Borderline Wohngruppe?

Hallo,

ich bin eine 21 jährige junge Frau und weiß nicht weiter.Ich wohne seit drei Jahren alleine in meiner Wohnung.War zwei mal stationär in Therapie auf grund meiner Borderlinestörung mit Essstörung.Nach den Therapien bin ich jedes mal wieder sehr tief gefallen.Das liegt bestimmt auch daran,dass ich kein großes Unterstützungsnetz zuhause habe.
Ich bin sehr selbstständig und meine problematik ist mir bekannt,aber ich schaffe es nicht mein Leben in geordneten bahnen zu bringen.
ich habe gehört,dass es borderline spezifisch arbeitende Wohngemeinschaften gibt mache mir aber Sorgen,dass ich es dort wieder nicht schaffe so mitzuarbeiten wie ich soll und will und es mir dann noch schlechter geht.ich habe schon mal ein einhalb jahre in einer päd.Wg gelebt und dort hat man mich völlig aufgegeben.
Gleichzeitig brauche ich Hilfe.Ich brauche auch schnell Hilfe.
Zur zeit habe ich eine ambulante Betreuerin die ich ein mal in der woche sehe.meine wohnung ist schon gekündigt,weil ich auf jeden Fall umziehen werde um meine Schule weiter machen zu können.Aber ich weiß nicht mehr ,ob es gut für mich ist es so alleine zu versuchen.Zwar kenne ich Leute die mir sehr wichtig sind,aber niemand der vor ort da ist und niemand der mir „unter die Arme greift“.zwar bin ich selbstständig,aber ich merke,dass ich diese Lebenssituation nicht mehr so fortführen kann und will.Ich bin jetzt bereit mich auf etwas anderes,wenn passendes einzulassen,aber ich möchte mich auch nicht in irgendeine Wohngruppe mischen wo andere es viel schwerer haben als ich.Und ich möchte etwas geeignetes.Mein Problem ist:Ich weiß nicht was ich will,was ich brauche und was geeignet ist.Wissen Sie einen Rat?

Hallo Isabell21,

du schreibst, dass du einerseits Hilfe brauchst, andererseits nichts weißt, ob du den Anforderungen gerecht werden kannst, und ob es möglicherweise anderen in einer WG schlechter geht.

Mir fällt kein wirklich konkreter Rat ein. Prinzipiell halte ich eine WG, die sich wirklich auskennt für eine gute Idee, dabei wäre die Frage, wo sich diese befinden müsste, was der Hauptgrund für ein dortiges wohnen wäre (Essstörung, SvV, Suizidalität).
Vielleicht wäre es am besten du lässt dich bei dir vor Ort z. B. in einer PIA (psychiatrische Institutsambulanz) beraten, oder suchst nochmal eine Klinik, machst eine stationäre Therapie, und schaust dort, was es für Anschlussmöglichkeiten geben könnte.
Ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute. Bei genaueren Fragen, z. B. worauf du achten müsstest, antworte ich gerne nochmal, aber dazu müsstest du schon genauer wissen, was DU willst.
Liebe Grüße, Conny

hallo
erstmal danke für ihr vertrauen!!!
ich bin uch borderlinerin und lebe in einer wohngruppe,es geht mir sehr gut da weil immer jemand dort ist 24 std am tag!!
ich kenne Ihre Problematik genau das selbe gefühl habe bzw hatte ich selber bis ich eines besseren belernt wurde!!Wenn Sie es alleine nicht mehr hinbekomen empfehle ich Ihnen sich Hlfe zu holen,z.B fragen sie Ihre betreuerin um rat ob sie weiß wo es solche einrichtungen gibt! sie klönnen aber genauso gut selbst aktiv werden, es gibt in jeder stadt extra ein amt für sowas! und wenn Sie möchten kann ich mich auch gerne umhören!
Das Sie den entschluß gefasst haben ist schon mal ein sehr großer schritt in richtung besserung! geben sie nicht auf!!
wenn sie etwas wissen wollen fragen sie nur!
lg
jenny

hallo und wunderschönen guten tag.

vielen dank für den „hilferuf“. ich versuche so gut es geht darauf einzugehen. ich spreche hier zum einen aus eigener erfahrung als selbst betroffene und zum anderen unterstützt mich bei der antwort mein lebensgefährte, der ebenfalls selbst betroffener ist, aber auch in der pflege und betreuung von psychisch erkrankten menschen tätig ist.

so nun mal ganz von vorn: wenn ich es richtig verstanden habe, dann machen sie eine schulische aus- und/oder weiterbildung. das ist schon der erste punkt, warum ich nicht verstehe, daß man sie bei der einen wg aufgegeben hat, denn ein „ausgewachsener“ borderliner ist bei aller strukturlosigkeit und krankheit kaum in der lage ein solches projekt anzugehen.

was ich damit sagen will, daß wohl noch hoffnung besteht.

nun zur betreuerin: ist das eine gesetzliche betreuerin? oder haben sie ambulant betreutes wohnen?

es ist immer schwierig auf einen solchen fall wie den ihren auf einer plattform wie hier einzugehen, da man nicht im direkten kontakt ist und auch nicht alle informationen hat.

also kann meine hilfestellung jetzt zunächst nur ganz allgemein gehalten sein.

sie benötigen ein netzwerk, das sie stützt und hält und fördert.

zunächst sollten sie einen vernünftigen psychiater haben, der sie vernünftig, ich betone vernünftig auf medikamente einstellt, die ihnen den druck nehmen. aber vorsicht, nicht zuviel sedierende medikamente, die nehmen ihnen die power und machen watte im kopf. sie sollten auch auf die sonstigen nebenwirkungen achte wie magenbeschwerden, verdauungsstörungen, kopfschmerzen. lesen sie den beipackzettel und verlassen sich icht nur auf die aussage des arztes. gogglen sie die medikamente.

sie brauchen eine vernünftige psychothereapie, die evtl. auch erfahrung im bereich borderline hat. es sollte sich dabei zunächst nicht um eine verhaltenstherapie handeln, denn die ändert, wie der name schon sagt, ihr verhalten heute und geht nicht an die wurzeln, die zum borderline führen bzw. geführt haben. also erst einmal tiefenpsychologie, man muß die ereignisse erst verstehen und verarbeiten um dann auch das verhalten zu ändern. das verstehen ändert automatisch auch den umgang mit anderen und das verhalten anderen gegenüber.
eine verhaltenstherapie ist nur der zweite schritt, denn wenn die jetzt gemacht würde, dann ändert das nur das heute und den umgang mit dem druck, aber nichts an den ursachen, sondern unterdrückt diese.

sie brauchen einen vernünftigen hausarzt. der ist zwar fachlich nicht für ihre problematik zuständig, aber er kann das ganze unterstützen. viele hausärzte haben keine ahnung oder lehnen eine einbeziehung in die ganzheitliche behandlung ab. so einen können sie nicht gebrauchen.
muß jemand sein, der offen für solche dinge ist. er kann ihnen zum bespiel auch über ernährung und sport angebote helfen. auch solche dinge sind hilfreich im gesamtpaket.

ich weiß nicht, wie es mit ihrer finanziellen situation aussieht. sollten sie empfänder von hartzIV oder sozialhilfe sein, dann empfehle ich einen antrag aug „ambulant betreutes wohnen“. anbieter in ihrer nähe finden sie im internet oder über die stadtverwaltung, ressort familie, gesundheit und jugend.
diese unterstützen sie bei der alltagsgestaltung und bei ämterangelegenheiten. kostenträger ist je nach wohnort der LVR oder der LWL, zumindest in nrw.
wenn sie ein solches angebot in anspruch nehmen, dann achten sie bitte dringend darauf, daß sie keinen psychologen, sozialpädagogen, heilerziehungspfleger oder erzieher als betreuer bekommen. sozialarbeiter oder altenpfleger/krankenschwestern, mit „fronterfahrung“ in der psychiatrie sind sinnvoller. die sind nicht so „weichgespült“, sondern sind sehr praktisch ausgelegt. die helfen ihnen auch bei der wohnungssuche und dem umzug mit rat und tat.
wenn sie einen guten psychiater haben, dann sollten sie mit dem auch über ergotherapie sprechen. dabei handelt es sich nicht um eine beschäftigungstherapie, denn das können sie bestimmt selbst, sondern um die erlangung und verfeinerung von fähigkeiten,die vielleicht durch die krankheit verloren gegangen sind oder die ihnen bei der bewältigung helfen können.
ferner gibt es die möglichkeit über den psychiater eine ambulante psychiatrische krankenpflege zu erhalten. da kommen dann kompetente erfahrene pfleger aus dem bereich psychiatrie ein oder zwei mal am tag zu ihnen nach hause, nach absprache, und arbeiten mit ihnen in einem 30-minütigen gespräch die tagesereignisse auf und geben entsprechende hilfestellung. anbieter finden sie ebenfalls übers internet oder wiederum über die stadtverwaltung ressort familie, gesundheit und jugend.
weiterhin sollten sie sich eine selbsthilfegruppe suchen. das hilft ungemein, wenn man sich mit „leidensgenossen“ austauschen kann. moderator ist immer eine geschulte, nicht betroffene person.
haben sie schon einmal was von skillstraining gehört. dabei handelt es sich um eine gruppenveranstaltung, in der den teilnehmern techniken vermittelt wird, wie sie mit schlechten oder angstmachenden gefühlen umgehen können. infos gibt ihen auch ihr psychiater oder die ambulanz einer psychiatrischen klinik in ihrer nähe.
ferner kann ich ihnen noch raten, sofern sie dem nich ganz abgeneigt sind, einen mannschaftssport auszuüben. egal welchen. sie befinden sich unter menschen, knüpfen neue kontakte, kkönnen sich auspowern und haben einen festen termin für ihre struktur.
so, mehr fällt mir jetzt erst mal nicht ein. sollten sie noch infobedarf haben, so würde ich mich sehr freuen wieder von ihnen zu hören.
viel glück und alles gute

Hallo,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Auf der einen seite hat sie mir viel mut gemacht.auf der anderen seite kam ich mir vor wie ein psychiatrischer pflegefall erster klasse.ich bin ja nicht ansatzweise unzurechnungsfähig oder der gleichen,aber das denken sie wahrscheinlich auch gar nicht,sondern meinen es nur gut und wollten mir so gut es geht antworten.

