Guten Tag,
das damalige Arbeitslosengeld II war ja schon ein steuernverschluckendes Monstrum; der Verwaltungsaufwand und die damit verbundenen Kosten waren weitaus höher als im alten System aus Arbeitslosengeld und Sozialhilfe.
Doch was hat sich mit dem Bürgergeld geändert? Nichts, im Gegenteil, der Verwaltungsaufwand ist noch einmal künstlich nach oben geschraubt worden. Für die Kosten aber, die die Sachbearbeitung durch die Beamten dort verursacht, muss jedoch der Steuerzahler aufkommen. Warum wird hierüber nicht öffentlich gesprochen? Wenn man zum alten Sozialsystem zurückkehren würde oder würde gar ein Grundeinkommen einführen, könnte man viel Geld sparen, Geld, das man wieder in Fort- und Weiterbildung von Arbeitslosen investieren könnte, so, wie man es früher gemacht hat. Und damit wäre dann wieder Ruhe.
Weitergedacht: man könnte darüber auch das bürokratische Monster „Bafög“ abbauen oder gar abschaffen, man könnte die bürokratischen Monster „Altersgrundsicherung“ abschaffen, „Kindergeld“ und bestimmt noch ein Dutzend anderer sozialer Unterstützungen, die derzeit nur nach Prüfung ausgezahlt werden.
Doch die Hürde ist sehr hoch: derzeit gibt es zu viele Menschen, die von Gier und Missgunst getrieben werden und deshalb dem Nachbarn ein (fast bedingungsloses) Grundeinkommen nicht gönnen.
Wenn man diese Hürde überwinden könnte, könnte man sachlich überlegen, welche Sozialstaatsmaßnahmen nicht mehr nötig wären, wo man also spart und wie man das restliche Geld aufbringen möchte, wie also eine große Steuerreform zum Wohle einer großen Mehrheit der Bevölkerung aussehen könnte. Im derzeitigen neoliberalen Mainstream ist das die zweite große Herausforderung.
Man denke nur mal an die vielen tausend Menschen, die völlig unproduktiv damit beschäftigt sind, Personaldaten zu führen, Mitarbeiterabwesenheiten zu verwalten und Gehälter auszuzahlen. Was man da an Geld sparen könnte…
DAS hätte man ja trotzdem. Sowie man einer Tätigkeit nachginge, bekäme man natürlich auch weiterhin ein Entgelt.
Aber die vielen Sachbearbeiter, die bisher die Bürokratie der Überprüfung von Sozialleistungen verwalten, dokumentieren, ablegen, sortieren, wieder hervor kramen…. alle diese Menschen könnte man für wirklich produktive Arbeiten freisetzen.
Aber wie ich schon lange sage und immer wieder feststelle, es gibt Menschen, die fanatisch dagegen sind, weil sie glauben, dass ihre Mitmenschen dann gar nicht mehr arbeiten und deshalb überlegen sie nicht sachlich, wie könnte man es einrichten, sondern führen als erstes an den Haaren herbei gezogene Argumente ins Feld, um allein die Idee zu diskreditieren. Und selbst wenn man diesen Menschen das vorwirft, wird dann dieser Vorwurf und über Kurz oder Lang die Person diskreditiert.
Ich in meinem Beruf könnte absolut damit leben, freiwillig zu arbeiten ohne leistungsbezogenen Lohn.
Muss aber ehrlich sagen, schon bei den Installateuren sehe ich da schwarz. Estrichleger wird’s auch sehr viele weniger geben.
Maler sind auch so Truppenteile, die in größeren Firmen nur arbeiten gehen, damit sie Geld erhalten. Von Trockenbau fangen wir lieber gar nicht erst an.
Das sind vor allem Vorgewerke die ‚wir‘ fast täglich durch die Gegend scheuchen müssen, damit sie vernünftige Arbeit abliefern und nachbessern.
Es fällt mir schlicht schwer mir auszumalen wie das jemand machen würde, der dafür nix bekommt.
Das baut alles, bis auf wenige Ausnahmen, auf Zwang und Druck durch das Zusammenspiel von Geld, Miete, Essen und Wohlstand auf.
