Chinas Ein-Kind-Politik

Hallo,

es gab und gibt ja hierzulande öffentlich immer Kritk an der Ein-Kind-Politik Chinas. Es beraubt die Menschen eines Grundrechts, wird teils grob durchgesetzt etc.

Auf der anderen Seite stehen freiheitliche Länder wie z.B. Indien, in denen jeder soviele Kinder haben kann, wie er (sie weniger) möchte.

Wenn man sich jetzt anschaut, wie es Millionen von Kindern in Indien geht (von den Eltern als Arbeitskräfte verkauft, ausgebeutet, die Mädchen, wenn nicht gleich abgetrieben, jung verheiratet und teils von den Ehemännern zwecks Mitgiftansammlung jung ermordet) sieht die Chinesischen Entscheidung seinerzeit nicht mehr so inhuman aus - oder?

Ist Chinas Ein-Kind-Strategie die beste Entscheidung des letzten Jahrtausends, weil die einzige vernünftige Maßnahme gegen immer mehr und immer ärmeren Menschen auf einer nicht größer werdenden Fläche, oder ist die Freiheit des Einzelnen wichtiger, auch wenn sie zu Kinderarbeit, Mangel an Bildung und immer mehr billigen, halb verhungernden Arbeitskräften führt?
Sind ev. die immer mehr billigen Arbeitskräfte der Grund, weshalb die Freiheit zur ungehemmten Vermehrung so verteidigt wird und alle Politiker überall immer für viel Nachwuchs der Bevölkerung sind?

Ihr bemerkt, dass ich Chinas Idee theoretisch bevorzuge, aber ich selbst habe auch zwei Kinder und hätte nur sehr ungern auf eines verzichtet. Allerdings muss ich auch keines in die Sklaverei verkaufen - das fände ich persönlich schlimmer, als rechtzeitig abtreiben.

Bin neugierig, wie Ihr darüber denkt.

Gruß, Paran

Tach!

Das Problem ist die Vergleichbarkeit.

In Europa muss diesbzgl. nichts reguliert werden, da ein Großteil der Eltern so schlau ist, auf Kinder zu verzichten, die sie (bzw. unterstützend der STaat) nicht vernünftig durchfüttern können. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier.

In Indien gelten Kinder in den unteren Gesellschaftsschichten noch als Altersvorsorge. Eine Bollywood-Schauspielering hingegen wird sich wohl auch auf wenige Kinder beschränken.
In Indien juckt es keinen Menschen aus höheren Kasten, mit seinem Auto 30cm an einer Familie vorbei zu fahren, die auf einer Brücke unter einer Plastikplane lebt und deren inder gerade dabei sind, zu verhungern.

In China zählt der einzelne nicht viel, nur das Kollektiv.
Man hat ohnehin zu viele Menschen, also entscheidet ein totalitäres Regime, dass in Zukunft Familien nur noch ein Kind haben dürfen und fertig. Die Leute halten sich im Grboben ud ganzen sogar daran, weil die Sanktionen schmerzhaft sind.
Millionen von Wanderarbeitern leben an der Armutsgrenze und sehen ihre Familien einmal im Jahr. Man kämpft allgemein extrem hart, um erfolgreich zu sein. Wachstum um jeden Preis. Null Rücksicht auf andere, Umwelt, Work-Life-Balance oder Urheberrechte.

Das läuft hierzulande anders, daher bringt Dein Vergleich nichts.

Wir haben die indischen Verhältnisse seit über 200 Jahren hinter uns. Des Weiteren haben wir in einem Teil unseres Landes erlebt, dass Sozailismus / Kommunismus unter stärkster Gängelung des Volkes nicht funktionieren.

Darauf kommen die Chinesen auch noch. Das riesige Land wird dann auseinander brechen, aber das macht nichts. Für die Bevölkerung wird es ein Vorteil sein.

Indien wird sich auch entwickeln, allerdings wird es wohl zunächst ein bitteres Massensterben geben, wenn der globale Kampf um Nahrungsmittel dazu führt, dass die Ärmsten auf der Welt einfach nichts mehr haben, wenn die Ernte ein Jahr lang schlecht ist.

Das kann man weiterspinnen auf den afrikanischen Kontinent. Die paar Länder, die funktionieren, werden wachsen. Die anderen werden aussterben. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Gruß,
M.

Hallo,

es gab und gibt ja hierzulande öffentlich immer Kritk an der
Ein-Kind-Politik Chinas. Es beraubt die Menschen eines
Grundrechts, wird teils grob durchgesetzt etc.

welches Grundrecht meinst Du und in welchem Verhältnis steht dieses Grundrecht zu den diversen Menschenrechten, die in China nicht ganz den gleichen Stellenwert haben wie z.B. in Deutschland?

Auf der anderen Seite stehen freiheitliche Länder wie z.B.
Indien, in denen jeder soviele Kinder haben kann, wie er (sie
weniger) möchte.

Wieso „sie weniger“?

Ist Chinas Ein-Kind-Strategie die beste Entscheidung des
letzten Jahrtausends, weil die einzige vernünftige Maßnahme
gegen immer mehr und immer ärmeren Menschen auf einer nicht
größer werdenden Fläche, oder ist die Freiheit des Einzelnen
wichtiger, auch wenn sie zu Kinderarbeit, Mangel an Bildung
und immer mehr billigen, halb verhungernden Arbeitskräften
führt?

