Braucht die AfD mehr Präsenz im Lügenrundfunk?

Hallo,

Die AfD fühlt sich vom Lügenrundfunk vernachlässigt:

„Der morgendliche Nachrichtenkracher kommt heute wieder mal von den besorgten Bürgern ganz rechtsaußen. „Wir überlegen gerade, ob wir uns in die Talkshows einklagen.“ Wie bitte? Einklagen? In die Talkshows?

Solcherlei Unfug kann eigentlich nur von einer Partei kommen: der AfD. Deren Vorsitzender Jörg Meuthen jammert gegenüber dem „Focus“, dass unter den 162 Politikern bei den vier großen Talkshows Plasberg, Illner, Maischberger und Will nach einer parteiinternen Auswertung im ersten Halbjahr 2017 nur vier AfD-Politiker gewesen seien. Bestimmte Themen würden eben „von den öffentlich-rechtlichen Medien nicht transportiert“, übersetzt: Der gleichgeschaltete Systemrundfunk steckt mit den Systemparteien unter einer Systemdecke und verschweigt dem Volk die Wahrheit. Klingt soweit nach dem Lieblingsslogan der AfD, doch das daraus abgeleitete gesetzlich festgeschriebene Recht auf Talkshowpräsenz für rechte Hetze erklimmt den Gipfel der Lächerlichkeit. Zumal die AfD den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, für den sie eine Auftrittsgarantie fordert, in dieser Form am liebsten abschaffen würde.“

In wie weit es der Partei helfen würde, wenn solche Typen noch öfter zu sehen wären, erschließt sich meinem Verständnis nicht auf Anhieb. Aber es gibt hier ja sicher kluge Diskussionsteilnehmer, die mir gerne helfen.

Jetzt hänge ich mein Deutschland-Fähnchen über die Sofalehne und trinke erst mal einen Kaffee.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Ich brauche keine AFD in den Talkshows.
Dass aber Grün-Rot-Rot Politiker(-innen) überproportional zu ihren Anhängern/Wählern in Talkshows ihren Senf abgeben, wird wohl niemand bezweifeln.

Hallo,

die Idee ist gar nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen.

Erst einmal muss man tatsächlich feststellen, dass die AfD im ÖRR nahezu nicht mehr stattfindet. In der Presse nur noch, wenn mal wieder ein beliebiger „Skandal“ oder grenzdebiler Tweet thematisiert werden kann.

Tatsächlich darf sich der ÖRR aber nur ÖR nennen, weil er einen vom Staat übertragenen Auftrag erfüllt http://www.ard.de/home/intern/fakten/abc-der-ard/Grundgesetz/472552/index.html. Der mündet in die Staatsverträge der Bundesländer mit den Sendern http://www.ard-werbung.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/Dokumentation/2016-1_Rundfunkstaatsvertrag.pdf.

In § 11 wird der Auftrag des ÖRR beschrieben.

(1) Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben.

und in § 11a folgt

(2) Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.

Wenn nun in Polit-Talkshows eine Partei nahezu nicht vorkommt, erfüllt der ÖRR nicht mehr seinen Auftrag. Sich dadurch aus der Verantwortung stehlen zu wollen, dass dies jeweils die Entscheidung der Produktionsfirmen wäre, ist viel zu billig. Dann muss man eben in der Mischung der Aufträge an Dritte (die P-Firmen) dafür Sorge tragen, dass der Proporz einigermaßen gewahrt ist.

Es mag dem Wahkampf geschuldet sein, dass die AfD ausgerechnet jetzt meckert. Aber die Chance, am Ende in Karlsruhe durchzudringen, sehe ich durchaus gegeben.

Ausserdem müsste doch auch den anderen Parteien daran gelegen sein, zumal sie die AfD seit 03/16 auf der Sachebene stellen wollten; nur die Linke hatte sich wohl nicht entsprechend geäussert. Sogar in den Elefantenrunden, die im Landeswahlkampf von RLP noch ganz grosses Thema ware, soll jetzt nach Bekunden von Grünen, SPDler und der CDU ohnehin die AfD zu Wort kommen.

Die Nichtkenntnisnahme mag für eine bedeutungslose Kleinpartei noch angehen. Aber die AfD sitzt in 13 Landesparlamenten. Die Linkspartei hingegen nur in 10 (evtl. veraltet) und die Grünen in 14.

