Christentum in Deutschland

Moin!

Bildung ist dabei alles. Die christlichen Kirchen und auch der
Islam setzen auf die Verdummung der Anhänger. Und das wird in
Zeiten des Internets immer schwieriger.

Mir ist so, als hättest du gerade gestern hautnah miterlebt,
wie stark sich bestimmte Teile unserer Gesellschaft noch aus
Prinzip vor die Religion stellen. Ich nenne das Religionismus,
andere verwenden den Begriff Religiotie.

Ich erlebe dies leider im erweiterten Familienkreis.
In meinem Alltag spielt Kirche auch eine Rolle. In Form eines katholischen Nonnenklosters am Ort. Die Nonnen sind bestens ins Dorfleben integriert, stellen Räume für Kinder-Spielegruppen, bieten Seminare auch mit weltlichen Themen. Welchen Glaubens man ist, juckt niemanden.
Da wird nicht missioniert, sonder aktiv zu einem besseren Leben in der Gemeinde beigetragen.
So macht Kirche Sinn, aber wenn man sich Tebartz-van Elst ansieht, ist dies nicht die Regel.

Daher meine ich ja, wird dieser Altherren-Club sich weitgehend selbst abschaffen. Wahrscheinlich bleibt in 300 Jahren nur noch unser Kloster übrig… ;.-)

Internet und Bildung mögen im Hinblick auf Sekten wie
Scientology Wirkung zeigen. Aber bei der Aufklärung einer
ganzen Weltreligion mit einer siebenstelligen Zahl von
Anhängern? Das wäre zu einfach.

Naja, gerad ebeim Thema Islam sieht man ja, wie eine bessere Bildung meist auch zu einer differenzierteren Sichtweise führt. Die besten Beispiele hierfür findet man nach wie vor in Teheran.

Im Gegenteil, im heutzutage
nicht abzustreitenden Informations-Overkill scheinen die
Religionen zum Teil als identitätsstiftendes Element zu
fungieren.

Nur für ein paar ältere Zukunftsverweigerer, schätze ich.
Ich brauche keinen Pfaffen, um mir eine Identität zu „stiften“ und meine Daten zu organisieren. Dafür brauche ich meine Familie und Freunde.

Du und ich werden alte Männer sein. Inwieweit es uns noch
trifft, kann man jetzt noch nicht genau sagen. Schlimm ist
nur, dass man später sagen wird, die Vorboten seien heute
bereits klar erkennbar gewesen.

Die Vorboten wofür?
Für ein Erstarken radikaler Religionen oder für den Untergang der großen Weltreligionen?
Letzteres würde mich nicht stören.

Oder denkst Du, Deutschland wird in religiösem Wahn untergehen?

Der komische Freikirchenverein, der meine Cousine assimiliert hat, scheint jedenfalls nicht so viel Erfolg zu haben. Die mussten ihre Pfaffenstelle halbieren.
Der katholischen Kirche laufen seit Jahren reihenweise die Mitglieder davon. Auch die evangelische Kirche schrumpft.
Das gibt doch Grund zur Hoffnung.

Unbedingt ansehen:
http://www.daserste.de/information/reportage-dokumen…

Bei Gelegenheit. Habe gerade keine Zeit.

Gruß,
M.

Moin!

Ich hätte kein Problem, überzeugend zu begründen, für
Greenpeace oder Wikipedia zu spenden. Aber trotz intensiver
Suche fällt mir kein Grund ein, für die Kirche zu spenden oder
Kirchensteuer zu bezahlen.

Vorsicht, jetzt kommt gleich wieder das Argument mit den zahlreichen caritativen Aktivitäten der Kirchen.

Dass diese zu über 90% vom Staat refinanziert werden, will natürlich keiner der Gläubigen wissen…

Ich plädiere für eine klare Säkularisierung.
Würden die Kirchen direkt Mitgliederbeiträge erheben müssen ohne staatliche Eintreiber, wäre der Spuk schon längst eingedämmt.

Gruß,
M.