Interessanterweise wird die ein-Kind-Politik vor allem in den Städten durchgesetzt und nicht auf dem (armen) platten Land.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ein-Kind-Politik#Folgen…

Gruß
C.

Hallo,

Ist Chinas Ein-Kind-Strategie die beste Entscheidung des
letzten Jahrtausends,

die Folgen der Ein-Kind-Politik werden sich erst in einigen Jahrzehnten voll zeigen.

Ich bin mir sicher, dass dann Niemand mehr von einer guten Entscheidung spricht. (schon gar nicht von der besten des letzten Jahrtausends)

Infos z.B. auf www.zdwa.de

Gruß
tycoon

Hallo!

es gab und gibt ja hierzulande öffentlich immer Kritk an der
Ein-Kind-Politik Chinas.

Bevölkerungswachstum und seine Folgen gehören zu den größten Problemen etlicher Staaten. Wenn Menschen massenhaft verelenden und z. B. die Nahrungsmittelproduktion mit der Bevölkerungsentwicklung nicht in Einklang zu bringen ist, braucht man schon einen ausgeprägten Hang zu weltfremd-akademischen Diskussionen, wenn man unsere Vorstellungen von individueller Freiheit zum Maßstab macht und daraus Kritik ableitet.

Wir haben Wachstum zur Ideologie gemacht. Wenn alles wächst und immer mehr wird, halten wir solchen Zustand für ertrebenswert und jeden Stillstand des Wachstums für ein Alarmsignal. Um mir einen längeren Aufsatz zu ersparen, nehme ich das Ergebnis vorweg: Wir sind mit der Wachstumsideologie auf dem Holzweg. Eine stabile oder gar schrumpfende Bevölkerungszahl ist kein Drama. Daraus möglicherweise resultierende Probleme sind jedenfalls leichter zu beherrschen als ständiges Wachstum.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

es gab und gibt ja hierzulande öffentlich immer Kritk an der Ein-Kind-Politik Chinas. Es beraubt die Menschen eines Grundrechts,

Wenn nicht soagr dem elementarsten, das Menschen haben können. Es ist schließlich nicht so, dass nur den Eltern das Recht auf weitere Kinder verweigert wird.

wird teils grob durchgesetzt etc.

So sieht es aus. So wie es da teilweise durchgesetzt wird, würden es hierzulande wahrscheinlich sogar militante Abtreibungsbefürworter als Mord bezeichnen.

Auf der anderen Seite stehen freiheitliche Länder wie z.B. Indien, in denen jeder soviele Kinder haben kann, wie er (sie weniger) möchte.

Na gerade das in den Klammern deutet doch darauf hin, dass es da unter Umständen doch nicht so freiheitlich ist ;o)

Wenn man sich jetzt anschaut, wie es Millionen von Kindern in Indien geht (von den Eltern als Arbeitskräfte verkauft,

Das ist eine Deutung aus „unserer“ Sichtweise. Die sehen das einfach als normal an, dass alle ihren Beitrag zum Einkommen leisten.

ausgebeutet, die Mädchen, wenn nicht gleich abgetrieben,

Dann werden, die auch schon mal weggeschmissen.

jung verheiratet und teils von den Ehemännern zwecks Mitgiftansammlung jung ermordet) sieht die Chinesischen Entscheidung seinerzeit nicht mehr so inhuman aus - oder?

Doch. Nur weil es in Indien schlechtere Lebensbedingungen gibt, macht es das Vorgehen in China nicht besser.
Konsequent weiter gedacht, müsste das doch heißen, dass die „reichen“ Länder die Armen der Welt von ihrem Leben befreien, damit es nicht mehr so arm ist und auch keine neuen dazu kommen. Oder wir fördern hier den Wohlstand, indem wir Leute, die nur noch konsumieren köönen,…

Ist Chinas Ein-Kind-Strategie die beste Entscheidung des letzten Jahrtausends, weil die einzige vernünftige Maßnahme gegen immer mehr und immer ärmeren Menschen auf einer nicht größer werdenden Fläche, oder ist die Freiheit des Einzelnen wichtiger, auch wenn sie zu Kinderarbeit, Mangel an Bildung und immer mehr billigen, halb verhungernden Arbeitskräften führt?

Hier werden Zusammenhänge hergestellt, die so gar nicht existieren. Haben wir denn in Deutschland unseren Wohlstand erreicht, indem wir den Leuten verboten haben Kinder zu kriegen? Ich glaube, das hatte andere Gründe. Die Armut in China oder Indien sind doch nicht Folge vieler Kinder.
In den wohlhabenden Gegenden Chinas ist inzwischen übrigens der gleiche Trend wir hierzulande in Bezug auf die Anzahl der Kinder festzustellen. Ganz ohne Druck. Die Witz ist also, dass offenkundig steigender Wohlstand, bzw. das Erreichen eines bestimmten Niveaus davon, das „Problem“ Überbevölkerung löst. Somit ist sie nicht Ursache für, sondern Folge von Armut. Wenn man aber, wie das gelegentlich schon mal passiert, Ursache und Wirkung verwechselt, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die angewandten Methoden nicht wirken, ganz abgesehen von Themen wie Menschenrechten usw.

