wie viele Prozent der Mitglieder der CDU im Bundestag sind Christlich getauft, oder gehen sogar regelmäßig zum Gottesdienst?
Ich würde erwarten, dass das zwichen 90% und 100% liegen sollte. Befürchte aber, dass sicher ein nicht zu vernachlässigender Teil ausgetreten ist, oder sogar einer Fremdreligion angehört.
Gibt es da eine Auflistung, oder muss man von Hand alle mehr oder weniger detaillierten Lebensläufe durchforsten? Hat das schon mal jemand gemacht?
Gottesdienstbesuch kannst Du nur erfahren, indem Du die Leute einzeln anschreibst… Ansonsten gibt es ein Amtliches Handbuch der Mitglieder des Bundestags
Huch … hast du etwa die Erwartung/Anforderung, dass die MdBs der CDU alle aktive Christen seien? Sorry aber das erscheint mir etwas weltfremd. Ich finde es gerade gut, dass diese Zeiten vorbei sind
Warum? Nur weil es Christlich Demokratische Union heißt?
siehe Punkt 1.
Wahrscheinlich. Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass die Religion im Lebenslauf keine Pflichtangabe ist. Du müsstest dann also auf die Kirchenregister zurückgreifen…
ich vermute der Anteil der aktiven Christen mit Zugehörigkeit zu den christlichen Kirchen bei maximal 60%, wenn man davon ausgeht, daß der Mehrheit der Parteimitglieder daran etwas liegt.
Wenn die Gottesdienstbesuche der Katholiken bei 10% der Mitglieder liegen, dann ist der Anteil der Parteimitglieder der CDU wohl nicht sehr viel höher, wenn die Partei die Gesellschaft widerspiegelt…
Daher sind die Aufrufe bzw. Appelle von Bischöfen und Päpsten in Deutschland wohl bald sowas wie der einsame Rufer in der Wüste. In knapp einem Monat rührt sich dann wohl noch bei vielen die abendländische Erziehung und das schlechte Gewissen und natürlich das sentimentale Gefühl mit „Friede Freude Eierkuchen“ und trotten wie verlorene Schafe zum Hirten, das spätestens beim Weihnachtsschnaps dann wieder Vergangenheit ist… „Same procedure as every year…“
Das würde mich als zweite Frage natürlich auch interessieren.
Eine Christlich Demokratische Partei, in der auch z.B. Satanisten Mitglied werden dürfen, passt irgendwie nicht, oder? Dann wäre es keine CDU sondern eine SDU
Nun ist es aber so, dass man seine religöse Gesinnung nicht offenlegen muss. Desweiteren dürften die wenigsten Satanisten ihren Glauben offen leben, egal ob sie CDU-, sonstwas- oder gar kein Parteimitglied
sind.
Wenn eine Partei sich „christlich“ nennt, findest Du es wünschenswert, dass diese Zeiten, in denen es dann auch tatsächlich Christen sind, vorbei sind?
Sollen dann auch möglichst keine sozial engagierten Menschen in die SPD, oder Dieselfahrer in die Grünen? Alle Nazis raus aus der AfD?
Wenn man von dem Grundsatz ausgeht, dass Politiker eh alle lügen, dann kann ich Dich verstehen. Das will ich Dir jetzt aber nicht in den Mund gelegt haben…
Dann sind für dich also alle CDU-MdBs Kirchgänger, alle aus der SPD sozial engagiert, alle bei den Grünen Dieselfahrer und alle MdBs der AfD Nazis? Sorry … vor deinem Weltbild grusselt es mir!
Und das nicht nur weil die Grünen aktuell Treibjagten auf Dieselfahrer machen
Ich kenne in meiner Heimatstadt alle MdBs aller Parteien der letzten 30 Jahren persönlich und ich kann dir versichern, dass du total daneben liegst. Z.B. dürfte die Quote der Kirchgänger bei den Grünen am Höchsten sein!
Nebenbei: Schon deine Gleichsetzung von Christ und Kirchenbesucher ist schlicht Schwachsinn! Die CDU bezieht das ‚Christlich‘ auf das christliche Menschenbild und nicht auf eine christliche Konfession. Und ich kenne Bundestagsabgeordnete der CDU die Juden, Muslime oder auch Atheisten sind doch zur christlichen Nächstenliebe stehen.
Satanisten sind letztlich auch nur eine Sekte der christlichen Kultur. Ihr Satan ist ebenso eine Figur aus der Bibel wie Jesus … nur einige Seiten weiter. Indem sie die ‚christlichen Werte‘ um 180 Grad drehen, bleiben sie doch Teil dieses Kosmos. Selbst der Atheismus ist eine Blüte des Christentums, denn nur Jesus gibt uns die Freiheit auch nicht zu glauben … diese Freiheit hat das Individuum in keinem anderen Kulturkreis!
Nebenbei: Selbstverständlich können auch Satanisten in der CDU-Mitglied oder auch Kanzlerkandidatin werden. Wenn sie das denn wollen und sich zum Grundgesetz bekennen
Und wenn ich mich recht erinnere steht im Grundgesetz ziemlich weit vorne, dass man auch wegen seiner religiösen Ansichten und Einstellung weder benachteiligt noch bevorzugt werden darf.
Zu deiner ergänzenden Frage, nein das steht da nicht.
In der Satzung der CDU NRW steht unter Paragraph 4
‚Mitglied der Christlich Demokratischen Union Deutschlands kann jeder werden, der ihre
Ziele zu fördern bereit ist, das 16. Lebensjahr vollendet hat und nicht infolge Richter-
spruchs die Wählbarkeit oder das Wahlrecht verloren hat‘
Quelle: https://www.cdu-nrw.de/sites/default/files/media/docs/satzung_cdu_nrw_2018-06-09.pdf
Auch wird dort christlich nicht als katholisch/evangelisch/sonstwie definiert sondern wie folgt:
‚Sie wollen das öffentliche
Leben im Dienste des deutschen Volkes und des deutschen Vaterlandes aus christlicher
Verantwortung und nach dem christlichen Sittengesetz auf der Grundlage der persönli-
chen Freiheit demokratisch gestalten.‘
Weiteres kannst du im obigen Link selbst nachlesen
Ehrlich gesagt, hoffe ich, dass es da nicht so viele sind, die wirklich gläubig sind und regelmäßig in die Kirche gehen.
Wer in einem Bereich des Lebens nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, kann es wahrscheinlich auch in anderen Bereichen nicht. Die Vorstellung von religiösen Wirrköpfen regiert zu werden ist nicht grade angenehm.
Nichts für ungut. Aber der Atheismus ist sicher keine Blüte des Christentums und die Freiheit Atheist zu sein hat man seit jeher in jedem Kulturkreis. In einigen kann es nur sehr, sehr ungesund sein, sich offen zum Atheismus zu bekennen. Im Christentum war dies auch lange der Fall. Atheismus war sogar der Erstzustand, bevor Gottheiten überhaupt erfunden wurden. Und der christl. Gott (bzw. zuvor rein jüd. ->AT) kam erst vergleichsweise spät auf die Bühne.