Blutdruckmittel schon mit 30 nehmen?

Bist du Arzt, oder wie kommst du dazu?

Das lohnt sich IMMER, wenn man unsicher ist, auch wenn es sich herausstellt, dass die zweite Meinung mit der ersten übereinstimmt.

Ja und wenn sie sie nimmt, könnte der Schaden durch die Nebenwirkungen noch größer sein.

Mediziner schreiben u.a., dass ein Blutdruck von mehr als 140/90 mm Hg im Tagesdurchschnitt als erhöht gilt und dass ein erhöhter Blutdruck in ca. 30% der Fälle ohne Behandlung wieder auf normale Werte sinkt… Chiappo hat 138/90!
Als erstes sollten die Risikofaktoren ausgeschaltet oder verringert werden, z.B. der Stress.

Medikamente sind keine Bonbons.
Sartane z.B. sind weniger erprobt, als ACE-Hemmer und ihr langfristiger Nutzen ist immer noch umstritten, sage nicht ich, sondern schreiben Mediziner.

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Woher weißt du das?

Auch bei 138/90 oder weniger? Könntest du mir bitte seriöse Studien nennen?

Was qualifiziert dich zu solch einem Ratschlag?
Weißt du denn besser als alle (anderen) Mediziner, wie Angiotensin-II-Antagonisten langfristig wirken, ob Nutzen oder Schaden überwiegen?
Hast du dazu eigene Studien gemacht?

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Eine Vereinigung unabhängiger Wissenschaftler hat in der Cochrane-Metastudie von 2012 festgestellt, dass sich kein Nutzen durch die medikamentöse Blutdrucksenkung bei Grad-I-Hypertonikern nachweisen ließ und dass die Medikamente zwar den Blutdruck senken, aber nicht das Schlaganfall- oder Herzinfarktrisiko.

Hallo,

du hast schon gelesen, dass das Medikament vom Kardiologen verschrieben wurde?
Meine Qualifikation ist daher vollkommen uninteressant.

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Hi,

nicht, dass ich dir das wünsche, um Gottes Willen, ganz im Gegenteil, aber was gibt dir diese Sicherheit?

Vor mehreren Jahren habe ich ein Plakat bei einem Arzt gesehen, das mich schon zum Nachdenken gebracht hat. Ich habe nur ein Foto davon gefunden, wo jemand das in der Hand hält, aber die Botschaft ist noch ganz gut darauf zu lesen:

Alles Gute!
Christa

Hallo,

ja, das habe ich gelesen, es gibt aber auch Kardiologen die selbst bei einem Blutdruck oberhalb von 140/90 mm Hg keine Medikamente zur Blutdrucksenkung verschreiben.
Dir ist aber schon bekannt, dass in Deutschland grundsätzlich zu viel und zu häufig Medikamente verschrieben werden oder operiert wird, obwohl dies nicht erforderlich wäre.
Auch Fachärzte sind nur Menschen und empfänglich für Zuwendungen der Pharmaindustrie.
Glaubst du, dass dies keinen Einfluß auf deren Verschreibungspraxis oder Empfehlungen hat?

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Danke für eure vielen Antworten. In denen sich aber im Grunde der Zwiespalt spiegelt, den ich auch habe. Einerseits möchte ich natürlich gute Werte haben und auf Nummer Sicher gehen. Andererseits möchte ich meinen Körper aber eben nicht mit Chemie belasten, wo vielleicht die Gefahren größer sind als der Nutzen (die schreiben da ja nicht umsonst rein, dass man Leber- oder Nierenschäden bekommen kann und Depressionen habe ich eh schon, wenn das durch die Tabletten evtl. auch noch gefördert wird…). Ich habe ja die Tabletten genommen. Aber bei den relativ starken Nebenwirkungen schon bei einer geringen Menge ACE-Hemmer kommen mir eben schon Zweifel (was dauerhaft schmerzt und reizt, das wird ja wohl auch schädigen)… Zurzeit ist mein zweiter Wert (jetzt ohne Tablette) immer unter 90 und nur noch der erste Wert zwischen 130 und 140. Das gilt eigentlich noch als normaler Blutdruck oder nur leicht erhöht. Heute Abend habe ich mehrmals Idealwerte von 120 oder sogar 110 zu 80 gemessen. Und dafür Tabletten? Schwierig. Richtig ist, dass ich bei Aktivitäten Spitzen habe, die aber dann auch relativ schnell wieder sinken bei Ruhe.