Ich mache derzeit ein Praktikum und da läuft gewiss nicht alles gut.Ich schaffe es mit Mühe und Not dort hin.Dies ist für mich eine Übergangssituation,denn meine Wohnung ist schon gekündigt und ich werde zum ersten Mai in die Großstadt ziehen.Zum einen ,weil ich dort mehr Möglichkeiten habe persönlich weiterzukommen und ich dann die Schule im August weitermache.Zum anderen,weil meine beste Freundin dort wohnt und auch die Chancen einen Therapieplatz etc zu bekommen größer sind.Ich wohne zur zeit in einem Kurort und suche seit einem halben Jahr einen Therapieplatz,habe aber kein bekommen,obwohl ich alle Therapeuten durchgeklappert habe.

Ich weiß nicht,ob ich die Schule dann so schaffen werde wie ich mir das vorstelle.Gut ist,dass ich dort die Unterstützung meiner engen Freundin habe und mich auch in der Großstadt besser fühle.
Also so viel Struktur schaffe ich grad auch nicht mir aufzuerlegen.Phasenweise klappts,dann wieder nicht.Überhaupt nicht.Und schließlich wurde ich in der Wohngruppe in der ich vor über drei Jahren gewohnt habe VOLLKOMMEN aufgegeben.Danach gabts immer mal kleine Erfolgserlebniss für mich.zb auf meiner letzten Schule wo ich unter so „normalen“ so gut abschnitt,aber letztlich habe ich auch diese Schule nicht mehr geschafft.Dann gabs meinen ersten Aufenthalt in einer Klinik,den ich FAST durchezogen habe.Ein haar dran vorbei es zu schaffen.Und dann gabs noch einen Aufenthalt in dieser wunder,wunderbaren klinik letzten Sommer der nicht ansatzweise so lief wie er sollte.Zwar war es nicht direkt eine Fachklinik,sondern eine Klinik für Essstörungen,aber schließlich hägen die beiden Störungsbilder oft miteinander zusammen,die Leiterin traut sich nach wie vor zu mich zu behandeln und ich habe da trotz allem wirklich so viel gelernt wie nirgends anders auf der Welt.

Ich weiß um meine Ressourcen und bin fähig wirklich viel zu leisten,aber so alleine gehts dann wieder völlig verloren.Ich schalte von hundert auf null und kann nicht mehr steuern.
Also ich gehe schon Projekte ein,aber ich scheiter auch oft dran und letzlich bin ich 21 und habe immer noch nicht meinen Realschulabschluss!

Meine Betreuerin betreut mich noch solange ich hier wohne,also bis Mai im Rahmen der Jugendhilfe ein mal die Woche für eineinhalb Stunden,ist aber keine gestzliche Betreuerin und das möchte ich auch nicht.

Ja,ich brauche ein Netzwerk das mich stützt und hält und das habe ich zur zeit so gut wie gar nicht.Einige Bekannte haben den Kontakt abgebrochen,weil ich zu frustrierend für sie war und meine zwei sehr engen Freundinnen sind weit weg gezogen.Familiär habe ich nur meine große Schwester,aber die führt ein so anständiges,perfektes Leben und unsere Lebensweisen trennen uns deswegen,was sehr schade für mich ist,weil sie mir sehr,sehr wichtig ist.
Ich habe noch Kontakt zu Leuten von früher mit denen es auch mal sehr eng war,aber heute leben wir auch weiter von einander entfernt und der Kontakt ist mehr telefonisch.Hier im Ort gibts viele zerrüttete Beziehungen und alte Erinnerungen und die einzige Unterstützung die ich hier habe ist eigentlich meine betreuerin.die habe ich auch sehr gerne…

Die Klinikleiterin aus der Klinik in der ich war,war in den letzten zwei Jahren mein Orientierungspunkt,aber das habe ich mir ja erstmal kaputt gemacht.Ich darf alle zwei Wochen zum Kaffee trinken kommen und sie anrufen und schreiben,aber ich kann das Gefühl nicht verinnerlichen,dass das so bleibt und das sie da ist.Ich möchte ihre Hilfe in der Klinik und in der Einrichtung die sie aufgebaut hat,aber das ist jetzt erstmal ganz weit weg.

Vielen Dank für deine nette Antwort,aber es ist nicht so leicht einen vernünftigen Pychiater,einen vernünftigen Hausarzt und Betreuer zu finden.Und schließlich möchte ich auch nicht von irgendjemanden betreut und behandelt werden mit dem es nicht passt,der mich bevormunden will,der mir vorschreiben will wie ich zu leben habe.Ich möchte eigentlich wirklich nur einen Halt- und Unterstützungspunkt,denn den bauche ich hochgradig.

Was Sport und Ernärung betrifft,dass ist nicht so die Schwierigkeit.Ich habe seit vielen Jahren essstörungen,Bulmie/Anorexie zeitweise und habe schon Ernährungstherapie gemacht und war schließlich ja auch in der Klinik.
Zahlt die Krankenkasse denn Ergotherapie?
Was für ein Pfleger meinen Sie?Das klingt wirklich nach „Psychiatrie-Fall“.Also ich gehöre nicht zu dieser „Art“ von Kranken die sich nicht selbst versorgen können.

Liebe Grüße Isabell

hallo und guten tag.

ich habe mich sehr über deine rückmeldung gefreut. jetzt habe ich auch ein paar informationen mehr.

zunächst einmal zur thematik borderline und essstörungen/anorexie. zwar kommt es häufiger vor, daß die beiden krankheitsbilder gemeinsam auftreten, aber sie hängen nicht zusammen, stehen in keinem zusammenhang. das eine bedingt nicht das andere. die weit aus gefährlichere krankheit ist die essstörung/anorexie. die ist nun einmal im extremfall lebensbedrohlich. an borderline stirbt man nicht. von daher sollte der focus auf der essstörung liegen.

nun zum thema krankheit und pflege. ich höre da ein bischen krankheitsuneinsichtigkeit raus. du leidest an zwei psychischen erkrankungen. das mußt du dir eingestehen. die sind gleichzusetzen mit depressionen, manie, psychosen etc. da gibt es keinen unterschied was die krankheitseinstufung angeht. psyche ist psyche.

die pflege bei der psychiatrischen krankenpflege bezieht sich darauf, dinge, erlebnisse und probleme des alltags im gespräch zu erörtern, vielleicht zu klären und entlastung zu bringen. das sind speziell geschulte pfleger aus der psychiatrie, die mit solchen krankheitsbildern vertraut sind.

einen vernünftigen arzt zu finden in der großstadt dürfte nicht so schwer sein. welche großstadt wirds denn sein? da gibt es selbsthilfegruppen für menschen mit essstörungen, die können die ärzte mit erfahrung empfehlen. wie gesagt, die essstörung sehe ich als weitaus gefährlicher an, als das borderline.

diese selbsthilfegruppen können dir auch entsprechende psychiater und psychotherapeuten mit erfahrung in dem krankheitsbild nennen.

deinen schilderungen entnehme ich auch eine gewisse schwäche im durchhaltvermögen und das von 100 auf null läßt auf eine weitere diagnose schließen, nämlich depression, daher auch die antriebslosigkeit.
ich bin kein arzt, sondern nur ein borderliner, mit depressionen, einer ausbildung als pfleger und beruflicher erfahrung in der psychiatrie.

was die essstörungen angeht, so kann man dir medikamentös kaum helfen. da muß ne esstherapie her.

beim borderline kann man medikamente geben, die den druck runterschrauben.

bei der depression kannst medikamente nehmen, die den antrieb fördern und die stimmung aufhellen.

ich habe mich über 30 jahre gegen tabletten gewehrt, bis es dann nicht mehr ging. bis dahin habe ich alles über willen und disziplin versucht und auch geschafft.
aber irgendwann gings nicht mehr.

ich frage mich auch, ob du von deiner freundin nicht zuviel erwartest. du meinst sie gibt dir den halt. überforder sie mit dieser erwartung nicht. sie ist auch nur eine junge frau. auch wenn sie dich noch so sehr mag und sich noch so sehr für dich engagiert, so sind ihre mittel und kräfte nur begrenzt und sicherlich ihre kenntnisse hinsichtlich deiner erkrankungen auch nur sehr begrenzt. sie kann dir beistehen, aber nicht die hauptarbeit leisten.

