Brauchen wir Pflegekräfte aus China?

Hallo,

Hochgerechnet über die Republik, 50% der Ausgaben als Zuschlag
für derzeitige Löhne, wäre keine Motivation?

Bei weit über einer Million Pflegekräften in Deutschland sind dann pro Monat …
Da erübrigt sich wohl jeder Kommentar.

Pflegedienst ist keine Dienstleistung.

Was denn sonst? Handwerk?
Pflege ist Dienstleistung im vollen Sinn des Wortes.

Gruß
Werner

Hallo,

Und warum läßt man dann entsprechenden Langzeitarbeitslosen
nicht mal eine entsprechende Berufsausbildung zukommen?

Das macht man doch seit Jahren und Jahrzehnten.
Die Abbrecher- und Durchfallqoute ist enorm und der Effekt darum marginal.

Ich kenne natürlich nicht alle Ausbildungsberufe im Detail, aber von berufswegen doch so einige und von daher wage ich zu behaupten, dass die Pflegeausbildung eine der anspruchsvollsten ist.
Tatsächlich sind die Ausbildungseinrichtungen trotzdem gut ausgelastet und im Vergleich zu anderen Branchen wird überdurchschnittlich viel ausgebildet. Aber die Verweildauer im Beruf ist dann wiederum überproportional kurz.
Soll heißen, die Leute fliehen aus dem Beruf fast schneller als man sie ausbilden kann. Da ist doch die Vorstellung das mit Leuten, die (als Langzeitarbeitslose) anscheinend für andere viel leichtere Ausbildungen und Tätigkeiten schon nicht vermittelbar waren, zu kompensieren absolut unsinnig.

Gruß
Werner

Hallo,

Hochgerechnet über die Republik, 50% der Ausgaben als Zuschlag
für derzeitige Löhne, wäre keine Motivation?

Bei weit über einer Million Pflegekräften in Deutschland sind
dann pro Monat …
Da erübrigt sich wohl jeder Kommentar.

Laut destatis sind etwa 620000 Beschäftigte in Pflegeheimen tätig, davon ca. 270000 Vollzeitbeschäftigte. Davon jeweils im öffentlichen Dienst beschäftigt ca. 10%.
Im ambulanten Pflegedienst sind von ca. 270000 Beschäftigten ca. 72000 in Vollbeschäftigung. Davon im öffentlichen Dienst knapp 2%.

Die öffentlichen Haushalte geben für Kulturelles ca. 9 Mrd aus. Davon die Hälfte …

Pflegedienst ist keine Dienstleistung.

Was denn sonst? Handwerk?
Pflege ist Dienstleistung im vollen Sinn des Wortes.

Die Wortsinnfragestellung ist missverständlich, dessen war ich mir bewusst.

Franz

Hi,

So weit so schlecht. Nur frag ich mich, ob bei den derzeit
2.788.000 Arbeitslosen in Deutschland nicht mal 14.000 dabei
sind, die man zu Pflegekräften ausbilden kann? Ist ja nicht
so, dass man dafür einen Uniabschluss braucht oder wie eine
Ballerina tanzen können muss. Stimmt da was mit den
Arbeitslosen nicht oder mit der Arbeitsmarktpolitik?

Naja, jeden Vollhonk kann man in der Krankenpflege nicht brauchen.

Stell Dir mal vor so ein unmotivierter Zwangspfleger müsste Medikamente stellen oder Arbeiten am Patienten machen.

Ich könnte diese Arbeiten nicht machen, ich kippe schon um, wenn ich mir in den Finger schneide, Erbrochenes oder Kot und Urin lösen bei mir Brechreitz aus. Ich wäre in einem Krankenhaus fehl am Platz.

Manch andere bringen schon gar nicht die körperlichen Voraussetzungen mit, einen 150 kg. Patienten zu lagern geht ganz schön auf die Knochen. Meine Schwester hat mit Anfang 30 schon 2 Bandscheibenvorfälle, die noch nicht mal als Berufskrankheit anerkannt wurden.

Es gäbe weiß Gott genügend andere Berufe, die sich als Arbeitseingliederung besser eigenen würden, als gerade der Kranken- und Gesundheitspfleger.

Gruß
Tina

Moin,

Naja, jeden Vollhonk kann man in der Krankenpflege nicht
brauchen.

Ich geh mal nicht davon aus, dass die 2 Mio. Arbeitslosen, die wir haben, alles Vollhonks sind.

Manch andere bringen schon gar nicht die körperlichen
Voraussetzungen mit, einen 150 kg. Patienten zu lagern geht
ganz schön auf die Knochen.

Aber so ne lütte Chinesin soll das wuchten? Naja.

