Blumenwiese stört Nachbar

Hallo zusammen,

ich habe ein relativ großes Grundstück. Da mir das ständige Rasenmähen zu mühsam wurde, habe ich zum Teil vor 3-4 Jahren auf Blumenwiese umgestellt. Jetzt tauchte zum wiederholtem Male mein Nachbar (Rentner mit englischem Rasen) mit der Bitte bei mir auf, die Wiese zu mähen. Seine Tochter und Enkel hätten Heuschnupfen davon…

Wir leben hier auf dem Dorf, 600 Einwohner. Ringsum Wiesen, Wald und ein Fluss unten im Tal. Meine 1000m² Blumenwiese sollen nun der Grund sein, dass seine Tochter und Enkel Heuschnupfen hätten? Im Juli, wo kaum noch was blüht?

Wie würdet Ihr verfahren? Zum Mähen komme ich frühestens in 4-6 Wochen, ich schiebe aktuell 72h-Wochen…

Hallo eine Blumenwiese ist Natur pur und ist gut für Mensch und Tier. So würde ich das dem Nachbarn sagen.
viele Grüße noro

Dann frage doch freundlich, er möge dir sagen, gegen welche Pflanzen sie allergisch sind, so dass du das bei der zukünftigen Bepflanzung berücksichtigen kannst.

Es könnte ja durchaus sein, dass der Heuschnupfen der Abkömmlinge nur ein vorgeschobener Grund ist.
Im Juli ist allerdings der Pollenflug durch „Gräser“ besonders hoch, deren Blüten sind eher unscheinbar.
Schau dir auch mal den Artikel zu Ambrosia an. Sollte dieses Kraut in deiner Wiese vorkommen, solltest du wirklich handeln:

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OK, du hast also niemanden in deinem Bekanntenkreis, der stark allergisch auf Gräserpollen reagiert.
Würdest du mal sehen, wie so einer leidet, dann würdest du anders denken.

Es geht ja nicht primär um die schön und spektakulär blühenden Blumen in der Wiese, sondern um die Gräser, deren Blütezeit im Juli liegt und deren Blüten eher klein, grünlich und damit nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

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Ambrosia wächst hier nicht. Die Gräser sind bei uns auch schon komplett durch und „stehendes Heu“. Davon abgesehen: Ich sehe hier auf mindestens weiteren 2-5 Hektar Fläche ringsherum Wiesen. Und meine 1000m² verursachen Heuschnupfen?

Das rechts zu ahnende Haus ist der Nachbar, ich bin das kleine Holzhaus, hinter dem Kirschbaum ist das Dorf zu sehen. links aus dem Bild geht dann in den Wald und im Rücken sind noch 10-15 Häuser. Hauptwindrichtung ist aus Richtung Dorf zu uns hoch, also auch mehr vom Nachbarn weg als zu ihm hin.

Ich hab letztes Jahr, als die Diskussion schon mal auftauchte, dezentrale Belüftungsanlagen mit Pollenfiltern vorgeschlagen. Die kosten allerdings Geld…

Es mag ja sein, dass so ein Heuschnupfen nervig und belastend ist. Das steht ja auch nicht zur Diskussion. Ich stelle mir halt die Frage:

  1. Ist meine Wiese wirklich an diesem Heuschnupfen Schuld?
  2. Wieso nicht die anderen Wiesen?
  3. Wieso muss sich die Natur dem Menschen anpassen?
  4. Lebt man als Heuschnupfen-Geplagter nicht auf dem Land per se in einer Gefahrenzone?
  5. Ist das dann der richtige Wohnort?

Aktuell blüht noch die Kamille, Margeritten und Schafgarbe, Reste von Mohn und Kornblumen. Paar Brennnesseln sind auch dazwischen, ein paar Disteln und in meinem Rücken stehen ne ganze Latte an Königskerzen. Das jetzt zu mähen wäre mir noch zu zeitig. Ich gehe eigentlich immer erst Ende Juli bei. So wollte ich es auch dieses Jahr wieder machen.

Irgendwie Anzinken kann er mich hoffentlich nicht? Ich will eigentlich nur in Ruhe mein Arbeit machen, Ende Juli mähen und danach in den Urlaub fahren.

Käme es für dich in Frage, dass er die Wiese mäht, wenn du ihm das benötigte Gerät zur Verfügung stellst? Dann kannst du es ihm anbieten, mit dem Hinweis darauf, dass es dir aktuell aus beruflichen Gründen zeitlich nicht möglich ist.

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Ich würde weiter freundlich Grüssen.

Bei erneuter Nachfrage, biete ihm doch an, er dürfe die Wiese selber mähen - unentgeltlich!
Allerdings ohne Gewähr, dass die Allergiebeschwerden dadurch vermindert werden.