ich habe mit meiner ersten nachricht auch nicht gesagt, das du alles in anspruch nehmen mußt, was ich vorgeschlagen habe, sondern dir nur versucht aufzuzeigen, wieviel möglichkeiten der hilfe es geben kann. da muß man sich was raussuchen, was für einen paßt und was einem hilft. ein netzwerk wirst du brauchen. allein wirst du deinen weg nicht schaffen.

noch ganz wichtig: trauer nicht vergangenen dingen und chancen nach. das gestern ist vorbei, kommt nicht wieder und die trauer hilft dir auch nicht weiter. du lebst im hier und jetzt und mußt den blick in die zukunft richten.

der blick zurück schadet nur und bremst dich bei deinen zukünftigen projekten. macht dich traurig, mutlos und hoffnungslos.

nimm dir nicht zuviel vor. neues umfeld, neue wohnung und schule reicht für den anfang vollkommen. dazu noch der aufbau eines netzwerkes und gut ist.

freue mich wieder von dir zu hören.

bis bald

Hallo,

noch mal Danke für die schnelle Antwort.
Es sollte nicht so rüberkommen,als hätte ich kaum Krankheitseinsicht.Ich sehe mich nur nicht als absoluten Pflegefall,sondern als jemanden der viele Problem und Schwierigkeiten hat und auch einfach sehr,sehr wenig Rückgrat.Ich glaube da hätte es auch ein „Gesunder“ nicht leicht.
Die Essstörung sehe ich bei mir nicht si im Vordergrund,weil ich nie ein lebensgefährliches Gewicht hatte und korrigieren möchte ich,dass es Phasen von Anorexie und Phasen von Bulimie gibt.Bei länger andauenden bulimischen Phasen habe ich eigentlich nfast ein normales Gewicht.
Die Essstörung ist auch alles was mich grad auffängt und mir hilft.klar,hätte ich gerne andere Dinge die mir helfen oder besser gesagt Leute oder irgendwas,aber das ahabe ich ja nun mal nicht…

Zum thema Pfleger.Da sehe ich nicht so optimstisch wie du.Mir fehlt das Vertrauen.Und ich halte nicht alle offiziell ausgebildeten Pfleger für gute Pfleger.Es tut mir leid,wenn ich das so sage.
Ich kann mir auch vorstellen,dass die Betreuer die mit diesem Krankheitsbild vertraut sind,voreingenommen sind und vorurteile haben,da sie sich ihrer so sicher sind-ihrer Erfahrung-und grade die einen in Schubladen stecken.Die Erfahrung habe ich schon mal gemacht.

Ich ziehe nach Berlin.

Noch mal zur Krankheitseinsicht.Ich habe schon eine gewisse Krankheitseinsicht und wünsche mir ja auch ANGEMESSENE Unterstützung und Hilfe,aber ich habe auch viele Befürchtungen und viele schlechte Erfahrungen auf dem Gebiet.

Ich leide im Moment nicht so sehr unter den einzelnen Symtomen bzw habe mich wohl auch einfach daran gewöhnt,aber ich merke einfach,dass ich mich psychisch nicht gut,nicht stabil fühle.Nach den beiden stationären Aufenthalten ging es mir so gut wie nie zu vor,aber jeweils danach bin ich tiefer gefallen denn je.Und ich frage mich wann und wie das ein Ende nehmen kann?
Aber wenn einer wirklich so wenig Hilfe hat und Rückgrat ist das eigentlich verständlich ,oder?
Hast du eine Idee wie ich die drei Monate hier im Ort überbrücken kann um klar zu kommmen?

Du schreibst du entnimmst meinen schilderungen eine gewisse Schwäche.Wie meinst du das genau?
Aber stimmt wahrscheinlich,dass ich in dieser zeit meines Lebens eher schwach bin.
Ich würde auch sagen und das haben schon öfter Menschen gesagt,dass mir einfach die Disziplin fehlt.Ich versuche sie immer wieder aufzubringen,aber dann bricht alles wie ein Kartenhaus über mir zusammen und ich schaffe es nicht mehr weiterzumachen,durchzuhalten,diszipliniert zu sein.Disziplin ist ein großes Thema in meinem Leben,weil ich weiß das es mir daran mangelt und ich doch gerne mehr davon aufbringen und leisten würde.

das mit der Depression klingt interessant.Zwar haben die klinischen psychilogischen tests ergeben ,dass es eine akzentierung in Richtung depression gibt,aber keine neue Diagnose.Wie kann das getestet werden?Ist das sinnvoll?

ja,der Vergangenheit trauer ich sehr hinterher.ich kann bestimmte Dinge grad einfach nicht loslassen.
ich bin noch völlig auf die Klinik in der ich war und auf diese Leiterin fixiert,aber nicht ohne Grund.Es hat so gut gepasst,man hat mir so gut geholfen und es waren die leute die mich unterstützt haben.
Ich glaube ich traue mir nicht immer zu das alles so zu schaffen.Es ist so viel und es geht so lange schon so und das alles hat nie ein Ende genommen.Länge rwaren die Augenblicke wo ich gefallen bin,kürzer die wo mir das leben leicht oder auch nur „normal“ zu leben fiel.

Hat dir diese nachricht auch nichts ausgemacht?

liebe Grüße Isabell

hallo isabell,

bezüglich auf die wohnung kann ich dir leider nicht weiterhelfen. sorry dafür.

ich bin 23 und habe das selbe problem. 9 verschiedene therapeuten/psychiater,usw. stationäre, notaufnahmen usw.

momentann stehe auch ich so da wie du. bin arbeitsunfähig geschrieben - wegen meinen psychischen störungen und bekomm mein ganzes leben u.a. auch meine wohnung nicht in griff.

wo wohnst du?

du brauchst zumindest eine vertrauensperson, mit der du über deine probleme reden kannst, die auch bisschen verständnis für dich hat.

als weiteres suche dir eine neue psychotherapeutin und einen psychiater (der verschreibt nötigenfalls medikamente) ich hatte viel pech. 100te therapeuten angerufen. max. wartezeit 1,5 jahre … mein papa hat eine gute therapeutin gefunden die mich nun auch behandeln will. da ich ihr aber zu labil bin, muss ich vorher nochmal tagesklinik.

mein tipp, dein hausarzt kann dir ne liste von therapeuten in deiner stadt geben. die kannst du alle abtelefonieren und erstmal die ganzen wartezeiten für dich vermerken und der kürzeste - termin machen.

ich weiß nicht ob dir es finanziell möglich ist, oder ob du bei deiner krankenkasse nachfragen kannst ob sie dir aufgrund deiner erkrankung einen teilzuschuss geben wenn du zu einem privaten therapeuten gehst. bei denen bekommt man mehrere woöchentliche termine und die befassen sich intensiver mit dir als kassenärztliche.

ich bin bei der BKK, ich weiß nicht ob es bei dir so etwas gibt. die BKK hat ein kostenloses servicetelefon. da kann man als versicherter anrufen und die krankenkasse macht für dich einen sehr zeitnahen facharzttermin. ich hatte zb. am 03.01. angerufen und am 17.01. einen termin darüber bekommen.

bist du suizidgefährdet? auch wenns unfair ist und wie ich finde irgendwo hilfeverweigerung der ärzte - du darfst NIEMALS bei einer amulanten therapie sagen das du selbstmordgefährdet bist. dadurch wird denen das zu problematisch - weil falls du dir was antust kommt es auf dein behandelnden therapeuten zurück. das risiko geht keiner ein. deshalb muss ich auch erst zur tagesklinik… auch drogenabhängig darfst du nicht sein - auch ein problem von mir geworden… ich bin seit märz clean… aber durch die vorgeschichte will mich niemand behandeln… weil jeder denkt - einmal junky immer junky…

ich hoffe ich hab dich nicht ganz so zugetextet und konnte dir zumindest teilweise etwas weiterhelfen.

falls du lust hast, könnte man sich ja auch privat mal schreiben und austauschen wenn du magst.

ich geb dir einfach mal meine e-mail und telnr. falls du ml lust hast - meld dich einfach.

0152 54634494 Susi
[email protected]

liebe grüße

Hallo Isabell

Ich war hier ewig nicht mehr online und weiß eigentlich auch gar nicht was das hier für ein netzwerk ist.
Ich bin selber erst 20 jahre.Ich bin kein arzt oder expertin.Ich kann nur von mir sprechen weil ich auch Borderline habe.
Ich habe mal gehört,dass es noch schlimmer ist in eine gruppe zu gehen wo so viele sind die diese krankheit auch haben,weil man sich dort mit menschen auseinandersetzen muss…stell dir mal vor dir geht es grade außnahmsweise richtig gut und du kommst in die wohngruppe und deine freundin sitzt dort und schneidet sich.aber andersrum ist es auch gut in einer solche gruppe zu gehen.Dort weißt du,dass du nicht alleine bist mit Borderline.Ich selber wohne mit meinem kleinen Sohn (10 monate) in einer kleinen wohnung.Ich habe es auch sehr schwer aber ich will so viel wie möglich unter normalen leuten leben.Ich weiß nicht ob du trotzdem noch kontakt haben willst (mit mir) weil ich kein arzt bin.Aber vielleicht hilft es dir wenn du mit jemanden kontakt hast der fast genauso denkt und fühlt wie du =) ?

