Bowlingkugel

Hallo Manni!

Ich habe jetzt nicht alles gelesen und weiß auch nicht genau, wo ich mich einhaken soll. Da Du aber ausdrücklich darum gebeten hast, mache es mal bei Deinem Posting.

Die Bowlingkugel hat den Radius r, die Masse m, das Trägheitsmoment J = 2/5 m r², die Gleitreibungszahl f und zu Anfang die Geschwindigkeit v(0) und die Winkelgeschwindigkeit ω(0)=0.

Vom Start an wirkt auf die Kugel die geschwindigkeitsunabhängige Gleitreibungskraft

F = f m g.

Diese übt das Drehmoment

M = f m g r

auf die Kugel aus.

Dadurch erfährt die Kugel eine Rotationsbeschleunigung, so dass ihre Winkelgeschwindigkeit wie folgt von der Zeit abhängt:

ω(t) = α t = M/J t = (fmgr)/(2/5 mr²) t = 5/2 f t g / r

Gleichzeitig erfährt die Kugel durch die Gleitreibung eine Verzögerung:

v(t) = v(0) - at = v(0) - F/m t = v(0) - (fmg)/m t = v(0) - f g t

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

ω(t) r = v(t)

5/2 f t g / r * r = v(0) - f g t
7/2 f g t = v(0)

t = 2/7 v(0)/(fg)

von da an ist keine Gleitreibung mehr wirksam, die die Rotationsgeschwindigkeit oder die translatorische Geschwindigkeit der Kugel ändern könnte. (Nur am Rande: „2/7“ ist ein Vorfaktor, den man in physikalischen Formeln dann doch eher selten findet…)

Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Geschwindigkeit

v(t) = v(0) - f g * 2/7 v(0)/(fg) = 5/7 v(0).

Man kommt zu dem überaus überraschenden Ergebnis, dass die Endgeschwindigkeit unabhängig von solchen Details wie Kugelradius, Masse, Reibungskoeffizient oder ähnlichem ist!

Für die Energie bedeutet das:

E_ges = E_trans + E_rot

= 1/2 m v(t)² + 1/2 J ω(t)²

= 1/2 m 25/49 v(0)² + 1/2 * 2/5 m r² * 25/49 v(0)²/r²

= 1/2 m v(0)² * 25/49 * 7/5

= 1/2 m v(0)² * 5/7

= 5/7 E_0

Das bedeutet, dass 2/7 der Energie in Form von Reibungswärme verloren geht - ebenfalls unabhängig davon, wie groß der Reibungskoeffizient etc. ist!

Auf den ersten Blick scheint das der Inuition zu widersprechen, doch wird eine Kugel, die sehr intensiv mit der Unterlage reibt, schon sehr bald die Rollbedingung erfüllen, während eine glatte Kugel eine sehr weite Strecke gleitet. Insgesamt erfolgt also in beiden Fällen gleich viel Reibungsarbeit.

Ich hoffe, ich konnte zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Michael

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Ich hoffe, ich konnte zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Michael

Hallo Michael,

…große Klasse! Damit kann man endliche einmal etwas anfangen.
So stelle ich mir Antworten mit Formeln zur Erklärung vor.
Ich werd’s mal durcharbeiten.
Das * ist von mir.

Gruß:
Manni

Hallo,

"Eine Bowlingkugel mit der Masse m und dem Radius R werde so
abgeworfen, dass sie sich nach dem Auftreffen auf der Bahn,
ohne zu rotieren, horizontal mit der Geschwindigkeit v0 = 5
m/s bewegt.

Hier wird nur ein Grenzfall definiert.
Im Moment des Auftreffens auf die Bahn ist die Rotation eben
gerade noch Null und die lineare Gleitbewegung hat eine def.
Geschwindigkeit.
Logischer Weise muß dann dem ersten Kontakt zur Bahn aber die Rotation beginnen. .

Die Gleitreibungszahl zwischen Kugel und Bahn sei
my = 0,3.
Bestimmen Sie die Zeit, während die Kugel rollt, bevor die
Rollbedingung erfüllt wird.

Das ist dann die zweite Grenzbedingung: Die Umfanggeschwindigkeit
entspricht dann genau der linearen Bewegung und die Gleitgeschw.
ist jetzt Null.

Also: Kein Rollen von Anfang an, sondern nur Gleiten.

Physik lässt sich nicht einfach umändern.
Die Aufgabenstellung mag nicht ganz exakt formuliert sein,
aber nur du kommst deshalb auf solche seltsamen Schlussfolgerungen.

Die entwickelt sie immer, solange kein freier Fall vorliegt.

Nein, beim Gleiten eben nicht.

Ja nee, schon klar,
aber du darfst dir deine Welt vorstellen wie du willst.

Nur ist bei steilem Hang die Hangabtriebskraft größer als
die Gleitreibung, so daß die Kugel erst gleitet und dabei
langsam anfängt zu rollen.

Nein, ab bestimmten Winkeln rollt sie nicht mehr, sondern
gleitet nur.