Ich habe ehrlich gesagt, den Eindruck, dass die Ärzte ihre Meinung auch recht schnell nach „Moden“ (also neuen Studien) richten.
Hier z.B. gab es die Studie, die besagt, dass frühe Medikation nichts bringt:

Und die gleiche Praxis, die mir vorher sagte, bis 140/90 sei der Wert noch OK, meint jetzt, er muss niedriger sein mit Tabletten. Denn es gab ja nun in den USA eine neue angeblich pharmaunabhängige Studie (die sog. SPRINT-Studie), die einen Nutzen von möglichst niedrigen Werten nachweist. Bis zur nächsten Studie eben…

Nein, ich bin nicht für Kräuter oder Esoterik. Nur habe ich langsam das Gefühl, dass die Medizin da eben auch weder sehr gut weiß, welcher Wert eigentlich OK ist (was denn nun 120 oder 140? Und was, wenn es 130 sind ;)) noch wirklich weiß, welche (Neben-)Wirkungen die Medikamente langfristig haben.

Übrigens habe ich nirgends im Internet eine Angabe gefunden, wie hoch der Druck denn unter leichter Belastung sein darf??? Könnt ihr mir das sagen? Es steht ja überall, man soll sich für die Messung 5-10 Minuten ruhig hinsetzen usw. Aber was darf man denn haben, wenn man eben nicht nur ruhig sitzt, sondern im Alltag spricht, geht, kocht, arbeitet etc.? Auch 120? Oder wie viel?

Zumal ich nun hier zwei moderne Blutdruckmessgeräte habe, die z.T. erhebliche Messabweichungen haben… vielleicht muss man 10 verschiedene kaufen und dann einen Durchschnittswert bilden… :smile:

Sicher ist, dass nichts sicher ist. :wink:

Ich versuche nun tatsächlich, jeden Tag eine halbe Stunde intensiv auf dem Heimtrainer zu trainieren und sehe erst mal, was passiert.

Und/oder ich schaue, ob ich die neuen Tabletten besser vertrage. Aber sollten diese wieder starke Nebenwirkungen haben, lasse ich es entweder erstmal oder gehe in der Tat nochmal zu einem anderen Arzt für eine zweite Meinung, das ist keine schlechte Idee. Es gibt ja Ärtze, die nicht gern zuhören und alles sehr schnell abhandeln und die auch nicht hören wollen, dass man Nebenwirkungen hat etc… :confused:

Ach, du hattest das ja auch schon zitiert. Ja, das habe ich auch gefunden. Aber man findet ja letztlich für alles eine Studie.

Die Erfahrung ist gut zu wissen. Nimmst du ACE-Hemmer?

Ach was du nicht sagst! Das sind das alles approbierte Kardiologen hier, die hier Ratschläge erteilen?

Wenn dieser Eindruck stimmt (der oft auch meiner ist, aber dessen Wahrheitgehalt ich natürlich nicht überprüfen kann), dann wäre das aber doch relativ sinnlos:

Der zweite Arzt würde sich ja vielleicht nach genau der gleichen Mode richten. Oder man hätte Glück und trifft auf einen Arzt, der sich nicht immer nach der neuesten Mode richtet. Oder man sucht gezielt nach einem, der sich nicht immer danach richtet.

Vor allem wird es den Ärzten natürlich darum gehen, dass ihnen nicht vorgeworfen kann, dass irgendjemand einen Schaden genommen hat, weil sie nicht genug verschrieben haben. Das habe ich schon oft gehört, dass Ärzte lieber mal was zu viel machen, als hinterher schuld zu sein, weil sie zu wenig gemacht haben.

Die Teilnehmer hatten aber alle solche Vorerkrankungen, die du nicht hast oder waren älter als 75 Jahre,
Bei aerzteblatt.de ist auch zu lesen:
„Die intensive Blutdrucksenkung hatte allerdings ihren Preis: Die Rate von schwer­wiegenden unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Synkopen, Elektrolytstörungen oder akutem Nierenversagen war erhöht.“
Diabetiker waren von der Studie ausgeschlossen.
Typ 2-Diabetiker wurden aber bei der ACCORD-Studie berücksichtigt, die zu dem Ergebnis kam, dass die intensive Blutdrucksenkung die Rate von tödlichen oder nichttödlichen kardiovaskulären Ereignissen nicht senkt, wohl aber die Zahl der Komplikationen steigert.

Wenn der Blutdruck als erhöht gilt, wenn jemand im Tagesdurchschnitt Werte hat, die höher sind als 140/90 mm Hg und der systolische Wert im Ruhezustand 120 mm Hg beträgt, darf er bei Belastung entsprechend höher sein.
Wird erhöhter Blutdruck festgestellt, sollte dies durch mehrfache Messungen an verschiedenen Tagen bestätigt werden.
Aber auch im Ruhezustand können die Werte z.B. durch physische Spannung und Nervösität z.B. bei Messung durch einen Arzt, erhöht sein.