Hallo,

das Christentum ist natürlich keine Sekte des Judentums, welches auch keine 4000 Jahre alt ist. Das Ur-Christentum entstand sicher unter den Juden. Aber es hat sich ja wohl sehr schnell internationalisiert.

Das Christentum kann nun einmal erst vor ca. 2000 Jahren entstanden sein, da J.v.N eben erst damals das Licht der Welt erblickte (sofern er tatsächlich lebte). Und in D wurde das Christentum über Jahrhunderte hinweg eingeführt/durchgesetzt.

Deine Antwort ging somit an der Fragestellung völlig vorbei und war zudem mit erheblichen Fehlern behaftet.

Gruß
vdmaster

Hallo Mathias,

Vorsicht, jetzt kommt gleich wieder das Argument mit den
zahlreichen caritativen Aktivitäten der Kirchen.

Dass diese zu über 90% vom Staat refinanziert werden, will
natürlich keiner der Gläubigen wissen…

Woher nimmst Du diese Weisheit? Hast Du irgendeinen Beleg oder ist das nur eine Summe, die Du von Einzelfällen auf die Gesamtheit übertragen hast.

Ich plädiere für eine klare Säkularisierung.

Da würde ich in puncto Finanzierung zustimmen. Vgl. das System in Polen.

Würden die Kirchen direkt Mitgliederbeiträge erheben müssen
ohne staatliche Eintreiber, wäre der Spuk schon längst eingedämmt.

Was hat den die Tätigkeit der Landesfinanzämter damit zu tun? Diese erfolgt immerhin gegen ein Entgelt und fußt auf Verträgen zwischen Bundesländern und den jeweiligen Kirchen. Ich sehe da keinen besonderen Zusammenhang. Die Kirchen müßten lediglich ein Unternehmen gründen, welches das Geld für sie (bei höheren Bearbeitungskosten wegen wegfallender Synergieeffekte) eintreibt.

Die Verträge/Gesetze müßten verändert/gekündigt werden. Und zwar nicht nur die Verträge, die sich auf das Recht der Steuereintreibung beziehen, sondern auch solche, die sich auf frühere Enteignungen/Entschädigungen beziehen.

Es müßte hierbei aber auch die gesellschaftliche Folge berücksichtigt werden. Die Kirchen sind neben dem öfftl. Dienst der größte deutsche Arbeitgeber. Soll heißen, dass damit erhebliche gesellschaftliche Umstrukturierungen einhergingen, die Zeit und besonnene Planung benötigten.

Also nix mit „einfach mal so“.

Gruß
vdmaster

Moin!

Tach

Ich hätte kein Problem, überzeugend zu begründen, für
Greenpeace oder Wikipedia zu spenden. Aber trotz intensiver
Suche fällt mir kein Grund ein, für die Kirche zu spenden oder
Kirchensteuer zu bezahlen.

Vorsicht, jetzt kommt gleich wieder das Argument mit den
zahlreichen caritativen Aktivitäten der Kirchen.

Stimmt. Aber die Kirche macht noch mehr, vor allem im Bildungsbereich in Entwicklungsländern oder zahlreichen medizinischen Einrichtungen.

Dass diese zu über 90% vom Staat refinanziert werden, will
natürlich keiner der Gläubigen wissen…

Also das finde ich jetzt sehr spannend. Wo hast du das denn gelesen? Kannst du mir bitte eine Quelle für diese fantastische Zahl nennen?

Ich plädiere für eine klare Säkularisierung.
Würden die Kirchen direkt Mitgliederbeiträge erheben müssen
ohne staatliche Eintreiber, wäre der Spuk schon längst
eingedämmt.

Dir ist aber schon klar, dass es eine Kirchensteuer nur in einer Handvoll Ländern gibt? Komischerweise existiert die Kirche aber auch in anderen Ländern noch…

Gruß,
M.

Gruß,
Penegrin

Die evangelische Kirche folgt dem politischen Mainstream und wirkt wie eine linke Partei. Eigene Werte bewahren und verteidigen ist da nicht. Deshalb kann die EKD auch ganz abgeschafft werden.

Und in D wurde das

Christentum über Jahrhunderte hinweg eingeführt/durchgesetzt.

Aber mit Gewalt.