Liebe Grüße annni

Hallo,
danke für Deine Antwort.Ich wohne in Niedersachsen.In einem kleinen Kurort.
Das tut mir leid,dass du selbst so viele Schwierigkeiten hast.Ich bekomme mein Leben auch nicht in den Griff.Meine Wohnung schon:smile:.Zumindest das.
Ich habe hier alle Therapeuten durchtelefoniert.Alle im Umkreis von 50km,weiter kann ich nicht suchen,wegen den fahrkosten.Ich bin auch bei der BKK,aber die bezahlen keine Fahrten zu ambulanten Therapien.Die rund 50 bis 60 Therapeuten hier im Umkreis haben keinen Platz.Eine hatte einen Platz mit der hat es nicht gepasst.Sie wollte mich nicht behandeln um es konkreter zu sagen.
Jetzt ist es so,dass ich umziehe am ersten Mai und momentam für diese Zeit einen Therapeuten suche.Allerdings habe ich noch keine Wohnung und bin mir nicht 100 %ig sicher,ob ich in Berlin auch was finde.Ich habe keine Bürgschaft und da ist es schwer.Aber ich habe schon alternativ Wohnmöglichkeiten auf bestimmte Zeit in Berlin wo ich notfalls erstmal wohnen würde.ich bin mir unschlüssig,ob ich jetzt gleich in eventuell in eine Wohngruppe sollte oder erst später,wenn ich es dann in Berlin in neuer Lebenslage und mehr ambulanten Möglichkeiten noch mal alleine versucht habe.Ich weiß es einfach nicht.

Wegen dem Teilzuschuss wegen eines privaten Therapeuten:Ich habe nicht die finanziellen Möglichkeiten auch nur ein Teil der Therapie zu bezahlen.Eine Stunde kostet ja glaub ich 50 Euro.
ich glaube schon ich bin irgendwie suizidgefährdet.Aber ich habe einfach Angst,dass der Versuch daneben geht.Davon habe ich gehört und möchte nicht in die Psychiatrie kommen.

Nein,du hast mich ganz und gar nicht zugetextet.Ich danke Dir,dass du mir geantwortet hast.Ich bin um jede Hilfe dankbar.Ich kenne schon ein paar Leute,aber mir fehlt Rückgrat.Ich habe auch zwei gute Freundinnen,aber die wohnen beide in Berlin seit einiger Zeit und habe jetzt niemanden mehr hier als meine Betreuerin ein mal die Woche.Ich glaube,dass ich so wenig Rückgrat habe ist mein Hauptproblem,denn immer wenn ich eine Person an meiner Seite hatte die mich eng begleitet und mit der es passt,kam ich relativ gut aus.Deswegen ist mir auch der Gedanke mit der Wg gekommen.
Ich weiß nicht,ob ich mir da zu wenig zutraue oder ob es wirklich so schlimm ist.Ich weiß auch nicht was das Richtige ist.Ich dachte bei wer-weiss-was könnte mir jemand helfen.

Ich habe mir auch Deine Handynummer notiert.Darf ich dann darauf zurückgreifen?Ich möchte dich auf keinen Fall nerven.Du weißt ja,Borderliner sind manchmal nicht so einfach.

Liebe Grüße Maydina-Isabell

hallo und guten abend.

sorry, das ich mich erst jetzt melde, aber mein pc ist platt und ich habe nur einen lappi jetzt, auf dem ich nicht so gut schreiben kann.

aber mal ganz kurz:
deine nachricht macht mir nichts, warum auch. depression kann man ganz gut erkennen an den symthomen. haettest du nach der klinik ein geschuetztes umfeld gehabt, waere das sicher besser gelaufen. berlin ist super mit einer genialen versorgung.ich kann dir nur dringend aqmbulant btreutes wohnen empfehlen. die unterstuetzen dich bei der tagesstruktur und beim durchhalten.
du brauchst einfach ne helfende hand.

meld mich morgen wieder ok? ich bin auf dem lappi so langsam.

liebe gruesse juergen

Hallo,

nett,dass du dich meldest.Ich bin auch nicht sooo oft online.Ich habe zuhause keinen Computer und muss dann immer ins Internetcafe.
Glaubst du eine helfende Hand ambulant reicht und ich sollte in keine spezifische Wohngemeinschaft?
Mir kommt das alles so viel vor,obwohl ich ja wie gesagt doch sehr selbstständig bin.Mir fehlt einfach Rückgrat und zwar viel,habe ich das Gefühl.Ich weiß nicht was man da macht.Es ist doch schade,wenn ich es nur deswegen nicht schaffe,aber ich habe die Angst wirklich.
Zuhause nach der Klinik war erstmal alles gut.Ich habe mich gut gefühlt,aber dann bin ich ins völlige Nichts gefallen und habe mir da jetzt wieder so weh getan,dass jetzt alles wieder viel,viel schwerer ist und ich wieder in so einem eher schlechten Zustand bin.

Ich glaube ich wollte auch nicht, dass es mir gut geht.Ich bin in etwas Altem zurückgefallen und zwar völlog.
Ich weiß nicht wie ich da rauskomme.Mehr als Töne spucken kann ich anscheinend nicht.
Ich bin verzweifelt.Und ich glaube auch einfach ziemlich alleine und ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll.Es kommt mir so viel vor und ich habe so viel emotionalen Schmerz.
Ich möcht mich nicht selbst bemitleiden,aber ich komm da nicht raus.Ich bin einfach mitten drin.Was kann ich tun?Wie kommst du klar?Wie schaffst du das?

Liebe Grüße Isabell

Hallo Anni,

danke für Deine Antwort und entschuldige die späte Antwort.Ich habe in meiner Wohnung keinen Internet-Zugang und bin immer Internetcafe online.

Wer-weiss-was ist ein Netzwerk in dem man alle möglichen Leuten,Laien oder Fachleuten alle möglichen Fragen stellen kann.Irgendwann musst Du da mal angemeldet gewesen sein.

Du schreibst, dass Du selbst Borderlinerin bist und ob mir das was ausmacht trotzdem mit Dir Kontakt zu haben und Nein, dass macht mir nichts aus.
Wie siehst Du Deine Erkrankung in Deinem Leben?
Darf ich das fragen?

Vielleicht ja bis bald.

Isabell

h allo und guten morgen. mein pc ist wieder heil und jetzt kann ich wieder richtig schreiben.

also erst mal zu der situation nach der klinik und deinem absturz.in der klinik hat man dich aufgebaut und du hast dich gut gefühlt. das konntest du nocht mit nach hause nehmen und auf dem niveau halten weil dir das umfeld fehlte, die unterstützung. dann bist du abgestürzt wie ein bergsteiger, der sich in einer steilwand nicht mehr halten konnte.
damit sind wir beim thema ambulant betreutem wohnen, psychiater und psychotherapeut etc.
du brauchst dieses umfeld, das dich stützt und lenkt, dich hält und aufbaut. und dich auffängt.
ich denke, das eine wohngemeinaschaft oder ein wohnheim nicht das richtige für dich ist. du hast zwar dort gemeinschaft in jeder hinsicht, aber mit allen vor- und nachteilen. an abenden und wochenenden hast du von betreuerseite hast du dort nur eine notbesetzung und abends und nachts meist niemanden. du drehst dich dort im kreis, weil du in einem mikrokosmos lebst, als kranke unter kranken, vielleicht kranken, denen es noch schlechter geht und die gefahr besteht, das die dich dann mit runter ziehen. du brauchst positive einflüsse. das ist wie mit einer ansteckenden krankheit, einer seuche oder epedemie. ein kranker kann unter kranken nicht gesund werden. man hat keine frische luft zum atmen und man ist mit den problemen und dem leid anderer ständig konfrontiert.
ein wohnheim ist nur dann gut, wenn es sich um menschen mit sozialen schwierigkeiten handelt, z.b. ein wohnheim für junge mütter etc.
ich habe vier jahre in einem sozialtherapeutischen wohnheim für suchtkranke als nachtwache nebenbei gearbeitet. das waren überwiegend nasse alkoholiker mit mehrfach diagnosen. selbst der stärkste bewohner dort mit dem stärksten willen schaffte es nicht trocken zu bleiben. in vier jahre sind lediglich zwei bewohner in eine eigene wohnung entlassen geworden. beide haben es auch geschafft, weil sie sich im vorfeld selbst ein stabiles umfeld für die selbständigkeit geschaffen haben und ne gute familie hatten. das haus hatte 55 bewohner. ist das nicht traurig. dafür habe ich in den vier jahren mehr als 30 bewohner erlebt, die wieder auf der straße gelandet sind, entweder weil sie es wollten oder weil sie dort rausgeflogen sind weil sie mehrfach massiv gegen die hausordnung verstoßen haben.
so ist das in einem wohnheim oder ein wohngemeinschaft auch. die meisten gemeinschaften sind auch in sich sehr instabil. geht es einem schlecht, versuchen andere ihm zu helfen und werden selbst mit runter gerissen. die betreuungskräfte sind meist überfordert und wenn es ganz schlimm kommt dafür nicht mal richtig ausgebildet.
solche wohnheime funktionieren entweder bei menschen mit sozialen schwierigkeiten, bei menschen mit geistigen und körperlichen behinderungen oder bei jugendlichen und jungen erwachsenen, die eine lange stationäre und ambulante therapiekarriere hinter sich haben und keine essstörungen oder anorexie haben, sondern andere psychische erkrankungen haben.
außerdem denke ich, das du sehr intensive hilfe und betreuung benötigst, also eins zu eins.
ich halte das von mir vorgeschlagene netzt für sehr sinnvoll. in diesem netz kannst du dich ja frei bewegen, schule machen, mit deiner freundin in berlin dann kontakt haben etc. das netzt aus hilfe ist um dich herum wie ein geschützer rahmen und ein netz, das dich auffängt. vor allem erkennen die auch wenn es dir schlecht geht und wenn sie dir nicht mehr selbst helfen können und sorgen dann auch dafür, daß du klinisch versorgt wirst. du bist nicht mehr allein.
wo wohnst du jetz und wie weit ist das bis berlin. wie ist der kontakt zu deinen eltern und geschwistern.
ich halte eines noch für ganz ganz wichtig. du hast mehrere erkrankungen die vielleicht alle noch gar nicht so diagnostiziert sind. deine essstörungen sind das vorrangigste problem, dann die depression und dann das borderline. alles auf einmal geht nicht.
sag mal, du hast mir geschrieben du wärst noch normalfigürliich. sagst du mir mal bitte wie groß und wie schwer du bist, aber nur wenn es dir nichts ausmacht.
darf ich dich noch etwas fragen, mußt ja nicht antworten. wie sieht es mit einem freund aus. hast du aktuell einen oder wann hattest du deine letzte beziehung.
seit wann hast du überhaupt die probleme?

