Brauchen wir wirklich die Zuwanderung?

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die Zuwanderung bräuchten. Warum eigentlich? Es gibt offiziell 2,7 Mio Arbeitslose, zu denen können wir noch knapp eine Mio dazurechnen, die in Massnahmen der Bundesanstalt rümdümpeln. Dem stehen 515.000 offene Stellen gegenüber. Wahrscheinlich gibt es auch noch Arbeitslose, wie auch offene Stellen, die nicht gemeldet sind. Aber welches Problem lösen wir jetzt durch noch mehr Menschen? Selbst wenn es gelänge, aus dem aktuellen Arbeitslosenpool alle Stellen zu besetzen, blieben immer noch 3,2 Mio Arbeitlose übrig.
Das Fachkräfteargument sticht nur sehr bedingt, da die Zuwanderung ja eben nicht nach Bedarf gesteuert wird. (Kriegsflüchtlinge nehme ich hier aus, da diese ja vor etwas hierher fliehen und nicht mit dem primären Ziel der Arbeitsaufnahme einwandern)
Als sich seinerzeit der Geburtenknick abzeichnete, appelierten die Politiker, die Deutschen sollten mehr Kinder bekommen. Aber die Kinder würden doch nur Sinn machen, wenn diese auch später sozialversicherungspflichtig beschäftigt wären, als Empfänger von Alg/Alg2 verschärfen sie das Problem doch nur. Bevölkerungszuwachs alleine generiert doch keine Arbeitsplätze, und wenn, dann nur gering.
Ich würde mich freuen, wenn man die Diskussion halbwegs ideologiefrei hinbekommen könnte. Vielen Dank!

Gruss Goetz

Hallo,

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die
Zuwanderung bräuchten.

Mittlerweile scheint dies ein Mantra geworden zu sein. Es ist natürlich (so undifferenziert formuliert) völlig falsch.

Warum eigentlich? Es gibt offiziell 2,7

Mio Arbeitslose, zu denen können wir noch knapp eine Mio
dazurechnen, die in Massnahmen der Bundesanstalt rümdümpeln.

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soz…
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/prognose-f…
Wie sich von 2013 auf 2014 die stille Reserve um eine Dreiviertelmillion erhöhen konnte, wird nur die Quelle des Spiegels wissen :wink:.

Das Fachkräfteargument sticht nur sehr bedingt, da die
Zuwanderung ja eben nicht nach Bedarf gesteuert wird.

Richtig.

(Kriegsflüchtlinge nehme ich hier aus, da diese ja vor etwas
hierher fliehen und nicht mit dem primären Ziel der
Arbeitsaufnahme einwandern)

Ebenfalls richtig. Und zu ergänzen um Personen, die gem. Artikel 16 GG Asylrecht erhalten.

Als sich seinerzeit der Geburtenknick abzeichnete, appelierten
die Politiker, die Deutschen sollten mehr Kinder bekommen.

Ein Wunschdenken, dessen Umsetzung das (fiktive) Problem auch nur verschoben hätte. Ein Wunschdenken, welches auch von der Vision der (Beinahe-)Vollbeschäftigung getrieben war.

Aber die Kinder würden doch nur Sinn machen, wenn diese auch
später sozialversicherungspflichtig beschäftigt wären, als
Empfänger von Alg/Alg2 verschärfen sie das Problem doch nur.

Eben.

Es ist in der Tat so, dass auf absehbare Zeit (und lediglich national betrachtet) nur die Zuwanderung von weitgehend bereits ausgebildeten Fachkräften einen echten Zugewinn erzeugt. Der sonstige Bedarf an Arbeitskräften kann (falls man eine stabile wirtschaftliche Lage für D voraussetzt) vollständig durch die Personen gedeckt werden, die im Lande leben.

Lücken werden IMHO (und ebenfalls auf absehbare Zeit) sehr leicht durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit von EU-Bürgern in den Arbeitsmarkt gedeckt werden können.

Gruß
vdmaster

Hallo,

die Leute sind aber vielleicht deswegen arbeitslos, weil sie die Aufgaben nicht erfüllen können. Bei den Personen ohne Berufsabschluss liegen wir bei fast 20% Arbeitlslosen.
Wir werden immer mehr das Problem bekommen, das wir keine Arbeit für die schlecht Ausgebildeten haben werden.

