Christentum, was ist das?

Hallo Ralf,

So einfach kommst du - und Paulus - da aber nicht raus. Das
Gesetz - oder synonym: der Wille Gottes - ist ziemlich komplex

Nein, nicht für Christen - Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe -
mehr nicht.

Das ist eine Vereinfachung, die typisch ist für das
nach-aufklärische Christentum (also das Christentum, das sich
dem Primat des Menschenrechts hatte anpassen müssen und damit
eine seiner Eigenarten - die Intoleranz - einbüßte).
Ich finde, dass du die Inhalte der Bibel selektiv wahrnimmst.
Du blendest alles aus, was dem „Gerechtigkeit, Erbarmen,
Liebe“ - Ideal widerspricht.

Nein, ich forciere es nur nicht.
Die Bibel (nur das NT, das AT ist letztendlich für die
Botschaft nicht relevant) ist kein dokumentiertes „Gesetzbuch“
oder ein Life-Bericht,sondern eine Ansammlung von Aufzeichnungen
von Autoren, welche die Botschaft vom Hörensagen, Berichten
von „Augenzeugen oder aus sonstigen auch (mageren)schriftlichen
Quellen übernommen haben. (Die „Briefe“ sind meist Originale von
Lehrauffassungen und Belehrungen der benannten Autoren)
Diese Aufzeichnungen sind tendiert (besondere Ansprechpartner)
auch fehlerhaft und „ergänzt“ mit zBsp. Texten aus dem AT oder
„Verstärkungen“.
Trotzdem haben die Autoren das redliche Ziel, die Botschaft von
Jesus zu vermitteln.
Es sind also nicht die einzelnen Textstellen alleine relevant
um die Botschaft aus den Schriften zu begründen sondern das was in
der Tendenz sich wie „ein roter Faden“ durch die Schriften zieht,
besonders was markant das „Neue“ hervorhebt.
Das ist eben „das Heil ist nicht im „Gesetz“ sondern im tun des
Willen Gottes“ zu finden.
Diese Tendenz zieht sich durch das ganze Evangelium und deshalb sind
auch „Worte Jesu“ welche dies dann deutlich aussprechen, besonders
relevant.Und diese gibt es auch zu hauf - nicht nur in seinen ihm
zugedachten direkten Aussagen, sondern in den Gleichnissen, den
Verheißungen und der Bergpredigt, seinem Leben usw.
Genau Du machst das, was Du mir vorhältst, Du suchst Dir Textstellen
heraus mit drastischer Aussprache (Jesus hat provoziert und sich auch
dazu bekannt) und willst die ganze Botschaft daran festmachen.
Es entspricht Deiner Intention als „bekennender Atheist“, alles
schlecht zu machen und Gottgläubigkeit und Christentum zu verunglimpfen.
" Zerrschmetter ling“ hat sich ja mit seinem „Hass“ dazu bekannt

  • Du hältst Dich da noch etwas zurück.
    Doch was willst Du ?
    Du kannst hier nur ebenso Gesinnte beeindrucken und einige
    Unbedarfte.Eine „Logik“ in Deinen Ausführungen bekommst Du nicht
    hin, da fehlt Dir wirklich der innere Zugang zur Botschaft und vor allem die „Redlichkeit“, welche die Voraussetzung für jede Logik ist.

Gruß VIKTOR

Ordensschwester ist eine Tätigkeit,

Hast du diese Aussage schon einmal mit einer Ordensschwester besprochen???

Darüber hinaus kannst du ja schwerlich Lebenserwartung mit Zufriedenheit gleichsetzen.

Wie wär’s mit

http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Gesells…

http://www.gluecksforschung.de/Langlebigkeit.html

Aber noch vor 30-40

Jahren war es undenkbar in Deutschland kein Christ zu sein.
Gegenüber dieser Zeit dürfte der Sprung wohl eher negativ
ausfallen.

Da hast du recht. Christentum hat sich zumindest in Europa sehr gewandelt (zum Glück, oder wie ich sagen würde: Gott sei Dank:wink:. Wer sich heute zum Glauben entscheidet, tut dies aus eigener Erfahrung und Entscheidung, nicht weil der böse Pfarrer mit der Hölle droht und die Familie die Schande nicht erträgt, einen Kirchenaustritt in der Familie zu haben.

Wenn wir in die Welt schauen, scheinen die Leute je ärmer sie
sind umso inbrünstiger der Religion zu verfallen (Länder in
denen das Ausüben einer Religion staatlich unterdrückt wurde
mal aussen vor).

Auch da ist durchaus was Wahres dran.

Gruß eiawell

Hallo,

Den Satz verstehe ich nicht. Gibt es ‚gute‘ und ‚böse‘
Religionen?

Für manche schon.
Für viele Gläubige sind alle Religionen ausser der eigenen falsch und böse.

Pantheisten werfen gar keine Religionen in einen
Topf sondern stellen eine eigene Religion dar.