Schon klar. Es wirken da zwar Kräfte auf den Kugelumfang,
aber die bewirken erst mal nichts und dann irgendwann überlegt
sich die Kugel: „Ach mir ist ja so langweilig, da beginne ich
doch mal schlagartig zu rotieren.“

Man kann es auch sehr kompliziert machen.

Es ist komplizierter, als Du denkst.
Deshalb befasst sich die TU auch mit
diesen "unkomplizierten Fällen.:wink:)

Oben schreibst du selbst, „es ist eine Übungsaufgabe“.
Jetzt tust du so, als ob die dazu wissenschaftliche Forschung
betreiben müssten? Ist doch wohl nicht dein Ernst ?

Die Rotation nimmt entgegen der Wirkung der Massenträgkeit
durch die Gleitreibung aber ständig zu.

Wenn my konstant ist, kann die Gleitreibung nicht zunehmen.

ROFL, ich merke, du hast das Thema wieder voll erfasst.
Steht da vielleicht, daß die Rotation durch die Gleitreibung
zunimmt?

weil das Gleiten über eine mehr oder weniger unebene
Grenzfläche
zu unregelmäßigen Kontakten mit der Oberfläche führt.
Die Kugel springt also etwas über die Oberfläche. Zwischen den
Aufsetzern hebt sie auch kurz ab.

Nööö, dann müßte ja eine Kraft von 1g nach oben wirken, um die
Kugel abzuheben.

Steht da evtl. etwas von Unebenheiten über die die Kugel
hinwegrutscht?

Wiegt eine Kugel z.B. 6 kp, müten 6 kp nach
oben wirken. Woher soll denn diese Kraft kommen?

Ich habe ja auch nicht behauptet, daß die Kugel „Red Bull“
getrunken hat :wink:

zu und nimmt dann bis zum nächsten Abheben auch wieder ab.
So wird auch die Rotation relativ unregelmäßig zunehmen.

Auch Nööö.

Wenn die Kugel durch oben beschriebene Effekte langsamer wird
(hier wird tatsächlich auch ein Teil der anfänglichen
kinetische
Energie der geradlinigen Bewegung in Rotationsenergie
umgesetzt),
hat das zu Folge, dass das Abheben der Kugel weniger oft oder
eben gar nicht mehr passiert. Die Rotation nimmt aber
weiterhin
zu, bis die Umfangsgeschw. gleich der linearen Geschw. ist.

Die Kugel legt also am Anfang der Bahn bei langsamer Zunahme
der Rotation eine deutlich längere Strecke zurück als am Ende
des Gleitweges.

Da müßtest Du die TU ebenso überzeugen wie mich, denn es ist
falsch.

Schon klar. Nach deiner Meinung bleibt die Geschwindigkeit
natürlich konstant und die Rotationsenerngie wird in einem
„lichten Moment“ von Gott zugeführt.
Gruß Uwi

Hallo,

…große Klasse! Damit kann man endliche einmal etwas anfangen.
So stelle ich mir Antworten mit Formeln zur Erklärung vor.

daß Michael aber auch behauptet, die Gleitreibung bewirkt von
Anfang eine Zunahme der Rotation, ist dir aber schon bewußt, oder?
Unten hast du diesen Fakt bisher auf Biegen und Brechen abgestritten.

Was nun?
Gruß Uwi

Schon klar. Nach deiner Meinung bleibt die Geschwindigkeit
natürlich konstant und die Rotationsenerngie wird in einem
„lichten Moment“ von Gott zugeführt.

Hallo,
von Dir kann man leider nichts anderes als Quatsch erwarten.

Gruß:
Manni

Hallo,

von Dir kann man leider nichts anderes als Quatsch erwarten.

das ersetzt jetzt welches Argument genau?
Gruß
loderunner

Hallo, Michael,
der Lösung bist Du ein gutes Stück näher gekommen, obwohl noch nicht alle Details richtig sein können:

Die Bowlingkugel hat den Radius r, die Masse m, das
Trägheitsmoment J = 2/5 m r², die Gleitreibungszahl f und zu
Anfang die Geschwindigkeit v(0) und die Winkelgeschwindigkeit
ω(0)=0.

Solange sie gleitet,keine Winkelgeschwindigkeit.

Vom Start an wirkt auf die Kugel die
geschwindigkeitsunabhängige Gleitreibungskraft

F = f m g.

Diese übt das Drehmoment

M = f m g r

auf die Kugel aus.

Dadurch erfährt die Kugel eine Rotationsbeschleunigung, so
dass ihre Winkelgeschwindigkeit wie folgt von der Zeit
abhängt:

Der Rotationsbeschleunigung steht die Rotationsträgheit der Kugel entgegen: J*epsilon
Eine Kugel kann entweder gleiten oder rollen, aber nicht beides gleichzeitig.