Wir könnten natürlich viel mehr Geld in die Bildung stecken, trotzdem hätten wir immer noch das Problem, das es nicht nur „clevere“ Leute gibt und wir für die Andern auch Arbeit brauchen…

hth

Hallo Genius

Wir könnten natürlich viel mehr Geld in die Bildung stecken,
trotzdem hätten wir immer noch das Problem, das es nicht nur
„clevere“ Leute gibt und wir für die Andern auch Arbeit
brauchen…

die Leute sind aber vielleicht deswegen arbeitslos, weil sie
die Aufgaben nicht erfüllen können. Bei den Personen ohne
Berufsabschluss liegen wir bei fast 20% Arbeitlslosen.
Wir werden immer mehr das Problem bekommen, dass wir keine
Arbeit für die schlecht Ausgebildeten haben werden.

Mir ist nicht klar, worauf Du hinaus möchtest. Inhaltlich war der von Dir genannte Punkt doch schon aufgegriffen worden!? Worauf möchtest Du denn mit Deinem Beitrag hinaus? Ich kann den Bezug zur Frage nicht herstellen?

Gruß
Bommel

Hallo,
diese Diskussion ideologiefrei hinzubekommen, ist ein frommer Wunsch, aber vermutlich kein erreichbares Ziel.

Immerhin hast Du schon, was Du einer Vielzahl anderer voraushaben dürftest, den eklatanten Unterschied zwischen Asylsuchenden (neudeutsch euphemistisch Flüchtlinge genannt) und Zuwanderern bemerkt. Das kriegt doch schon kaum einer hin!

Hier liegt schon einer der Hasen im Pfeffer: während man in den 1960er Jahren noch davon ausging, dass ein Gastarbeiter nach erfolgreicher Ableistung seiner Arbeitskraft wieder verschwindet, geht irgendeine kranke Politik „im Guten“ (und offenbar auch ein nennenswerter Teil der Gesellschaft ängstlich motiviert „im Schlechten“) heute davon aus, dass ein „erfolgreich Asylsuchender“ dauerhaft im Land bleibt. Dass dadurch anderen Volkswirtschaften ein erheblicher Nachteil bereitet werden kann, liegt wohl auf der Hand. Aber ich schweife ab:smile:

Lassen wir mal Familienzusammenführung außer acht, kann also Zuwanderung im volkswirtschaftlichen Sinne doch wohl nur die Menschen betreffen, die a) im Rahmen der Freizügigkeit der EU oder b) im Rahmen eines tatsächlichen Arbeitsverhältnisses nach Deutschland kommen.

Nur die Sorte (b) kann tatsächlich kurzfristig einen Fachkräftemangel beseitigen oder mildern. Das macht aber kaum ein Unternehmer, allenfalls einer, der bereits im Ausland aktiv ist und in dessen Branche ernsthafte Kandidaten aus dem Ausland zu erwarten sind, also zB IT-ler oder im sehr eingeschränkten Maße international agierende Unternehmenszweige der Finanzwirtschaft.

Der klassische deutsche mittelständische Werkzeugbauer fällt da kaum drunter! Was passiert also? Die Unternehmen krähen ihren Verbänden und Lobbyisten die Ohren voll, weil sie - entweder dank mangelnder Kinderzahl oder schlechter Schulbildung - keine geeigneten Bewerber finden. Diese wenden sich an die Berliner „Politikerkaste“ und die hat grade alle Hände voll zu tun, ihre maroden Sozialsysteme und ihre degenerierte Familien- und Schulpolitik (soweit auf Bundesebene dafür verantwortlich) so zu „verschönern“, dass sie wiedergewählt wird.

Da das alles kurzfristig bis zur nächsten Wahl gelingen muss und dem „Deutschen im allgemeinen“ dank dem braunen Gesocks des 3. Reiches der „Gutmenschen-Reflex“ quasi eingeimpft wurde, behauptet sie - unterstützt von vorgenannten Lobbyisten - „mal eben“, wir seien ein Einwanderungsland! Dass es in diesem Land aber keine aktive Einwanderungspolitik gibt, ignoriert sie geflissentlich. Von Green Card oder ähnlich Berufsgesteuertem Modell wie in Kanada oder Australien keine Spur…