So ist es.

Gruß
T.

Hast du diese Aussage schon einmal mit einer Ordensschwester
besprochen???

Ich gebe zu: Nein. Was ich damit meinte ist aber, dass neben dem Glück (ich nehme Bezug auf deine Quelle weiter unten) durchaus auch die Tatsache, dass man einer relativ gefahrlosen Tätigkeit, in einer relativ gesunden Umgebung bei einem recht gesunden Lebenswandel nachgeht, die eigene Lebenserwartung erhöhen kann.

Das heisst, die reinen Lebensumstände in einem Kloster sind, völlig unabhängig von der Religion, geeignet das Leben zu verlängern.

Wie wär’s mit

http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Gesells…
nserwartung/News/9572.php

Der Link funktioniert nicht direkt. Aber ein Artikel auf der Seite sagt dass der Bildungsgrad ein maßgeblicher Faktor sei.

http://www.gluecksforschung.de/Langlebigkeit.html

Gut. Glück verlängert das Leben. Soweit bin ich bereit mitzugehen.

Die implizite Aussage, dass gläubige Menschen im allgemeinen glücklicher sind als ungläubige würde ich dabei aber so ohne weiteres nicht mittragen. Ich glaube auch, dass Nonnen nicht geeignet sind um als Beispiel zu dienen.

Ich habe vor ein paar Jahren mal einen recht interessanten Vortrag gesehen, wo man die allgemeine Zufriedenheit in der Bevölkerung eines Landes gegen die Religiosität in der Bevölkerung eines Landes geplottet hat und da zeigte sich eine eindeutig umgekehrte Propotionalität.

Wobei sich hier sicherlich trefflich streiten läßt, welche Parameter eingegangen sind etc. etc.

Hallo,

Das heisst, die reinen Lebensumstände in einem Kloster sind,
völlig unabhängig von der Religion, geeignet das Leben zu
verlängern.

Das denke ich auch, vorausgesetzt man lebt dieses Leben gerne (sonst kommen da wieder so viele psychologische Faktoren mit ins Spiel).

Gut. Glück verlängert das Leben. Soweit bin ich bereit
mitzugehen.

Die implizite Aussage, dass gläubige Menschen im allgemeinen
glücklicher sind als ungläubige würde ich dabei aber so ohne
weiteres nicht mittragen.

Diese Aussage wollte ich nicht implizieren. Ich finde das ganz gut:
http://www.gerhardschoene.de/lieder/glueck.html

Gruß eiawell

Hallo Mike

kannst Du evtl. verstehen, wenn unsereins nicht versteht?

kurze Fragen haben es so in sich- nach dem Tod gibt es kein automatisch-(weiter) Leben-sagte ich und versuche zu erläutern wie ich zu der Erkenntnis komme, da es irgendwie auch mich betrifft.
Man hört oft, wenn jemand stirbt, kommt er z.B. in den Himmel ect.und lebt dort weiter? Glaube ich nicht, das ist wie die Höllenlehre unbiblisch. Lt. Bibel geht’s ins Grab,u.a. wie Lazarus Joh.11, 17, Joh.d.T. Mark.6,29. Jesus Joh.19,41. Wer gestorben ist hat kein Leben mehr in sich und wenn ihn Gott nicht auferweckt ist es vorbei-er bleibt tot. Auferstehung ist anderes Thema, Wer auferweckt wird, entscheidet Gott selbst.

Matth.12, 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; 32 Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; …wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit (od. in diesem Zeitalter; das gr. aion kann je nach Zusammenhang entweder einen langen Zeitraum oder den nicht endenden überzeitlichen Zustand, die Ewigkeit, bezeichne) noch in der zukünftigen….Oder

Hebr.6,4… Schlachter 2000 Wer weiss schon wann das auf wen zutrifft?
So kann korrekterweise niemand sagen dass es nach dem Tod ein weiterleben (für ihn) gibt, er wird höchstens wieder neu erschaffen z.B.in Joh.17, 12 sagte Jesus über .Judas, er ist der Sohn des Verderbens…die Frage ist,gibt es für ihn eine Wiederherstellung? Kein Mensch kann urteilen. Siehst du es anders würde ich es gerne wissen, interessiert mich. speedytwo

Hi.

Gott ist persönlich, und weder ist er ein Teil der Welt noch ist
diese ein Teil von ihm.

Kollidiert das nicht arg mit dem Grundsatz von dem ausgeschlossenen Dritten? Mir scheint diese Aussage nichts mehr zu sein als eine Postulatum die jederman jederzeit beliebig aufstellen kann. Liegt auser der Reichweite der Logik.

Gruß

Balázs

Hallo speedytwo,

Kein Mensch kann urteilen

Das ist schon richtig.