Betonung auf Wohlstand. Hohe Mieten sind mindestens teilweise auch dem geschuldet, was eine Wohnung heutzutage alles so bieten muss.
Letztlich ist natürlich auch etwas Angst dabei, ob ich mich nicht selbst fragen würde, warum ich jeden Tag aufstehe und mir den Rücken kaputt mache.
Aktuell kann ich mir das noch schön reden und da ich wahnsinniges Glück mit meinem Chef habe, ist der Arbeitsalltag auch sehr entspannt.
Mir ist aber auch klar: das ist so nicht die Regel.
das wäre schon der zweite Schritt.
Mir kommen schon bei mir Zweifel, ob meine Zuversicht auf jeden Arbeitsalltag übertragbar ist. Und mir fallen einige Baustellen ein, bei denen ich - wenn ich die freie Wahl gehabt hätte - den Mittelfinger gezückt hätte.
grüße
lipi
Edith bemerkte eben, dass es zum Thema passt, dass der letzte Praktikant von seinen 5 Tagen ganze 1,5 Tage anwesend war.
Natürlich ist das nicht repräsentativ, aber es untermauert die pessimistische Haltung recht gut.
Betrachten wir das ganze doch mal realistisch:
Es gibt viele Jobs in Deutschland die gemacht werden müssen, die aber kaum einer gerne macht. Vom Fließbandarbeiter, über die Müllabfuhr und Kanalarbeiter bis zum Mitarbeiter in bekannten Fast-Food Häusern und viele weitere mehr, wirst Du kaum einen finden, der den Job macht weil ihn das in seinem Leben erfüllt, und Spaß macht.
Die tun das alle nur aus einem Grund: Weil sie das Geld brauchen.
Und wenn man jetzt vorschlägt: Ihr bekommt das Geld auch ohne Arbeit, was machen die dann? Richtig, sie sind schneller weg, als der Chef gucken kann.
Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung dürfte bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen, und ansonsten unveränderten Bedingungen in Ihrem Job bleiben.
Wie halte ich die Leute also im Job: Richtig, ich muss das Gehalt soweit anheben, daß es wieder lohnt da zu arbeiten. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Preise aus, irgendwo muss das Geld ja her kommen. Und schon ist das allgemeine Lohn und Preisniveau au einem Level, wo das Grundeinkommen nicht mehr reicht. Und dann?
Dazu kommt: Das Geld für das Grundeinkommen muss irgendwo her kommen.
Entweder man sucht sich die Empfänger aus, dann hat man es zwangsläufig mit Bürokratie zu tun, und Kontrollen daß keiner schummelt und so weiter. Oder man zahlt ganz unbürokratisch an alle 80 Millionen Bundesbürger das Grundeinkommen. Wenn wir also ca 1000 Euro an 80 Millionen Bundesbürger zahlen, macht das 80 000 000 000 Euro jeden Monat. Also mal 12 Monate sind:
960 000 000 000. Ziemlich viele Nullen. Und: Mehr als das Doppelte des ganzen aktuellen Bundeshaushaltes. Die Steuereinnahmen müssten also mindestens verdoppelt werden, nur um das Grundeinkommen zu zahlen. Dazu hat aber der Staat noch weitere Ausgaben, die man nicht einfach wegwerfen kann (Schulen, Straßenbau, und und und). Wo soll die ganze Kohle her kommen?
Und: mit 1000 Euro Monatlich lebt es sich noch sehr sparsam. Die wenigsten dürften damit aus kommen. Daß das aktuelle Bürgergeld niedriger ist, und dennoch reicht, liegt nur daran, daß viele Zusätzliche Dinge bezahlt werden: Miete, Sonderausgaben wie Waschmaschine etc. Rechnet man das zusammen bekommt der durchschnittliche Bürgegeldempfänger heute schon über 1000 Euro im Monat. Das würde beim Grundeinkommen natürlich weg fallen, und müsste aus den 1000 Euro bestritten werden. Also müsste man weiter Arbeiten, weil es sonst nicht reicht, und diejenigen die aus welchen Gründen auch immer, das nicht können, gucken in die Röhre. Also muss man mindestens denjenigen mehr zahlen, was wieder Bürokratie nach sich zieht, oder man muss allen mehr Zahlen…
Es funktioniert einfach nicht. Allein durch Einsparungen in der Bürokratie kriegt man das nicht finanziert.
