Hi,
aus der Praxis: Ich akzeptiere BE und AE und Indisches und was-weiß-ich-noch… English hat viele Standardvarianten.
ABER.
Der Schüler / die Schülerin muss sich für eine Variante entscheiden und das dann auch durchhalten, ganz besonders ein Gymnasiast. Wir haben sehr selten Schüler mit muttersprachlichem Hintergrund in Englisch. Wenn sie in dem englischsprachigen Land aufgewachsen sind, dann kommen sie mit einem reinen Akzent an. Keine Probleme. Sind sie hier aufgewachsen, haben sie meistens die gleichen Probleme wie die deutschmuttersprachlichen Schüler: ein Wort so, das nächste anders, der REst deutsch… Dann wird inrichtung dessen korrigiert, was sie am meisten verwenden. Wenn es das nicht gibt, dann mache ich es so vor, wie ich es gelernt habe: BE. (Warum habe ich jetzt das Gefühl, ich müßte mich dafür entschuldigen, dass ich BE spreche?) Der Schüler hat in meinem Unterrricht eben „nur“ die Chance, BE zu lernen, weil ich nur BE kann. Und wenn das von einem Amerikaner gelobt wird, weil es ein reiner Akzent ist (i.e. ich klinge sehr nah an Muttersprachlern), dann wird es wohl für die Schüler gut genug sein.
Entschuldige den kleinen Ausflug. Aber wenn Dein Sohn (?) AE durchhält, würde ich ihn nicht korrigieren. Wenn er BE mit Ausflügen ins AE spricht, würde ich das AE korrigieren… Das müsste eigentlich jeder Englischlehrer so machen, unabhängig von Bundesland. Da dürfte es keinen Zwang geben, weil an sich alle Varianten richtig sind.
die Franzi
PS: ich habe natürlich das Problem, dass ich AE nicht wirklich kann. Das ist deswegen ein Problem, weil sich die Unterschiede nciht nur auf die Aussprache beziehen, sondern auch auf Vokabular und Grammatik (biscuit, cookie, I went / I have gone, Have you/ Do you have, need not / don’t need to…). Oft ist es so, dass die Schüler eben tomeito sprechen, weil sie es „cooler“ finden, denn die Stars in den Medien sprechen ja auch so… aber amerikanisches englisch als Text haben sie selten vor sich, weil sie selten selbständig lesen und die Lehrbücher BE anbieten. „Mein Sohn spricht aber AE“ ist also in den meisten Fällen eine Ausssage über ein Kind, das hier und da eine Aussage bei MTV aufgeschnappt hat, sonst BE spricht und sich wundert, warum es korrigiert wird…