Hallo,

sowohl mit Gewalt (bspw. Sachsenkriege) als auch auf völlig freier Basis. Je nach Region und Zeitraum eben recht unterschiedlich.

Gruß
vdmaster

Hallo,

sprichst Du als ein Mitglied der evangelischen Kirche oder willst Du mal schnell die Religionsfreiheit über Bord werfen?

Gruß
vdmaster

OT: Die ist nicht mehr nötig

sprichst Du als ein Mitglied der evangelischen Kirche oder
willst Du mal schnell die Religionsfreiheit über Bord werfen?

Die »Freiheit der Religion« ist mit:

  • Meinungsfreiheit
  • Pressefreiheit
  • Versammlungsfreiheit
    ausreichend abgedeckt.

Die historische Begründung dies als explitziten Punkt aufzulisten besteht nicht mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsfreiheit

Gruß

Stefan

Hallo Mathias,

Internet und Bildung mögen im Hinblick auf Sekten wie
Scientology Wirkung zeigen. Aber bei der Aufklärung einer
ganzen Weltreligion mit einer siebenstelligen Zahl von
Anhängern? Das wäre zu einfach.

Naja, gerad ebeim Thema Islam sieht man ja, wie eine bessere
Bildung meist auch zu einer differenzierteren Sichtweise
führt. Die besten Beispiele hierfür findet man nach wie vor in
Teheran.

Der Gedankensprung von Sekten wie Scientology auf den Islam ist schon sehr gewagt, obwohl der Islam für mich schon etwas Sektenhaftes in sich birgt. Siehe folgenden Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Apostasie_im_Islam
MfG
Merlin2013

Hallo Wolfgang,

Ich hätte kein Problem, überzeugend zu begründen, für
Greenpeace oder Wikipedia zu spenden.

Die Begründungen würden mich wirklich mal interessieren.

MfG
Merlin2013

Guten Abend!

Ich hätte kein Problem, überzeugend zu begründen, für
Greenpeace oder Wikipedia zu spenden.

Die Begründungen würden mich wirklich mal interessieren.

Gerne: Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und die Bereitstellung von Wissen für jedermann gehören für mich zu den wichtigsten Aufgaben überhaupt.

Würde ich eine Prioritätenliste der für mich als bedeutsam angesehenen Aufgaben und Organisationen erstellen, würden darin Glaubensorganisationen unabhängig von der Länge der Liste nicht vorkommen. Bei einer Liste als entbehrlich eingestufter Organisationen hätten mit dem Staat insbesondere durch Finanzierung verbandelte Glaubensorganisationen durchaus Chancen auf vordere Plätze.

Gruß
Wolfgang

Internet und Bildung mögen im Hinblick auf Sekten wie
Scientology Wirkung zeigen. Aber bei der Aufklärung einer
ganzen Weltreligion mit einer siebenstelligen Zahl von
Anhängern? Das wäre zu einfach.

Naja, gerad ebeim Thema Islam sieht man ja, wie eine bessere
Bildung meist auch zu einer differenzierteren Sichtweise
führt. Die besten Beispiele hierfür findet man nach wie vor in
Teheran.

Da bist du meiner Ansicht nach etwas zu optimistisch. In Ländern wie Saudi-Arabien, Bosnien oder Großbritannien sind die Bildungs- und Informationsmöglichkeiten im Prinzip auch vorhanden. Potenziell mag daher die Grundlage für Modernisierung und Aufklärung vorhanden sein. Aber…

Im Gegenteil, im heutzutage
nicht abzustreitenden Informations-Overkill scheinen die
Religionen zum Teil als identitätsstiftendes Element zu
fungieren.

Nur für ein paar ältere Zukunftsverweigerer, schätze ich.
Ich brauche keinen Pfaffen, um mir eine Identität zu „stiften“
und meine Daten zu organisieren. Dafür brauche ich meine
Familie und Freunde.

Ja, du. Wir können aber nicht immer von uns auf andere schließen.

Du und ich werden alte Männer sein. Inwieweit es uns noch
trifft, kann man jetzt noch nicht genau sagen. Schlimm ist
nur, dass man später sagen wird, die Vorboten seien heute
bereits klar erkennbar gewesen.

