Blick in die Zukunft

Wer weiss was?
Einerseits freue ich mich ja, dass mein Beitrag eine lebhafte Diskussion auslöste. Auf der anderen Seite hatte ich aber schon gehofft, dass auf meine ziemlich konkreten Fragen die eine oder andere Antwort zu bekommen, was für meine Begriffe der eigentliche Sinn des W-W-W- Forums ist. Es gibt hier doch Teilnehmer, die über Israel (vielleicht auch über Syrien) Bescheid wissen, die Stimmung und Gegebenheiten dort kennen und genauere Auskunft geben können.

Es hätte für mich einen höheren Informationswert, als die Argumente und Agenturmeldungen, die ich schon ziemlich alle kenne.

Ist es denkbar, dass es in der Golanfrage einen Kompromiss
geben kann? Wäre Israel bereit, gegen Sicherheitsgarantien
(einen Friedensvertrag?) den Golan oder Teile davon
aufzugeben? (ergänzender Hinweis: Parallele Sinai-Ägypten)

Oder noch konkreter:
Ist der Golan geographisch so beschaffen, dass eine Aufteilung
in einen syrischen und einen israelischen Teil sinnvoll
möglich wäre?
Wie ist die israelische Siedlungsstruktur im Golan? Wäre eine
Rücksiedelung praktisch durchsetzbar?
Welche Gründe außer den strategischen und wasserrechtlichen
sprechen noch für den Verbleib bei Israel? Könnten die oben
genannten Gründe durch vertragliche Vereinbarungen entkräftet
werden?

Und zuletzt:
Ist es vorstellbar, dass das syrische Regime gegen die
Wiedergewinnung des Golans oder eines Teils davon, einer
friedlichen Nachbarschaft mit Israel zustimmt, nach
ägyptischen oder jordanischen Vorbild? Ist der Iran in der
Lage, dies zu verhindern?

Viele Fragen, vielleicht weiß jemand eine Antwort. Oder hat
eine Vermutung.

Sorry, aber aus irgendwelchen Gründen funzt der Link nicht richtig. Gemeint war dieser Beitrage von mir:

Sicherheit wird dort erst eintreten,
wenn der letzte jüdische Einwohner
Israels die Region verlassen hat
(aber vermutlich wird dann dort ein
Bürgerkrieg unter den Palästinensern
ausbrechen).

Grüße
Heinrich

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nein, das war es nicht - Zusammenfassung der Rede
Die Rede aus dem Spiegel scheint eine andere zu sein. Hier eine kurze Zusammenfassung der „Rede“, die ich gelesen habe:

"Der israelische Journalist Ben Caspit entwirft eine Rede, die Ehud Olmert halten sollte, um der Welt genau zu erklären, wofür Israel kämpft. [Wenn er das „der Welt“ erklären will, wird er die Rede nicht in hebräisch halten. Jeder Taxifahrer im Libanon kann sie im Fernsehen sehen.]

> July 31, 2006
>
> Honored leaders of the world,

ich halte diese Rede, während schreckliche Bilder von Kafr Qana um die Welt gehen. Niemand kann diese Bilder ansehen, ohne mitzufühlen, und niemand kann dafür Trost bieten.

Trotzdem sage ich ganz deutlich, dass Israel mit der Militäroperation im Libanon fortfahren wird. Israel wird weiterhin die Abschussbasen von Katyusha-Raketen zerstören. Wenn weiterhin Raketen aus Kafr Qana abgefeuert werden, werden wir Kaft Qana weiterhin bombardieren.

Die Kinder von Kafr Qana könnten ruhig in ihren Betten schlafen, wenn nicht Botschafter des Teufels ihr Land übernommen hätten. [Ein starkes Stück, die Gegner als „Botschafter des Teufels“ zu bezeichnen! Vor allem, wenn man selber eine andere Religion hat, kann so etwas sehr schnell falsch verstanden werden.]

Der jüdische Staat wird nicht mehr überrannt werden. Wir werden es nicht länger zulassen, dass sich jemand hinter Frauen und Kindern versteckt, um unsere eigenen Frauen und Kinder zu töten.

Ein Boykott gegen diese Maßnahmen wird nichts nützen.

Ich spreche für 6 Millionen bombardierte israelische Staatsbürger, die ihrerseits 6 Millionen ermordete Juden repräsentieren, die von Wilden in Europa zu Staub und Asche verbrannt wurden.
[Aua! Toller Zusammenhang, und das verwendete Bild ist auch so ziemlich die Holzhammermethode. Aber es geht weiter, und jetzt wird’s echt übel.]
In beiden Fällen wurden wurden diese Gräueltaten von Barbaren begangen, die sich ein einfaches Ziel gesetzt haben. Sie wollen die Juden vernichten.
[Man vergleicht hiermit die Hizbollah mit den Nazis und ihre Angriffe mit dem Völkermord im Dritten Reich. … Sorry, aber das haben die Überlebenden nicht verdient, dass man das, was sie durchgemacht haben, mit einigen einfachen Raketenangriffen vergleicht, denen sich jeder, der das will, durch die Emigration entziehen kann.]

Und Sie, die Staatsoberhäupter der Welt, haben dies damals nicht ernst genommen und nehmen es heute nicht ernst. Aber wir werden nicht mehr vergeblich darauf warten, dass die Flugzeuge der Alliierten die Gaskammern zerstören. Jetzt haben wir unsere eigene Luftwaffe.
[Und bestrafen nun die Libanesen dafür, was uns andere mehr als 60 Jahre zuvor angetan haben? … Klingt ein wenig danach.
Der Taxifahrer im Libanon glaubt übrigens gar nicht, dass es jemals Gaskammern gegeben hat. Er hat ja auch noch nie ein KZ besichtigt.]

Premierminister Ehud Barak hat die israelische Armee aus dem Libanon abgezogen und dem Land der Zedern ermöglich, zu wachsen und seine Demokratie zu stärken. Und was war der Dank dafür? Eine Welle von mehr als 1000 Selbstmordattentätern. Aber wir führen unsere Toten nicht der ganzen Welt vor laufender Kamera vor. Wir trauern leise. Wir tanzen auch nicht auf den Dächern, wenn die Kinder unserer Feinde sterben. Das ist das animalistische Verhalten underer Feinde.
[Der Taxifahrer im Libanon ist gar nicht erbaut darüber, dass sein Verhalten als animalistisch bezeichnet wird …]

Heute bekämpfen sie uns, morgen werden sie auch Sie bekämpfen. Sie haben bereits einen kleinen Vorgeschmack dieses Terrors bekommen.

[Nun wird noch vor dem iranischen Präsidenten gewarnt.]

Dieser Kampf ist auch Ihr Kampf. Ich hoffe, Sie verstehen das nun. Denn wenn sie es nicht vestehen, werden Sie es später vermutlich bereuen, wenn es zu spät ist.

[Ich meine, vom Inhalt her geht es ja einigermaßen - aber man kann seine Nachbarn nicht Abgesandte des Teufels und ihr Verhalten animalistisch nennen, und dann glauben, mit ihnen in Frieden leben zu können. … Auch sollte man sich mit seiner Wut an denjenigen wenden, der daran schuld ist. Es gibt kaum noch lebende Nazis, die man jagen kann - müssen nun die Islamisten herhalten?]