jedoch auf die Nationalschweizer. Zum multikulturellen Aspekt fehlen die über 20 % Ausländer. Die rätoromanische Sprachgruppe liegt bei unter 1%. Aber seis drum. Auf dem Papier teilen sie die gleichen Werte. So wie die Deutschen, obwohl wir auch bei denen deutliche Kulturunterschiede feststellen können. Kommt Zeit, kommt Verwischung dieser Unterschiede.
In D wäre jetzt in den letzten knapp 70 Jahren (DDR mal außen vor) niemand auf die Idee gekommen, die einzelnen deutschen Volksgruppen darin zu bestärken, sich nicht zu vermischen. Durch Heirat und Wanderungsbewegungen. Die kulturelle Vielfalt erschöpfte sich in ein wenig Karnevaltheater und Länderstolz bei Wettkämpfen oder Statistikvergleichen. So konnte jeder noch denken „mia san mia“, auch wenns gar nicht mehr stimmte.

So wie in Europa die Unterschiede langsam und Stück für Stück verschwimmen.

Multikulti ist ein falsches, nichtintegratives Konzept, welches von den Grünen aus ideologischen Gründen immer noch zur Leitbildikone stilisiert wird. Quelle Wiki: "Claudia Roth verwies 2004 auf den faktischen Bestand einer multikulturellen Gesellschaft: „Wir haben eine multikulturelle Gesellschaft in Deutschland, ob es einem gefällt oder nicht […] Die Grünen werden sich in der Einwanderungspolitik nicht in die Defensive drängen lassen nach dem Motto: Der Traum von Multi-Kulti ist vorbei.“ Da klingt für mich noch viel zuviel 68er-APO-Tagträumerei mit; bei gleichzeitiger Ausblendung der Realitäten.

Ein anderer sagte einmal 1991: "Und ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir in den nächsten drei bis vier Jahren in den neuen Bundesländern blühende Landschaften gestalten werden …“

Soviel zu politischen Visionen :smile:.

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

danke für Deine ausführliche Antwort. Leider bringt sie gar
nix und geht am Thema vorbei. Du hast ganz offenkundig den
Wiki-Artikel nicht gelesen. Sonst solltest Du wissen, dass Du
Multikulti fehlerhaft übersetzt. Nämlich so wie es -
irreführend - allgemeinhin getan wird.

Du willst also eine Begriffsdiskussion führen. Schön, aber nicht mit mir. Mir geht es um das Thema und das kann man nicht isoliert betrachten weil es zu komplex ist.

Wer definiert denn Begriffe? Die Medien? Die Masse? Ist „Sale“ ein anderes Wort für Schlußverkauf oder könnten Geschäfte genau so gut „Hallo“, „Kaufen“, „Extreeeeeem“ auf ihre Scheiben schreiben was dann auch als Synonym für Schlußverkauf gesehen wird?

Dies zeigt mir auch Dein Verweis auf die „Zwangsassimilation“.
Das ist doch nur ein politisches Schlagwort, als wirklich !

Wieso? Ist es nicht Zwangsassimilation wenn Leuten ihre Sprache, Religion, Kultur… verboten wird? Sowas gab es schon oft und hat fast immer zu Konflikten geführt. Ein politisches Schlagwort muss doch nicht negativ oder falsch sein.

Genauso wie „Biertrinker und Gartenzwerge“ wie es kürzlich mal
in einem Beitrag zu einer ähnlichen Thematik hieß.

Worauf Du da anspielst weiß ich nicht weil ich den anderen Beitrag nicht kenne.

Nimms mir bitte nicht übel: Thema verfehlt.

Ich nehme so schnell nichts übel, wobei ich denke dass meine Ansicht mehr auf das Thema eingeht als eine Diskussion die nur um ein Konzept geht ohne auf das große und ganze zu schauen.

Gruß
Desperado

Hallo Scotty,

Integration = Anerkennung der Gesetze und Eibnwohner, Arbeit

Assimilation = Weiterer Schritt nach der Integration über
mehrere Generationen

Hab andere Definitionen davon gelernt, werde aber hier keine Begriffe diskutieren, also google selbst.

