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so, das war mein leben in kurzen zügen. wie gesagt, das
meiste habe ich durch willen geschafft. aber die akkus sind
leer. seit zwei jahren krieg ich nicht mehr wirklich was auf
die reihe. bin kraftlos und hoffnungslos, lebe von einem tag
zum anderen. habe zwar visionen, wünsche und träume, aber mir
fehlt die kraft.
melde mich morgen früh wieder. muß was tun. paß auf dich auf.
ggl grüße jürgen
Hallo,
Ich habe den Eindruck Du kannst gut verstehen warum ich wieder so abgestürzt bin.
Auch glaube ich kannst du mich oder gnerell Borderliner? gut abschätzen was die Betreuung betrifft.Ich denke auch,dass ich eins zu eins brauche,aber sowas finde ich nicht in dem rahmen wie ich es brauche.
Nach Deiner Nachricht bin ich aber auch sehr bekümmert,wegen meinen dann doch eher schlechten Aussichten und wegen überhaupt dem was Du geschrieben hast,wegen der Realität,wegen den vielen die es nicht geschafft haben.
Ich bin eigentlich immer nur am kämpfen und versuchen,aber ich habe es auch nie richtig geschafft.
Ich habe familiär nicht viel Rückgrat.Nur meine große Schwester die mir wahnsinnig viel bedeutet,aber sie hält nicht einen so intensiven Kontakt zu mir.Sie hat keine großen Probleme im Leben.Schafft es sich ihr leben aufzubauen.Sie hat keine Zeit und sie wohnt auch nicht in der Nähe.Ich selbst wohne in Niedersachsen.Mit dem Zug ca. drei Stunden von berlin entfernt.
Mein Vater unterstützt mich manchmal finanziell,mehr nicht,mehr kann und konnt er mir nie geben.ich brauche dieses Umpfeld das mich
stützt und lenkt,mich
hält und aufbaut. undmich auffängt.
Aber ich habe es nicht und ich kann mir nicht vorstellen wie ich es bekommen soll.
Die klinik in der ich war spielt eine große Rolle in meinem Leben,die größte überhaupt.Und die Klinikleiterin gab mir sehr viel Orientierung und ich hätte mich gerne auch weiter an sie orientiert,aber dort kann ich jetzt erst mal nicht mehr hin.Ich trauer dem sehr hinterher,weil noch nie etwas so gut gepasst hat,weil ich mich noch nie so gut aufgehoben wusste…ich denke jeden Tag daran.Die Klinikleiterin sagt ich kann ihr schreiben,E-Mails oder Briefe und sie anrufen,aber ich kann ihr nur schreiben wie sehr sie mir fehlt und das ich oft daran denke.Ich muss immer daran denken,dass die anderen dort ein Zuhause geboten bekommen,das amidon,kannst Du ja mal googeln,das ist eine Wohneinrichtung für essgestörte junge Frauen.In meinem ersten Aufenthalt wollte sie mich dort noch aufnehmen,aber nachdem wie es in meinem zweiten Aufenthalt gelaufen ist nicht mehr.
Neulich am Telefon habe ich ihr erzählt, dass ich nach Berlin ziehe.Und sie fragte warum,ob ich in eine therapeutische Wohngemeinschaft ziehen würde und mich hat das so verletzt,weil ich doch unbedingt in ihre Einrichtung wollte.Meine ehemalige Betreuuerin hat dort mal gearbeitet und sie meint das ist dort so passend für mich.Wie auf mich zugeschnitten und ich habe es mir auch mal angesehen.Ich glaube ich muss das Amidon nicht ganz vergessen,aber erstmal für sehr lange Zeit.Ich soll erstmal so durchs Leben gehen.Die Gedanken quälen mich.ich vermisse die Leiterin so sehr.Sie hat so viel mit mir gemacht,so viel in mir bewegt,Erkrankungen richtig verstanden.Manchmal denke ich ich kann nicht leben ohne sie.
Sie weiß wohl wie sehr ich sie mag,aber ich habe mich nie „abhängig“ verhalten.Ich schreib ihr nicht ständig oder ruf bei ihr an.Wenn ich sie anrufe sag ich immer mir gehts sehr gut und so weiter,wenn ich ihr eine E-Mail schreib, schreib ich ihr das sie mir fehlt.Ich weiß nicht warum:Ich muss es ihr sagen.Was habe ich zu verlieren?Denn im Moment fühlt es sich sowieso so an als hätte ich alles was MIR WICHTIG WAR UND MIR HELFEN KONNTE VERLOREN.
Alls was Du über die Wohngemeinschaft schreibst (das Amidon in Uelzen ist eine Ausnahme)sehe ich eigentlich ähnlich,aber trotzdem denk ich halt darüber nach,denn ich merke das es so nicht geht.
ES IST MIR NACH DER KLINIK VOR SECHS MONATEN NICHT GELUNGEN MIR SELBST,SO GANZ ALLEIN, EIN STABILES UMFELD AUFZUBAUEN.ICH HABE ES NICHT GESCHAFFT.Ich habe die ganze Energie die ich da hatte nicht genutzt und jetzzt ist es genauso wie es mal war.Ich fühle mich halt-und orientierungslos,instabil,manchmal labil,oft unglücklich und ich ´verzweifel so daran,da ich doch so große Ressourcen habe und mir wirklich tatsächlich in erster Linie nur Leute fehlen.Ich habe Angst,dass ich jetzt auch völlig abstürze,das ich es nicht schaffe,ich habe Druck.Doch alle sagen ich unterschätz mich da.Ich bin zäher als ich denke.