Sind ev. die immer mehr billigen Arbeitskräfte der Grund, weshalb die Freiheit zur ungehemmten Vermehrung so verteidigt wird und alle Politiker überall immer für viel Nachwuchs der Bevölkerung sind?

Na dann definieren wir doch erstmal überall und immer. Ansonsten geht es bei Freiheit nicht nur um die Freiheit zur ungehemmten Vermehrung, sondern darum, ob und wer da in die freie Entfaltung der Persönlichkeit reinquatscht. Und gibt es ja in China durchaus noch andere Themen.

Ihr bemerkt, dass ich Chinas Idee theoretisch bevorzuge, aber ich selbst habe auch zwei Kinder und hätte nur sehr ungern auf eines verzichtet. Allerdings muss ich auch keines in die Sklaverei verkaufen - das fände ich persönlich schlimmer, als rechtzeitig abtreiben.

Naja, gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, keine Kinder zu bekommen, als dass dies die einzigen Wahlmöglichkeiten wären.

Bin neugierig, wie Ihr darüber denkt.

Immer wenn jemand meint, dass Abtreibung eine akzeptable Lösung wäre, sage ich ihm/ihr, dass er/sie diese Meinung nur äußern kann, weil er/sie nicht abgtrieben wurde. Dagegen kann dann irgendwie schlecht anargumentiert werden.

Also die Ein-Kind-Politik ist ein Zeichen eines Staates, der seine Bürger für Leibeigene hält und meint, sich auch in die privatesten Dinge einmischen zu dürfen.

Davon abgesehen, dürfte auch klar sein, dass es in CHina keine wirkliche Ein-Kind-Politik geben kann, da ja selbst eine Zwei-Kind-Politik noch nicht mal zu einem langfristigen Halten der Bevölkerungszahlen führt.

Grüße

hallo paran,

wer rührt da gerade wieder eine suppe an? ich rate: focus,stern?

gruss
mkm

Hallo,

genau.

Gruß, Paran

Hallo,

Auf der anderen Seite stehen freiheitliche Länder wie z.B. Indien, in denen jeder soviele Kinder haben kann, wie er (sie weniger) möchte.

Na gerade das in den Klammern deutet doch darauf hin, dass es
da unter Umständen doch nicht so freiheitlich ist - da hast Du mich falsch verstanden: ich meinte, dass die Frauen (sie) weniger über die Anzahl der Kinder zu entscheiden haben als ihre Männer. Indien ist unter den G20 das Frauenfeindlichste Land. Und das will schon was heißen.

Wenn man sich jetzt anschaut, wie es Millionen von Kindern in Indien geht (von den Eltern als Arbeitskräfte verkauft,

Das ist eine Deutung aus „unserer“ Sichtweise. Die sehen das
einfach als normal an, dass alle ihren Beitrag zum Einkommen
leisten.

Wie bitte? Kinder an Sklavenhändler verkaufen sehen indische Eltern eben als normal an, also ist es O.K.? Dann ist Abtreibung per Gesetz aber auch kein Drama. Man gewöhnt sich dran und dann ist das auch normal.
Hast Du Dir mal überlegt, dass indische Eltern ihre Kinder ev. genauso lieb haben könnten wie Du die deinen?

ausgebeutet, die Mädchen, wenn nicht gleich abgetrieben,

Dann werden, „die auch schon mal weggeschmissen.“

jung verheiratet und teils von den Ehemännern zwecks Mitgiftansammlung jung ermordet) sieht die Chinesischen Entscheidung seinerzeit nicht mehr so inhuman aus - oder?

Doch. Nur weil es in Indien schlechtere Lebensbedingungen
gibt, macht es das Vorgehen in China nicht besser.

Es könnte gut sein, dass die Lebensbedingungen in China ohne die Ein-Kind-Politik heute die gleichen oder sehr ähnliche wären wie in Indien. Die Besiedelung der Nichtwüstengebiete dürfte in China vor 20, 30 Jahren nicht weniger dicht gewesen sein, als zur gleichen Zeit in Indien.

Konsequent weiter gedacht, müsste das doch heißen, dass die
„reichen“ Länder die Armen der Welt von ihrem Leben befreien,
damit es nicht mehr so arm ist und auch keine neuen dazu
kommen. Oder wir fördern hier den Wohlstand, indem wir Leute,
die nur noch konsumieren köönen,…

Was? Habe das nicht verstanden.

Ist Chinas Ein-Kind-Strategie die beste Entscheidung des letzten Jahrtausends, weil die einzige vernünftige Maßnahme gegen immer mehr und immer ärmeren Menschen auf einer nicht größer werdenden Fläche, oder ist die Freiheit des Einzelnen wichtiger, auch wenn sie zu Kinderarbeit, Mangel an Bildung und immer mehr billigen, halb verhungernden Arbeitskräften führt?

Hier werden Zusammenhänge hergestellt, die so gar nicht
existieren. Haben wir denn in Deutschland unseren Wohlstand
erreicht, indem wir den Leuten verboten haben Kinder zu
kriegen?

Nein, wir hatten zwei Weltkriege, die die Bevölkerung dezimiert haben und technischen Fortschritt, der bezahlbare Verhütung möglich machte. Vor allem aber Bildung für alle. Aber das wird sich Indien noch lange nicht leisten können.