Die Vorboten wofür?
Für ein Erstarken radikaler Religionen oder für den Untergang
der großen Weltreligionen?

Ersteres.

Hallo,

ich weiß überhaupt nicht wie Du zu diesem Schluß kommst, dass die Religionsfreiheit durch drei weitere Grundrechte ausreichend abgedeckt wäre.

Den Wiki-Artikel zu verlinken ist zwar sehr nett. Aber Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich ihn vollständig durchlese, oder doch?

Gruß
vdmaster

Das Christentum: Ja.
Die Kirchen: Nein.

Gottseidank…

I

Hallo,

die Kirchen haben sich in den letzten Jahrhunderten als sehr anpassungsfähig erwiesen und werden sich wieder weiterentwickeln.

Auch wenn sie in den letzten Jahrzehnten hinter der gesellschaftlichen Entwicklung zurückblieben. Die sitzen das problemlos aus und alle paar Jahre werden einige Reformen durchgeführt.

Wer natürlich eine Frauenquote unter katholischen Bischöfen erwartet, muß sich in sehr großer Geduld üben :smile:. Die Evangelischen sind dagegen ja schon fast revolutionär.

Gruß
vdmaster

Hallo,

die Kirchen haben sich in den letzten Jahrhunderten als sehr
anpassungsfähig erwiesen und werden sich wieder
weiterentwickeln.

„Ecclesia semper reformanda“

Hi.

Die evangelische Kirche folgt dem politischen Mainstream und wirkt wie eine linke Partei. Eigene Werte bewahren und verteidigen ist da nicht. Deshalb kann die EKD auch ganz abgeschafft werden.

Die EKD bewahrt nicht ihre Werte? Wieso bist du denn dieser Meinung?

Meiner Meinung nach versucht die EKD mit den gesellschaftlichen Entwicklungen ein wenig Schritt zu halten und dabei als ethischer Orientierungspunkt zu dienen, wie es jede große, religiöse Organisation tun sollte. Dass es da zu einem Wandel in den Ansichten kommen muss liegt doch auf der Hand. Die Grundwerte sind aber weitestgehend dieselben.

Der christliche Glaube fußt auf der Bibel, einer 2000 Jahre alten Anleitung für eine einigermaßen funktionierende Gesellschaft. Dass diese Anleitung inzwischen nichtmehr ganz so up-to-date ist, sollte doch klar sein. Und selbst in der Bibel gibt es ja reformerische Ansätze, das sieht man wunderbar am Gegensatz zwischen altem und neuem Testament. Im Vergleich zum alten Testament waren die Lehren eines Jesus Christus dann doch ziemlich (um deine Worte zu nutzen) links, manche würden eher liberal sagen. Das sind sie auch heute noch im Vergleich zu so mancher Haltung der katholischen und zum Teil auch der evangelischen, bzw. protestantischen, Kirche.

Hallo Wolfgang,

Guten Abend!

Ich hätte kein Problem, überzeugend zu begründen, für
Greenpeace oder Wikipedia zu spenden.

Die Begründungen würden mich wirklich mal interessieren.

Gerne: Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und die
Bereitstellung von Wissen für jedermann gehören für mich zu
den wichtigsten Aufgaben überhaupt.

Ist der Verein Greenpeace nicht eher so etwas wie ein moderner Don Quichotte, der gegen Windmühlen kämpft? Solange der Bedarf an Walfleisch da ist, wird der Kampf gegen die Walfänger kein Erfolg haben. Solange ein hoher Bedarf (Tendenz steigend ) an Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Rindfleisch da ist, wird es immer Massentierhaltungen geben. Solange ein hoher Energiebedarf (Tendenz steigend) da ist, werden alle Kohle-, Öl- und Gasvorkommen ohne Rücksicht auf Verluste ausgebeutet werden. Solange ein hoher Bedarf an Feldfrüchten da ist, wird es gentechnisch veränderte Nutzpflanzen geben, um den Bedarf decken zu können.

Gruß
Wolfgang

MfG
Merlin2013