Brandschutzverweigerung

Hallo,
ich habe vor ein paar Tagen als ich im Wartezimmmer meines Hausarztes saß, eine dieser „blonden“ Frauenzeitschriften durchgeblättert und bin da auf einen Artikel gestoßen, in dem beschrieben war, dass bei Häusern, die eine Solaranlage auf dem Dach haben, die Feuerwehr gleich wieder abrückt.
OK, Wasser und Strom sind ja nicht gerade Freunde. Aber st das wirklich so?
Wegen zwei oder drei Solarzellen, die ja ohnehin nur kleinste Spannungen abgeben, gleich ein ganzes Haus abbrennen zu lassen?
Hat da jemand 'ne Idee dazu?
Danke

Zeulino

Hallo,

…zeitschriften

durchgeblättert und bin da auf einen Artikel gestoßen, in dem
beschrieben war, dass bei Häusern, die eine Solaranlage auf
dem Dach haben, die Feuerwehr gleich wieder abrückt.

Wegen zwei oder drei Solarzellen, die ja ohnehin nur kleinste
Spannungen abgeben, gleich ein ganzes Haus abbrennen zu
lassen?

Hallo Zeulino,
hoffe, das du noch weitere, genauere Antworten erhhälst.
Also, ein paar Volt stimmt nur zu beginn der Energieerfassung. Danach werden Hochspannungen erzeugt?/gewandelt.
Wenn also auf brennende Solarzellen Wasser kommt (leitendes Löschwasse) ist das für die Feuerwehr nicht gut.
Sie achten nur, das der Brand nicht auf andere Gebäude übergreift.
Nun noch ein Suchhinweis:
Auf mdr (TV-Sender) wurde dies einmal sehr genau beschrieben. Dort wurde auch ein spez. Pulver beschrieben mit dem solche Brände löschbar sind.
Suche einmal dort nach diesem Beitrag.
Sendung: Genial einfach >>> nicht daneben von Sat!!!
Zeitraum: In diesem Jahr
Viel Erfolg und Spass
Werner

Hallo Zeulino !

Du hast das Problem richtig angerissen.
Allerdings kommt die Feuerwehr immer zum Brand und beginnt selbstverständlich auch mit dem Löschen von Außen,auch wenn eine Solaranlage zur Stromgewinnung auf dem Dach ist und es tagsüber ist.

Nachts gibt es gar kein Problem,weil dann die Solaranlage keine Spannung erzeugt(keine Licht da!).
Die Spannungen an so einer Anlage sind selbstverständlich nicht nur ein paar Volt !
Dann würde niemand darüber reden müssen. Es können ohne weiteres mehrer Hundert Volt sein (bis zu 900 V),da viele Einzelsolarelemente(sog. Panels) in Reihe geschaltet sind und sich ihre eigentlich niedrigen Spannungen(meist 24 V/48 V) addieren.
Man kann im Haus zwar die Spannungswandler abschalten,die den Solarstrom in Netzstrom umwandeln,aber solange Licht auf die Solarzellen fällt,wird Spannung erzeugt.
Diese Spannung kann die Feuerwehrleute gefährden,wenn sie im Dachstuhl arbeiten und löschen,dann sind die Stromleituzngen der Solarzellen längst zerstört und frei zugängig und könnten berührt werden.
Das ist die eigentliche Gefahr.
Solange es keine technisch mögliche Abschaltung der Einzelfelder der Solaranlage gibt,wird die Feuerwehr nur von Außen aus entsprechendem Abstand löschen können um sich nicht zu gefährden.
Die Feuerwehren empfehlen beim Bau einer Solaranlage zur Stromgewinnung diesen neuen Schutzmechanismus einbauen zu lassen,der mit einem Schalter außen am Haus von der Feuerwehr abgeschaltet werden kann.

Mit freundlichen Grüßen von
duck313

Hallo

Wegen zwei oder drei Solarzellen, die ja ohnehin nur kleinste
Spannungen abgeben

Die Spannung darf durch die Reihenschaltung bis zu 1000V Gleichspannung betragen! Diese Leitung verläuft dann üblicherweise irgendwo vom Dach bis zum Keller.

Das Thema war vor kurzem hier schon mal dran:

/t/solar-haeuser-werden-nicht-geloescht/6114642/8

/t/haeufige-fehler-beim-bau-einer-photovoltaikanlage…

Hans

Die Feuerwehren empfehlen beim Bau einer Solaranlage zur
Stromgewinnung diesen neuen Schutzmechanismus einbauen zu
lassen,der mit einem Schalter außen am Haus von der Feuerwehr
abgeschaltet werden kann.

Hallo Duck313,

@Anfrager hier kannste weiterlesen in der Zeitschrift…

@Duck, schon im ersten Treffer des obigen Links, also hier lese ich daß grad das Abschalten der Solaranlage an sich noch nicht funktioniert.

Und, wenn die Feuerwehr anrückt, sieht sie ja nicht ob bei einem Haus mit Flachdach oben eine Solaranlage ist.
Müßte man da nicht so wie für Häuser mit Gas ein Kennzeichen am Haus anbringen können?

Die möglichen gefährlichen Konstellationen mit Strom und Löschwasser sind mir sehr unklar.

Auch in Actionfilmen wenn da eine Stadt o.ä. überflutet wird und Stromleitungen da das Wasser berühren. Mir ist da nie ganz klar, ist das jetzt für den Film „getürkt“ bzw. was würde in der Realität geschehen.