Ich bin 1,60 m groß,wiege 50kg.
Nein,ich habe keinen Freund.Ich habe grad niemanden außer telefonischen Kontakt zu meinen zwei Freundinnen die ich nur selten sehen kann,weil sie in Berlin wohnen,meiner Schwester,einen ehemaligen Lehrer mit dem ich seit sechs Jahren befreundet bin,meiner Betreuerin und einer „Freunden“ von früher die bei mir im Ort wohnt.
Seit wann ich die Probleme habe.Also Probleme hatte ich schon immer.Ich habe mit siebzehn bis achtzehn schon mal in einen Wohngemeinschaft gelebt,die war aber pädagogisch,das falsche für mich und da hatte ich die Diagnose noch nicht,war da eigentlich nur weil ich Zuhause nicht mehr wohnen wollte.
Danach bin ich zu meinem 19 Geburstag hin in eine eigene Wohnung gezogen.Kam da auch immer gut zurecht.Also selbstständig bin ich sehr.War ich immer sehr.Das ist nicht mein Problem.Ich habe da damals eine Betreuerin bekommen und wir hatten einen sehr engen,intensiven kontakt,ging da auf die Waldorfschule und nach langem ging es mir mal wieder gut.In der Wohngruppe wurde ich sehr runtergemacht und aufgegeben,weil ich nicht so mitgearbeitet habe wie ich sollte,weil ich nicht so mitarbeiten konnte.
Dann bekam ich aber größere Probleme mit dem Essen und ging dann in die Klinik lüneburger Heide.Meine Betreuerin damals kennt wie gesagt die Klinik und das Amidon,diese Wohneinrichtung,was beides die Klinikleiterin und ihr Mann aufgebaut haben.
Ich bin mir sicher es tut der Leiterin sehr leid mich so entlassen haben zu müssen um nicht zu sagen rausgeschmissen,weil sie mich auch sehr mag-nicht nur ich sie-und sie weiß dass ich niemanden habe.Das ist auch mein Problem:smiley:as ich jetzt denke sie hält den Kontakt zu mir mehr oder weniger aus Mitleid.
Sie ist eigentlich der Typ der einen von der Straße zieht.Sie ist sehr menschlich,warm,besorgt,bemüht,wahnsinnig großherzig,aber auch KNALL HART.Entweder man kommt mit ihr zurecht oder nicht.
Während meines ersten Aufenthaltes hat sie das Amidon für mich vorgeschlagen,aber ich wollte da nicht hin,weil ich die Erinnerungen an die Wohngruppe hatte in der ich gewesen bin und dort ging es mir auch nicht besser als jetzt,noch schlechter,weil ich ja in diesem Zustand immer weiter runtergemacht,angeschrien wurde das ich das niemals schaffen werde etc.
Die Leiterin ist optimistischer,viel optimistischer mit mir.Sie richtet ihr Auge ja auch woanders hin.
Nach meiner ersten Therapie habe ich aprubt meine damalige Betreuerin verloren zu der ich diesen engen Kontakt hatte und meine Therapeutin dann innerhalb weniger Wochen auch und dann gings mir langsam sehr schlecht.So schlimm wie es nicht mal vor der Klinik war.Dann habe ich die Schule nicht geschafft und mir hat jede Struktur gefehlt.Dann hatte ich niemanden,was ich aber gar nicht gewohnt war.Heute bin ich es wenigstens etwas gewohnter,was aber auch echt traurig ist und Du kannst dir vielleicht vorstellen wies da war.
dann habe ich etwas über ein Jahr mit der Krankenkasse kämpfen müssen um eine Reha noch mal bewilligt zu bekommen.In dieser Zeit konnte ich mich gar nicht selber aufbauen.ich wusste gar nicht mehr wer ich bin und was leben bedeutet.Meine einzige Hoffnung war diese eine Klinik und vor allem diese Frau,diese Klinikleiterin.Ich hatte gar kein Vertrauen mehr woanders hin,ich hatte nicht die geringste Vorstellung vom Leben.Ich weiß auch nicht was mit mir los war.
Und dann in der Klinik fand ich mich ein Stück wieder und weiß zwar nicht wie ich leben kann und will,aber ich kann mich jetzt auch auf andere einlassen,aber nicht auf irgendwem,denn auf irgendwem möchte ich mich nicht einlassen.AN IRGENDWEM MÖCHTE ICH MICH NICHT ORIENTIEREN.Brigt auch nichts.Ich habe jetzt WIEDER EIN GEFÜHL FÜRS LEBEN auch wenn mein Leben nicht so toll ist.
Das was Du über dich schreibst,klingt als würde es Dir auch nicht gut gehen.Also,klar,Dir gehts selbst total schlecht.Dabei siehst du die Dinge so klar und verstehst es so gut.Woran liegt das?was fehlt Dir um mit deinem Leben zurecht zukommen?Du schreibst von einer Sozialphobie.Was bedeutet das?Gehst Du nicht mehr aus dem Haus?Wie stellst Du dir vor wie es bei Dir weitergeht jetzt wo es schon seit zwei Jahren so ist?Wie alt bist Du denn?
Liebe Grüße Isabell