Ich glaube, das hatte andere Gründe. Die Armut in

China oder Indien sind doch nicht Folge vieler Kinder.

Nein, viele Kinder machen nicht arm, siehe Frau Von der Leihen.
Nur ohne `Von´ und ohne gute Ausbildung machen viele Kinder leider schon recht arm.
Hierzulande mag es mit Kindergeld und sonstigen Zuschüssen auch einem ungelernten Arbeitnehmer so gerade, aber schon sehr knapp, möglich sein mehr als drei, vier Kinder großzuziehen. Ohne Beihilfen dürfte es auch hier scheitern, heutzutage.

Ernähre mal als Ungelernte® zehn oder auch nur fünf oder drei Kinder mit einem normalen Job in Indien. Ohne Kinder- oder Wohngeld und ohne Sozialhilfezuschüsse.
Und sobald Kinder statt zur Schule zu gehen arbeiten müssen, sind sie auch für die Zukunft billige Arbeitskräfte, deren Kinder wiederum arbeiten müssen etc.
Dauerhaft billige Arbeitskräfte für die Industrie. Zu ungebildet um Gewerkschaften zu bilden oder sich gegen schlechte, gesundheitschädigende Arbeitsbedingungen zu wehren. Ich kann mir schon einige mächtige Leute/Firmen vorstellen, denen das so gefällt, unbewusst auch dem europäischen Verbraucher, der billig einkaufen möchte.

Gruß, Paran

Hallo,

Ähh???
Da ich weder Focus noch Stern oder ähnliches lese und selbiges auch nicht vorhabe, stehe ich bzgl. Deines Komentars auf dem Trockenen.
Weiß nichts von dergleichen Beiträgen.

Habe vor kurzem mal wieder einen Bericht über Kinderarbeit weltweit gesehen und lese eine Fantasiereihe die mich u.A. zu der Überlegung inspiriert hat, aber die erreichte 7.000.000.000 Menschenmarke hat mich am stärksten geschockt.
Noch mehr allerdings die Kommentare einiger Wissenschaftler (Genfredels von Monsanto?), man könne auch locker 10.000.000.000 Menschen ernähren - wo doch heute schon eine Menge verhungern, versklavt sind, unwürdig leben und das große Tiersterben bereits eingesetzt hat etc.
Ich grübele schon seit Jahren daran herum. Es macht den Eindruck, als produzierten wir einen neuen Faunenschnitt. Der könnte auch uns selbst betreffen.

Möchte daher nicht mit mir absolut unsympathischen Medien wie Stern oder Focus in Zusammenhang gebracht werden.

Gruß, Paran

Hallo,

Wie bitte? Kinder an Sklavenhändler verkaufen sehen indische Eltern eben als normal an, also ist es O.K.?

Wir haben auf der Basis unseres heutigen Lebensstil eine Bewertung verschiedener Dinge. Hierzulande sieht man es als unzumutbar, unmenschlich, unsozial usw. an, wenn Menschen zu einem Einkommen beitragen sollen. Es gibt hier auch Leute, die jede Art von Art schon als Sklaverei bezeichnen. Für die Menschen in Indien gibt es eine andere Realität, auf die sie auf ihre Art und Weise reagieren. Ich weiß nicht, ob man das von hier aus verurteilen sollte und selbst auf deren Kosten den eigenen Wohlstand genießen darf.

Dann ist Abtreibung per Gesetz aber auch kein Drama. Man gewöhnt sich dran und dann ist das auch normal.
Hast Du Dir mal überlegt, dass indische Eltern ihre Kinder ev. genauso lieb haben könnten wie Du die deinen?

Habe ich das in Frage gestellt? Habe ich behauptet, das Abtreibung per Gesetz normal wäre? Nein. Daher verstehe ich diese Frage auch nicht.

Es könnte gut sein, dass die Lebensbedingungen in China ohne die Ein-Kind-Politik heute die gleichen oder sehr ähnliche wären wie in Indien.

Wie anders sind sie denn heute?

Die Besiedelung der Nichtwüstengebiete dürfte in China vor 20, 30 Jahren nicht weniger dicht gewesen sein, als zur gleichen Zeit in Indien.

Wovon wird hier gesprochen? Von welchem China sprechen wir hier? Es ist bekannt, dass es in China Unterschiede gibt, gegen die die Unterschiede zwischen BaWü und Meck-Pomm marginal sind.

Was? Habe das nicht verstanden.

Habe ich geahnt. Wenn ein Staat meint, dass er aus Wohlstandsaspekten Menschen das Recht auf Leben oder nur die freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit abspricht, dann könnte er aus dem gleichen Grund bald sagen, dass es medizinische Versorgung nur noch für produktive Elemente der Bevölkerung gibt oder dass das sozialverträgliche resp. wohlstandsfördernde Frühableben gefördert wird. Das wären die gleichen Mittel zum Ereeichen des gleichen Ziels also wäre es in der Konsequenz das Gleiche und müste dann auch genauso bewertet werden. Ich vermutet sehr stark, dass dann doch noch dem einen oder anderen der Geist einer solchen Haltung bewusst wird.

Hier werden Zusammenhänge hergestellt, die so gar nicht existieren. Haben wir denn in Deutschland unseren Wohlstand erreicht, indem wir den Leuten verboten haben Kinder zu kriegen?

