Hallo,
persönlich kann ich mir auch nicht vorstellen, für meine Geschwister, die sehr nette Personen sind, Frühlingsgefühle zu empfinden, aber wenn ich jetzt mal versuche, ganz neutral zu sein:
Es ist ja so: Als Säugetiere wollen wir uns gerne fortpflanzen und sind auf der Suche nach dafür geeigneten Partnern. D.h. nach Personen, die wünschenswerte Merkmale aufweisen, die uns überzeugen, mit ihnen guten Nachwuchs zeugen zu können.
Alles andere, dass man sich liebt und eine glückliche Familie ist, usw., ist ja nur sozialer Überbau.
Wenn es sich nun um eine Familie handelt, die keinerlei Erbkrankheiten hat, wäre es ja, genetisch gesprochen, schön blöde, diese Fortpflanzungschance verstreichen zu lassen. Weil, wenn nicht beide Geschwister Träger für z.B. Bluterkrankheit sind, was soll passieren?
Wie gesagt, dass ist jetzt nicht so, dass ich das gut oder begrüßenswert oder gesellschaftlich wünschenswert halte, aber man muss ja versuchen, seine persönlichen Vorstellungen möglichst rauszuhalten. So wie die Sache hier erzählt wurde, hat die Schwester ja wohl kein entsprechendes Interesse, solange der Bruder also nicht gewaltsam über sie herfällt (und falls das ein Problem sein könnte, würde ich auch dringend zu einem Arztbesuch raten), wird die ganze Sache völlig folgenlos bleiben. Eben nur eine dumme Situation für den Bruder.
Und mal ganz realistisch betrachtet: Mindestens jedes zehnte Kind in Deutschland ist nicht vom angebenen Vater, dann haben wir noch Kinder, die aus anonymen Samenspenden entstanden sind, aus Vergewaltigungen, usw… Man muss also fast davon ausgehen, dass es in Deutschland Elternpaare gibt, bzw. geben wird, die biologisch gesehen inzestiöse Beziehungen führen ohne das zu wissen. Was will man machen? Einen Gentest vor Sex anordnen?
Viele Grüße