Guck trotzdem mal bei Joh 5,29 „die einen [werden vom Sohn erweckt werden] zum Leben, die anderen zum Gericht“ – wie war das mit den „unbiblischen“ Lehren von Himmel und Hölle nochmals gerade?
Paulus stimmt übrigens auch überein. Er sagt über Christus: „Er ist hinaufgestiegen in die Höhe und hat die Gefangenschaft
gefangen. Dass Er aufgefahren ist, heisst nichts anderes, als dass Er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde“ (Eph 4,8-10).

Gruss,
Mike

Hallo,

Das Schwierige an der Thematik ist ja meines Erachtens, dass
man, zumindest teilweise, in komplett unterschiedlichen
Bezugssystemen operiert.

Grundsätzlich #1 würde ich entweder ein Bezugssystem heranziehen (die Gesamtheit der Menschen mit all ihren Glaubensrichtungen) oder, in diesem Fall geeigneter, zwei Systeme* (Atheisten und Deisten?).

Grundsätzlich #2 versuche ich, nicht in Bezugssystemen oder aus ihnen heraus zu denken, sondern von außerhalb dieser Bezugssysteme zu betrachten. Das kann ich mit einem einzigen vorhandenen System machen (Vergleich von Religionen untereinander z.B.) oder eben mit mehreren Systemen.

* Es gibt eine erste klare Schnittmenge der beiden Systeme: „Überzeugung“. Man könnte es auch mit „Religion“ bezeichnen. Du leidest an dem gleichen Grundübel wie Deisten auch :smile:

Ich glaube Annäherung ist möglich :smile:

Ich will auch gerne erläutern, welche gedanklichen Konstruktionsfehler und Schlussfolgerungen ich gemeint habe. Du betrachtest aus deinem System das andere, vergleichst, übersiehst aber einige weitere, wichtige Schnittmengen. Du unterstellst Extremismus, und verallgemeinerst gewisse Auswüchse absoluter Minderheiten.

Zu 1. Gläubige richten ihr Leben und Handeln …
(Ir)rational handeln ist nicht auf Glauben beschränkt oder durch Glauben verursacht/begründet, denk z.B. mal an Liebe.
Wenn jemand in einen Gottesdienst geht, ein anderer die Arbeit für sein Mittagsgebet unterbricht, ein Dritter eine Runde Joggen geht, …, dann bedeutet dies nicht, dass er im sozialen oder beruflichen Umfeld nicht rational oder professionell handelt und urteilt. Die Mehrheit aller Arten von Gläubigen beschränkt ihre Gläubigkeit auf das Eigene, das Innere.

Zu 2. Theistische Religionen bringen …
Kondome und Menschenrechte?
Selbstverständlich würde ein Katholik nicht in die Hölle geraten, wenn er ein Kondom benutzt. Man muss schon differenzieren zwischen Kirche als Institution (mitsamt den Entscheidungsträgern, ihren Entscheidungen/Dogmen) und christlichen Werten sowie deren Auslegungsmöglichkeiten im Bedarfsfall. Gelegentlich muss das Fußvolk Änderungen fordern und fördern. Erfolgreich übrigens, weil sie ratinal denken, die Mehrheit der Gläubigen.
Das Verbot von Kondomen verstößt übrigens nicht gegen Menschenrechte. Es ist im Sinne traditioneller christlicher Überzeugung, nach deren Auffassung eine Verbreitung von Aids a)nicht möglich gewesen wäre (Keuschheit, Eheversprechen etc.) und b) wenns nun mal da ist, dann ist es eine gottgewollte Plage :smile:

Zu 3. Damit Menschen wirklich üble Dinge tun …
bedarf es eines Diktators, eines Militärregimes, eines psychischen Defizits, einer Überreaktion, Machtstrebens, …
Mit Sicherheit bedarf es nicht einer Religion ursächlich. Sie wurde und wird immer wieder benutzt und missbraucht, von deren „weltlichen“ Vertretern. Reichtum, Macht, Einfluss, Abhängigkeiten sind Stichworte. Man muss dies trennen von den eigentlichen Werten verschiedenster Religionen. Die Mehrheit der Gläubigen ist ebenso harmlos wie Atheisten.

Zu 4. Religion richtet noch heute aktiv Schaden unter Kindern an
Wie hoch schätzt du den Anteil der Kinder ein, die absolut frei von religiösen motivierten Tätern tagtäglich missbraucht werden? In jedweder Form?
5%, 10%, …%? Ich tendiere zu 98% +, obgleich der Anteil gläubiger Menschen bei gleich hohem Wert liegt.

Während du überzeugt bist, dass man ziemlich wirr im Kopf sein muss um wirklich an einen persönlichen Gott zu glauben, bin ich der Meinung, dass fast ausschließlich alle Menschen in irgendeiner Form gläubig sind, an einen Gott oder „höheres Wesen“ glauben. Und diese Menschen sehr wohl rational denken/handeln.

Gibt es Atheisten überhaupt?

Franz