Gleichzeitig erfährt die Kugel durch die Gleitreibung eine
Verzögerung:

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur
noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer
Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

Richtig, aber das tut sie beim Abwurf und einige Zeit danach nicht.
Einer beginnenden Rotation nach dem Abwurf stände ein Rotationsträgheitsmoment J*epsilon entgegen, wenn epsilon die Winkelbeschleunigung ist.
epsilon = omega/t (1/s²) ist.

ω(t) r = v(t)

…aber nur beim Rollen.

5/2 f t g / r * r = v(0) - f g t
7/2 f g t = v(0)

t = 2/7 v(0)/(fg)

von da an ist keine Gleitreibung mehr wirksam, die die
Rotationsgeschwindigkeit oder die translatorische
Geschwindigkeit der Kugel ändern könnte.

Es ist beim Rollen keine Gleitreibung vorhanden, aber die Rollreibung und die hast Du nicht berücksichtigt.
Die Rollreibung ist das Produkt aus dem Gewicht und dem Hebelarm der Rollreibung x(angenommen).
Dieses Moment G*x (kp*m) ist der Drehung entgegengerichtet und bewirkt eine Bremsung. Diese Rollreibung wirkt, solange die Kugel rollt. Der Wert der Rollreibung ist viel geringer, als der Wert der Gleitreibung (bei Stahl z.B. um den Faktor ca. 100).

(Nur am Rande: „2/7“

ist ein Vorfaktor, den man in physikalischen Formeln dann doch
eher selten findet…)

Diesr Wert ist mir bekannt. Er tritt bereits beim Abrollen einer Kugel aus der Ruhelage auf einer schiefen Ebene in der Berechnung auf.

Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Geschwindigkeit

v(t) = v(0) - f g * 2/7 v(0)/(fg) = 5/7 v(0).

Man kommt zu dem überaus überraschenden Ergebnis, dass die
Endgeschwindigkeit unabhängig von solchen Details wie
Kugelradius, Masse, Reibungskoeffizient oder ähnlichem ist!

Hier müßten Dir beim Niederschreiben die Alarmglocken geläutet haben!
Jegliche Bewegung ist i m m e r mit Reibung verbunden. In diesem Fall die Rollreibung. Nach Deiner Theorie müßte es egal sein, ob eine Kugel auf einer polierten Bowlingbahn oder auf einer rauhen Asphaltbahn rollt. Das kann nicht sein.

Für die Energie bedeutet das:

(im Falle des Rollens)

E_ges = E_trans + E_rot

  • E_rollreibung

= 1/2 m v(t)² + 1/2 J ω(t)²

  • G*x(t)

Das bedeutet, dass 2/7 der Energie in Form von Reibungswärme
verloren geht - ebenfalls unabhängig davon, wie groß der
Reibungskoeffizient etc. ist!

Das kann wegen Deiner fehlenden Berücksichtigung der Rollreibung nicht richtig sein.

Auf den ersten Blick scheint das der Inuition zu
widersprechen, doch wird eine Kugel, die sehr intensiv mit der
Unterlage reibt, schon sehr bald die Rollbedingung erfüllen,
während eine glatte Kugel eine sehr weite Strecke gleitet.

Genau: Das war doch mein Einwand. Sie gleitet zuerst und dann rollt sie. Andererseits hast Du die Wirkung der Reibung doch ausgeschlossen.
Das ist ein Widerspruch.
Sie kann aber keine Rotationsenergie erlangen, solange sie gleitet.

Insgesamt erfolgt also in beiden Fällen gleich viel
Reibungsarbeit.

Leider Nein. Der Energieabbau durch Reibung beim Gleiten ist um ein Vielfaches höher, als beim Rollen.
Durch den Übergang vom Gleiten zum Rollen wird überhaupt erst soviel Energie frei, daß eine Winkelbeschleunigung bei vorh. J und G*x wirksam werden kann.

Ich hoffe, ich konnte zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Das hast Du dankenswerter Weise. Aber die endgültige richtige Lösung liegt noch nicht vor.
Ich werde versuchen, meine Gedanken in einer Skizze zu formulieren. Sollte es mir nicht gelingen, diese Skizze ins Forum zu stellen (ein früherer Versuch zu einem anderen Thema ging schief), möchte ich sie Dir mailen, wenn Du einverstanden bist.

Gruß.
Manni

Hallo,

Solange sie gleitet,keine Winkelgeschwindigkeit.

Falsch.

Eine Kugel kann entweder gleiten oder rollen, aber nicht
beides gleichzeitig.

Aber sicher doch.

Denk doch einfach mal an einen Autoreifen. Zunächst mal an den umgekehrten Vorgang, die Beschleunigung. Ein Auto fährt mit quietschenden Reifen los. Was passiert da? Erst komplett durchdrehende Räder, dann nimmt das Auto geschwindigkeit auf (Räder drehen aber weiterhin durch), schließlich haben die Räder die Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht, die der Fahrzeuggeschwindigkeit entspricht - und nun setzt sich die Haftreibung anstelle der Gleitreibung.
Nun überleg Dir das Gegenteil. Und vergleiche es mit der Bowlingkugel.
Selbstverständlich gleitet die Kugel immer noch, wenn sie sich bereits (noch zu langsam für ihre Geschwindigkeit) dreht. ‚Schlupf‘ ist das Stichwort.
Wie soll das auch sonst vor sich gehen? Beschleunigung in Nullzeit erfordert unendliche Kräfte. Die Kugel KANN gar nicht sprunghaft in eine Drehbewegung übergehen.

