Hallo,
angesichts der schulden-€-finanzkrise überlege ich, wen man bei der bundestagswahl noch wählen kann.
eingebrockt hat uns den € ja die CDU…
Die SPD, Grünen, FDP und Linke waren dagegen? Und haben konkret was unternommen?
also an der entscheidung die DM für die wiedervereinigung zu
opfern waren doch nicht SPD, Grüne und PDS beteiligt…
Ich weiß nicht, ob man das auf diese Formel bringen kann. Der Anlauf zur gemeinsamen Währung war ja schon etwas eher begonnen worden. Als sich plötzlich im Sommer/Herbst 1989/90 die Ereignisse ereigneten, wie sie es nun mal taten, war eben auch keine Zeit, das jahrelang durchzukaspern. Zu diesem Zeitpunkt standen noch 500.000 Sowjetsoldaten in Deutschland rum und waren nicht unbedingt frohen Mutes. Solltes es also tatsächlich nur die Herstellung der deutschen Einheit (immerhin ja Verfasungsauftrag und kein plötzlich ausgedachtes Wahlgeschenk an irgendwen) in Frieden gewesen, die da gegen die DM getauscht wurde, dann war das sicher nicht der schlechteste Tausch. Da waren schnelle Lösunge gefragt. Heute lasste man es anderen Entscheidungsträgern an, wenn sie nicht sofort handeln, sondern die nächste Landtagswahl abwarten ;o)
das ist meiner meinung nach auf Kohls mist gewachsen.
Nö. Die Herstellungd er Einheit in Frieden und Freiheit war Verfassungsauftrag und die Alliierten hatten ja in Bezug auf Deutschland auch noch ein kleines Wörtchen mitzureden. Davon waren auch noch zwei in der EU. Und die hatten damals schon genau davor Angst, was jetzt los ist. Deutschland ist wirtschaftlich schon wieder und trotz der enormen Aufwendungen für die Herstellung der Einheit und die Transferleistungen seitdem und einer gerade irgendwie durchlaufenen Finanz- und Wirtschaftskrise irgendwie wirtschaftlich am stärksten. Das wollten die nicht. In dieser Beziehung würde ich zustimmen, dass Kohl diese Kröte schlucken musste.
aber es stimmt, dass keiner dagegen aufgemuckt hat. bis auf diese €-gegner, die vors verfassungsgericht gezogen sind (und ide mit ihren befürchugnen/argumenten leider recht hatten).
Nö, hatten die nicht. Und es wird immer welche geben, die dagegen sind. Ich kann mich jedenfalls nicht erinner, dass da vor der Euro-Einführung jemand das jetztige Szenario befürchtet hätte. Das waren eher andere Themen.
unter kohl wurden auch die maastrichtkriterien festgezurrt, die für die stabilität der neuen währung sorgen sollten. von der idee nett, aber CDU/FDP waren in regierungsverantwortung und sie haben keinerlei wirksamen sanktionen eingebaut, falls ein staat sich nicht an den vertrag hält (handwerklich ist CDU/FDP also schlcihtweg murks…egal ob unter kohl oder merkel)
Wie hätte das wirksam geschen können? Bodentruppen?
nur weil SPD/GRÜNE/PDS nicht dagegen gesagt haben, heisst es nicht, dass sie es genauso schlecht gemacht hätten.
ALso wenn ich gegen was bin, dann wenigstens weil ich einen besseren Lösungsvorschlag habe. So richtig gegen die Kriterien wurde ja dann von rot-grün verstoßen. Und wer hätte das dann wie sanktionieren sollen?
und soweit ich es noch weiss, waren lafonfaine und PDS nicht für eine sofortige wiedervereinigung und dadurch auch nicht erpressbar gewesen dem € zuzustimmen.
Naja die PDS war auch nicht an das Grundgesetz der BRD gebunden. Und frag mal heute den Ministerpräsidenten oder die Minister eines Bundelsandes, ob die dem zustimmen würden ihres mit einem anderen Bundesland zusammenzuschließen. Das würden die auch nicht wollen, da ja ihre Posten dranhängen. Dass also die PDS damals gegen die Vereinigung war, ist sonnenklar. Und wäre nicht schon damals das Saarland mit der damaligen BRD vereinigt worden, wäre uns Oskar auch erspart geblieben, der ja jetzt in welcher Partei ist? Erich war übrigens auch von da ;o)
aber die stabilitätskriterien hat ja erstmals der SPD-eichel aufgeweicht und unter rot-grün wurde auch der griechenland beitritt durchgewunken.
Ja. aber jetzt ist eben jetzt. Es nutzt nicht viel, darüber zu weinen, was andere Pappnasen vor Jahren verzapft haben.
merkel hat sich einfach über den tisch ziehen lassen. sie hätte sich einfach auf die NO-BAIL-OUT-klausel berufen können.
Das entscheidet die doch nicht allein nach Wetterlage. Auch wenn es gelegentlich so dargestellt wird.
keiner ausser den griechen haftet für griechische schulden.
das hätte dann zwar für einige banken, besonders französische, soweit ich informiert bin, sehr schlecht ausgesehen. schlimmer als jetzt mit den griechen wäre es uns aber bestimmt nicht ergangen.