nun zu mir, wie ich damit zurecht komme.
ich habe borderline, depression, manische episoden, multiple-persönlichkeitsstörung, ne sozialphobie, einen ausgeprägten hang zur psychose, höhenangst und klaustrophobie.mein selbstwertgefühl ist im arsch und ich definiere mich mein ganzes leben nur über leistung (haben mir meine eltern so eingeimpft).
das ganze fing alles an wo ich knapp vier war. da haben ich meinen opa, den ich sehr geliebt habe, zu hause sterben sehen. der hatte magen- und darmkrebs. ich habe ihm die hand gehalten wo er starb. niemand hat mit mir darüber geredet. wo ich sieben war habe ich meinen vater an herzinfarkt sterben sehen zu hause in der nacht. ich habe meinen vater sehr geliebt, viel mehr als meine mutter, ich war ein papa-kind. nie wurde mit mir darüber geredet. ich konnte beide verluste nie verarbeiten. nach dem tod meines vaters meinte meine mutter, ich müßte jetzt vaters stelle übernehmen. da war ich stolz, denn ich dachte ich solle sie jetzt beschützen und schwere sachen tragen. das war auch so, ging aber viel viel weiter. als ich neun war kam noch die schwester meiner mutter dazu. das ganze ging bis ich gut 14 jahre alt war und mich anfing zu wehren. bis ich 16 jahre alt war, war ich zu hause ständig auf der flucht vor annäherungen. mit 16 jahren bin ich zu meiner halbschwester gezogen. da hatte ich die meisten meiner erkrankungen schon.
ich habe 25 jahre ohne medikamente gelebt. alles nur über kopf und willen geregelt. meine ängste und meine attacken so überstanden. viele beziehungen in partnerschaft und freundeskreis dadurch zerstört.
mit 10 jahren war ich das erste mal beim therapeuten des schulpsychologischen dienst. der konnte mir nicht helfen. ich habe auch zugemacht und nix gesagt. bis ende 30 jahren folten insgesamt gut ein dutzend therapieversuche, die mir aufgezwungen wurden von meinem umfeld. alle scheiterten nach wenigen wochen.
ich ging auf die hauptschule, habe mich bis zum fachabitur hochgekämpft, ne kaufmännische ausbildung gemacht. habe mich mit 27 jahren selbständig gemacht. habe gearbeitet, gekämnpft und mich über erfolg definiert und motiviert. mit ende 30 habe ich dann erstmalig tabletten genommen und wieder mal eine therapie angefangen. das ging auch nur 4 monate.
habe in den letzten 5 jahren 4 therapien angefangen. die längste ging 8 monate. ich komme mit den typen nicht zurecht. die tablettensache wurde richtig krass. habe in spitzenzeiten habe ich 5 verschiedene psychopharmaka genommen. mir gings dadurch nicht wirklich besser. ich war einfach nur zugedröhnt. mit der zeit habe ich nach und nach abgesetzt, in absprache mti der ärztin. muß dazu sagen, das ich zwischenzeitlich die ärztin gewechselt hatte. die erste hat mich vollgepumpt, die zweite hat mich bis auf ein meidkament wieder runtergebracht. das medikament bringt mir ein bisschen.
so, das war mein leben in kurzen zügen. wie gesagt, das meiste habe ich durch willen geschafft. aber die akkus sind leer. seit zwei jahren krieg ich nicht mehr wirklich was auf die reihe. bin kraftlos und hoffnungslos, lebe von einem tag zum anderen. habe zwar visionen, wünsche und träume, aber mir fehlt die kraft.
melde mich morgen früh wieder. muß was tun. paß auf dich auf. ggl grüße jürgen

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so, das war mein leben in kurzen zügen. wie gesagt, das
meiste habe ich durch willen geschafft. aber die akkus sind
leer. seit zwei jahren krieg ich nicht mehr wirklich was auf
die reihe. bin kraftlos und hoffnungslos, lebe von einem tag
zum anderen. habe zwar visionen, wünsche und träume, aber mir
fehlt die kraft.

melde mich morgen früh wieder. muß was tun. paß auf dich auf.
ggl grüße jürgen

Hallo,

Ich habe den Eindruck Du kannst gut verstehen warum ich wieder so abgestürzt bin.
Auch glaube ich kannst du mich oder gnerell Borderliner? gut abschätzen was die Betreuung betrifft.Ich denke auch,dass ich eins zu eins brauche,aber sowas finde ich nicht in dem rahmen wie ich es brauche.
Nach Deiner Nachricht bin ich aber auch sehr bekümmert,wegen meinen dann doch eher schlechten Aussichten und wegen überhaupt dem was Du geschrieben hast,wegen der Realität,wegen den vielen die es nicht geschafft haben.
Ich bin eigentlich immer nur am kämpfen und versuchen,aber ich habe es auch nie richtig geschafft.
Ich habe familiär nicht viel Rückgrat.Nur meine große Schwester die mir wahnsinnig viel bedeutet,aber sie hält nicht einen so intensiven Kontakt zu mir.Sie hat keine großen Probleme im Leben.Schafft es sich ihr leben aufzubauen.Sie hat keine Zeit und sie wohnt auch nicht in der Nähe.Ich selbst wohne in Niedersachsen.Mit dem Zug ca. drei Stunden von berlin entfernt.
Mein Vater unterstützt mich manchmal finanziell,mehr nicht,mehr kann und konnt er mir nie geben.ich brauche dieses Umpfeld das mich
stützt und lenkt,mich
hält und aufbaut. undmich auffängt.
Aber ich habe es nicht und ich kann mir nicht vorstellen wie ich es bekommen soll.
Die klinik in der ich war spielt eine große Rolle in meinem Leben,die größte überhaupt.Und die Klinikleiterin gab mir sehr viel Orientierung und ich hätte mich gerne auch weiter an sie orientiert,aber dort kann ich jetzt erst mal nicht mehr hin.Ich trauer dem sehr hinterher,weil noch nie etwas so gut gepasst hat,weil ich mich noch nie so gut aufgehoben wusste…ich denke jeden Tag daran.Die Klinikleiterin sagt ich kann ihr schreiben,E-Mails oder Briefe und sie anrufen,aber ich kann ihr nur schreiben wie sehr sie mir fehlt und das ich oft daran denke.Ich muss immer daran denken,dass die anderen dort ein Zuhause geboten bekommen,das amidon,kannst Du ja mal googeln,das ist eine Wohneinrichtung für essgestörte junge Frauen.In meinem ersten Aufenthalt wollte sie mich dort noch aufnehmen,aber nachdem wie es in meinem zweiten Aufenthalt gelaufen ist nicht mehr.
Neulich am Telefon habe ich ihr erzählt, dass ich nach Berlin ziehe.Und sie fragte warum,ob ich in eine therapeutische Wohngemeinschaft ziehen würde und mich hat das so verletzt,weil ich doch unbedingt in ihre Einrichtung wollte.Meine ehemalige Betreuuerin hat dort mal gearbeitet und sie meint das ist dort so passend für mich.Wie auf mich zugeschnitten und ich habe es mir auch mal angesehen.Ich glaube ich muss das Amidon nicht ganz vergessen,aber erstmal für sehr lange Zeit.Ich soll erstmal so durchs Leben gehen.Die Gedanken quälen mich.ich vermisse die Leiterin so sehr.Sie hat so viel mit mir gemacht,so viel in mir bewegt,Erkrankungen richtig verstanden.Manchmal denke ich ich kann nicht leben ohne sie.
Sie weiß wohl wie sehr ich sie mag,aber ich habe mich nie „abhängig“ verhalten.Ich schreib ihr nicht ständig oder ruf bei ihr an.Wenn ich sie anrufe sag ich immer mir gehts sehr gut und so weiter,wenn ich ihr eine E-Mail schreib, schreib ich ihr das sie mir fehlt.Ich weiß nicht warum:Ich muss es ihr sagen.Was habe ich zu verlieren?Denn im Moment fühlt es sich sowieso so an als hätte ich alles was MIR WICHTIG WAR UND MIR HELFEN KONNTE VERLOREN.