Mal das weglassend, meine Frage ist, ein Feuerwehrmann hat wohl durch Berührung eines Kabels wo die Isolierung weggeschmolzen ist sich „verletzt“ , wäre dem garantiert nix passiert mit dicken Gummischuhen, gummiertem Schutzanzug?

Danke ^ Gruß
Reinhard

Hallo Duck

Nachts gibt es gar kein Problem,weil dann die Solaranlage
keine Spannung erzeugt(keine Licht da!).

Auch ein Feuerwehrler sieht im Dunkeln nichts. Also wird gleichzeitig mit dem Beginn der Brandbekämpfung Beleuchtung aufgebaut. Ich weiß jetzt nicht, inwieweit das Licht der Halogenstrahler in den Zellen Leerlaufspannung erzeugen kann, aber ich denke, ohne Last (Leitung unterbrochen oder Wechselrichter abgeschaltet) können das auch Hunderte Volt werden. Wär kein Problem, das nachts mal auszuprobieren.

Man kann im Haus zwar die Spannungswandler abschalten,die den
Solarstrom in Netzstrom umwandeln,aber solange Licht auf die
Solarzellen fällt,wird Spannung erzeugt.

Diese Spannung kann die Feuerwehrleute gefährden,wenn sie im
Dachstuhl arbeiten und löschen,dann sind die Stromleituzngen
der Solarzellen längst zerstört und frei zugängig und könnten
berührt werden.

Genau richtig.

Die Feuerwehren empfehlen beim Bau einer Solaranlage zur
Stromgewinnung diesen neuen Schutzmechanismus einbauen zu
lassen,der mit einem Schalter außen am Haus von der Feuerwehr
abgeschaltet werden kann.

Diese Schalter gibts noch nicht lang und sind nicht ausgereift. Meines Erachtens müßte das Abschalten der Schalter (auf oder unter dem Dach) beim Auslöseknopf (außen am Haus) auch gemeldet werden. Also Meldung, aber erst wenn alle Schalter in AUS-Stellung sind. Technisch kein Problem, aber die Normung und das Verständnis auch der Schalterhersteller fehlt anscheinend.

Allein das Verlegen der Leitungen außen auf dem Dach und außen auf der Fassade würde das Problem auch lösen, ganz ohne zusätzliche Schalter. Die Leitungen sind einsehbar, im Dachstuhl keine Leitungen, und selbsterklärend ist die Sache auch. Aha, die Leitungen sind außen verlegt, also besteht innen keine Gefahr.

Vielleicht noch ein Hinweisschild bei den Leitungen „Generatorleitungen außerhalb der Dachhaut verlegt“, vielleicht noch die Leitungen in ein geerdetes Metallrohr gelegt… aber mich fragt ja keiner.

Hans

Hallo,
ich habe vor ein paar Tagen als ich im Wartezimmmer meines
Hausarztes saß, eine dieser „blonden“ Frauenzeitschriften
durchgeblättert und bin da auf einen Artikel gestoßen, in dem
beschrieben war, dass bei Häusern, die eine Solaranlage auf
dem Dach haben, die Feuerwehr gleich wieder abrückt.

Deutlich polemisch und überspitzt ausgedrückt.

Die Feuerwehr wird tagüber bei einem Dachstuhlbrand eine Solaranlage definitiv NICHT mit Äxten bearbeiten, um an den Brand zu kommen. Sie wird auch beim Innenangriff, sofern überhaupt in Frage kommend, sehr zurückhaltend agieren.

Es wurde schon empfohlen, die Module mit Abstand zu setzen, um durch den Zwischenraum an den Dachstuhl zu kommen.

OK, Wasser und Strom sind ja nicht gerade Freunde. Aber st das
wirklich so?
Wegen zwei oder drei Solarzellen, die ja ohnehin nur kleinste
Spannungen abgeben, gleich ein ganzes Haus abbrennen zu
lassen?

Die Gleichspannungen liegen im Bereich mehrerer hundert Volt und sind damit als tödlich zu bezeichnen! Bei Netzunterbrechung steigen sie nochmals an (Leerlaufspannung der Module).

Mir fällt auf, dass in letzter Zeit die Stimmung gegenüber der Photovoltaik immer mehr umschlägt.
Zuletzt auf Grund der Erhöhung der Abgaben für erneuerbare Energien, die jeder Stromkunde zu zahlen hat. (Und die nur deshalb so extrem gestiegen ist, weil sie vorher auf Grund einer Fehleinschätzung der Energieversorger zu niedrig war!).
Tatsache ist, dass wir uns mit der Solarenergie eine extrem teure Energie leisten. Der Nutzen daraus wird sehr kontrovers diskutiert.

Wenn man 100.000€ investieren kann, dann lohnt sich die Photovoltaikanlage finanziell auf jeden Fall. Selbst Solarstromanlagen, die komplett aus geliehenem Geld finanziert werden, sollen sich innerhalb einiger Jahre selber zurückbezahlt haben und dann Gewinn abwerfen.
Aber die mögliche CO2 Reduzierung ist nicht so hoch, als wenn man den selben Betrag in neue Heiztechniken, bessere Wärmedämmung oder eine Windkraftanlage investiert.

Für ne kWh selbstverbrauchten Solarstrom bekommt der Betreiber 25Cent bezahlt, für ne kWh selbstverbrauchte Wärme seiner Solarthermie-Anlage 0,0 Cent. Gerecht ist das nicht! Es soll hier gezielt die Photovoltaik subventioniert werden, das ist halt der Wille der Politik.