Von solchen Sicherheiten halte ich wenig. Hätte jemand mit Sicherheit die Wiederverinigung bzw. die Eriegnisse im Sommer/Herbst in der DDR voraussagen können?
zudem länder wie italien dann richtige anstrengungen an den tag gelegt hätten und nicht wie aktuell alles so nett
und gemütlich lassen wie bisher.
Ja, die Anstrengungen sieht man in Griechenland ganz deutlich.
ohne lockerung des kündigungsschutzes und anderer sozialer wohltaten (in den 70ern und 80ern konnte man sich diesen sozialen luxus noch gönnen, wegen der globalisierung leider nicht mehr) wird es in italien kein nennenswertes wirtschaftswachstum geben.
Ich glaube die haben noch ein ganz anderes großes Problem.
kurzgesagt…natürlich „verdanken“ wir die verschärfung der
krise auch merkel.
Also die anderen hätte es auf jeden Fall besser hinbekommen? Ich tue mich schwer damit, ohne zu behaupten, dass Merkel schon das Beste gemacht hätte.
auch wenn sie die krise nicht ausgelöst hat, so hat sie an ihrer entwicklung seit ausbrechen doch mit die größte verantwortung.
Also nach dr NO-BAIL-OUT-Klausel hätte sie ja eigentlich gar nichts machen brauchen/dürfen. Ich wie muss man das verstehen? Das hätte auf jeden Fall bedeutet, dass alle deutschen Banken und Versicherungen direkt über die von ihnen gehaltenen Staatsanleihe und indirekt über ihre Beteiligungen an anderen Unternehmen auch mit drinnen gehängen hätte. Aber möglicherweise wäre dieser „kurze Prozess“ doch der bessere gewesen. Wußte damals aber niemand oder wollte niemand den duetschen Sparern und Kleinanlegern zumuten.
wenn wir eurobonds haben, haftet deutschland für die schulden eines JEDEN landes, das pleite geht. im schlimmsten fall nehmen alle staaten 10 billionen € auf…jeder kauft von seinem anteil gold und andere stabile werte…gehen preite…und deutschland darf dann für die 10 billionen € grade stehen (bzw. wir sind dann auch pleite).
Naja. Dann erklärt der deutsche Staat eben auch seine Insolvenz.
Dann sind eben wieder diejenigen die dummen, die dem deutschen Staat Geld geliehen haben.
So ist es, zumal ich mich dann beim Konzept der Linken irgendwie die Zustände im Osten unseres Landes vor Augen führen muss. Und zwar nicht unbedingt den von heute, sondern vor allem den von vor 1990.
naja…ich würde jetzt die LINKE nicht für die wirschaftliche lage in der DDR verantwortlich machen. in der frühen phase der BRD waren auch etliche Größen der CDU ehemalige NSDAP-mitglieder…deswegen mache ich die CDU aber nicht verantwortlich für die morde der NSU in den letzten jahren…
Naja, aber nicht alles was hinkt ist gleich ein Vergleich. Das Konzept der Linken beschränkt sich ja nicht auf die Verstaatlichung der Banken und Schlüsselindustrien (was auch imer das sein soll).
Die hatten 40 Jahre Zeit und mussten in dieser Zeit nicht auf Landtags- und Bundestagswahlen Rücksicht nehmen, sondern konnten theoretisch alles von Fachleuten in Ruhe bequatschen und dann einfach durchsetzen können. Hat nicht geklappt, also ist dieses Konzept für mich nicht tragfähig.
also die rückkehr zur DM würde doch wenigstens bedeuten, dass wir in zukunft nicht unser Steuergeld für die rettung des € ausgeben müssten.
Aber die Positionen, die wir jetzt schon am Hals haben werden auch nicht weniger. Das sind erstmal Garantien, aber wenn sie fällig werden, dann auch, wenn wir die DM haben.
und was die schlecht aufgestellten, wettbewerbsunfähigen länder auf die eine oder andere weise schulden, davon sehen wir so oder so nichts wieder.
Daran würde also die DM auch nichts ändern? Dann wäre das erstmal kein Argument.
selbst deutschland wird nie seine über 2.000.000.000.000 € nie zurückzahlen können.
Ich sehe da auch keine Notwendigkeit, solange die Schulden für (sinnvolle) Investitionen aufgewendet worden sind. Warum sollen die Steuerzahler dieses Jahr eine Autobahn bezahlen, die auch noch die Menschen in den nächsten 20 Jahren nutzen?
Auch Daimler oder VW werden nie ihr Fremkapital auf Null zurückfahren. Warum auch? Schulden sind erstmal grundsätzlich nichts Schlechtes.
wir können diese schuldenlast nur bedeutend länger tragen als andere länder…
Genau. Und VW kann sie länger tragen als Schlecker es konnte.
und so ganz mutig und defätistisch bin ich dann auch nicht, dass ich wünsche, dass dieses ganze system den bach runtergeht. auch wenn es sich nach überstandener krise drastisch ändern muss.
???
warum ???
Ich verstehe den Sinn der Aussage nicht und kann nicht mal sagen, wo genau es klemmt.
diese befürchtungen habe ich auch.
wann ändert die politik endlich radikal ihr vorgehen?
Wenn sich die Wähler radikal ändern. Vorher haben die keine Veranlassung. Die werden immerhin von den Wählern gewählt. Das Blöde ist, dass die eben das Ganze im Blick haben sollen und nicht 80 Mio. Einzelinteressen.
Grüße