Alls was Du über die Wohngemeinschaft schreibst (das Amidon in Uelzen ist eine Ausnahme)sehe ich eigentlich ähnlich,aber trotzdem denk ich halt darüber nach,denn ich merke das es so nicht geht.

ES IST MIR NACH DER KLINIK VOR SECHS MONATEN NICHT GELUNGEN MIR SELBST,SO GANZ ALLEIN, EIN STABILES UMFELD AUFZUBAUEN.ICH HABE ES NICHT GESCHAFFT.Ich habe die ganze Energie die ich da hatte nicht genutzt und jetzzt ist es genauso wie es mal war.Ich fühle mich halt-und orientierungslos,instabil,manchmal labil,oft unglücklich und ich ´verzweifel so daran,da ich doch so große Ressourcen habe und mir wirklich tatsächlich in erster Linie nur Leute fehlen.Ich habe Angst,dass ich jetzt auch völlig abstürze,das ich es nicht schaffe,ich habe Druck.Doch alle sagen ich unterschätz mich da.Ich bin zäher als ich denke.
Ich bin 1,60 m groß,wiege 50kg.
Nein,ich habe keinen Freund.Ich habe grad niemanden außer telefonischen Kontakt zu meinen zwei Freundinnen die ich nur selten sehen kann,weil sie in Berlin wohnen,meiner Schwester,einen ehemaligen Lehrer mit dem ich seit sechs Jahren befreundet bin,meiner Betreuerin und einer „Freunden“ von früher die bei mir im Ort wohnt.

Seit wann ich die Probleme habe.Also Probleme hatte ich schon immer.Ich habe mit siebzehn bis achtzehn schon mal in einen Wohngemeinschaft gelebt,die war aber pädagogisch,das falsche für mich und da hatte ich die Diagnose noch nicht,war da eigentlich nur weil ich Zuhause nicht mehr wohnen wollte.
Danach bin ich zu meinem 19 Geburstag hin in eine eigene Wohnung gezogen.Kam da auch immer gut zurecht.Also selbstständig bin ich sehr.War ich immer sehr.Das ist nicht mein Problem.Ich habe da damals eine Betreuerin bekommen und wir hatten einen sehr engen,intensiven kontakt,ging da auf die Waldorfschule und nach langem ging es mir mal wieder gut.In der Wohngruppe wurde ich sehr runtergemacht und aufgegeben,weil ich nicht so mitgearbeitet habe wie ich sollte,weil ich nicht so mitarbeiten konnte.
Dann bekam ich aber größere Probleme mit dem Essen und ging dann in die Klinik lüneburger Heide.Meine Betreuerin damals kennt wie gesagt die Klinik und das Amidon,diese Wohneinrichtung,was beides die Klinikleiterin und ihr Mann aufgebaut haben.
Ich bin mir sicher es tut der Leiterin sehr leid mich so entlassen haben zu müssen um nicht zu sagen rausgeschmissen,weil sie mich auch sehr mag-nicht nur ich sie-und sie weiß dass ich niemanden habe.Das ist auch mein Problem:smiley:as ich jetzt denke sie hält den Kontakt zu mir mehr oder weniger aus Mitleid.
Sie ist eigentlich der Typ der einen von der Straße zieht.Sie ist sehr menschlich,warm,besorgt,bemüht,wahnsinnig großherzig,aber auch KNALL HART.Entweder man kommt mit ihr zurecht oder nicht.
Während meines ersten Aufenthaltes hat sie das Amidon für mich vorgeschlagen,aber ich wollte da nicht hin,weil ich die Erinnerungen an die Wohngruppe hatte in der ich gewesen bin und dort ging es mir auch nicht besser als jetzt,noch schlechter,weil ich ja in diesem Zustand immer weiter runtergemacht,angeschrien wurde das ich das niemals schaffen werde etc.
Die Leiterin ist optimistischer,viel optimistischer mit mir.Sie richtet ihr Auge ja auch woanders hin.
Nach meiner ersten Therapie habe ich aprubt meine damalige Betreuerin verloren zu der ich diesen engen Kontakt hatte und meine Therapeutin dann innerhalb weniger Wochen auch und dann gings mir langsam sehr schlecht.So schlimm wie es nicht mal vor der Klinik war.Dann habe ich die Schule nicht geschafft und mir hat jede Struktur gefehlt.Dann hatte ich niemanden,was ich aber gar nicht gewohnt war.Heute bin ich es wenigstens etwas gewohnter,was aber auch echt traurig ist und Du kannst dir vielleicht vorstellen wies da war.
dann habe ich etwas über ein Jahr mit der Krankenkasse kämpfen müssen um eine Reha noch mal bewilligt zu bekommen.In dieser Zeit konnte ich mich gar nicht selber aufbauen.ich wusste gar nicht mehr wer ich bin und was leben bedeutet.Meine einzige Hoffnung war diese eine Klinik und vor allem diese Frau,diese Klinikleiterin.Ich hatte gar kein Vertrauen mehr woanders hin,ich hatte nicht die geringste Vorstellung vom Leben.Ich weiß auch nicht was mit mir los war.

Und dann in der Klinik fand ich mich ein Stück wieder und weiß zwar nicht wie ich leben kann und will,aber ich kann mich jetzt auch auf andere einlassen,aber nicht auf irgendwem,denn auf irgendwem möchte ich mich nicht einlassen.AN IRGENDWEM MÖCHTE ICH MICH NICHT ORIENTIEREN.Brigt auch nichts.Ich habe jetzt WIEDER EIN GEFÜHL FÜRS LEBEN auch wenn mein Leben nicht so toll ist.

Das was Du über dich schreibst,klingt als würde es Dir auch nicht gut gehen.Also,klar,Dir gehts selbst total schlecht.Dabei siehst du die Dinge so klar und verstehst es so gut.Woran liegt das?was fehlt Dir um mit deinem Leben zurecht zukommen?Du schreibst von einer Sozialphobie.Was bedeutet das?Gehst Du nicht mehr aus dem Haus?Wie stellst Du dir vor wie es bei Dir weitergeht jetzt wo es schon seit zwei Jahren so ist?Wie alt bist Du denn?

Liebe Grüße Isabell

wunderschönen guten morgen.