Der, der Dich aus bekannten Motiven (radikale AfD-Verhinderung) umtreibt. IMHO gibt es einige, die krachiger sind. :wink:

Übrigens werden solche Berechnungen auch von anderen Parteien gemacht, damit bloß keiner zu wenig vom Aufmerksamkeitskuchen abbekommt.

Huch, 1:1 linker Grünsprech aus den 80ern. Vor allem, als die K-Gruppen noch mitmischten. Oder später, wenn Dittfurth mal den Mund aufmachte, um herumzugiften.

Gähn. Polemik.

Hier noch die Primärquelle für Dein Zitat: http://www.fr.de/politik/meinung/kommentare/talkshows-afd-fuehlt-sich-vom-luegenrundfunk-vernachlaessigt-a-1313676.

Gruß
vdmaster

Sich einklagen ist natürlich nicht der richtige Weg. Das jedoch als Beweis dafür zu nehmen, dass die AfD mit ihrer Kritik falsch läge, ist ebenso unsinnig. Sowohl die nackten Zahlen belegen das, als auch der Eindruck, den jeder Zuschauer bekommen muss, wenn er sich die Gästeauswahl anguckt.

Natürlich will man die AfD raushalten, weil man Angst vor ihrer System- und Regimekritik hat. Und man möchte von den wichtigen Themen ablenken.

Ein Beispiel: Soeben lasen wir in Zusammenhang mit steigenden Schülerzahlen, dass die demografische Rendite durch die Masseneinwanderung verloren geht. Was würde die AfD dazu sagen? Sie würde sagen, dass die Massenzuwanderung unsere Bildungs- und andere Solidarsysteme belaste und dass es Unsinn sei, Angst vor einem angeblichen demografischen Wandel zu schüren, denn der demografische Wandel sei sogar vorteilhaft und keinesfalls etwas, auf das man mit ungesteuerter Zuwanderung reagieren sollte.

Und genau hierin liegt die Systemkritik: Die etablierten Parteien und die Medien wollen sich nicht eingestehen, dass ihr Festhalten an der ungesteuerten Zuwanderung ein politischer Fehler ist. Sie wollen es nicht hören.

Anderes Beispiel: Bei den Grenzkontrollen während des G20-Gipfels hat man eine hohe Zahl an Straftätern festgesetzt. Grenzkontrollen schaffen Sicherheit. Das vertritt die AfD auch ganz klar und das ist kein Populismus, sondern politisch einfach geboten. Doch das will man nicht hören, dann würde man ja eingestehen müssen, dass der Traum von offenen Grenzen gescheitert ist. Also lädt man die AfD gleich nicht ein, wenn solch ein Thema diskutiert wird, am besten diskutiert man es überhaupt nicht sondern macht solche Scheindebatten zum Thema, wie ob wir mehr Überwachung bräuchten. Na klar, Videokameras machen alles sicherer, da braucht man sich um die ungebremste Zuwanderung und die Ent-Solidaisierung unserer Gesellschaft durch die veränderten Bevölkerungsstrukturen ja nicht zu kümmern.

Das ist die alte „Shoot the messenger“-Attitüde. Und du, @Hans_J_rgen_Schneider, machst den ganzen Tag nichts anderes, als die Pistole zu laden.

Die gingen allerdings auch einen Monat lang https://www.tagesschau.de/inland/g20-haftbefehle-101.html. Bei dauerhaften GKen, die Dir vorschweben, hätte man keinen Überraschungseffekt erzielt.

Ausserdem werden die Profis sicher eher Kenntnis erlangt haben, als der unbedarfte Trottel, der per HB gesucht wird, weil er seine 200 Euro Geldstrafe aus irgendeinem Verkehrsdelikt partout nicht zahlte. Zwar können die theoretisch auch im EU-Ausland eingetrieben werden. Aber nicht jeder EU-Staat hat ein Melderegister, was dies deutlich erschwert.

Richtig, es werden eher die Dummen gewesen sein. Die mobile organisierte Kriminalität dürfte sich drauf eingestellt haben. Umso mehr ein Grund für die Wiedereinführung permanenter Grenzkontrollen.

Das heißt natürlich nicht, wahllos Grenzschützer überall hinzustellen. Man muss gucken, wie man am sinnvollsten illegale Einwanderer, organisierte Diebesbanden, Gefährder usw. abhalten kann, während gleichzeitig der legale Waren- und Personenverkehr möglichst nicht so stark belastet wird. Und genau das sollte man diskutieren.