Nein, wir hatten zwei Weltkriege,die die Bevölkerung dezimiert haben,

Die Chinesen hatten auch genug Kriege. Der Zweite Weltkrieg fand nicht nur hier, sondern auch in Ostasien statt. Die Japaner haben auch nicht nur die USA angegriffen, sondern waren auch in China unterwegs. Daneben hatte man noch Bürgerkrieg. Und auch unter Mao sind in Friedenszeiten Menschen in Dimensionen umgekommen, dass deren reine Erwähnung sofort als Relativierung anderer Verbrechen bezeichnet würde. Daneben gab es da auch noch regelmäßig Naturkatastrophen bei denen die Toten in die Hundertausende bis Millionen gingen. Die Verluste aus den beiden Weltkriegen sind also kein Argument.

und technischen Fortschritt,

Aha. Und der technische Fortschritt hat doch nicht etwa auch etwas mit Wohlstand zu tun?

der bezahlbare Verhütung möglich machte.

Das war sie in China auch, als die Ein-Kind-Politik eingeführt worden ist.

Vor allem aber Bildung für alle.

Scheint mir eine Folge von Wohlstand zu sein.

Aber das wird sich Indien noch lange nicht leisten können.

Ach, die Pille oder Kondome sind so billig, dass die sich das auch leisten können. Bildung scheint es da auch zu geben, zumal man dafür nicht lesen und schreiben können muss, um das zu verstehen

Ich glaube, das hatte andere Gründe. Die Armut in China oder Indien sind doch nicht Folge vieler Kinder.

Nein, viele Kinder machen nicht arm, siehe Frau Von der Leihen.
Nur ohne `Von´ und ohne gute Ausbildung machen viele Kinder leider schon recht arm.

O.K. Und was ist die Grundlage guter Ausbildung? In Deutschland haben die Kinder doch früher auch viel eher angefangen zu arbeiten bzw. in der Landwirtschaft mitzuarbeiten? Unser heutiges Bildungssystem mit 10 und noch mehr Jahren Schule ist doch Folge eines gewachsenen Wohlstandes. Irgendwoher kommt doch das Geld dafür, dass die nicht nur ausgebildet werden, sondern dass sie solange auch noch nicht selbst für Einkommen sorgen müssen.

Hierzulande mag es mit Kindergeld und sonstigen Zuschüssen auch einem ungelernten Arbeitnehmer so gerade, aber schon sehr knapp, möglich sein mehr als drei, vier Kinder großzuziehen.

Überhaupt kein Problem. Eng wird es erst, wenn auch noch alle drei Jahre ein neues Auto, neues Handy, neuer Flachbild-Fernseher und jedes Jahr eine Weltreise her muss.

Ohne Beihilfen dürfte es auch hier scheitern, heutzutage.

Wenn dem so wäre, hätte doch in ärmeren Gesellschaften niemand Kinder. Oder glaubt jemand, dass es in Afrika oder Asien Kindergeld und ähnliche staatliche Beihilfen gäbe? Gibt es nicht und trotzdem bekommen die viele Kinder. Und in der nicht allzu fernen Vergangenheit hatten die Deutschen doch auch viel mehr Kinder, ohne dass es Kindergeld usw. gab. Also besteht dieser Zusammenhang offenkundig so nicht. Einfach mal die Geburtenraten und die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands vergleichen und sich dann fragen, warum in den 1950er Jahren die Geburtenraten höher waren als jetzt. Da waren die Leute noch viel ärmer als jetzt und Kindergeld gab es auch keins.

Ernähre mal als Ungelernte® zehn oder auch nur fünf oder drei Kinder mit einem normalen Job in Indien.

Die würden dir eine andere Frage oder Problematik stellen: Ernähre Dich mal im Alter ohne mehrere Kinder, die dir was abgeben können.

Ohne Kinder- oder Wohngeld und ohne Sozialhilfezuschüsse.

Ja, ohne das und ohne Rente.

Und sobald Kinder statt zur Schule zu gehen arbeiten müssen, sind sie auch für die Zukunft billige Arbeitskräfte, deren Kinder wiederum arbeiten müssen etc.

Nö, wenn das eine Zwangsläufigkjeit wäre, wären wir heute nicht da wo wir sind. Allerdings ist es naturgemäß so, dass dies nicht von jetzt auf gleich passiert.

Dauerhaft billige Arbeitskräfte für die Industrie. Zu ungebildet um Gewerkschaften zu bilden oder sich gegen schlechte, gesundheitschädigende Arbeitsbedingungen zu wehren.

Das sind ideologisch gefärbte Unterstellungen, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Deutschland ist doch das beste Beispiel.

Ich kann mir schon einige mächtige Leute/Firmen vorstellen, denen das so gefällt, unbewusst auch dem europäischen Verbraucher, der billig einkaufen möchte.

Nö, auch die erfolgreichen Unternehmen haben kein Interesse an blöden Arbeitnehmern. Daran mangelt es uns hier überhaupt nicht. Es sitzen ja schon genug zu Hause rum, die niemand braucht. Da bsteht also gar kein höherer Bedarf. Der Mangel besteht offenkundig woanders.

Grüße

Die unter 30jährigen unter uns werden alle noch ein massives Schrumpfen der Weltbevölkerung erleben, da bringt mich die 7 Milliarden Menschen Meldung nicht wirklich aus der Ruhe.