Alle anderen Maßnahmen greifen viel zu langsam. Sowohl der völlig verkorkste Bologna-Prozess, der meiner Ansicht nach zu einer Verschlechterung und damit Abwertung der deutschen Bildungsqualifikationen geführt hat, als auch andere Ansätze wie die Rente mit 67 oder die dazugehörige Weiterentwicklung der Agenda 2010 tragen erst Früchte mit Zuführung von derart „behandelten Personen“ zum Arbeitsmarkt - oder garkeine…

Lange Rede kurzer Sinn: die Behauptung der Notwendigkeit der Zuwanderung hat exakt gar nichts mit der Arbeitslosenzahl zu tun. Sie ist nur der kurzsichtige Versuch, massive (durch falsche Sozial- und Familienpolitik verursachte) gesellschaftliche Probleme der letzten Jahrzehnte kurzfristig zu mildern, ohne allzuviel Widerstand hervorzurufen. Mit allem anderen endet ein deutscher Politker bestenfalls wie Gerhard Schröder und das dient nicht gerade der beruflichen Motivation eines Berufspolitikers.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

zum Thema Fachkräftemangel hier eine Doku:
http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentatio…

„das Märchen vom Fachkräftemangel“?
Gewagte Behauptung; und das immerhin von der ARD und nicht von irgendeinem Spinnerclub :smile:

Gruß Eva

Hallo,

zum Thema Fachkräftemangel hier eine Doku:
http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentatio…

„das Märchen vom Fachkräftemangel“?
Gewagte Behauptung; und das immerhin von der ARD und nicht von
irgendeinem Spinnerclub :smile:

Und was möchtest Du uns damit sagen? „Zuwanderung ist gut! Und zwar auch so, wie sie ist!“? Oder „Zuwanderung ja, aber besser geregelt!“?!
Wo soll die Reise hingehen? Was bedeutet das nun für die Frage? Komm doch mal aus der Deckung?!

Greetz
T.

Nein, die brauchen wir nicht
Hallo,

meiner Ansicht nach brauchen wir keine Zuwanderung. Deutschland ist ein ziemlich dicht besiedeltes Land, und Bevölkerungswachstum, egal ob durch Zuwanderung oder durch eine höhere Geburtenrate bedeutet eben auch mehr Gedränge in der Fußgängerzone, in Nahverkehrszügen und auf den Straßen und Autobahnen. Bedeutet mehr Flächenversiegelung, Energieverbrauch und Druck auf die Landschaft.

In Deutschland müssen Gebäude im Winter beheizt werden, schon allein damit die Installation nicht einfriert. Gewerbe, Wohnungswirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft konkurrieren um knappe Flächen. In einem solchen Land die Anzahl der Bewohner krampfhaft erhöhen zu wollen, halte ich für dumm.

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die
Zuwanderung bräuchten. Warum eigentlich? Es gibt offiziell 2,7
Mio Arbeitslose, zu denen können wir noch knapp eine Mio
dazurechnen, die in Massnahmen der Bundesanstalt rümdümpeln.
Dem stehen 515.000 offene Stellen gegenüber. Wahrscheinlich
gibt es auch noch Arbeitslose, wie auch offene Stellen, die
nicht gemeldet sind. Aber welches Problem lösen wir jetzt
durch noch mehr Menschen?

Keines.

Freundliche Grüße

myrtillus

„das Märchen vom Fachkräftemangel“?
Gewagte Behauptung; und das immerhin von der ARD und nicht von
irgendeinem Spinnerclub :smile:

Und was möchtest Du uns damit sagen? „Zuwanderung ist gut! Und
zwar auch so, wie sie ist!“
? Oder „Zuwanderung ja, aber besser
geregelt!“
?!
Wo soll die Reise hingehen? Was bedeutet das nun für die
Frage? Komm doch mal aus der Deckung?!

Nun, sie hat mit dem Hinweis auf diese Reportage zumindest klargestellt, dass der oft erwähnte Fachkräftemangel nur ein Märchen ist und dass wir Zuwanderung aufgrund dieses Kriteriums nicht brauchen. Ich kann nicht für Eva sprechen, wenn man das ganze aber mal erweitert, wird man zusammenfassend zwei Aspekte feststellen können:

  1. Die Wirtschaft agitiert undifferenziert pro Fachkräftemangel und pro Zuwanderung. Es soll das Angebot an Arbeitskräften erhöht werden, was natürlich Einfluss auf das Lohnniveau hat. Vorsicht ist deswegen geboten, weil die Wirtschaft auf ihre Bedürfnisse achtet, mit der Zuwanderung jedoch auch die Allgemeinheit belastet wird. Und zwar speziell mit den Nachteilen (kulturell, religiös, gesellschaftlich). Vereinfacht ausgedrückt: Vorteile werden privatisiert, die Nachteile sozialisiert.