Der Gedanke mit dem Mähen lassen ist mir auch schon gekommen. Ich hab nur Angst, dass es da zu Kollateral-Schäden kommen könnte…

Ich kann es ja mal anbieten, Schäden sind dann eben zu ersetzen. Vielen Dank für den Tipp.

haben auf der gezeigten Wiese vor einigen Wochen eine Rolle gespielt. Wenn die Reizungen jetzt aufgetreten sind, haben sie absolut nichts mit Gräserpollen zu tun.

Schöne Grüße

MM

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Ich würde mir zunächst das relevante Nachbarschaftsrecht ansehen, ob dort eine Mähpflicht für Wiesen geregelt ist.

Hallo,

ok, Nachbarschaftsrecht ist zum Großteil Landesrecht. Ich kenne nicht alles. Kannst
du mir ein Gesetz benennen, dass den Nachbarn Einschränkungen bei einer Wiese
geben könnte?

Oder wo siehst du eine mögliche Mähpflicht?

Grüße

Jens

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Hallo,

Heuschnupfen ist eine Krankheit, mit der Normalität der Natur nicht umgehen zu
können. Da diskutiere ich nicht über Ursachen, warum es zunehmend Allergien,
aber weniger Wiesen (nicht Rasen) gibt.

Aber man kann ja reden. Welche Pflanzen vom deiner Wiese sollen denn schaden?
Eventuell reicht es schon, eine Art vor der Blühte zu kappen. Nur kennt er die?

Gibt es eine ärztliche Aussage oder schießt dein Nachbar nur ins Blaue?

Grüße

Jens

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Hast Du Dir das Landesrecht angesehen?

Hier etwas über störenden Pollenflug:

https://www.informationen-new.de/Nachbar-Samenflug.html

https://www.schiedsamt.de/fileadmin/schiedsamtszeitungsarchiv/2009/Heft05/2009_05_S_104-109.pdf (siehe Ziff. 4!).

Schau auch mal, wie der BGH z. B. über Birken auf dem Nachbargrundstück denkt:
https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/2019085.html

Viel Erfolg bei der Problemlösungsfindung!

Ich habe ziemlich starken Heuschnupfen, wenn die Gräser blühen.
Ich würde aber trotzdem nicht auf die Idee kommen, dass die Natur deswegen abgeschafft werden muss.

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Huhu, das Bild kam erst viel später. Und dass da praktisch „Heu“ herumsteht und nix mehr (so unscheinbar es auch sein mag) blühen und Pollen verbreiten wird, ist mir nun auch klar.

Da wird der Nachbar den "Heu"schnupfen wohl vorgeschoben haben, schließlich steht da „Heu“.
Dass die Pollenbelastung vor einigen Wochen sicher extrem war und nun lediglich ein paar Restpollen im Heu herumlungern, scheint er nicht zu wissen.
Hätten seine Verwandten wirklich „Heuschnupfen“, dann wüsste er das.
Vom jetzigen Zustand der Wiese geht für einen Allergiker eine Gefahr aus, wenn er dort selber mäht, den Schnitt aufhäuft, wendet, … also irgendwas macht, um die Pollen da aufzuwirbeln und einzuatmen.

Natürlich nicht. Ich frage mich nur, wie man im Zusammenhang mit Pollen-Allergien auf die idee kommt zu schreiben: Natur ist immer gut. Ist sie nicht, nicht immer, nicht für jeden.

Der Mensch muss sich dann halt anpassen, nicht anders herum.

So stimmt’s. Aber dein erstes Posting klang so ganz anders.

Grüße
Siboniwe
Grasallergikerin und trotzdem Blumenwiese neben dem Haus angefangen (die leider in dieser 1. Saison kaum Blumen, dafür vermehrt Gräserblüten hatte).

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Hallo,
hat der Nachbar sich schon mal mit der Heilung von Heuschnupfen versucht? https://www.jenny-shead.de/2017/03/29/heuschnupfen-und-seine-heilbehandlung/

Das ist eine Anti-Vaxxer Seite, deshalb bitte ich die Information mit allergrößter Vorsicht zu lesen.

Selbst wenn es einen Zusammenhang mit Impfen und Heuschnupfen (oder anderen Allergien) gäbe - was ich bezweifle -, dann würde eine Grasallergie (so nervend sie sein kann) noch lange kein Grund sein, auf wichtige (eventuell lebenswichtige) Impfungen zu verzichten.

Dass wir heute nicht gesünder sind (wie behauptet wird und was einfach nicht so stimmt) als vor 200 Jahren hat mit ganz anderen Dingen zu tun, als mit Impfungen. Dank derer sind wir nämlich von vielen Krankheiten nicht mehr bedroht.

Grüße
Siboniwe

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Der Nachbar soll es erst mal beweisen, dass die Heuschnupfenpollen von Deiner Blumenwiese kommen, die Pollen können doch auch von weiter her geweht kommen! Wenn ja, dann musst Du mähen, bevor es blüht, dann hast Du aber keine Blumenwiese mehr. Blumen sind aber wichtig für die Bienen, oder isst der Nachbar keinen Honig? Es gibt dafür auch immer wieder Gegenargumente.