Gruß
Desperado

Hallo!

Bitte dringend vorab lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulti um Multikulti
überhaupt zu begreifen.

Ich finde das ziemlich lustig.
Ein Treppenwitz.
Zunächst: Der Begriff trägt ein gewisses Widerspruchspotential in sich, denn Multikulturalismus in diesem Sinn setzt voraus, dass sämliche daran beteiligten Gruppen von Anfang an auf gemeinsam geteilten Werten ruhen, nämlich die da wären „gegenseitig[es] Verständnis, Respekt, Toleranz“.

Wirklich lustig finde ich nun das, dass diejenigen (Linksliberalen), die gern von „Multikulti“ schwärmen, ganz und gar nicht diesen Multikulti-Begriff meinen, sondern sehr vielmehr „Interkulti“ oder „Transkulti“, wie es der Link auch anreißt.

Diejenigen (Rechtsaußen; ein Teil derer) aber, für die „Multikulti“ das größtmöglich anzunehmende Schimpfwort ist, die propagieren unter dem Schlagwort „Ethnopluralismus“ ein Konzept, das dem verlinkten Multikulturalismusbegriff denkbar nahe kommt, wenn auch auf globaler Ebene und nicht auf der Ebene des einzelnen Nationalstaates.

Aus meiner Sicht vertritt keine einzige nennenswerte politische Kraft hierzulande das Konzept „Multikulti“ im Sinn des Wiki-Links. Insofern wohl nicht so schlimm, dass ich an deiner Fragestellung vorbeigeschrieben habe :wink:

Gruß
Tyll

Hallo Desperado,

Ja, es geht erst einmal um die Begriffsdiskussion für Multikulti. Weil wir ansonsten aneinander vorbeidiskutieren. Äpfel sind halt die eine Sorte Obst, Birnen eine andere. Ähnlich verhält es sich doch mit dem Begriif Demokratie. Wie dieser zur Zeit in einigen Ländern überstrapaziert wird, sieht man im Bereich ums Mittelmeer.

Wer definiert denn Begriffe?

Der Duden, Enzklopädien, die Forschung etc. etc.

Wieso? Ist es nicht Zwangsassimilation wenn Leuten ihre
Sprache, Religion, Kultur… verboten wird?

Es geht aber um D. Da trifft dies offenkundig nicht zu, solange die Kultur nicht gegen die fdGO verstößt.

Ein politisches Schlagwort muss doch nicht negativ oder falsch sein.

Aber der Begriff Multiklti wird eben meines Erachtens fehlerhaft verwendet. Oder, wenn er im Sinne der Def. von Wiki, doch absichtlich als politisches Schlagwort benutzt wird, dann steckt dahinter ein politischer Wille, der Gefahren für unsere Gesellschaft birgt. Ich empfehle Dir den Artikel erneut. Dann wirst Du möglicherweise erkennen, dass Multikulti ein Irrweg ist. Besser wären die politisch-soziologischen Ansätze der Inter- oder Transkulturalität.

Ansicht mehr auf das Thema eingeht als eine Diskussion die nur
um ein Konzept geht ohne auf das große und ganze zu schauen.

Nö, da das Konzept stets die Grundlage für die Gesamtschau ist. Es geht hierbei nicht darum, D für andere Kulturen abzudichten oder deutsches Spießbürgertum als Leitbild hinzustellen, sondern um das Gesellschaftskonzept mittels dem Migration und Integration unterfüttert ist.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Diejenigen (Rechtsaußen; ein Teil derer) aber, für die
„Multikulti“ das größtmöglich anzunehmende Schimpfwort ist,
die propagieren unter dem Schlagwort „Ethnopluralismus“ ein
Konzept, das dem verlinkten Multikulturalismusbegriff denkbar
nahe kommt, wenn auch auf globaler Ebene und nicht auf der
Ebene des einzelnen Nationalstaates.