Gruß
loderunner

Hallo, Michael,
der Lösung bist Du ein gutes Stück näher gekommen, obwohl noch
nicht alle Details richtig sein können:

Die Bowlingkugel hat den Radius r, die Masse m, das
Trägheitsmoment J = 2/5 m r², die Gleitreibungszahl f und zu
Anfang die Geschwindigkeit v(0) und die Winkelgeschwindigkeit
ω(0)=0.

Solange sie gleitet,keine Winkelgeschwindigkeit.

Beim Gleiten entsteht Gleitreibung. Also ein Kraft der Translation entgegen gesetzt, die am Umfang (also exzentrisch) angreift.
Dadurch entsteht ein Drehmoment (Reibkraft * Radius).
Da es kein Gegenmoment existiert, muss eine Beschleunigung (in dem Fall also eine Winkelbeschleunigung) statt finden.
Die Winkelbeschleunigung ist konstant, die Winkelgeschwindigkeit also auch die Umfangsgeschwindigkeit steigt stetig.
Am Anfang ist die Umfangsgeschwindigkeit aber kleiner als die Translationsgeschwindigkeit. Daraus folgt, dass du Kugel zusätzlich zu der Rotation auch noch gleitet … beides gleichzeitig.

Deiner Theorie nach, dass die Kugel nicht gleichzeitig gleiten und rollen kann zufolge, müsste ja zum Zeitpunkt t1 kurz vorm Ende des Gleitens vUmfang gelten. Zum Zeitpunkt t2 kurz nach dem Ende des Gleitens aber gilt dann vKugel=vUmfang. delta_t=t2-t1

Wenn du jetzt delat_t gegen 0 gehen lässt, folgt daraus eine unendlich große Beschleunigung, also auch eine unendlich große Kraft die nötig wäre.

Gruß,
TeaAge

Hallo Manni!

Die Bowlingkugel hat den Radius r, die Masse m, das
Trägheitsmoment J = 2/5 m r², die Gleitreibungszahl f und zu
Anfang die Geschwindigkeit v(0) und die Winkelgeschwindigkeit
ω(0)=0.

Solange sie gleitet,keine Winkelgeschwindigkeit.

… und so habe ich das auch geschrieben: ω(0) bedeutet „zum Zeitpunkt t=0“, also beim Abwurf.

Dadurch erfährt die Kugel eine Rotationsbeschleunigung, so
dass ihre Winkelgeschwindigkeit wie folgt von der Zeit
abhängt:

Der Rotationsbeschleunigung steht die Rotationsträgheit der
Kugel entgegen: J*epsilon

Quatsch. Genauso wie man aus der Grundgleichung der Mechanik (F=ma) die Beschleunigung ausrechnen kann (a=F/m), kann man bei der Rotation verfahren: α = M/J (Bei mir heißt die Rotationsbeschleunigung alpha). Und genau das habe ich getan.

Eine Kugel kann entweder gleiten oder rollen, aber nicht
beides gleichzeitig.

Sie kann aber auch beim Gleiten rotieren. Ob man das dann „rollen“ nennt, ist eine ganz andere Frage.

Gleichzeitig erfährt die Kugel durch die Gleitreibung eine
Verzögerung:

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur
noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer
Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

Richtig, aber das tut sie beim Abwurf und einige Zeit danach
nicht.

Die Gleitreibung wirkt von dem Moment an, da die Kugel Kontakt zur Bahn hat (also von Anfang an). Mit allen Konsequenzen.

ω(t) r = v(t)

…aber nur beim Rollen.

Du hast meine Herleitung schon gelesen, oder etwa nicht? Diese Gleichung ist die Rollbedingung! (Der Zusatz „nur beim Rollen“ macht daher überhaupt keinen Sinn).

5/2 f t g / r * r = v(0) - f g t
7/2 f g t = v(0)

t = 2/7 v(0)/(fg)

von da an ist keine Gleitreibung mehr wirksam, die die
Rotationsgeschwindigkeit oder die translatorische
Geschwindigkeit der Kugel ändern könnte.

Es ist beim Rollen keine Gleitreibung vorhanden, aber die
Rollreibung und die hast Du nicht berücksichtigt.

Wenn Du meiner Herleitung gefolgt wärst, wäre Dir nicht entgangen, dass ich mich ausschließlich mit der Zeitspanne befasst habe, bis die Rollbedingung erfüllt ist. Dass danach die Rollreibung wirksam ist, steht völlig außer Frage, ist aber für diese Überlegungen vollkommen unerheblich.

Die Rollreibung ist das Produkt aus dem Gewicht und dem
Hebelarm der Rollreibung x(angenommen).
Dieses Moment G*x (kp*m)

Seit Menschengedenken wird die Einheit „kp“ für die Kraft nicht mehr verwendet!

Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Geschwindigkeit

v(t) = v(0) - f g * 2/7 v(0)/(fg) = 5/7 v(0).

Man kommt zu dem überaus überraschenden Ergebnis, dass die
Endgeschwindigkeit unabhängig von solchen Details wie
Kugelradius, Masse, Reibungskoeffizient oder ähnlichem ist!

Hier müßten Dir beim Niederschreiben die Alarmglocken geläutet
haben!
Jegliche Bewegung ist i m m e r mit Reibung verbunden.

Ich habe nicht gesagt, dass es nicht mit Reibung verbunden wäre (die ganze Herleitung beschäftigt sich mit Reibung!), sondern dass die Endgeschwindigkeit vom Reibungskoeffizienten unabhängig ist. Das ist etwas ganz anderes.

In
diesem Fall die Rollreibung. Nach Deiner Theorie müßte es egal
sein, ob eine Kugel auf einer polierten Bowlingbahn oder auf
einer rauhen Asphaltbahn rollt. Das kann nicht sein.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? In dem Satz, den Du kritisierst, steht nicht drin, wie der Bremsvorgang abläuft. Ich bezog mich nur darauf, dass die Geschwindigkeit auf 5/7 ihres Anfangswerts abnimmt. Ob sie das abrupt auf 5 cm Strecke tut und dann weiterkullert, oder ob sie 5 m auf einer Bowlingbahn braucht, um auf 5/7 ihrer Anfangsgeschwindigkeit abgebremst zu werden, steht in dem Satz nicht drin. Im Gegenteil, ich habe das sogar weiter unten erläutert.

Für die Energie bedeutet das:

(im Falle des Rollens)

E_ges = E_trans + E_rot

  • E_rollreibung

Quatsch! Die Gesamtenergie ist die Summe aus tranlatorischer kinetischer Energie und Rotationsenergie. Ich muss da nichts mehr abziehen, um die Gesamtenergie auszurechnen.

Das bedeutet, dass 2/7 der Energie in Form von Reibungswärme
verloren geht - ebenfalls unabhängig davon, wie groß der
Reibungskoeffizient etc. ist!

Das kann wegen Deiner fehlenden Berücksichtigung der
Rollreibung nicht richtig sein.

In der Phase, in der die Kugel noch nicht rollt, spielt die Rollreibung keine Rolle.

Auf den ersten Blick scheint das der Inuition zu
widersprechen, doch wird eine Kugel, die sehr intensiv mit der
Unterlage reibt, schon sehr bald die Rollbedingung erfüllen,
während eine glatte Kugel eine sehr weite Strecke gleitet.

Genau: Das war doch mein Einwand. Sie gleitet zuerst und dann
rollt sie. Andererseits hast Du die Wirkung der Reibung doch
ausgeschlossen.

An welcher Stelle habe ich die Wirkung der Reibung ausgeschlossen?

Das ist ein Widerspruch.

Es wäre einer, wenn ich die Wirkung der Reibung leugnen würde…

… und genau diesen Fehler begehst Du:

Sie kann aber keine Rotationsenergie erlangen, solange sie
gleitet.

Solange sie gleitet, erfährt sie die Gleitreibungskraft. Die Gleitreibungskraft greift an der Kugel exzentrisch an, übt also ein Drehmoment aus. Das Drehmoment bewirkt eine Rotationsbeschleunigung der Kugel. Ist das so schwer zu verstehen?

Insgesamt erfolgt also in beiden Fällen gleich viel
Reibungsarbeit.

Leider Nein. Der Energieabbau durch Reibung beim Gleiten ist
um ein Vielfaches höher, als beim Rollen.

Wenn Du meinen Text gelesen hättest, wüsstest Du, dass ich mitnichten Gleiten und Rollen miteinander vergleiche, sondern den gesamten Vorgang mit starker bzw. schwacher Gleitreibung.

Durch den Übergang vom Gleiten zum Rollen wird überhaupt erst
soviel Energie frei, daß eine Winkelbeschleunigung bei vorh. J
und G*x wirksam werden kann.

Keine Ahnung, was Du damit sagen möchtest! Was meinst Du damit, dass Energie „frei“ wird? Warum beim Übergang vom Gleiten zum Rollen? Wie kann überhaupt eine Kugel anfangen zu Rollen, wenn es zuvor keine Winkelbeschleunigung gab? Eine Winkelbeschleunigung gibt es immer, wenn die Summe der Drehmomente ungleich Null ist. Da sich die Kugel offensichtlich bis zur Erfüllung der Rollbedingung nicht im Momentengleichgewicht befindet, erfährt sie eine Winkelbeschleunigung.

Ich hoffe, ich konnte zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Das hast Du dankenswerter Weise. Aber die endgültige richtige
Lösung liegt noch nicht vor.
Ich werde versuchen, meine Gedanken in einer Skizze zu
formulieren. Sollte es mir nicht gelingen, diese Skizze ins
Forum zu stellen (ein früherer Versuch zu einem anderen Thema
ging schief), möchte ich sie Dir mailen, wenn Du einverstanden
bist.