Also: Wie soll das funktionieren?
Ich meinte das ein bisschen anders und zwar durchaus nicht ernst. Man kann bei allem einen Einzelaspekt herausziehen und auf der Basis das ganze Konstrukt in Frage stellen. Bei Arbeitnehmern pickt man sich heraus, dass die eine Personalabteilung brauchen, eine Kantine und ggfs. noch Berufsbekleidung. Kann man ja auch alles streichen, nur hat man dann unzufriedene, unbezahlte und unbekleidete Mitarbeiter.
Natürlich kann man bei der Polizei die Uniformen streichen, weil die ja für die Ausübung des Dienstes nicht zwingend erforderlich sind. Und genauso kann man natürlich die scheinbar unnötige Verwaltung beim Bürgergeld streichen, nur hat man dann halt hungernde, frierende und schlecht gekleidete Menschen.
Ich merke schon: es gibt ein grundlegendes Missverständnis der Phrase (fast) bedingungsloses Grundeinkommen.
Ein solches Einkommen würde sich derzeit etwa auf dem Niveau des durchschnittlichen Bürgergeldes (inkl. aller weiteren Zulagen) bewegen. Soweit ich mich erinnere, waren das im Schnitt vor zwei, drei Jahren mal 1.000 € im Bundesdurchschnitt. Dieses Grundeinkommen würde jeder Volljährige Deutsche erhalten. Nur wenigen Menschen in Deutschland dürfte so wenig Geld zu einem erfüllten Leben reichen. Daher würde, ähnlich wie heute, der größte Teil arbeiten gehen, um zusätzliches Geld zu erhalten. (So zumindest die Theorie. Wie es rein praktisch aussieht, hat man bisher nur in Studien mit recht kleinen Gruppen getestet.) Dieses Einkommen würde anders besteuert werden als heute. So könnte zum Beispiel der Steuerfreibetrag komplett entfallen (der, soweit ich das verstehe, dazu dienen soll, dass man von kleinen Einkommen mehr zum Leben hat). Ebenso könnte man gleich bei einem höheren Steuersatz einsteigen.
Am Ende kann eine solche umfassende Umstellung dazu führen, dass die kleinen Einkommen (Studierende, Arbeitende, Rentner) mehr haben, die große Mitte etwa gleich viel und die sehr großen Einkommen etwas weniger, etwa so viel wie zu Zeiten des großen Kommunisten Kohl.
Aber wie gesagt: das Umdenken müsste aus meiner Sicht bei der Missgunst anfangen (und Politik- und Medienschaffende müssten eine, für sie ganz wichtige Kampagne einstellen: das Niedermachen der monetär am meisten Benachteiligten).
Ich zahle also jedem Bürger 1000 Euro im Monat, damit ich denjenigen die Arbeiten die 1000 Euro wieder über Steuern abziehen kann? Und wer würde kontrollieren ob derjenige wirklich (nicht) Arbeitet? Dafür braucht man Bürokratie. Und mehr Geld als aktuell hat man damit auch nicht in der Tasche.
Ich kann Dir 1000 Euro geben, wenn Du mir dann 1000 Euro zurück gibst. Natürlich kann ich dann sagen: Ich hab jetzt 1000 Euro von Dir bekommen, aber deswegen hab ich nicht mehr Geld als vorher in der Tasche…
Zum Einen ist das so nicht richtig, weil es tatsächlich Menschen gibt, die in ihrer Tätigkeit gerne nachgehen - entweder, weil sie ihnen Spaß macht oder weil sie sich ohne diese Tätigkeit/Aufgabe nutzlos fühlen. Zum Anderen ist die Frage, ab welchem Betrag leistungsunabhängiger Leistung Menschen die Arbeit einstellen und einfach nur Leistungsempfänger werden (und die Frage ist in etwas so alt wie jedes Sozialleistung, die nicht Rente heißt). Die Antwort darauf ist ganz einfach: ab dem ersten Euro wird sich mindestens einer finden. Ab dann ist die Zahl der Menschen, die die Arbeit drangeben, eine Funktion die durch Betrag und Zufriedenheit bestimmt wird.