Absolut richtig. Wobei ich den Begriif Ethnopluarlismus nicht nur in der rechten Ecke sehen würde. Das hängt dann davon ab, inwieweit die betroffenen Ethnien durchlässig für Einflüße von Außen sowie für eine besser gesteuerte Migration wären.

Aus meiner Sicht vertritt keine einzige nennenswerte
politische Kraft hierzulande das Konzept „Multikulti“ im Sinn
des Wiki-Links. Insofern wohl nicht so schlimm, dass ich an
deiner Fragestellung vorbeigeschrieben habe :wink:

Das ist ja das Problem. Inter- bzw. Transkulturalität sind dem Begriff Multikulti bei weitem vorzuziehen.
Und jetzt stellt sich die Frage, wieviel Multikulti-Gedanke in dem von einer Partei verwendeten Schlagwort Multikulti drinnen steckt.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Jahrhunderte das staatliche Erfolgsmodell schlechthin war.
Ganz egal, ob Römer, Osmanen, heiliges römisches Reich,
Habsburger, Russen, Perser, Inder, Chinesen, Briten - alles
waren multikulturelle Großreiche, die idR dann am
erfolgreichsten waren, wenn die vorherrschende „Leitkultur“
den Minderheiten genug Raum ließ, ihre eigenen Traditionen zu
pflegen.
Wenn dieser Mix gelang, konnten diese Reiche über viele
Jahrhunderte erfolgreich existieren, da sie aus der Vielfalt
auch eine hohe Innovationskraft schöpften.

Du wirfst da einiges in einen Topf, was nicht zusammengerührt gehört. Ich werde nicht auf alle Deine Beispiele eingehen, aber um zunächst einmal die Römer herauszugreifen: die Staatsgebilde von damals haben mit unseren staatlichen Strukturen nur sehr wenig zu tun und das gleiche gilt auch für die Gesellschaft. Multikulti gab es damals auch nicht, sondern fein säuberlich voneinander getrennte Viertel und Dörfer, in denen die Leute vor sich hinlebten. Gelegentlich prallten die einzelnen Kulturen doch einmal aufeinander und das nannte man dann Aufstand oder Bürgerkrieg. ´Mal ganz von den Phasen abgesehen, wo mal locker 30 Jahre lang marodierende Banden durch das sog. Staatsgebiet zogen, ohne daß Rom etwas dagegen unternahm.

Und um auf das andere Ende des Zeitstrahles einzugehen: die Briten als multikulturelle Gesellschaft zu bezeichnen, ist schon ziemlich abenteuerlich. Die Gesellschaft ist noch viel stärker von Rassismus und Ghettoisierung geprägt als unsere. Die Krawalle von neulich zeugen davon genauso wie die inzwischen weitverbreitete und geduldete islamische Paralleljustiz.

Die Frage, ob es multikulturelle Gesellschaften gibt, hängt schlichtweg von der Definition des Wortes ab und bei der, auf die der UP verlinkt hat, frage ich mich ernsthaft, ob es überhaupt eine einzige multikulturelle Gesellschaft gibt. Die Beispiele Kanada und Großbritannien erscheinen mir doch sehr von Wunschdenken geprägt.

Ganz generell halte ich die Vision einer multikulturellen Gesellschaft für Selbstbetrug. Wenn bestimmte Gruppen ihre Kultur - wenn auch respektiert von allen anderen Gruppen - aufrechterhalten und praktizieren, handelt es sich nämlich strenggenommen nicht um eine Gesellschaft, sondern um deren mehrere, die sich zufälligerweise auf einem Staatsgebiet aufhalten.

Gruß
C.

Hallo,

nach dem hier viel diskutiert wurde , möchte ich noch etwas beisteuern.

Mein Mann, mit seiner Mutter als Kind aus Teplitz nach D. gekommen,
hatte hier die Schule besucht, erfolgreich seine Lehre und nachfolgende Zeit in seinem Beruf ohne
Beanstandungen gelebt.