Nur zu. Aber über elementare Physik möchte ich mich nicht streiten müssen.

Michael

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Hallo Manni,

Hallo, Michael,
der Lösung bist Du ein gutes Stück näher gekommen, obwohl noch
nicht alle Details richtig sein können:
Solange sie gleitet,keine Winkelgeschwindigkeit.
Der Rotationsbeschleunigung steht die Rotationsträgheit der
Kugel entgegen: J*epsilon
Eine Kugel kann entweder gleiten oder rollen, aber nicht
beides gleichzeitig.

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur
noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer
Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

Richtig, aber das tut sie beim Abwurf und einige Zeit danach
nicht.

alle Deine Aussagen sind falsch.

Einer beginnenden Rotation nach dem Abwurf stände ein
Rotationsträgheitsmoment J*epsilon entgegen,

Das ist (fast)richtig,es ist aber nicht nicht unendlich.
Jede Kraft auf einen frei beweglichen Massekörper, und sei sie auch noch so gering,bewirkt eine Beschleunigung.Diese drehende Kraft
ist sofort nach Beginn der Gleit-Reibung vorhanden und baut die
Drehung von Anfang an auf.Es dreht und gleitet gleichzeitig
Eine Drehbewegung (oder jede andere), egal wie klein sie ist ,
kann nicht plötzlich auf ihre Endgeschwindigkeit gebracht werden.
Dies würde immer eine unendlich große Kraft bedeuten.
Solange dies bei Dir nicht ankommt, wirst Du die Lösung welche
Dir Michael präsentiert hat auch nicht nachvollziehen können.

Es ist beim Rollen keine Gleitreibung vorhanden, aber die
Rollreibung und die hast Du nicht berücksichtigt.

„Rollreibung“ ist ein unglücklicher Begriff auch wenn er hin und
wieder auftaucht.Es gibt nur den Rollwiderstand welcher andere
Ursachen hat wie die Gleitreibung.Es muß da nichts „reiben“.
siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rollwiderstand

Der Wert der Rollreibung ist viel geringer, als
der Wert der Gleitreibung (bei Stahl z.B. um den Faktor ca.
100).

oder noch größer.Er kann deshalb vorerst einmal vernachläsigt werden.

(Nur am Rande: „2/7“

ist ein Vorfaktor, den man in physikalischen Formeln dann doch
eher selten findet…)

Dieser Wert ist mir bekannt. Er tritt bereits beim Abrollen
einer Kugel aus der Ruhelage auf einer schiefen Ebene in der
Berechnung auf.

Nun ja, als „Vorfaktor“ etwas zu bezeichnen was ganz klar aus einer
Geometrie eines Körpers abgeleitet werden muß ist etwas unglücklich
benannt.Dieser Faktor wird bei Rollen oder Hohlrollen wohl anders
aussehen als bei der Kugel.Besser wäre Formfaktor.

Man kommt zu dem überaus überraschenden Ergebnis, dass die
Endgeschwindigkeit unabhängig von solchen Details wie
Kugelradius, Masse, Reibungskoeffizient oder ähnlichem ist!

Hier müßten Dir beim Niederschreiben die Alarmglocken geläutet
haben!

Warum soll es bei Michael klingeln, wenn es zutrifft ?
Du spekulierst hier meist nur.
Gruß VIKTOR

ich frage mich

Was aber ist der Grund, dass die Kugel sich nicht sofort
dreht?

Wegen der Reibung. Die Reibung erzeugt an der Oberfläche eine
Kraft, entgegen der (Rutsch-)Bewegung. Diese Kraft, die Außen
angreift, erzeugt also ein Drehmoment. Die Reibung ist sehr
klein (beide Flächen sind hart und glatt poliert), also ist
auch die Kraft sehr klein und daraus folgend auch die
Rotationsbeschleunigung. Deswegen braucht es seine Zeit bis
die Kugel volle Drehgeschwindigkeit erreicht hat. Ich hab
übrigens auch schon beobachtet, dass die meisten Werfer der
Kugel eine leichte Drehung mitgeben (unbewusst), die der
spätern Drehung entgegen gesetzt ist … die muss natürlich
auch erstmal aufgehoben werden.
Gäbe es keine Reibung, würde die Kugel sich nie drehen, es sei
denn die Kugel hat vom Wurf schon eine Drehgeschwinigkeit
mitbekommen.

warum ich der 1. bin, der auf die antwort ein sternchen gibt. es steht genau das drin, was der fragesteller wissen muss. was ansonsten hier so abgeht, ist unglaublich bei einer so einfachen frage.

das heißt, die Kugel fällt mehr oder weniger unkontrolliert
aus der Hand?

ich habe schon frauen bowlen sehen…steven hawking hätte sofort schwarze löcher , richard feynman quantenfluktuationen vermutet, einstein hätte seine berühmte formel angezweifelt und mendelejew hätte sich die haare endlich wieder mal schneiden lassen … keiner hätte seinen augen getraut… welche spins eine bowlingkugel anehmen kann.