Einfach mal hier die Zahl der Geburten pro Frau anschauen - die Zahl ist in vielen Ländern bereits unter den für den Erhalt der Bevölkerung kritischen Wert von 2,1 gefallen, auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern.

Hier kannst du dich mal durchklicken und sehen wo die Reise hingeht:

http://www.google.de/publicdata/explore?ds=d5bncppjo…

Der Grund ist wohl der weltweit extrem zunehmende Wohlstand, vor allem in der ehemals dritten Welt, und der Rückgang von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben.

Anders als oft behauptet waren Kinder meist nie die Altersvorsorge der Eltern, sondern vor allem billige Arbeitskräfte in der Landwirtschaft.

Moin,

Wenn man sich jetzt anschaut, wie es Millionen von Kindern in
Indien geht (von den Eltern als Arbeitskräfte verkauft,
ausgebeutet, die Mädchen, wenn nicht gleich abgetrieben, jung
verheiratet und teils von den Ehemännern zwecks
Mitgiftansammlung jung ermordet) sieht die Chinesischen
Entscheidung seinerzeit nicht mehr so inhuman aus - oder?

Vielleicht solltest du dich mal ein wenig über die nicht ganz so romantischen Folgen dieser Ein-Kind-Politik informieren. Nur mal so ein paar Stichpunkte:

Zwar sind Zwangsabtreibungen mittlerweile untersagt, kommen aber immer noch vor, und das bis zum 7 Monat.

Abgetrieben wird gerne wenn der Fötus weiblich ist, da wenn schon nur ein Kind, dann muss es ein Junge sein.

Da es aus diesem Grund mittlerweile zu einem großen Geburtenüberschuss von männlichen Kindern in China kommt, werden Mädchen gerne mal geraubt, verschleppt und/oder verkauft an gut zahlende Klientel.

Das eine Kind wird gehätschelt und verwöhnt. Sozialverhalten, wie es zum Beispiel durch den Umgang mit Geschwistern gelehrt wird, Fehlanzeige. Da wächst ein Volk von Narzisten heran.

Und noch ein aktueller Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/223-saeu…

Sicher ist es nicht schön, wenn Kinder in Armut aufwachsen oder gar an den Folgen von Armut sterben. Nur hat sich gezeigt, wenn der Wohlstand wächst, dann sinkt die Zahl der Kinder automatisch, z.B. auch weil Frauen dann Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Und das alles ganz ohne Zangssterilisation, Zwangsabtreibungen und Geschlechterselektion. Wenn dir also das Wohl von Kindern am Herzen liegt, so gibt es unendlich viele Möglichkeiten für dich, dich hier zu engagieren.

Gruß
M.

hallo paran,

welche anzahl von menschen unsere erde verkraften kann können wir meiner meinung nach nicht einschätzen.wir sollten da realistisch bleiben.
unser luxusleben in europa (wobei es auch schon hier ein sog. nord-süd gefälle gibt,zumindest merkt man es schon in den interviews zur krise!) ist u.a.der grund für die notwendigkeit der schwerstarbeit von kindern in den entwicklungsländern.natürlich spielt(und spielte schon immer!) auch die religion als ganzes eine nicht unerhebliche rolle.

ob wir europäer,menschen,als solche aber letztendlich vom untergang durch reproduktionsunfähigkeit bedroht sind wage ich zu bezweifeln.ein beispiel: vor fünfmillionen jahren sind etwa 70% der arten ausgestorben - grund: ?
heute,also fünfmillionen jahre später, haben sich andere arten entwickelt und den bestand sozusagen wieder aufgefüllt.
was bedeutet da ein menschlicher gedanke,ein menschlein als solches,mit einem zeitgefühl( und einer begrenzten hirnleistung!), das evolutionär nun wirklich vernachlässigbar ist?

es ist schon seltsam ,wenn wir uns ständig um unseren fortbestand als spezies sorgen machen.gleichzeitig führen wir aber täglich kriege wobei wir grundsätzlich auch unseren nachwuchs sterben lassen.
oder: wir kaufen tagsüber erfreut t-shirts aus bangladesh für sage und schreibe 3,50 € (incl.lohn,material,vertrieb,zölle,etc) - abends bei einer doku im glotzofon oder im www empören wir uns schaudernd über dies gnadenlose ungerechtigkeit dieser welt und diesen bitterbösen,ominösen schurken, die dies alles zulassen.

schizophrenie, würde ich das nennen.oder neudeutsch: burn out!

mkm

unser luxusleben in europa

Das „Luxusleben“ in Europa ist mittlerweile vorbei, die größten Wohlstandsgewinne werden heute in der ehemals dritten Welt erzielt. Wenn man sich vor allem in Asien den extrem gewachsenen Wohlstand anschaut, dann kriegt man schon Bedenken wie es mit Europa weiter gehen soll - die werden uns in den Sack stecken und uns bei ihren Besuchen in Neuschwanstein allenfalls mitleidig lächeln wenn die uns sehen.

ein beispiel: vor fünfmillionen jahren sind etwa

70% der arten ausgestorben - grund: ?