Wurde 2x in Schlägereien verwickelt, mit schlimmen Folgen für die Gegner.

Bekam die deutsche Staatsangehörigkeit kurz vor unserer Hochzeit 1960 mit dem schriftlichen Vermerk:

Sollte er noch einmal auffällig werden, würde die d. Staatsbürgerschaft entzogen und er des Landes verwiesen.
Und er war doch so stolz jetzt Deutscher zu sein.

Frage ich mal: haben sich die deutschen Gesetze geändert oder werden sie nicht mehr angewandt?
Ich denke, wenn immer so gehandelt werden würde, hätten wir nicht solch großen Probleme.
Denn die Mehrheit der Zuwanderer ist doch bestrebt sich zu integrieren.

Gruß aria

Nachdem im Normalfalle zum Erwerb der Deutschen Staatsbürgerschaft die Ausländische Aufgegeben werden muss, kann die Deutsche Staatsbürgerschaft nicht gegen den Willen des Betroffenen aberkannt werden, da dieser dadurch Staatenlos würde.
Eine Zuerkennung der Staatsbürgerschaft auf Vorbehalt/Probe ist ebenfalls nicht zulässig. (Ausnahme: Optionsmodell)

LG
Mike

Hi!

Wobei ich den Begriif Ethnopluarlismus nicht
nur in der rechten Ecke sehen würde.

Das ist zwar jetzt nicht so wichtig …
Zumindest der Terminus kommt aber doch ausschließlich in der Ecke „Neue Rechte“ vor, insofern er mit Zustimmung gebraucht wird.

Und jetzt stellt sich die Frage, wieviel Multikulti-Gedanke in
dem von einer Partei verwendeten Schlagwort Multikulti drinnen
steckt.

Aus meiner Sicht predigen die GRÜNEN mit den Schlagworten „Weltoffenheit“, „bunt“, „Toleranz“ usw. („Multikulti“ wird ja überwiegend als Schmähwort von Seiten seiner Gegner verwendet) nicht viel mehr als schnöden politischen Liberalismus.
Die ganze Welt soll ‚liberal‘ werden: Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, individuelle Selbstverwirklichung usw.
Auf dieser universalistischen Basis dürfen dann noch ein paar Folklore-Elemente tradiert werden, die aber natürlich niemals so stark werden dürfen, dass sie dieser Basis gefährlich werden könnten.

Gruß
Tyll

Nun Ja,
kann man sich auch wieder seinen Reim drauf machen.
Danke Michael.

LG aria

Hallo

Bitte dringend vorab lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Multikulti um Multikulti
überhaupt zu begreifen. Keinesfalls Multikulti so auffassen
wie ihr es gerne möglicherweise tun würdet !!!

Ich hab nicht alles gelesen. Daraus entnehme ich aber das, was ich selbst auch schon so sehe. Nämlich:

Multikulti scheint nur eine fiktive Idee zu sein.

Nirgendwo wird es schwerer, sich kalkulierbar abgrenzen und neu zusammen finden zu können, als in einer multikulturellen Gesellschaft.

Die für moderne Menschen lebensnotwendige innere Ausrichtung an bestimmte Werte als auch die unabdingbar notwendige Ermittlung von Bedürftnissen wird erschwert oder droht ganz verloren zu gehen.

Toleranz, Aufgeschlossenheit und Transparenz drohen zur Beliebigkeit zu verkommen.

Schöne Grüße mki

Moin,

Wer definiert denn Begriffe?

Der Duden

Entgegen der landläufigen Meinung dokumentiert der Duden nur die Bedeutung in der allgemeinen Benutzung eines Worts, die Duden-Redaktion hat nicht die Ambition zu definieren. Daher ist der Duden nicht die beste Quelle, wenn es um Begriffsdefinitionen geht.

Ich sag das hier nur, weil es mich immer wieder aufregt, wenn jemand mit „aber im Duden steht“ ankommt - ohne überhaupt zu wissen, was der Duden ist.

Gruß

Anwar