Hi,
da schaue ich diese Doku über einen türkischstämmigen Polizisten und seine usbekischstämmige Kollegin. Sehe wie wunderbar Integration funktionieren kann wenn man (frau) denn nur will, bin beeindruckt wie sie z.B. einem betrunkenen Mann auf Russisch erklärt dass sie jetzt redet und er Sendepause hat („Obwohl sie betrunken sind haben sie doch Respekt vor mir wenn ich mit ihnen in der Landessprache rede“). Denke „mehr davon, funktioniert doch! Klasse!“. Doch dann sagt der Polizist ab 12:15:
„Also man muss in keinster Weise seine Identität aufgeben. Muss ich nicht. Ich muss auch ehrlich sagen ich fühl mich auch nicht deutsch, mit 34, ich fühle mich türkisch, weil ich lebe türkisch, rede zuhause türkisch, ich guck türkisches Fernsehen, aber ich habe mich halt für den Polizeiberuf entschieden. Und hier muss ich dann halt diesen Schlenker machen und muss mit den Leuten dann halt auf Deutsch reden und deutsche Kulturen (sic!), deutsche Gesetze, deutsche Gepflogenheiten meinem Gegenüber verkaufen.
Was letzten Endes aber unproblematisch ist weil ich ja mit beiden Kulturen auch gross geworden bin. Und habe mich dann, quasi privat, für die türkische entschieden.“.
Was sagt ihr: perfektes Beispiel für Integration unter Wahrung der eigenen Identität? Oder wohl doch nicht so gelungen?
Ich erinnerte mich spontan an die sehenswerte Doku „Zwischen Halbmond und Bundesadler“ die schildert wie „deutsch“ viele Deutschtürken wirklich sind. Versteht mich nicht falsch: Ich will dem Polizisten keine Nähe zu den Extremisten in der Doku unterstellen, aber das „Problem“ sich als in Deutschland geborenes Kind türkischer Einwanderer nicht „deutsch“ zu fühlen hat anscheinend nicht nur er, obwohl bei ihm die Integration, als Polizeikommissar einer Landespolizei, doch wohl offensichtlich (aus Sicht der deutschen Gesellschaft zumindest) zu 100% funktionierte.
Also, helft mir doch bitte mal das einzuordnen.
Gruss
K