Vor 5 Millionen Jahren gab es kein Massenausterben. Noch nicht mal das Massenausterben das vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier dahinraffte, töte 70% der Arten. Das was du meinst ist bereits 200 Millionen Jahre her.

oder: wir kaufen tagsüber erfreut t-shirts aus bangladesh für
sage und schreibe 3,50 €
(incl.lohn,material,vertrieb,zölle,etc) - abends bei einer
doku im glotzofon oder im www empören wir uns schaudernd über
dies gnadenlose ungerechtigkeit dieser welt und diesen
bitterbösen,ominösen schurken, die dies alles zulassen.

Was sollte ein billig T-Shirt deiner Meinung nach Kosten? Wie hoch ist der Lohnkosten-Anteil um ein T-Shirt zusammen zu nähen? 10 Cent? Wenn man das in D macht, dann hat man vielleicht 50 Cent Lohnkosten, allerdings kommt man da nicht so einfach an die Rohmaterialien ran…

In Bangladesh sind ist der Mindestlohn im letzten Jahr mal schnell 100% gestiegen, über die extremen Lohnsteigerungen in China brauchen wir uns glaube ich nicht zu unterhalten.

Die Globalisierung macht die Völker reich, die hart arbeiten und diejenigen Arm, die sich in Sozialstaat und 35h Woche zurückziehen. Das ist schlichtweg nur gerecht und jeder von uns sollte das unterstützen.

ja cambo,

diese dritte weltkugel.man weiss nicht,aus welcher himmelsrichtung sie auf uns zurollen wird.
ich denke mir auch oft:müssen wohlstandsgewinne sein?
du hast vollkommenen recht, 50Cent lohnkosten für die herstellung eines t-shirts sind eine zumutung für jeden haarscharf kalkulierenden verbraucher.
vor kurzem las ich einem boulevard-medium, dass -45.2% der eingeborenen in bangladesh in relativem wohlstand leben.dies sei dem engagement der europäischem unternehmer zu verdanken.diese hätten hemdsärmelig und ohne rücksicht auf dortige überkommenheiten nägel mit köpfen gemacht.
dieser daraus gewachsene wohlstand zeige sich in brunnenbau,wellblechübergangshütten mit tv-anschluß.
im gegenzug für dieses soziale engagement gibt es für unternehmer, die ihren stammtischsitz trotzdem noch in D belassen wollen, kräftige steuererlässe und geldwerte hilfen für weitere placebokomandozentralen für die dritte weltkugel in der republik.
alles in allem eine win-win situation.

mkm

ps.und was hat das jetzt mit china und ihrer einkindpolitik(wieso macht in china ein kind politik??!) zu tun?!

Hallo mkm,

welche anzahl von menschen unsere erde verkraften kann können
wir meiner meinung nach nicht einschätzen.wir sollten da
realistisch bleiben.

Stimmt, und besser unter dem Limit bleiben. Da schon heute Milliarden von Menschen unter der Armutsgrenze leben und ihren Kindern keine Bildung finanzieren können, sind wir wohl schon mehr, als gut ist.

unser luxusleben in europa (wobei es auch schon hier ein sog.
nord-süd gefälle gibt,zumindest merkt man es schon in den
interviews zur krise!) ist u.a.der grund für die notwendigkeit
der schwerstarbeit von kindern in den
entwicklungsländern.natürlich spielt(und spielte schon immer!)
auch die religion als ganzes eine nicht unerhebliche rolle.

Stimme Dir voll zu.

ob wir europäer,menschen,als solche aber letztendlich vom
untergang durch reproduktionsunfähigkeit bedroht sind wage ich
zu bezweifeln.ein beispiel: vor fünfmillionen jahren sind etwa
70% der arten ausgestorben - grund: ?

Naja, bzgl. der Gründe gibt es schon einige gute Vorschläge. Der Ausbruch des Tova-Vulkans hat wahrscheinlich vor ca. 70.000 Jahren einen Großteil der damaligen Menschen und etliche Tiere umgebracht. Was uns in den nächsten ca. 10.000 Jahren verm. bevorsteht ist der Yellowstonevulkan. Der dürfte ähnliche Auswirkungen haben.

Faunenschnitte, also große Aussterbeereignisse, gab es schon immer in den belebten Zeiten der Erde. Es ist letzlich egal, ob es Vulkanausbrüche oder Meteoriten waren. Die Folgen waren immer ähnlich. Viel Staub in der Atmosphäre und dadurch eine starke Abkühlung für etliche Jahre. Viele Arten starben aus, andere bekamen dadurch eine Chance.
Alle Grenzen der Erdzeitalter sind durch Faunenschnitte definiert (Kambrium/Ordovizium/Silur etc.).
Dazwischen gibt es etliche kleine Faunenschnitte, bei denen nicht 80 oder 90% der marinen Tierwelt ausstirbt, sondern ev. nur die Hälfte der Rassen, nicht aber komplette Arten.

heute,also fünfmillionen jahre später, haben sich andere arten
entwickelt und den bestand sozusagen wieder aufgefüllt.
was bedeutet da ein menschlicher gedanke,ein menschlein als
solches,mit einem zeitgefühl( und einer begrenzten
hirnleistung!), das evolutionär nun wirklich vernachlässigbar
ist?