Es gäbe weiß Gott genügend andere Berufe, die sich als
Arbeitseingliederung besser eigenen würden, als gerade der
Kranken- und Gesundheitspfleger.

Ich wette, bei den Berufen gibt es dann genau so viele Gründe, warum jemand das auf keinen Fall machen kann.

Gruß,
M.

Moin,

Und warum läßt man dann entsprechenden Langzeitarbeitslosen
nicht mal eine entsprechende Berufsausbildung zukommen?

Das macht man doch seit Jahren und Jahrzehnten.
Die Abbrecher- und Durchfallqoute ist enorm und der Effekt
darum marginal.

Soll das heißen, mit unseren 2 Mio. Arbeitslosen kann man eigentlich gar nichts mehr anfangen?

Tatsächlich sind die Ausbildungseinrichtungen trotzdem gut
ausgelastet und im Vergleich zu anderen Branchen wird
überdurchschnittlich viel ausgebildet. Aber die Verweildauer
im Beruf ist dann wiederum überproportional kurz.
Soll heißen, die Leute fliehen aus dem Beruf fast schneller
als man sie ausbilden kann.

Wäre es dann nicht sinnvoller, hier mal anzusetzen und die Bedingungen zu verbessern, als Zeit, Energie und Geld in solche idiotischen Projekte wie Anwerbung von Pflegekräften aus China zu stecken?

Gruß,
M.

Möchtest Du - wenn es Dir schlecht geht und Du im Krankenhaus
liegst z.B. - gern von jemandem gepflegt werden, der da drauf
überhaupt keinen Bock hat? Der das nur macht, weil ihm sonst
Hartz IV gekürzt wird?

Du, ich kann das ja voll stehen, wenn jemand auf diesen oder sonst einen Job keinen Bock hat. Ich denke, derjenige wird dann auch verstehen, wenn ich dann keinen Bock hab, ihn durchzufüttern.

Gruß,
M.

Der war gut [owT]

Na das würde dann vielleicht gleich zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen. Ich möchte annehmen, dass in dieser
Konstellation die Anzahl der zu Pflegenden schneller abnimmt,
als sonst…

Auch nicht schlecht, so lange ich das nicht bin :wink:

Hi,

Naja, jeden Vollhonk kann man in der Krankenpflege nicht
brauchen.

Ich geh mal nicht davon aus, dass die 2 Mio. Arbeitslosen, die
wir haben, alles Vollhonks sind.

natürlich nicht. Ich stelle meine Antwort hier nur so pauschal, wie Deine Frage war. Ich gehe aber davon aus, daß ein großer Teil der Arbeitslosen sich aus den verschiedensten Gründen nicht als Kranken- und Gesundheitspfleger eignet.

Manch andere bringen schon gar nicht die körperlichen
Voraussetzungen mit, einen 150 kg. Patienten zu lagern geht
ganz schön auf die Knochen.

Aber so ne lütte Chinesin soll das wuchten? Naja.

Es kommt nicht allein auf die Größe an, sondern auf die gesundheitlichen Voraussetzungen. Auch bei Arbeitslosen dürfe sich ein Teil finden, der gesundheitliche Probleme hat, auch die würden somit rausfallen.

Ich bin zwar nicht arbeitslos, aber auch ich würde gesundheitlich nicht in der Lage sein, diese Arbeiten auszuführen.

Es gäbe weiß Gott genügend andere Berufe, die sich als
Arbeitseingliederung besser eigenen würden, als gerade der
Kranken- und Gesundheitspfleger.

Ich wette, bei den Berufen gibt es dann genau so viele Gründe,
warum jemand das auf keinen Fall machen kann.

Das ist so pauschal gesagt nicht richtig. Bei uns tauchen in regelmäßigen Abständen Arbeitslose auf, die sich bewerben. Man hat im Laufe der Zeit einen Blick dafür entwickelt, wer einfach nur einen Stempel haben möchte und wer ernsthaft an einer Arbeit interessiert ist.

Alle über einen Kamm scheren zu wollen ist falsch.

Gruß
Tina

Hallo,

Vielleicht sollten wir lieber die HartzIVler nach China verschiffen. Die können dort wesentlich preiswerter lebe als hier und würden den Staat dann nicht soviel kosten. Sagen wir mal: Für jede ausgebildete Pflegekraft aus China 100 HartzIVler retour? :smile:

Gute Idee. Es sindn dann aber sicher genau die gleichen Leute die sich jetzt aufregen, die sich dann aufregen, dass sich die Hartz-IVler von ihrem Regelsatz in China ein schickes Leben machen.
Im Moment ist es doch eher so, dass Hartz-IV-Empfänger ihren Wohnsitz in Deutschland haben müssen und die Stütze eben nicht im Ausland gewährt wird.
Dann wäre noch zu fragen, ob der deutsche Staat eine rechtliche Grundlage hätte irgendwelche Staatsbürger zwangsweise nach China oder sonstwohin zu schicken.
Und wenn die dann weg wären, würden hier Hundertausende Eigentümer von Wohnimmobilien plötzlich ohne Mieter dastehen und bestimmt ganz dolle weinen. Höhere Renditen als die Vermietung einer seit 50 Jahren unsanierten Wohnung bei direkter Zahlung an den Vermieter lassen sich wohl kaum dauerhaft realisieren.

