Blei in der Wasserleitung

Hallo,

nach meinem Umzug in einen Altbau (Bj. 1955) habe ich vorsorglich das Wasser aus der Leitung testen lassen. Das Stagnationswasser habe ich natürlich ausgiebig ablaufen lassen. Das Testergebnis wies einen Wert von 2 Mikrogramm pro Liter aus, der zwar unter dem aktuellen Grenzwert der Trinkwasserverordnung liegt, aber es heißt ja, für Blei gäbe es keinen sinnvollen Schwellenwert ohne gesundheitliche Wirkung. Der aktuelle Grenzwert für Blei von 10 Mikrogramm wie auch der künftige (ab 2028) von 5 Mikrogramm sei rein technisch begründet, weil wohl erst seit einigen Jahren Werte in dieser Größenordnung nachweisbar seien. Eine Nachfrage beim Technikbeauftragten des Vermieters ergab, dass im Haus eine Mischinstallation aus Kunststoffrohren und verzinkten Stahlrohren verbaut sei. Es ist ja bekannt, dass die Innenverzinkung der Rohre Verunreinigungen mit Blei und Cadmium enthält. Diese Zinkschicht löst sich im Laufe der Jahrzehnte auf, so dass Blei und Cadmium ins Hausnetz gelangen können.
Was mache ich jetzt nur? Ich verbrauche ernährungsbedingt im Schnitt ca. 3 Liter Wasser am Tag, fürs Kochen und als selbst zubereitetes Sprudelwasser. Ich mache mir Sorgen um die Bleibelastung, die sich daraus im Laufe der Jahre ergeben würde. Wie seht Ihr das?
Grüße
Martin

Hallo ,
wenn es dich stört und du dir Sorgen machst, nutz es doch nicht als selbst gesprudeltes Trinkwasser, sondern kauf Wasser in Flaschen.

Solange die Grenzwerte eingehalten bzw. deutlich unterschritten sind, wirst du an der bestehenden Situation nichts ändern können.
Gruß
Tigger

Hallo,

ich sehe das so, dass die Grenzwerte für Nahrungsmittel und selbst für Säuglingsnahrung weitaus höher sind und man ab irgendeinem Punkt die Kirche im Dorf lassen sollte. Mal abgesehen davon, dass Du - wie richtig erwähnst - sowieso nicht viel ändern kannst, außer dass Du halt Wasser aus der Flasche verwendest, für das allerdings der gleiche Grenzwert gilt.

Gruß
C.

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Ich glaube, dass die permanente Angst vor Gefahren das Leben stärker beeinträchtigt, als eine sehr geringe potentielle Gefahr.

Hier konkret: ein in einigen Jahren gültiger Grenzwert wird heute schon um den Faktor 2 unterschritten.

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OK, Du hast jetzt Gewissheit über eine minimale, weit unter aus guten Gründen festgelegten Grenzwerten liegende Bleikontamination deines Trinkwassers. Was schätzt Du, wievielen Kontaminationen in weit bedenklicherem Maßstab Du tagtäglich ausgesetzt, ohne dass Du davon überhaupt den Hauch einer Ahnung hast? Was mag man mit ausreichend guter Analytik noch alles in deinem Wasser finden, wenn man nur danach sucht? Wie sauber sind die Flaschen deines Sprudlers, wie sauber ist der selbst, wie sauber ist die Kohlensäure, die Du darin einsetzt? Was hinterlassen Reinigungsmittel an Rückständen, die Du zur Reinigung der Flaschen einsetzt? Was für Töpfe und Pfannen setzt Du zum Kochen ein, was mögen die wohl alles an dein Essen abgeben?

Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich, und daran kann man nur sehr begrenzt etwas ändern.

Natürlich beunruhig es, wenn man mit der Nase auf ein einzelnes Risiko gestoßen wird. Aber ob minimales Blei im Wasser oder das Risiko auf der Straße einen Dachstein auf den Kopf zu bekommen oder Opfer eines Geisteskranken zu werden, … Das sind alles minimalste Risiken, die selbst in der Kombination gegenüber den wirklich großen Risiken nicht ansatzweise ins Gewicht fallen. Schau Dir Statistiken an, woran wirklich eine große Zahl von Menschen stirbt oder schwer erkrankt. Blei im Trinkwasser wird Du da nicht finden. Nicht einmal Fälle von Leuten, die in Häusern leben, die noch Bleileitungen haben. Also einfach mal runterkommen und entspannen.

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man kann es treiben und übertreiben. Alle paar Jahre wird irgendwas anderes durchs Dorf gejagt was angeblich ach so schädlich sein soll. Dann kriegen irgendwie alle Angst und fangen an zu heulen, aber im grunde ist da nix als heiße Luft. Unsere Eltern und großeltern haben das auch alles überlebt genauso wie Zucker, Mikroplastik und wasweissich nich noch. Jaklar, man SOLLTE heutzutage ggf. eeeeetwas mehr auf sowas achten, aber deshalb gleich ausflippen, kein Wasser ausm Hahn mehr trinken und am besten nur noch vorher Laborgeprüfte Flüssigkeiten und Nahrung die zu 100% garkeine Schadstoffe enthalten ist ja auch quatsch. Deshalb einfach gaaaanz entspannt weiterleben und Spaß haben. Ggf. mal schauen, das man ein paar Filter im Wasserkreislauf hat das sollte soweit reichen. Danke.

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Unsere Eltern hatten mit Mikroplastik noch nicht viel am Hut. Mit dem Problem werden sich unsere Kinder in der Zukunft noch „technologieoffen“ beschäftigen müssen.

Und vom Zuckerüberschuss in der Nahrung hat mein Opa auch nix erzählt. Der war froh wenns hin und wieder genug zu essen gab.