  2. Wenn wir Personen aus dem Ausland aufnehmen, dann geschieht dies nicht, weil wir diese in den Unternehmen bräuchten. Man kann dafür die eigene Bevölkerung heranziehen, das ist nur teils aufwändiger, denn damit einher gehen Ausbildungszeiten und man muss vielleicht auf ältere Menschen oder Wiedereinsteigerinnen nach der Babypause zurückgreifen. Da erscheint es lukrativer, einfach fertig ausgebildete, motivierte Kräfte aus dem Ausland einzustellen (wenn es die denn gäbe). Man sollte dieser Einstellung keinen Raum bieten. Zuwanderer nehmen wir auf, weil (bzw. wenn) es sich um Kriegsflüchtlinge oder tatsächlich politisch Verfolgte handelt.

Nein, brauchen wir nicht. Wie unten schon erwähnt, sollten wir von uns aus diejenigen aufnehmen, die politisch verfolgt werden oder von Krieg betroffen sind. Und zwar für eine begrenzte Zeit, nämlich bis eine Rückkehr in die Heimat wieder möglich ist, schließlich müssen die Länder gegebenenfalls wieder aufgebaut werden.

Zur Frage, warum es in der Öffentlichkeit oft so dargestellt wird, dass wir Zuwanderung allgemein bräuchten, muss man sich vor Augen halten, welche Motive hinter dieser Ansicht stecken. Hierzu kann man im Wesentlichen drei Motive herausstellen:

  1. Parteipolitische Motive

Gerade SPD, Linke und Grüne, aber auch die Union, erhoffen sich durch die Zuwanderer neue Wähler. Denn mit der Zuwanderung geht ja später oft auch eine Einbürgerung einher. Manche sagen, dass man den deutschen Pass mittlerweile schon quasi hinterhergeschmissen bekommt. Die Wähler werden deswegen benötigt, weil man aufgrund von Eurokrise, Brüsseler Machtdiktat und eben der ungesteuerten Zuwanderung ein Erstarken der AfD und vergleichbarer Kräfte in der autochthonen Bevölkerung befürchtet (1).

  1. Ideologische Motive

Gerade in linken Kreisen herrscht fast eine Art Paranoia vor einem Erstarken des Nationalismus. Im Prinzip ist das auch nicht von Grund auf falsch, wenn man sich mal mit der deutschen Geschichte befasst. Doch versuchen diese Menschen, diesen übertriebenen „Kampf gegen rechts“ dadurch zu bewirken, dass sie die Bevölkerung quasi austauschen wollen (2).

  1. Wirtschaftliche Motive

Besonders die Wirtschaft erhofft sich Vorteile von der Zuwanderung. Man möchte mehr (potenzielle) Arbeitskräfte. Wie unten schon erwähnt, erhoffen sich die Unternehmen ein geringeres Lohnniveau, weniger gewerkschaftliche Organisation usw. Die Nachteile durch die vermehrte Zuwanderung treffen die Wirtschaft nicht, die werden von der Allgemeinheit getragen.

(1) „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“ (Sinngemäß Daniel Cohn-Bendit, Die Grünen.)

(2) „Deutschland muss von außen eingehegt, und von innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden.“ (Rezension zu Joschka Fischers Buch “Risiko Deutschland” von Mariam Lau.)

Hallo,

  1. Die Wirtschaft agitiert undifferenziert pro
    Fachkräftemangel und pro Zuwanderung. Es soll das Angebot an
    Arbeitskräften erhöht werden, was natürlich Einfluss auf das
    Lohnniveau hat. Vorsicht ist deswegen geboten, weil die
    Wirtschaft auf ihre Bedürfnisse achtet, mit der Zuwanderung
    jedoch auch die Allgemeinheit belastet wird. Und zwar speziell
    mit den Nachteilen (kulturell, religiös, gesellschaftlich).
    Vereinfacht ausgedrückt: Vorteile werden privatisiert, die
    Nachteile sozialisiert.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Zumal das System „Blue Card EU“ den als Fachkraft qualifizierten Nicht-EU-Bürgern bereits einen leichten Zugang ermöglicht. EU-Bürger geniessen i.d.R. ohnehin die Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Diese Studie beschäftigt sich ausgiebig mit der Frage der Fachkräfte.