Und genau dort schließt sich dann der Kreis zu den Talkshows. Es wird nicht darüber diskutiert, man blendet das Thema einfach aus. Erinnert ein wenig an die Aktion von Merkel vor ein paar Jahren in der Sommerpause, als die Leute ein wichtiges Thema wählen konnten und das Thema „Islam“ ganz vorne lag. Es wurde anschließend komplett außer Acht gelassen.

Wir leben in Zeiten, in denen die Politik vollkommen untätig auf Ereignisse wie in dem folgendem Video reagiert. Das bewegt die Menschen. Doch die Medien tun so, als hätten die etablierten Politiker das alles im Griff und als könnten die alternativen politischen Konzepte daran nichts ändern (könnten sie allerdings, wenn man sie richtig umsetzt). Und so wählen die Leute (auch du) weiter ihre Merkels, Lindners und Schulzes und so werden wir auch künftig solche Bilder haben:

sie findet insofern nicht statt, als dass nicht mit AFD-Leuten geredet wird. Statt dessen wird über sie genölt und unentwegt vor „Wasser auf die Mühlen“ gewarnt.

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Zum Video kann ich nur sagen, dass die Polizisten viel früher Pfefferspray hätten einsetzen bzw. ihre Dienstwaffe vorsorglich ziehen sollen. Gerade in der Gemengelage wären sie zu spät mit entsprechenden Einsatzmitteln gewesen, als der Möchtegernrambo die Bierflasche zerschlug. Er hätte damit u.U. letal zustechen können und der Griff an die Hüfte wäre für die Beamten zu spät gewesen.

Bereits die Schläge und Tritte hätten ausgereicht, um zumindest Pfefferspray gezielt einzusetzen.

Der erforderliche Sicherheitsabstand wurde trotz mehrfacher Aufforderung nicht eingehalten.

Aber das ist nur meine Laienmeinung.

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Zum Video kann ich nur sagen, dass die Politiker viel früher Abschiebungen hätten einsetzen bzw. vorsorglich eine Einreise auch solcher Menschen hätten verhindern sollen.

Aber du beweist exakt meine These: Man lenkt die Debatte gezielt hin zu einer Sicherheitsdebatte. Als ob man mit Polizei und anderen Sicherheitsmaßnahmen strukturell Fehler der Politik ausgleichen könne.

Meine Kritik am mangelhaften Selbstschutz der Polizisten hat mit Deinem Thema (kulturelle Identitätssicherung/Ethno"pluarlismus") gar nichts zu tun. Sie bezog sich ausschliesslich auf die konkrete Situtation vor Ort. Die hätte es auch bei „Biodeutschen“ geben können.

Du springst aber mit Deiner Forderung nach Abschiebung viel zu weit. Erstens hast Du keine Ahnung, welche Staatsbürgerschaft die Herrschaften hatten, noch welches Aufenthaltsrecht (falls überhaupt) bestand. Allein die Überschrift „xy Clan“ reicht Dir bereits als Beweis für Abschiebenotwendigkeit.

Jetzt verhält es sich aber mit vielen Altfällen so, dass Versäumnisse in den 70ern oder 80ern lagen. Die Themenausweitung auf aktuellere Einreisefälle ist auch nur eine Pauschalisierung (These: die oder sehr viele sind wie die im Video). Von daher instrumentalisierst Du das Video und nutzt es als Vehikel Deiner Pauschalkritik. Letztlich ist auch Fakt, dass man selbst solche Nasen nicht einfach über einem beliebigen Land abwerfen kann. Sollte es sich um die übliche Clanklientel gehandelt haben, dann käme wahrscheinlich die Türkei, Syrien oder der Libanon in Frage, die sich bereits seit Jahrzehnten gegenseitig die Verantwortlichkeit zuschieben.

Der Idiot mit der Bierflasche hat übrigens genug Punkte gesammelt, um sein Aufenthaltsrecht zu verlieren (falls er eines hatte). Da kommt ein ganzes Paket von Widerstandshandlung über versuchte Körperverletzung (einfach+gefährlich) und ggf. Gefangenenbefreiung auf den Tisch des Hauses.

Zeitlich könnte dieser Vorfall gezeigt worden sein http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-attacken-auf-polizisten-acht-verletzte-bei-routineeinsatz-_arid,1621034.html

Dass ich kein Freund der „open borders-Fraktion“ bin, dürfte hinlänglich bekannt sein. Und ebenso, dass ich eine Unterbringung von Flüchtlingen in den Nachbarländern präferiere.