Es ist ja keineswegs so, dass hier irgendwer von Alternativmedizin geredet hätte.
Es wurde vielmehr eine Studie der Cochrane-Collaboration

in einem verlinkten, durchaus seriösen Artikel erwähnt, die darauf hindeutet, dass unter bestimmten Prämissen die durch die DHL definierten Grenzwerte zu hinterfragen wären.
Eine Studie mit immerhin 9000 Probanden, die zu dem Schluss kommt, dass bei einer Systole zwischen 140 und 160 und keinen Vorerkrankungen des Herzkreislaufsystems „die Absenkung des Blutdrucks keinen Einfluss auf die Sterblichkeit oder das Risiko für einen Schlaganfall hatte.“ und weiter: " Diese Patienten profitieren also nicht von den verschriebenen Medikamenten."

Nicht mehr und nicht weniger.NIx Heilpraktikclowns, was auch immer das in deiner Vorstellung genau sein soll, sondern äusserst anerkannte Wissenschaft.
Nur, dass das kritische Köpfe sind. Was man von Dir nicht wirklich behaupten kann an dieser Stelle, schon , weil DU vermutlich von Medizin keine Ahnung hast.,
Zu jeder erfolgreichen und sinnvollen Weiterentwicklung, auch und vor allem in der Wissenschaft gehört ein kritisches Infrage stellen.
Wer das ins Lächerliche zu ziehen versucht entlarvt dabei mehr sich selber, als die Anderen.

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Beta-Blocker (Bisoprolol).
Schau mal hier:
http://blutdrucktabellen.de/bedeutung/135-zu-90/

Das ist wahr, hier wäre allerdings zu bedenken, dass es sich um eine Metastudie handelt, also viele Studien.

Hallo @Chiappo. Nur eins vorneweg: ich bin Allgemeinarzt und kenne mich „ein wenig“ damit aus. Also, wenn Du den ACE-Hemmer nicht vertragen hast, macht das Sartan Sinn. Warum? Erst einmal hast Du als Diabetikerin eh ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Leider, läßt sich aber nicht ändern. Daher sollten alle Risikofaktoren möglichst eng überwacht werden. (Ich hoffe daß Du nicht rauchst).
In Deinem Fall geht es nicht nur darum, den Blutdruck gut einzustellen, sondern vor allem auch die Nieren zu schützen! ACE-Hemmer (oder alternativ Sartane) werden schon fast routinemäßig Diabetikern gegeben, vor allem wegen des Nierenschutzes (da sie dort wirken und somit dort den Druck und das Risiko für Schäden an den kleinen Filtern senken). Jeder dritte Patient an der Dialyse ist Diabetiker!
Hoffe das hilft weiter.

Hallo und danke für die Antwort.
Nun ja. Wie geschrieben sind meine Zuckerwerte wirklich gut und ich habe nach vielen Jahren auch keinerlei Folgeerkrankungen, meine Nierenwerte sind vollkommen unauffällig (und wie ich auch schrieb, rauche ich nicht und habe auch kein Übergewicht und ernähre mich gesund).

Was sagst du als Arzt denn dazu, dass bei dem neuen Medikament bei den häufigen Nebenwirkungen (1 von 10!) tatsächlich steht: „verminderte Nierenfunktion - Zeichen einer Nierenfunktionsstörung“. Mit 10%-tiger Wahrscheinlichkeit kann man diese also bekommen? Also bekomme ich sie nicht vom Bluthochdruck, dafür dann aber von dem Medikament? Von Nierenschutz ist da doch keine Rede.

Auch habe ich gelesen, dass durch Sartane der Kaliumwert im Blut ansteigt. Sind solche Dinge nicht bedenklich? Weiß jemand sicher, dass all die Veränderungen durch die Substanz unbedenklich sind?

Ich fühle mich damit überhaupt nicht wohl. Es besteht doch die Gefahr, dass diese Substanzen mehr schaden als nutzen, oder nicht? KEINER kann mir wirklich sagen, was bei einer Jahrzehnte (10, 20, 30, 40 Jahre) langen Einnahme ist. Das ist schlichtweg gar nicht erprobt, oder? Ist es nicht blauäugig mit Blick auf leicht erhöhte Blutdruckwerte dann mal eben täglich diese Substanz einzuwerfen?
Es gab eine Studie, wo Krebshäufigkeit mit Sartanen erhöht war. Dann gab es eine neue Studie, die das widerlegte. Allerdings wurde nur ein Zeitraum von 3-5 Jahren beobachtet, also nichts. Ich bin 30 und soll das für den Rest meines Lebens einnehmen. Ohne dass jemand weiß, was für Risiken das hat. :worried:

Und mit Blick auf mögliche Schwangerschaften darf man die Tabletten auch nicht nehmen. Einen Embryo würde das Mittel offenbar schädigen bzw. wirklich gefährden. Aber ich soll es immer täglich nehmen. Nein, ich fühle mich gar nicht gut damit. Es scheint mir nicht unbedenklich zu sein, gar nicht.