ich bin 47 jahre alt.
sozialphobie heißt, das ich mich nicht auf intensive kontakte mit menschen einlassden kann. ich traue menschen nicht nach den erfahrungen die ich im leben gemacht habe. das mit dem aus dem haus gehen, daß klappt ganz gut. aber nicht um mit menschen wirklich in kontakt zu kommen, sondern weil ich raus muß um meinen alltag zu gestalten und um mich abzulenken.
zum einen bin ich von menschen in meinem leben sehr verletzt worden, weil ich zu gutgläubig war und verarscht wurde und zum zweiten habe ich in meinem leben immer menschen verloren die sehr mochte oder geliebt habe.
kurz zu meinem borderline. ich bin nicht der typische der sich schneidet oder verbrennt. ich schlag mir mit der faust vor den kopf mit voller wucht oder ich schlag mit dem kopf vor die wand. dazu kommen selbstverletzende gedanken. würde ich schneiden, würde das sehr schnell in richtig suizid gehen, nicht weil ich mir das leben möchte, dafür bin ich zu feige, sondern weil ich eine sehr, sehr hohe schmerzschwelle habe. ich müßte metzeln wie verrückt um was zu spüren.
ich sehne mich nach liebe und geborgenheit. nach sicherheit und vertrauen. ich kann und möchte soviel geben. aber ich bin mißtrauisch. ich kann mich nicht wirklich einlassen und das hauptproblem ist, daß sich niemand für mich interssiert, vermutlich weil ich ein so schwieriger mensch bin und nicht gerade ein adonis.
ich stecke seber auch in einer identitätskrise. was will ich machen, wer bin ich und wo will ich hin. einige dieser fragen konnte ich schon beantworten. die umsetzung macht mir probleme, denn in meinem alter noch einmal was ganz neues anzufangen, beruflich wie privat ist sehr, sehr schwierig.
beruflich möchte ich mehr mit menschen arbeiten die unsere probleme haben, weil ich denke, das ich das nötige einfühlungsvermögen habe, selber viel erfahrung habe und gut mit traurigkeit und leid umgehen kann. ich habe grundsätzlich immer einen guten bezug zu solchen menschen. das problem ist, daß ich die falsche ausbildung habe. als altenpfleger glaubt man nicht, daß ich das kann. ich ,müßte erzieher oder sozialarbeiter sein. ich versuche es trotzdem.
privat schleuder ich so hin und her. über 6 jahre habe ich mit frauen nur per sms oder telefon kommuniziert. die habe ich in irgendwelchen chats kennen gelernt. ich habe mich nie in den direkten kontakt getraut. mir hat es gereicht wenn die mir per sms oder telefonisch mitteilten, daß ich nett seit oder das sie mich mögen. das hat gereicht. blöd ne.
nun zu dir.
also eines ist klar. du bist sehr personenbezogen. vor allem was die leiterin der klinik angeht. dazu fällt mir folgendes ein; aber bitte verzeih mir, wenn ich jetzt ein bisschen direkt und provokant werde. ich habe das gefühl, daß du ihr als mensch nachtrauerst, das du aber auch der verpaßten chance, dem gestern nachtrauerst. du blickst ständig zurück und kannst dich nicht davon losreißen. ich habe fast den eindruck, daß du ihr mehr gefühle entgegen bringst, wie es eigentlich im verhältnis patientin und klinikleiterin üblich ist.
du kannst die situation nach der klinik gut beschreiben. bist da offen und ehrlich. aber wie gesagt, immer wieder die vergangenheit, die verpaßte chance. du kannst schwäche und „schuld“ gut eingestehen. gibst die schuld nicht anderen. aber, und jetzt kommts, aber du scheinst nicht nur in der vergangenheit zu leben, sondern du sonnst dich in diesem leid und der schuld. du sagst ständig ich konnte nicht anders, es ging nicht anders, ich bin abgestürzt und konnte nichts tun.
das ist jetzt von mir kein vorwurf, sondern ein typisches verhalten. es zeigt die hilflosigkeit. ich bin klein und schwach und es ist einfach so passiert.
gott sei dank schreibst du nicht, es wurde mit mir gemacht, denn das wäre wirklich schlimm, die schuldzuweisung an andere.
du befindest dich in einem stillstand, drehst dich im kreis und hoffst auf berlin, warum auch immer, denn ein einziger mensch, deine freundin dort, kann und wird dir nicht helfen können. klingt eher nach flucht, nach untertauchen.
eines muß mal klar sein. eine 24-stundenbetreuung wirst du nirgendwo bekommen, selbst in einer klinik oder einer wohngruppe nicht, denn auch dort wird es zeiten geben, wo man sich nicht um dich kümmern kann.
es gibt genügend hilfen, genügend betreuung und anleitung, das ist kein problem, abe du muß dich selbst, deine einstellung ändern. du mußt dich von der vergangenheit lösen. von den verpaßten chancen, von menschen wie der klinikleiterin. das ist vorbei. die chancen sind vergangen. es zählt nur noch heute und morgen.
du schreibst öfter, dann konnte ich die schule nicht weitermachen. das hört sich so selbstverständlich an. als wäre es eine logische folge der ereignisse. damit hast du für dich das nichtschaffen der schule erklärt und ist für dich abgehakt.
das ist jedoch falsch. es passieren immer dinge im leben, die nicht schön sind oder unvorhergesehen. was daraus wird und wie die folgen aussehen, hat jeder mensch zu einem großen teil selbst in der hand.
es gibt genug menschen, die haben schwere handicaps, engeborene oder erworbene und die vollbringen tolle dinge. zum besipiel ein blinder der abitur macht. er könnte sagen ich bin blind und aus mir wird deshalb nichts. hört sich ja logisch an eigentlich. aber das gegenteil ist der fall.
so ist es auch bei dir. du hast deine krankheiten und deine handicaps, aber das sind keine entschuldigungen fürs scheitern.
du hast andere voraussetzungen, vielleicht schlechtere als andere, vielleicht nur andere, vielleicht sogar bessere.
ein rollstuhlfahrer kann auch olympiasieper werden, wenn auch bei den paralympics. aber darum geht es nicht. es geht darum, daß er olympiasieger werden kann. es geht nicht darum, daß du aufgrund deiner krankheit etwas nicht kannst oder nicht schaffst, sondern das du es trotzdem schaffst. auch wenn es länger dauert.
du mußt dir sagen ich schaffe etwas obwohl ich krank bin oder gerade weil ich krank bin und nicht ich schaffe etwas nicht weil ich krank bin.
du hast sonst immer ne gute begründung für dein eigenes scheitern. machst es dir zu leicht. mußt dich nie wirklich anstrengen, denn die begründung hast du ja schon in der tasche.
du schneidest dich weil du schmerzen und dich selbst spüren willst. das kannste auch anders haben.
du kannst dich auch anders quälen. zwing dich etwas durchzuhalten. immer und immer wieder bis du es körperlich spürst, dir die glieder wehtun und dein kopf schmerzt vor anstrengung zum beispiel beim lernen für die schule. die erleichterung erfährst du dann wenn du eine klausur schreibst, wenn dann nach der klausur der druck weg ist und wenn du dann noch eine gute note geschrieben hast.
so war es bei mir. ich habe mich konzentriert, gequält wie verrückt, denn ich bin nicht intelligent und mir fiel das alles nciht leicht, auch die zweite ausbildung mit 39 jahren nicht. es tat weh, das lange ungewohnte sitzen in der schule und beim lernen. meine beine schliefen ein, beim aufstehen taten mir die knie wehe. mein kopf dröhnte von lernen und drohte zu zerplatzen. ich habe vor verzweiflung geweint. stundenlang. hatte angst zu versagen. habe mich wieder aufgerafft und weitergemacht. schritt für schritt. es tat immer mehr weh. das sich selbst quälen. stunde um stunde.
das war ein anderes ventil. eine andere art mir schmerzen zu zufügen. es funktioniert nicht sofort aber nach einer gewissen zeit schon.
es gibt keinen grund etwas nicht zu schaffen, schon gar nciht weil ich oder du krank bist.
man schaffst es obwohl man krank ist und damit ist man stärker und wertvoller weil man etwas erreicht hat unter erschwerten bedingungen.
du bist nicht schwach, dein körper und dein geist sind nicht schwach. du machst dich schwach und machst es dir leicht weil du immer eine begründung hast etwas nicht zu schaffen. vergiß das. dein kopf und dein körper können viel mehr aushalten. halt etwas durch. quäl dich richtig und die erleichterung und freude wenn du etwas geschafft hast ist unbeschreiblich schön.
noch kurz zu deinem gewicht. also normalgewichtig ist was anderes. du müßtest schon 60kg wiegen um normalgewichtig zu sein. das verhältnis zwischen größe und gewicht wiederspricht jeder ernährungswissenschaftlichen norm. du bist sehr schlank, aber keinesfalls normalgewichtig.
in den 70er jahren gabs mal so ne bekloppte formel größe minus hundert und bei frauen minus 15%. da liegst du ungefähr. aber wie gesagt, das ist völig bekloppt. wenn du 15 cm größer wärst, hättest du in relation zu deinem gewicht ja modelmaße. das ist ja völlig ungesund. gönn dir und deinem körper mal was. werde mal ein bischen lustbetonter, auch beim essen. du darfst das. du mußt dich nicht selbst bestrafen. warum auch. wenn du vielleicht 5kg mehr wiegen würdest wärst du vom kopf und vom körper noch wesentlich stärker. sei ein genußmensch. in allem, beim essen in der liebe und im leben.
ich glaube auch, daß du eine tolle frau bist. das viel in dir schlummert. aber das muß rausgekitzelt werden.
du besteckst dich ständig. geht nicht gibts nicht.
denk an den spruch des us-präsidenten: yes we can.
so, wir lesen uns morgen wieder. freue mich sehr von dir zu hören. ganz liebe grüße jürgen

Hallo,

ich kann jetzt leider nicht so lange antworten.Ich bin Zuhause nicht online und sitze in einem Internetcafe und habe noch einen Termin.
Also zu dem was Du mir geschrieben hast möchte ich sagen, dass ich Dir für Deine Ehrlichkeit danke.Das ist mir viel wert,auch wenn sie sitzen kann.

Hat jeder der sich nicht näher auf Menschen einlassen kann gleich eine Sozialphobie?Ich bin Menschen gegenüber auch sehr,sehr vorsichtig.

Das tut mir leid,dass sich niemand für dich interessiert.Bei mir ist es anders.Ich treffe immer wieder auf Menschen die sich zunächst sehr für mich interessieren und einsetzen,nur seit meine Probleme sind wie sie jetzt sind werde ich auch schwieriger und „vergrauel“ andere manchmal.Für die Klinikleiterin war ich auch interessant.Ich weiß,sie mag mich schon auch als Menschen,aber sie war eben auch sehr an mir als "Fall"interessiert.Die Frage ob sie nun mich oder Meine Störung oder die Art und Weise wie ich sie auslebe interessiert ist,steht im Raum.

Du hast Recht ich bringe der Klinikleieterin Gefühle entgegen wie es zwischen Patient und Therapeutin nicht üblich ist.Ich trauer dieses Chance sehr hinterher.Ich kann es nicht evrgessen.

Ich finds gut,dass du mich auf das alles aufmerksam gemacht hast.Das ich immer sage es ging nur nicht des und deswegen und es mir da zu leicht mache.
Glaubst du ich bin schwach in meiner Person?

Auch wenn ich begreife was Du meinst kann ich mich da nicht so einfach umkrempeln.Leider.

Das Heute und Morgen ist so wie es jetzt ist,so wie ich jetzt schaden in meinem eigenen Leben angerichtet habe nich lebenswert.Ich habe das verloren was mir am meißten bedeutet hat.Was mir am meißten Sinn und Orientierung und viel,viel mehr noch gab.