Das ist der Rechtsweg, selbstverständlich ist es der richtige in diesem Fall. Und dann mal abwarten, wie die Diktatur reagiert…

Lassen wir Nichtdemokraten hier bitte auch zu Wort kommen. Wir können uns das leisten.

Franz

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Deine Übersetzung ist falsch und suggeriert, dass es eine lächerliche Verschwörungstheorie wäre, dass „bestimmte Themen von den ö-r Medien nicht [adäquat] transportiert würden“. Natürlich ist dem so - und zwar nicht nur bei rechtsextremen Themen.

Auch das ist kein Widerspruch, sondern zwei Aspekte des Gleichen.
Ich finde die AfD rundum scheiße, aber auch sie bietet „Wahrheitsmomente“ und taugt als Seismograph der Stimmungen im Land.
Sich darüber permanent lustig zu machen ist ungefähr das gleiche wie das, wenn sich kleine Kinder bei der Schelte der Eltern die Ohren zuhalten.
Ist ja nicht so, dass eine tiefe Verachtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland (noch viel stärker in Österreich übrigens) ein kleines unbedeutendes Randphänomen wäre, das mit der Verachtung für die Demokratie nichts zu tun hätte.

Gruß
F.

Und ich brauche beispielsweise keinen Altmeier in den Talkshows. Der hat so viele Allgemeinplätze vorrätig wie er dick ist. Bei nahezu keiner Fragestellung kommt er auf den Punkt. Nicht mal ne eigene Meinung hat der.

Da sind mir kritische Töne und Argumente, und sei es wie von Ditfurth dieser Tage, deutlich lieber.

Franz

IMHO ist die „tiefe Verachtung“ hierzulande durchaus ein Randphänomen. Aber das dahingeschwundene Vertrauen in die Verlässlichkeit der neutralen und vollständigen Berichterstattung ein mittlerweile massenhaftes, wenn auch kein mehrheitliches.

Btw ein kleiner Einblick in die Mechanismen, denen Journalisten (bewusst oder unbewusst) folgen https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/buecher/wie-ticken-journalisten-wenn-sie-schwindeln/

Bei den Ösis könnte die tiefe Verachtung vielleicht daher rühren, dass die Monopolisierung über den ORF stärker erfolgte als in D.

Ich persönlich „verachte“ den ORF zutiefst dafür, dass er seine Programme nicht unverschlüsselt über SAT verteilt. Pack halt. Kann man machen nix. :grin:

Gruß
vdmaster

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Die hat er sich aber von Merkel abgeschaut. :grin:

Sie hat kriminelle Handlungen befürwortet… Damit hätte man sie sofort aus der Talkrunde entfernen/abführen sollen.

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Bosbach hat das einzig richtige gemacht, sie war nicht zu ertragen.

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Die Allgemeinplätze auch.

Moinsen vdmaster,

zu 1. Unterschreibe ich 3 Mal! Das ist so und das soll auch so bleiben. (Wobei des Thema begründete Abschiebung, noch einmal ein weiteres ist)

zu 2. Das würde ich nach Sichtung des Videos ebenfalls unterschreiben.

Allerdings; es hat hier vermutlich keiner auch nur ansatzweise eine Vorstellung von dem, was sich inzwischen - alleine in NRW - täglich ereignet!? Ich weiß nicht ob es schlecht oder doch besser und richtig ist, das es medial nicht immer und umfassend aufbereitet wird. Aber all diejenigen die glauben das diese Art des „sozialen Ungehorsams“ nur selten passiert oder gar eine Ausnahme bildet und dann auch nur davon berichtet wird, die sollte man in dem Glauben lassen.
Es wird täglich immer schlimmer, nicht besser, das Verhalten gegenüber Rettungskräfte und medizinischem Personal in Krankenhäuser käme noch dazu. Dagegen ist Gafferei und Behinderung der Rettungskräfte bei Unfällen noch alles Kindergeburtstag…
Das es so ist wie ich es geschildert habe hat nichts mit „glauben“ oder „vermuten“ zu tun, leider!
Aber ich glaube und vermute alle Voraussetzungen sind geschaffen worden (und werden noch immer geschaffen), dass es auch so bleibt…!
Manchmal frage ich mich, was eigentlich noch alles passieren muss, bis hier so gewisse Leute zu gewisse Einsichten kommen !?

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Sieben Jahre rot-grün haben in NRW sicherlich nicht zur Verbesserung der inneren Sicherheit beigetragen.