Ganz klar ist der deutsche Arbeitsmarkt mit seinen Sozialgesetzen immer noch darauf ausgerichtet Arbeit zu bestrafen. Man sollte also nicht unbedingt versuchen noch eine weitere Sanktion einzuführen, sondern einfach mal die vorhandenen abzubauen. Dann finden sich von ganz alleine mehr Leute für alle erdenklichen Arbeiten.

Und ganz OT. Stell Dir ganz persönlich mal vor, Du wohntest in Neuss, wärest pflegebedürftig und da würde ein ganz bestimmter Mann dazu gezwungen Dich zu pflegen. Da könnte es passieren, dass die Pflegekasse morgen einen Versicherten weniger hat. Das wäre dann doch mal ein ganz individueller Vollzug der eigenen Wünsche.

Grüße

Und warum läßt man dann entsprechenden Langzeitarbeitslosen
nicht mal eine entsprechende Berufsausbildung zukommen?

Das macht man doch seit Jahren und Jahrzehnten.
Die Abbrecher- und Durchfallqoute ist enorm und der Effekt
darum marginal.

Könntest du dazu bitte Belege verlinken?

Meines Wissens nach wird Langzeitarbeitslosen, die bereits eine Berufsausbildung haben und/oder über einer bestimmten Altersgrenze liegen, keine Ausbildung bzw. Umschulung ermöglicht.

Moin,

natürlich nicht. Ich stelle meine Antwort hier nur so
pauschal, wie Deine Frage war. Ich gehe aber davon aus, daß
ein großer Teil der Arbeitslosen sich aus den verschiedensten
Gründen nicht als Kranken- und Gesundheitspfleger eignet.

Davon gehe ich auch aus. Aber es würden ja schon 14.000 erstmal reichen. Das sind gerade mal 0,5% der derzeitigen Arbeitslosen. Dann bleiben immer noch 99,5% übrig, die sich nicht eignen brauchen. Ist das tatsächlich zu optimistisch gedacht?

Gruß
M.

Verstehe ich auch

Du, ich kann das ja voll stehen, wenn jemand auf diesen oder
sonst einen Job keinen Bock hat. Ich denke, derjenige wird
dann auch verstehen, wenn ich dann keinen Bock hab, ihn
durchzufüttern.

Aber dann hast Du immer noch kein gutes Pflegepersonal.

Grüße
kernig

Arbeitslosen. Dann bleiben immer noch 99,5% übrig, die sich

nicht eignen brauchen. Ist das tatsächlich zu optimistisch
gedacht?

Hi,

ich denke ja. Hast Du schon mal nachgeschaut, wie viele den „Job“ wieder aufgeben, eben weil er hohe Anforderungen stellt?

Wie bereits gesagt, ich denke, es würde Berufe geben, die sich besser eigenen würden.

Gruß
Tina

Moin,

Dann wäre noch zu fragen, ob der deutsche Staat eine
rechtliche Grundlage hätte irgendwelche Staatsbürger
zwangsweise nach China oder sonstwohin zu schicken.

Das war ein Witz. Genauso wie ich davon ausgehe, dass dein Vorschlag, Pflegebedürftige nach China zu schicken, auch ein Witz war.

Ganz klar ist der deutsche Arbeitsmarkt mit seinen
Sozialgesetzen immer noch darauf ausgerichtet Arbeit zu
bestrafen. Man sollte also nicht unbedingt versuchen noch eine
weitere Sanktion einzuführen, sondern einfach mal die
vorhandenen abzubauen. Dann finden sich von ganz alleine mehr
Leute für alle erdenklichen Arbeiten.

Welche Sanktionen würdest du denn abbauen wollen?

Und ganz OT. Stell Dir ganz persönlich mal vor, Du wohntest in
Neuss, wärest pflegebedürftig und da würde ein ganz bestimmter
Mann dazu gezwungen Dich zu pflegen. Da könnte es passieren,
dass die Pflegekasse morgen einen Versicherten weniger hat.
Das wäre dann doch mal ein ganz individueller Vollzug der
eigenen Wünsche.