Moin,

Die Bowlingkugel hat den Radius r, die Masse m, das
Trägheitsmoment J = 2/5 m r², die Gleitreibungszahl f und zu
Anfang die Geschwindigkeit v(0) und die Winkelgeschwindigkeit
ω(0)=0.

Nehmen wir mal weitere realistische Werte an:

Kugeldurchmesser 218 mm (Bowlingkugel max.)
Abwurfgeschwindigkeit 6 m/s
f = 0.3 aus dem Beispiel TU München.

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur
noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer
Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

t = 2/7 v(0)/(fg)

Ausgerechnet: t = 0,58 (s).

Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Geschwindigkeit

v(t) = v(0) - f g * 2/7 v(0)/(fg) = 5/7 v(0).

Ausgerechnet: 4.29 (m/s).
Ausgerechnet: Winkelgeschwindigkeit = 39,36 (1/s).
Ausgerechnet: Drehzahl = 375 (1/min).
Frage: Die Kugel soll in nur 0,58 s auf eine Drehzahl von 375 1/min nur durch das wirkende Moment der Gleitreibung beschleunigt werden?
Das glaube wer will!

Hier kann etwas grundsätzlich noch nicht stimmen.

Es widerspricht auch völlig dem TV- Bericht, wonach eine Bowlingkugel ein ziemliches Stück gleitet, bevor sie zu rollen beginnt. Auf diese Besonderheit wurde in dem Bericht extra hingewiesen und man konnte das in Zeitlupe auch sehen. An einer Kugel waren während des Gleitens oben die Grifflöcher zu sehen. Bei 375 1/min wäre das nicht erkennbar.
Ich hätte gedacht, dass meine Frage einfacher und eindeutiger zu beantworten gewesen wäre, zumal es ja user gab, die von Einfachheit sprachen.

Ich danke allen, die geantwortet haben. Vielleicht ist später einmal das Problem lösbar.
cu

R

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Hallo!

Nehmen wir mal weitere realistische Werte an:

Kugeldurchmesser 218 mm (Bowlingkugel max.)
Abwurfgeschwindigkeit 6 m/s
f = 0.3 aus dem Beispiel TU München.

Diesen Wert halte ich für eine Kegelbahn für realistisch. Für eine glatt polierte Bowling-Bahn erscheint er mir zu hoch.

Die Kugel hört in dem Moment auf zu rutschen und rollt nur
noch, wenn ihre Umfangsgeschwindigkeit mit ihrer
Momentangeschwindigkeit übereinstimmt:

t = 2/7 v(0)/(fg)

Ausgerechnet: t = 0,58 (s).

Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Geschwindigkeit

v(t) = v(0) - f g * 2/7 v(0)/(fg) = 5/7 v(0).

Ausgerechnet: 4.29 (m/s).
Ausgerechnet: Winkelgeschwindigkeit = 39,36 (1/s).
Ausgerechnet: Drehzahl = 375 (1/min).
Frage: Die Kugel soll in nur 0,58 s auf eine Drehzahl von 375
1/min nur durch das wirkende Moment der Gleitreibung
beschleunigt werden?
Das glaube wer will!

rechnen wir es nach:

Im Beispiel rechne ich mit einer Kugelmasse von 5 kg.

Die Gleitreibungskraft beträgt F = f m g = 14,7 N

Daraus folgt ein Drehmoment von M = Fr = 1,602 Nm

Das Trägheitsmoment beträgt J = 2/5 m r² = 0,0238 kg m²

Das ergibt eine Rotationsbeschleunigung von α = M/J = 67,33 1/s²

Nach einer Beschleunigungszeit von 0,59 s erhalten wir eine Winkelgeschwindigkeit von ω = α t = 39,72 1/s.

Im Rahmen der Rechengenauigkeit (Rundungsfehler etc.) stimmt das mit Deiner Berechnung überein.

Hier kann etwas grundsätzlich noch nicht stimmen.

„Wenn man alles andere ausgeschlossen hat, dann ist das was übrig bleibt - auch wenn es unwahrscheinlich erscheint - die Wahrheit.“ (Sherlock Holmes)

Es widerspricht auch völlig dem TV- Bericht, wonach eine
Bowlingkugel ein ziemliches Stück gleitet, bevor sie zu rollen
beginnt. Auf diese Besonderheit wurde in dem Bericht extra
hingewiesen und man konnte das in Zeitlupe auch sehen.