Da erscheint es lukrativer, einfach fertig ausgebildete,
motivierte Kräfte aus dem Ausland einzustellen (wenn es die
denn gäbe). Man sollte dieser Einstellung keinen Raum bieten.
Zuwanderer nehmen wir auf, weil (bzw. wenn) es sich um
Kriegsflüchtlinge oder tatsächlich politisch Verfolgte
handelt.

Ich widerspreche, da Du hier nichts ausreichend differenzierst. Tatsächlich benötigt D auch die Zuwanderung Hoch qualifizierter. Das stärkt die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Wenn der Mathe-Prof. aus Indien, Australien oder der Türkei besser als seine deutschen Mitbewerber ist, dann sollte man sich um ihn reissen. Die Amis haben es über Jahrzehnte vorgemacht, wie man manpower ins Land „lockt“. IMHO ein Grund dafür, dass die US-Wirtschaft immer noch Wachstumsmärkte neu erschafft, anstatt alten nachzuheulen.

Gruß
vdmaster

Ja
Hallo,

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die Zuwanderung bräuchten. Warum eigentlich?

Wegen

a) Ausrichtung auf Profit- anstelle Bedarfswachstum
b) Demografischer Entwicklung (Altersstruktur, Altersarmut)
c) Globalisierung (Exporte, Sicherung Marktanteile ==> Wachstum)

Franz

Hallo,

Es gibt offiziell 2,7 Mio Arbeitslose, zu denen können wir noch knapp eine Mio
dazurechnen, die in Massnahmen der Bundesanstalt rümdümpeln.

Dann rechnen wir doch mal kurz durch (Stand November).

  • 2,7 Mio AL
  • 1,9 Mio ALG2 Empfänger, die wirklich nicht arbeiten gehen (können/wollen)
  • 0,9 Mio AL SGBIII
  • 3,6 Mio ALG2 Aufstocker.
    So, dann wären es 5,5 Mio Arbeitslose + 3,6 Mio Aufstocker.
    Kurzarbeiter, Maßnahmenteilnehmer, Selbstsändige ALG2 Empfänger, Kranke ALG Empfänger etc. fehlen hier noch in der Aufstellung.

Und wenn man mal die AL Quoten rückrechnet, dann gibt es einmal 44 Mio Arbeiter und einmal 43 Mio. Woher kommen die 1 Mio oder wo sind sie hin???

So wie hier der Anschein schon trügt, in Statistiken welcher jeder nachlesen kann (jedoch kaum einer tut) um wieviel trügt dann:
„wir brauchen Zuwanderer“ oder
„Fachkräftemangel“???

Dem stehen 515.000 offene Stellen gegenüber.

Die Verteilung wäre jetzt:
6,4 Mio AL/ALG2 Empfänger im Westen und 414.000 offene Stellen
2,7 Mio AL/ALG2 Empfänger im Osten und 98.000 offene Stellen.

Dies wäre nun die Ausgangslage für Argumente für Zuwanderung.

Somit müssten doch nur 100.000 Zuwanderer mit viel Geld, Wissen und Inovationen in unsere Land kommen. Jeder dieser Zuwanderer eröffnet eine Firma mit 86 sozialversicherungspflichtigen Angestellten und schwupps…Vollbeschäftigung durch Zuwanderer!

Jeder Zuwanderer der ohne Geld kommt, zerhaut nur die o.g. Statistik.

Ich würde mich freuen, wenn man die Diskussion halbwegs
ideologiefrei hinbekommen könnte. Vielen Dank!

Bitte!

VG

„das Märchen vom Fachkräftemangel“?

Gruß Eva

Hallo Eva

ich sehe das mit dem „Fachkräftemangel“ auch als ein „Märchen“ der Arbeitgeber an.
Ich war in der IT-Branche tätig. Da wurden Menschen ab 57J aus dem Betrieb gedrängt und andererseits sprach man von 20000 dringend benötigten IT-Fachkräften. Der Hauptgrund für dieses Märchen war, dass man die Löhne drücken könnte, wenn vor der Türe 20000 Leute mehr auf Jobsuche wären.