Evolutionär sind wir Menschen nicht wichtiger als ein Wattwurm oder ein Virus, nämich garnicht.

es ist schon seltsam ,wenn wir uns ständig um unseren
fortbestand als spezies sorgen machen.gleichzeitig führen wir
aber täglich kriege wobei wir grundsätzlich auch unseren
nachwuchs sterben lassen.
oder: wir kaufen tagsüber erfreut t-shirts aus bangladesh für
sage und schreibe 3,50 €

ja, der Nachwuchs von Leuten die weit, weit weg wohnen interessiert uns Europäer nicht die Bohne.

(incl.lohn,material,vertrieb,zölle,etc) - abends bei einer
doku im glotzofon oder im www empören wir uns schaudernd über
dies gnadenlose ungerechtigkeit dieser welt und diesen
bitterbösen,ominösen schurken, die dies alles zulassen.

Richtig. Wir sind nicht so human, wie wir uns gern einreden. Solange wir das Leid anderer nicht direkt vor unserer Tür haben, negieren wir es erfolgreich.

Trotzdem kann es nicht schaden, über Alternativen nachzudenken.
Was wäre denn, wenn ganz Asien, Afrika und Südamerika eine Ein-Kind-Politik betreiben würde?
Dann wäre doch in ein, zwei Generationen Schluss mit billigen Arbeitskräften für den europäischen Markt.

Und wir Nutznießer müßten wieder daheim produzieren. Also nicht mehr zehn Hosen für jeden pro Jahr, sondern ein oder zwei von guter Qualität, die abgetragen würden, statt per Modediktat im Müll zu landen.

Mit Schizophrenie oder Burn-out hat das m.E. allerdings nichts zu tun, das ist schlicht Wirtschaft.

Gruß, Paran

50Cent lohnkosten für die
herstellung eines t-shirts sind eine zumutung für jeden
haarscharf kalkulierenden verbraucher.

Das ist ja das nette - es geht dich nix an was die Leute kaufen. Ich persönlich finde nicht dass wir eine Billigindustrie wie diese in Deutschland brauchen. Hab mal neben einer Näherei von Trigema gearbeitet und fand diesen Job echt bemitleidenswert. Fast nur Russinen, Deutschen wollten so einen Job nicht machen.

vor kurzem las ich einem boulevard-medium, dass -45.2% der
eingeborenen in bangladesh in relativem wohlstand leben.dies
sei dem engagement der europäischem unternehmer zu
verdanken.

Das ist in der Tat so, der Wohlstand steigt vor in Asien dramtisch an. schon 2020 werden über die Häfte der Chinesen über ein Einkommen von über 12.000 € im Jahr verfügen, das hätte man sich vor 40 Jahren noch nicht mal zu träumen gewagt. Aber nicht nur in China - in ganz Asien explodiert der Wohlstand förmlich. Malaysia, Singapore, Südkorea, Thailand,… das waren noch vor wenigen Jahrzehnte Entwicklungsländer in denen die Leute nicht genug zu fressen hatte.

diese hätten hemdsärmelig und ohne rücksicht auf
dortige überkommenheiten nägel mit köpfen gemacht.
dieser daraus gewachsene wohlstand zeige sich in
brunnenbau,wellblechübergangshütten mit tv-anschluß.

Ja, davor sind die Leute an der Straße verreckt. Tun sie immer noch in Bangladesh, das Land hinkt dem Rest von Asien aber ganz schön hinterher. Aber auch da steigt der Wohlstand extrem an.

im gegenzug für dieses soziale engagement gibt es für
unternehmer, die ihren stammtischsitz trotzdem noch in D
belassen wollen

Ja, in der Bekleidungsbranche schon fast nur noch als Werbegag zu bezeichnen. In anderen Branchen aber sehr sinnvoll, eine Infrastruktur die wirkliche moderne Produktion ermöglicht gibt es dort ja nicht. Allerdings kann man das in China oder Südostasien problemlos haben.

ps.und was hat das jetzt mit china und ihrer
einkindpolitik(wieso macht in china ein kind politik??!) zu
tun?!

Die Ein-Kind Politik ist auf keinen Fall geeignet um Armut zu bekämpfen. Den das ist auch nicht notwendig. Das macht die Globalisierung von ganz alleine.

hallo paran,

ersteres würde ich nicht politik nennen sondern euthanasie und letzteres
würde ich nicht wirtschaft nennen sondern versklavung von unterlegenen oder meinetwegen auch von minderinformierten.
dann wird es schon etwas transparenter.
im übrigen:
ob ich nun 10 hosen besitze oder eine - spielt keine rolle.ich muss nur den richtigen,wahren preis kennen.und genau das müssen wir wieder lernen.

mkm

hallo Marion,
vom Grundgedanken her hat China Recht…
Doch hätte eine 2 Kind Verordnung vollkommen gereicht.
Irgendwann kommt in China die gleiche Situation wie in Deutschland. Soll heißen: wenn es einem Volk wirtschaftlich gut geht (besonders wenn die Rentensituation gut ist) werden weniger Kinder „produziert“. Denn Kinder nehmen den Eltern Zeit und Geld für Vergnügungen weg.
So wie in Deutschland.
In China, Indien, Vietnam… war es bisher so, dass viele Kinder das alter absichern. Das ist auch der Grund, warum vorzugsweise Knaben gewünscht sind. Mädchen kosten den Eltern viel Geld: Mitgift. Und bringen nichts ein, denn die sind dann aus dem Haus und (wenn es gut geht) in einer anderen Familie… meist als Arbeitssklaven.