Naja, erstens ist es klar, dass so etwas in Zeitlupe viel spektakulärer aussieht als in Realgeschwindigkeit. (Hast Du Dich noch nie beim Fußballkucken dabei ertappt, dass Du Dich wunderst, warum ein Spieler solche Schmerzen hat, obwohl das Foul in Zeitlupe gar nicht so schlimm aussah?). Zweitens glaube ich tatsächlich, dass eine Bowlingbahn viel glatter ist, als das der Reibungskoeffizient von 0,3 angibt. 0,1 halte ich für realistischer. Das würde eine dreifach längere „Gleitzeit“ bedeuten, also über 1,5 Sekunden. Drittens: 1,5 s sind eine elend lange Zeit! Zähl mal in Gedanken „ein-und-zwan-zig, zwei-und-…“ Stopp! Wie weit ist die Kugel in dieser Zeit gerollt? rund 7,5 m!

Bei Wikipedia ist davon die Rede, das die Bahn geölt ist, was die besonderen Laufeigenschaften bewirkt. Vielleicht gibt es so eine Art Glatteiseffekt (also dass die Kugel nicht wirklich Kontakt zum festen Boden hat, sondern nur zu einem Flüssigkeitsfilm, auf dem sie quasi schwimmt. Dann wäre die Reibung noch um ein Vielfaches geringer.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube, dass wir das Problem von der Dynamik her schon richtig beschrieben haben. Das einzige, was fehlt, ist ein brauchbarer Wert für den Reibungskoeffizienten.

Gruß, Michael

. was

ansonsten hier so abgeht, ist unglaublich bei einer so
einfachen frage.

Hallo,
…dem Einfachen erscheint halt alles einfach.
Wen’s so einfach ist, stelle eine Skizze mit allen Berechnungen in’s Netz.
Gruß:
Manni

1 Like

Wenn Kugeldrehung und Kugelgeschwingigkeit „syncron“ sind
wirkt keine
Reibung mehr.

Hallo,
Reibung wirkt immer. Im Fall des Rollens die Rollreibung.
Schau mal bei WIKI nach „Rollreibung“.

Gruß:
Manni

Hallo,

Da es kein Gegenmoment existiert, muss eine Beschleunigung (in
dem Fall also eine Winkelbeschleunigung) statt finden.

Da irrst Du gewaltig: Es existiert!
Das Gegenmoment, welches diesem Moment entgegenwirkt, ist M = J* epsilon. Epsilon ist die Winkelbeschleunigung u. J das Massenträgheitsmoment.
Wenn man dieses Moment wegläßt, ergeben sich halt falsche Werte.

Gruß:
Manni

Seit Menschengedenken wird die Einheit „kp“ für die Kraft
nicht mehr verwendet!

Hallo,
…na, so jung bist Du ja auch wieder nicht, daß Du von „seit Menschengedenken“ sprechen dürftest.

Am 31.12.1977 lief die letzte Frist zur Verwendung der „alten“ Einheiten wie z.B. „kp“ u. a. aus.
Das soll „seit Menschengedenken“ sein?
Unseriös!

Ich hab’s noch so gelernt und falsch ist es auch nicht, da Du ja mit „g“ umrechnen kannst.

Gruß:
Manni

Hallo!

Da es kein Gegenmoment existiert, muss eine Beschleunigung (in
dem Fall also eine Winkelbeschleunigung) statt finden.

Da irrst Du gewaltig: Es existiert!
Das Gegenmoment, welches diesem Moment entgegenwirkt, ist M =
J* epsilon. Epsilon ist die Winkelbeschleunigung u. J das
Massenträgheitsmoment.
Wenn man dieses Moment wegläßt, ergeben sich halt falsche
Werte.

Manni!!!

M = J α

Diese Gleichung ist formal dieselbe wie

F = m a

Hierin steht die resultierende aller angreifenden Kräfte links vom Gleichheitszeichen und Masse mal Beschleunigung rechts vom Gleichheitszeichen.

Im beschleunigten Bezugsystem herrscht Kräftegleichgewicht zwischen dieser resultierenden Kraft und einer Scheinkraft, die man auch Trägheitskraft nennt: F + F* = 0. Damit diese Gleichung mit der Grundgleichung der Mechanik äquivalent ist, muss für die Trägheitskraft gelten: F* = - ma. Es handelt sich aber nicht um eine wirkliche Kraft. Das erkennt man z. B. daran, dass es zu F* keine Ursache und keine reactio gibt. F* entsteht nur dadurch, dass man ein beschleunigtes Bezugsystem und kein Inertialsystem wählt. Für die Bewegung des Körpers ist allein die Summe der von außen angreifenden Kräfte maßgeblich: F.

Nun zu den Rotationsbewegungen:

Hier entsprechen den Kräften Momente, den Massen Trägheitsmomente und den Beschleunigungen Rotationsbeschleunigungen. Formal ist es aber dasselbe wie bei der Grundgleichung der Mechanik für Punktmassen. Man könnte auch hier das Bezugssystem auf die rotierende Oberfläche der Kugel verlegen. Auch dann müsste man - rein formal - die Existenz eines Trägheits-Drehmoments fordern: M* = - J α. Dieses ist aber für die Bewegung der Kugel im Bezugssystem der Bowlingbahn nicht existent!

Du kannst Dich gerne alleine gegen diese Erkenntnisse sträuben, aber Sir Isaac Newton ist auf unserer Seite!

Michael