Gruß Michael

(1) „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer
wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland
sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das
erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir
brauchen, um diese Republik zu verändern.“ (Sinngemäß Daniel
Cohn-Bendit, Die Grünen.)

(2) „Deutschland muss von außen eingehegt, und von innen durch
Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden.“ (Rezension zu
Joschka Fischers Buch “Risiko Deutschland” von Mariam Lau.)

Aus dem gleichen Grund fordern Linke und Grüne auch das Wahlrecht ab Säuglingsalter… sehr durchschaubar

Gruß Michael

Ich widerspreche, da Du hier nichts ausreichend
differenzierst. Tatsächlich benötigt D auch die Zuwanderung
Hoch qualifizierter. Das stärkt die Innovations- und
Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Wenn der Mathe-Prof. aus
Indien, Australien oder der Türkei besser als seine deutschen
Mitbewerber ist, dann sollte man sich um ihn reissen. Die Amis
haben es über Jahrzehnte vorgemacht, wie man manpower ins Land
„lockt“. IMHO ein Grund dafür, dass die US-Wirtschaft immer
noch Wachstumsmärkte neu erschafft, anstatt alten
nachzuheulen.

Da sind wir gar nicht unterschiedlicher Meinung. Wenn es um Hochqualifierte geht oder um Unternehmer, die in Deutschland investieren und Arbeitsplätze schaffen, dann muss man natürlich (in geregelter Weise) einen Zuzug ermöglichen.

Hallo,

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die Zuwanderung bräuchten. Warum eigentlich?

Wegen
a) Ausrichtung auf Profit- anstelle Bedarfswachstum
b) Demografischer Entwicklung (Altersstruktur, Altersarmut)
c) Globalisierung (Exporte, Sicherung Marktanteile ==>
Wachstum)

Kannst Du mal bitte näher erläutern, was das jetzt genau mit der Zuwanderung zu tun hat!?

Greetz
T.

für die Rentenkasse
Da wir alle mal Rente wollen, können wir Zuwanderer gebrauchen. Die zahlen auch in die Kasse.

Darüber hinaus sind Zuwanderer mit weniger zufrieden und arbeiten für weniger Geld. Zuwanderung benötigen wir dafür, um mit der Globalisierung fertig zu werden.

Auch wenn die Art und Weise der derzeitigen Zuwanderung - also über Flüchtlinge - wohl nicht ideal ist, ist die Frage nicht, ob wir Zuwanderung brauchen, sondern, wie Zuwanderung in Europa kontrolliert und organisiert wird.

Hallo,

diese Forderung gibt es (mehr oder weniger intensiv) quer durch alle Parteien. Natürlich hätten Eltern minderjähriger Kinder gerne mehr Stimmrecht. Wer hätte nicht gerne mehr?

Gruß
vdmaster

Nahezu gebetsmühlenartig wird uns aktuell erklärt, das wir die
Zuwanderung bräuchten. Warum eigentlich? Es gibt offiziell 2,7
Mio Arbeitslose, zu denen können wir noch knapp eine Mio
dazurechnen, die in Massnahmen der Bundesanstalt rümdümpeln.

Unter den Langzeitarbeitslosen hat kaum einer einen Schulabschluss, eine Ausbildung (lassen wir mal sinnlose Ausbildungen wie Baeckereifachverkaeuferin außen vor). Unter Akademikern ist die Arbeitslosenquote defakto 0 und da sind schon alle Geisteswissenschaftler mit drin.

Dem stehen 515.000 offene Stellen gegenüber. Wahrscheinlich
gibt es auch noch Arbeitslose, wie auch offene Stellen, die
nicht gemeldet sind.

Und sehr viele Arbeitslose die gar nicht arbeitslos sind, sondern sich Nebenbei mit Schwarzarbeit, Drogenhandel usw. verdienen. Siehe Miri Clan.

Aber welches Problem lösen wir jetzt
durch noch mehr Menschen? Selbst wenn es gelänge, aus dem
aktuellen Arbeitslosenpool alle Stellen zu besetzen, blieben
immer noch 3,2 Mio Arbeitlose übrig.

Die Arbeitslosen in D sind fuer die offenen Stellen schlichtweg nicht geeignet, da kein Schulabschluss, keine Ausbildung, kein Studium, keine Berufserfahrung, Suchtprobleme, Erkrankungen,…