Grüße
Stefan

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Die dann eventuell auch wieder ein Problem sind.

Die Wasserhärte ist wichtig. Sie kann für deine Region beim Wasserwerk erfragt werden.
Wenn das Wasser mindestens Härte 10 („Mittlere Härte“) hat, werden nur geringe Schwermetallmengen gelöst.
Grenzwerte orientieren sich nicht immer an gesundheitlichen Gefahren sondern auch an technisch machbaren, einhaltbaren Grenzen.
Udo Becker

Danke für die kompetente Antwort! In meinem Versorgungsbereich ist das Wasser hart. Der Mittelwert für das 3. Quartal 2024 betrug 18 1 °dH. Dass die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung messtechnisch begründet sein können, habe ich auch gelesen. Das macht mir ja Sorge. Andernfalls könnte ich mich bei einem Messwert von 0,002 mg/l, der weit unter dem aktuellen Grenzwert von 0,010 mg/l liegt, entspannt zurücklehnen. Bei Blei gibt es aber keinen gesuñdheitlich unbedenklichen Wert. Andererseits will ich nicht das gesamte Wasser, das ich zu mir nehme, auch zum Kochen, in Flaschen herankarren müssen. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, zumal mein Vermieter keiben Grund zum Handeln sieht, da die offiziellen Grenzwerte nicht überschritten werden.

Es gibt auch keine Möglichkeit, die Aufnahme von Blei zu verhindern, wenn man nicht gerade das Atmen und die Nahrungsaufnahme einstellen möchte. Es gibt tausende Umwelteinflüsse, bei denen sich niemand darauf versteigen würde, eine Konzentration oder Stoffmenge zu nennen, die absolut unschädlich ist.

Das würde Dir auch nicht helfen, weil der Grenzwert für Flaschenwasser genau der gleiche ist wie für Trinkwasser.

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass Deine Bleiphobie schon krankhafte Aspekte aufweist, aber so ganz grundsätzlich lautet mein Rat, die Kirche im Dorf zu lassen und entspannter zu werden.

Wie ich schon schrieb:

Mit anderen Worten: Wasser ist das sicherste Nahrungsmittel und das gilt nicht nur, aber auch für das Thema Blei.

Das Wasser in Flaschen ist nicht besser als dein Leitungswasser.
Eher im Gegenteil, das hat noch mit ganz andere Problemen zu kämpfen. (Licht, Temperatur, abstehen, usw.)
Wassersprudler sind auch so eine sache für sich mit der Keimbelastung.

Was könnte dein Vermieter denn beispielsweise ändern?

@huntermaster Was könnte dein Vermieter denn beispielsweise ändern?

Er könnte sich jedenfalls für das Thema interessieren und eine Testung bei einem skkreditierten Labor beauftragen. Ich habe meine privat finanzierten Testergebnisse jetzt dem Gesundheitsamt übergeben.

Wofür? Dafür dass der Wert deutlich unter dem Grenzwert der Zukunft liegt?

Wofür? Er kann sich doch auf Deine Testung berufen?

Und was erhoffst Du Dir davon? Dass dort alle Alarmglocken schrillen, weil der Wert deutlich unter dem der Grenzwert der Zukunft liegt?

Junge Junge.
Ich glaube dein eigentliches Problem ist nicht ein eventueller Bleigehalt im Leitungswasser.
Ich vermute, über die hälfte der Menschen auf der Welt wäre froh und dankbar wenn sie einmal in ihrem Leben Wasser mit dieser Qualität trinken dürften.

Ich weiß schon warum ich eine Wohnung lieber leerstehen lasse als sie zu vermieten.

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Warum in aller Welt Testung nur auf Blei???
Da gäbe es noch:
Cadmium, Arsen, Uran bzw. Strahlenbelastung, TFA, Chlor, Nitrite…
Ach, wenn Du schon dabei bist: Legionellen, Bakterien aller weiteren couleur, Rückstände aller möglichen Medikamente und last but not least DEIN Wasserhahn-Perlator inkl. Umbegungsluft.

BTW: Wie hoch ist die Bleibelastung direkt am Hausanschluss???

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OK, nehmen wir an, er „würde sich interessieren“. Was bringt Dir das? Genau nichts! Was Du doch eigentlich willst, ist, dass er das gesamte Leitungssystem im Haus austauscht, was je nach Größe des Objektes schnell diverse zigtausend Euro und mehr kosten kann. Und das alles für Werte, die im Rahmen des Zulässigen liegen. Was zahlst Du an Miete? Was hat der Vermieter an sonstigen Mieteinnahmen? Wie lange müsstest Du/die sonsten Mieter Miete zahlen, nur um diese Kosten wieder rein zu spielen? Oder würdest Du Verständnis dafür haben, wenn der Vermieter für diese Kosten einen entsprechenden Aufschlag auf die Miete vornehmen würde?

Und was erwartest Du jetzt vom Gesundheitsamt mehr, als dass es Dir bestätigt, dass die Grenzwerte unterschritten sind, und somit keinerlei Maßnahmen vom Vermieter gefordert werden können?

Und noch einmal: Du machst hier eine riesige Welle wegen einem minimalen Risiko, das Dir zufällig gerade bekannt geworden ist, dem 1001 deutlich größere Risiken gegenüberstehen, die Dir unbekannt sind, bzw. über die Du einfach gar nicht nachdenkst, und die Du tagtäglich akzeptierst. Dieser selektive Fokus ist nicht nur schon rein mathematisch völliger Unfug, er ist auch extrem ungesund. Wenn Du Dich selbst davon nicht lösen kannst, suche Dir bitte professionelle Hilfe!

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