Ich will darauf hinaus, dass man bspw. beim Arbeitnehmer nicht nur die reine Erbringung der Arbeitsleistung betrachten darf, sondern eben eine Personalabteilung, eine Kantine, Berufskleidung usw. zum Kuchen mit dazu gehören und man nicht eines dieser Elemente abschaffen kann, um Geld zu sparen; man wird sich dabei immer auch negative Effekte einhandeln. Die Mitarbeiter sind unzufriedener und weniger leistungsfähig, sind mittags länger abwesend, weil sie sich etwas zu essen holen müssen (und bescheißen ggfs. noch bei der Zeiterfassung, leisten also auch zeitlich weniger) usw. usf.
Der Leitsatz lautet also quasi: Bürgergeld und andere Sozialleistungen gibt es genauso wenig ohne Verwaltung, die halt auch Geld kostet. Aber das gehört halt auch zum Paket dazu. Die einzige Alternative ist, an jede Straßenkreuzung eine Kiste mit Geld zu stellen und darauf zu hoffen, dass sich jeder nur so viel nimmt, wie er wirklich braucht und so für alle genug bleibt. Oder aber, allen Menschen von der Geburt bis zum Tode einen festen Betrag zu überweisen, wobei auch da schon wieder Verwaltung notwendig ist, um bspw. Zu- und Abgänge zu erfassen, geänderte Kontodaten umzusetzen und ggfs. auch Betrüger auszusortieren.
Und wie viele sind das? Es wurden schon eine ganze Reihe Berufe genannt, für die das kaum zutreffen würde, die aber dennoch gemacht werden müssen. Insgesamt bleibt wohl nur ein kleiner Teil der Bevölkerung übrig für die das zutrifft.
Wozu? Wozu sollte man das kontrollieren? Die Steuern auf Einkommen würden auf dem selben Weg vom Einkommen abgezogen werden, wie es schon heute passiert.
Richtig. Die „große Mitte“ hätte nicht mehr Geld in der Tasche. Aber das untere Drittel schon und vor allem würde da die Bürokratie und der Drangsal wegfallen können oder zumindest stark abgebaut werden können.
Aber das selbe Prinzip haben wir doch derzeit schon: man bezahlt Steuern und Abgaben auf Einkommen und erhält im Gegenzug Leistungen zum Beispiel bei der Steuererklärung oder im Krankheitsfall.
Wie kommst Du darauf, dass Mitarbeiter der Müllabfuhr, in Schnellimbissen oder in der Kanalreinigung ihre Arbeit nicht gerne machen? Für mich ist schon die Vorstellung, in einer KiTa arbeiten zu müssen, das absolute Grauen, aber ich käme niemals auf den Gedanken, meine Einschätzung zu verallgemeinern und genauso vorsichtig sollte man sein, seine eigenen Vorstellungen von der Müllabfuhr, der Kanalreinigung oder Schnellimbissen zu verallgemeinern.
Niemand hat diese Leute gezwungen, sich auf die Stellen zu bewerben und die wohl die allermeisten dürften sich wohl über die Nachteile, die Du anscheinend in den Vordergrund rückst, bei der Bewerbung im Klaren gewesen sein.
Es ging um den Staat: Der hätte nicht mehr Geld zur verfügung wenn er jedem Bürger 1000 Euro zahlt, um sich diese dann über Steuern wieder zurück zu holen. Dieses Mehr Geld wäre aber nötig, siehe meine Rechnung oben wieviel Geld nötig wäre, um jedem Bürger 1000 Euro zu zahlen.
Denk dran: Bei einem wirklich Bedingungslosen Einkommen, würden nicht nur Arbeitslose, sondern auch Kinder ect das Geld bekommen. Das wird schon dadurch deutlich teurer als die derzeitige Bürgergeld Version.
Meinem Haushalt zum Beispiel würden 2.000 € pro Monat wohl zum Überleben reichen. Vielleicht sogar man ins Kino. Aber ich will auch regelmäßig technisches Spielzeug haben. Ich packe gerade meine Koffer für eine kleine Reise. All das kann ich mir nur leisten, weil mein Haushalt deutlich mehr Einkommen hat, als die von mir mal pauschal in den Raum geworfenen 1.000 € pro Volljährigen.
