Hallo Viktor,
doch, Paulus hat das „Gesetz“ nach dem Evangelium Jesu
(Röm.2.16)
verkündet und nicht das mosaische Gesetz.
dadurch, dass Du diesen Unsinn wiederholst, wird er nicht richtiger. Was Paulus in dem von Dir zitierten Röm 2.13-16 mit „Gesetz“ meint ist eindeutig. Spätestens hier:
„Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden“ sollte sogar sogar Dir gedämmert sein, dass Du falsch liegst - weil Du wie üblich ein isoliertes Zitat herausgegriffen hast und es dann willkürlich interpretierst wie es Dir in den Kram passt. Erst ab dieser Stelle führt Paulus das „Gesetz des Glaubens“ ein.
Außerdem - wie soll das mosaische Gesetz in den „Herzen der
Menschen eingeschrieben sein durch das Gewissen“ ? Wie geht das ?
Einfach mal lesen, was Paulus schreibt und was ich dazu geschrieben hatte, könnte schon helfen, das zu verstehen. Der Unsinn, den Du da vorträgst steht dort ja gar nicht. Nicht bei Paulus und auch nicht bei mir. Paulus schreibt von der „Gerechtigkeit Gottes“, die den Juden durch das mosaische Gesetz offenbart ist. Denen die an Jesus als Messias glauben jedoch eben durch diesen Glauben. „Veranlaßt durch den Glauben“ und „für alle, die da glauben“. Was allen Menschen hingegen „in ihre Herzen geschrieben ist“, ist „_des Gesetzes Werk _“ - nicht das Gesetz selbst, das ist wieder einer von Deinen Kurzschlüssen. Lies mal bei Paulus nach. Da steht das - Unsinn oder nicht.
Und was soll das belegen was gegen meine vorige Aussage(bzw.
die von Paulus) spricht ?(s.u.a.Röm.2.29)
Falls es Dir nicht aufgefallen ist - ich habe Dir an verschiedenen Zitaten gezeigt, dass Du Dich für Deine Privattheologie nicht auf Paulus berufen kannst. Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat, dass Du dann auch noch fehlinterpretierst, reicht dazu nicht aus. Das ist mit Röm 2.29 nicht anders - lies doch zuerst einmal 2.17-19, dann verstehst Du auch, worum es Paulus da geht. Nämlich um Juden, die das ihnen gegebene Gesetz nicht halten.
„Siehe aber zu: du heißest ein Jude und verlässest dich aufs Gesetz und rühmest dich Gottes und weißt seinen Willen; und weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, prüfest du, was das Beste zu tun sei[…], hast die Form, was zu wissen und recht ist, im Gesetz. Nun lehrst du andere, und lehrst dich selber nicht; du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst; du sprichst man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe; dir greuelt vor den Götzen, und du raubest Gott, was sein ist; du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes“ usw.
Das ganze Kap.2 sagt aus, daß das ganze mosaische Gesetz dem
Juden nichts nutzt, wenn es dem Buchstaben nach und nicht im
Herzen, im Geiste erfüllt wird.
Das ist ja wohl trivial.
(mal alles lesen)
Eben - z.B. wie es dann weiter geht. Die Argumentation läuft letzten Endes darauf hinaus,
„daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind“
worauf Paulus dem Gesetz und der jesuanischen Offenbarung unterschiedliche Funktionen zuweist:
„Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei; darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“
- das liebe ich an Paulus, bei keinem liest sich die Drohbotschaft perfider als bei ihm. Gott hat also Moses das Gesetz verkünden lassen - und zwar nicht, dass sein ausgewähltes Volk ihm zu Gefallen danach lebt, sondern dass alle Welt zwangsläufig an seiner Befolgung scheitere und so schuldig vor ihm werde. Dann stellt Paulus der (unerreichbaren) Gerechtigkeit durch Befolgung des Gesetzes (‚Werkgerechtigkeit‘) kontrastierend die „Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben“ gegenüber und stellt zunächst fest „es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes“.
Aber - und das ist das große Aber bei Paulus: sie (die Gläubigen also) „werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist“. Das ist der springende in diesem Römerbrief: Erlösung allein durch den Glauben. Sola fidae.
Und genau das ist auch Punkt, wo Du komplett falsch liegst, wenn Du glaubst, Dich mit Deiner These, es ginge darum „Gottes Willen zu tun“ auf Paulus berufen zu können. Ch’an hat völlig recht - Du stehst da vielmehr in krassem Widerspruch zu Paulus. Nach Paulus wird niemand gerechtfertigt durch das Bemühen, „Gottes Willen“ zu tun. Egal, ob ihm dieser durch das mosaische Gesetz oder durch den Glauben an Jesus offenbart wird. Und schon gar nicht dadurch, dass er seinem Gewissen folgt (welche Nebenrolle dieser Aspekt spielt, zeigt sich schon darin, dass er weiter keine Erwähnung mehr findet). Jeder wird schuldig. Es ist nach Paulus einzig und allein der bedingungslose Glaube, der „gerecht macht“.
„_Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch das Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz. So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke , allein durch den Glauben _“
Und das ist eben die Botschaft Jesu daß DAS"ganze Gesetz" in
Nächstenliebe (=Gerechtigkeit ,=Erbarmen) enthalten ist.
Und diese „Gesetzeserfüllung“ wird auch dem zugestanden,
welcher weder das „mosaische Gesetz“ kennt noch das der Botschaft, er
aber dem einen Gebot gerecht wird.
Lassen wir mal die „Botschaft Jesu“ beiseite, hier geht es um Paulus. Und Paulus verweist - gerade in dem von Dir angeführten Römerbrief - dass der Glaube an Jesus unabdingbar ist, um „gerecht zu werden“. Vergleiche dazu auch Galater 2.16, „auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzeswerke wird kein Fleisch gerecht.“
Und nur dieses eine Gebot ist es, was dem Gewissen aller
Menschen guten Willens gleichermaßen zugänglich ist.
Alles andere ist Kappes.
Wie schon öfters hier angemerkt - für vermeintliche oder tatsächliche Absurditäten der christlichen Glaubensverkündigung bitte ich Andere verantwortlich zu machen.
Letzteres war doch der Ausgangstext meiner erweiterten
Einlassung.
Nun, Ausgangstext meiner Einlassung war Deine vollmundige aber nichtsdestotrotz völlig haltlose Behauptung.
Und Paulus hat Jesus auch (genau wie ich)richtig verstanden und so
verkündet:Röm.2.13-16
- auch noch garniert mit dieser Frechheit:
Nur immer alles richtig lesen, nichts verschweigen und die
Botschaft nicht verfälschen - fällt natürlich dem der nicht drin ist
schwer wie auch manchen welche sich hier als Christen outen,
und sich an selektierten Bibeltexten austoben.
- die auf niemanden hier besser passt als auf Dich selbst.
Freundliche Grüße
Ralf