Ich würde gern noch weiter schreiben,abe ich muss los.Beim nächsten Mal berücksichtige ich diese Nachricht von Dir auch noch mal und schreib was dazu.

Bis dann

Isabell

hallo und wunderschönen guten morgen. ich bin ab morgen bis freitag auf einer weiterbildung und werde da kaum zeit und möglichkeit haben dir zu schreiben. ich wollte dir das nur sagen, nciht das du denkst, ich lasse dich von jetzt auf gleich fallen. ich melde mich am freitagnachmittag garantiert direkt wieder bei dir.

ich kann dir für die woche nur folgendes mit auf den weg geben. du hast alles verloren was dir etwas bedeutet hat. das kenne ich aus eigener erfahrung. mehr als genug. ich habe versucht mir neue dinge und personen zugelegt, die mir etwas bedeuten und habe daran festgehalten. oder versuche es zumindest. ist schwer, zugegeben, aber es geht wenn man sich mühe gibt.
man kann aber von den menschen nicht zuviel erwarten. hohe erwartungen habe herbe enttäuschungen zu folge. man kann nciht erwarten, daß sie einem so wirklich aktiv helfen, sondern man sollte den kontakt und die nähe genießen und sich das herausziehen, was man braucht. die menschen dürfen nicht so merken, daß du sie brauchst zur problemlösung, sondern sie müssen spüren, daß du sie um ihrer selbst willen magst, einfach weil sie da sind. sie dürfen kein werkzeug werden. dann fühlen sie sich nach einer gewissen zeit ausgenutzt.
bei professionellen wie ärzten, therapeuten etc. ist das anders. aber die bekannten und freunde von neben an, da muß man sensibel und vorsichtig sein. man darf sie nicht verschrecken. sie werden dir helfen, wenn sie merken, daß es dir schlecht geht, aber das muß von denen aus kommen.
ich erzähle meinem umfeld kaum etwas. ich habe auch die hoffnung aufgegeben, daß mein umfeld mich und meine nöte und ängste versteht. aber sie geben mir doch kraft ohne es zu wissen. ein liebes lächeln, ein leckeres essen oder ein schöner abend, daraus ziehe ich meine kraft und sie merken es nciht wirklich.
ich will und kann anderen nicht zu last fallen und das habe ich noch nie gemacht und werde es auch nciht machen. du kannst nur dich selbst und andere damit verletzten. gib deinem leben einen sinn. hobbay, schule etc. bau dir ein netzwerk aus professioneller hilfe für den harten alltag und die notfälle auf und freundes- und bekanntenkreis auf für die seele.
lebe nicht im gestern, dann verpaßt du das heute und morgen.
versuch nicht alle probleme auf einmal zu lösen, daß überfordert dich und auch dein professionelles umfeld. mach diesen klar, daß du deine probleme kennst aber die schrittweise bearbeiten willst.
erster schritt muß die essstörung sein, dann die depression und dann borderline. mit letzterem kannst du noch am besten leben, auch wenn es schmerzhaft ist.
essstörung und depression zerstören dein leben. die sind viel wichtiger. wenn du die geschaft hast, dann schaffst du auch borderline, die selbstverletzung.
du mußt nicht nur deinen körper akzeptieren und lieben, sondern dich im ganzen. du mußt dich selbst lieben, damit dich andere auch lieben können.
ich drück dir die daumen und bin in gedanken bei dir.
wir lesen uns spätestens am freitag wieder.
ganz liebe grüße jürgen

ich drück dir die daumen und bin in gedanken bei dir.

wir lesen uns spätestens am freitag wieder.

ganz liebe grüße jürgen

Hallo,

auf was für einer Weiterbldung bist Du denn? Ich hoffe es ist kommt was interessantes bei raus und danke Dir,dass du bescheid gesagt hast und ich mich nicht wundern muss,wenn Du nicht mehr schreibst.

Ich kann irgendwie verstehen wie Du das meinst,dass ich mich jetzt an etwas anderes, an andere festhalten soll und das das auch irgendwie zu schaffen ist.
Ich glaube ich habe in den letzten Monaten "Drop out " gemacht und bin jetzt dabei ieder "droup in " zu machen.Das ist schwer.
mit der Klinileieterin bin ich übrigends noch in Kontakt.Ich darf ihr schreiben,E-Mails oder Briefe und sie anrufen, aber ich kann nicht verinnerlichen dass sie da ist.
Ich kann nicht verinnerlichen,dass überhaupt irgendwer da ist ,auch wenn welche da sind.Sie kommen mir weit weg vor.Ich will das Sie HIER sind und bleiben und mich nicht alleine lassen.
Als ich aus der Klinik kam hatte ich so große Verlustängste ,aber jetzt sind diese Ängste nicht mehr so vordergründig.Jetzt ist vordergründig,dass ich mich so verlassen fühle.

Ja,ich glaube dass ist mein problem.Dahin bin ich zurückgefallen.ich bin wieder die geworden die sich auf die hilfe anderer angewiesen fühlt,aber troztdem klammer ich nicht oder zeige mich abhängig.Nur emotional bin ich es glaube ich schon irgendwie.
Ich muss aufpassen,dass ich nicht alles kaputt mache.

Bist Du jetzt glücklich in Deinem leben?
Meinst Du wir müssen nur lernen mit weniger zu leben als wir brauchen oder brauchen wir tatsächlich nicht mehr?
Kann das was ich grade habe reichen? Kann ich so leben?Und wenn ich nicht will? Wenn ich doch mehr will?
Werden psychisch Kranke jemals ein leben führen können wie es IHRER EIGENTLICHEN PERSON,IHREM WESEN ENTSPRICHT oder muss ich immer in einem gefängniss leben müssen?
Kann ich irgendwann von Innen nach Außen?
Bei der Klinikleiterin hatte ich das Gefühl zu mir kommen zu können und ich konnte durch sie ins Leben finden.Ich konnte das wirklich.Sie half mir so sehr.Ich soll mich nicht so darauf fixieren,aber es war nun mal so,es war wie ein wunder und seit dem es nicht mehr da ist gehts wieder verloren.Ich habe ir geschrieben,dass ich mir sicher bin,dass was auch immer in mir selbst verloren geht,ich wieder zurück finde.Aber ich glaube das ist weit weg.
Ich erlebe das Leben nicht als schön.Ich erlebe es so, dass ich alles herunterschrauben und zurückstecken muss.Wahrscheinlich ist dieses Gefühl meiner Lebensgeschichte zuzuschreiben, aber das hilft mir auch nicht weiter.ICH VERMISSE ETWAS DAS MIR DAS HERZ ÖFFNET UND MICH INS LEBEN FÜHRT-so wie die Klinikleiterin es konnte.
Je älter ich werde desto unübersichtlicher wird es eigentlich für mich,es wird schwere zu verstehen,weniger transparent.Manchmal sehe ich alles in einem riesen großen zusammenhang und frage mich wie das zu schaffen sein soll?
Ja,es stimmt ich drehe mich im kreis.Ich tue mein Leben lang nichts anderes als mich im Kreis zu drehen.

Bis bald.

Isabell

hallo und wunderschönen guten abend. da bin ich wieder. schulwoche vorbei. prüfung vorbei. am wochenende hatte ich noch so ne art magen-/ darmkrämpfe. total sch… jetzt gehts aber wieder.
jetzt habe ich zwar ein bischen den faden verloren aber ich fange einfach mal munter an.

wie gehts dir denn und wie hast du die woche erlebt? hast du dir mal über unsere gespräche gedanken gemacht?

ich kann dir nach wie vor nur empfehlen im ersten schritt einen hausarzt, der sich auch ein bischen mit essstörungen auskennt. dann einen psychiater, der borderline und depressionen drauf hat. ein therapeut mit einem guten backround im bereich borderline.

das macht aber alles erst sinn, wenn du umgezogen bist, sofern du das auch wirklich willst und nicht nur weil du zu deiner freundin möchtest um nicht allein zu sein. berlin ist ne riesen stadt, da ist man schnell allein, vor allem wenns mal mit der freundschaft nicht mehr so gut läuft oder wenn die freundin einen festen freund hat.

aber noch viel wichtiger ist, das du dir ziele setzt. erreichbare ziele. nicht mehr zurückschauen. nur das heute und das morgen ist wichtig. keinen vergebenen chancen oder ereignissen nachtrauern. sonst kannst du nie einen schritt nach vorne gehen.

ich habe mich in den letzten tagen auch wieder ein bisschen bekrabbelt. habe wieder etwas mehr mut. auch wenn die letzte woche nicht so toll war. die leute in meinem kurs haben gesagt, ich wäre immer stiller geworden, von schulblock zu schulblock. man redet halt.

fang doch mit einer tagesstruktur mal an. wecker jeden tag, egal ob du was vorhast oder nicht. immer zur gleichen zeit. z.b. 8 uhr. ist ja noch ne erträgliche uhrzeit. kannst dich ja mittags ne stunde hinlegen, aber nicht mehr und mit wecker.

abends so gegen 22 uhr ins bett.

mach an den tagen aber auch was, nicht nur nachdenken.

geh in die stadt, auch wenn du nichts kaufen kannst, lese ein bisschen wenn du magst oder hör musik, aber nix was traurig macht.

schreib mir mal, was du von den vorschlägen hälst.

lg jürgen