Ich rede nicht davon, jemanden zu zwingen. Ich rede von den Arbeitslosen, die sicher gerne jede Arbeit annehmen würden, wenn sie denn eine angeboten bekommen, bzw. dafür qualifiziert werden. Da sollten bei 2 Mio. doch wenigstens 14.000, also 0,5% dabei sein, oder nicht?

Gruß
M.

Moin,

Aber dann hast Du immer noch kein gutes Pflegepersonal.

Ich will einfach nicht glauben, dass bei 2 Mio Arbeitslosen nicht mal 14.000 dabei sein sollen, die Bock auf diesen Job haben. Es werden immer nur die Nachteile dieser Jobs aufgezählt, aber nicht die Vorteile, z.B. gute Möglichkeit für Teilzeittätigkeit. Kommt das nicht grade eben Frauen/Müttern entgegen? Und Alte und zu pflegende Menschen gibt es nun wirklich in der ganzen Republik. Dafür muss man nicht in eine bestimmte Gegend ziehen.

Meine Vermutung ist eher, dass man diesen Leuten gar keine Chance gibt, in so einem Job Fuß zu fassen, indem man ihnen z.B. eine entsprechende Ausbildung finanziert, selbst wenn sie schon eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder über 40 sind oder was weiß ich. Stattdessen verschwendet man Zeit und Geld an idiotische Projekte wie jetzt dieses mit China.

Gruß,
M.

Moin,

ich denke ja. Hast Du schon mal nachgeschaut, wie viele den
„Job“ wieder aufgeben, eben weil er hohe Anforderungen stellt?

Wer sagt denn, dass das der Grund ist? Hast du da irgend eine Quelle parat? Jobs in der Pflege werden allgemein gerne von Mädels gelernt, genau wie Friseuse oder Verkäuferin. Die sind dann wieder weg vom Fenster, wenn das erste Kind kommt (und sitzen 15 Jahre später, wenn die Kinder groß sind, irgendwo an der Supermarktkasse, weil sie den Anschluss in ihrem Beruf verpasst haben).

Gruß
M.

Hi,

Ich rede nicht davon, jemanden zu zwingen. Ich rede von den
Arbeitslosen, die sicher gerne jede Arbeit annehmen würden,
wenn sie denn eine angeboten bekommen, bzw. dafür qualifiziert
werden. Da sollten bei 2 Mio. doch wenigstens 14.000, also
0,5% dabei sein, oder nicht?

es sind doch auch welche dabei. Als ich noch in einem Altenheim arbeitete, gab es einige, die sich zur Altenpflegerin schulen ließen.

Ich gehe davon aus, daß dem immer noch so ist.

Trotzdem besteht weiterhin Bedarf, zum einen dadurch, daß viele diesem Beruf nicht mehr gewachsen sind und deshalb wieder aufhören, die Arbeitszeiten sich mit Familie nur schwer vereinbaren lassen etc, zum anderen eben auch nicht jeder dafür geeignet ist.

Und die Bezahlung…

Gruß
Tina

Ein festes Weltbild
Moin!
Du hast ja ein festgefügtes Weltbild *bewunder*. Ich halte Dir die Daumen, dass es nie durch Unvorhergesehenes erschüttert wird. Nicht dass Du Deine platte Stammtischmeinung mal differenzieren musst. Wäre schwer für Dich.

Grüße
kernig

Moin,

ich denke ja. Hast Du schon mal nachgeschaut, wie viele den
„Job“ wieder aufgeben, eben weil er hohe Anforderungen stellt?

Wer sagt denn, dass das der Grund ist?

Ich hatte vorhin einen Link, finde ihn aber grad nicht mehr. Vielleicht habe ich später Zeit zum suchen.

Hast du da irgend eine

Quelle parat? Jobs in der Pflege werden allgemein gerne von
Mädels gelernt, genau wie Friseuse oder Verkäuferin.

Und?

Die sind
dann wieder weg vom Fenster, wenn das erste Kind kommt (und
sitzen 15 Jahre später, wenn die Kinder groß sind, irgendwo an
der Supermarktkasse, weil sie den Anschluss in ihrem Beruf
verpasst haben).

Und dafür hast Du jetzt eine Quelle?

Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Ich stamme aus einer „krankenschwesterdurchseuchten“ Familie, meine Mutter, meine Schwester und zwei Tanten, alles Krankenschwestern.

Die Kollegen und Kolleginnen, die aufhörten machten das überwiegend aus gesundheitlichen und familiären Gründen. An die Supermarktkasse hat keiner der Exkollegen gewechselt.

Eine der Tanten hat auf einen Bürojob umschulen müssen, aufgrund von Bandscheibenproblemen, meine Schwester hatte mit Anfang 30 auch schon zwei Bandscheibenvorfälle und wird ihren Job vorraussichtlich auch nicht bis 67 durchhalten.

Gruß
Tina