Das heißt, ich habe mich bewusst entschieden, dass ich zur Deckung eines Teils meiner Wünsche, einer geregelten Arbeit in Abhängigkeit nachgehe. Manch anderer macht sich lieber selbständig.
Es gibt übrigens derzeit „nur“ etwa 1 Mio Menschen, die statistisch als erwerbsfähig gelten, aber ihre Arbeitskraft dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stellen. 1 Mio von etwa 43 Mio. Und diese 1 Mio bekommt auch derzeit schon Bürgergeld in der von mit oben erwähnten Höhe (im Durchschnitt inkl. aller zusätzlichen Leistungen).
Natürlich nicht direkt. Aber sie wurden evtl durch Sanktionen vom Arbeitsamt dazu gezwungen sich irgendwo zu bewerben, und aufgrund von Schulabschluss etc blieb ihnen keine andere Wahl als so einen Job zu nehmen.
Nebenbei gerade bei den „Drecksjobs“ Müllabfuhr oder Kanalarbeiter dürfte bei vielen auch das Geld eine Rolle gespielt haben. Ich hab mir sagen lassen, daß man da auch heute schon ganz gut verdient. Ist wohl auch nötig um da überhaupt Leute zu bekommen die das machen. Die machen das also letztlich wegen dem Geld, und nehmen den Rest dafür in Kauf. Aber würden die das auch wenn es das Geld auch so geben würde?
Außerdem waren das nur ein paar Beispiele die mir spontan eingefallen sind, weitere wurden weiter oben genannt, und die Liste der unbeliebten Jobs ließe sich wohl fast Endlos fortsetzen.
Leute die Ihren Job wirklich aus Leidenschaft machen gibt es nur wenige.
Da hast Du natürlich Recht. Für das gesellschaftliche Konstrukt „Staat“ wäre das eine Nullnummer.
Darum schreibe ich auch nicht von einem „bedingúngslosen Grundeinkommen“ sondern nenne es „(fast) bedingungsloses Grundeinkommen“. Da der Grundbedarf von Kindern nicht denen eines Erwachsenen entspricht, scheint mir hier eine Staffelung nach Alter sinnvoll.
Jaein. Ja, nominal würde natürlich deutlich mehr ausgezahlt. Aber der ganze Verwaltungsaufwand für Bürgergeld, Bafög, Grundrente etc. könnte wegfallen. Das bedeutet, diese Verwaltungskosten würden komplett entfallen. Nach dem von mir beschriebenen zu ändernden Modell der Einkommensteuer würde also der „Staat“ auch mehr Geld einnehmen.
Ja, im besten Fall ist es für „den Staat“ oder besser gesagt: für die Gesellschaft, für uns alle ein Nullsummenspiel.
Der Gewinn wäre auch nicht das Geld. Sondern viel mehr die Anerkennung der menschlichen Würde von monetär benachteiligten Menschen. (Und ein Abbau der Bürokratie, der mir ohnehin notwendig erscheint, auch unter dem Aspekt des so genannten demografischen Wandels.)
Kannst Du das mit Zahlen belegen? Ist der Mehraufwand durch die Zahlungen wirklich keiner/gleich den Einsparungen durch weniger Bürokratie? Und wie weit würde die Bürokratie überhaupt kleiner werden?
Nein, natürlich nicht. Die Frage erscheint mir ein wenig infantil wenn man bedenkt, dass wir derzeit nur theoretisch über ein neues Modell der Verteilung des Bruttoinlandsproduktes reden.
Was mag es wohl kosten, wenn man mit 18 dem Finanzamt eine Kontonummer nennen muss und das Finanzamt ab da an, automatisiert, bis an das Lebensende 1.000 €/Monat überweist.
Man sagt, dass die Verwaltungskosten der Rentenkasse etwa 4% vom Umsatz betragen. Allerdings hat man hier nicht nur die Verwaltung der Kontonummern, sondern auch die Berechnung der Renten, Einsprüche der Bezieher, unterschiedliche Renteneintrittsalter, Sonderleistungen für Sonderfälle usw. zu bearbeiten. Das alles bräuchte man bei einem (fast) bedingungslosen Grundeinkommen nicht.