Christentum, was ist das?

Hallo Chan,

Wie aber kann der das Gesetz erfüllen, der es nicht kennt?
Und wie kann er es kennen ohne die „Botschaft“?

15 Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes
ins Herz geschrieben ist;

So einfach kommst du - und Paulus - da aber nicht raus. Das
Gesetz - oder synonym: der Wille Gottes - ist ziemlich komplex

Nein, nicht für Christen - Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe - mehr nicht.

Das ist sogar ein wesentlicher Punkt des Gesetzes, würde ich
sagen, in Anbetracht z.B. der Art und Weise, wie im AT mit
Nichtchristen umgesprungen wird.

Hier geht es nicht um das AT.

„Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber
nicht glaubt, wird verdammt werden.“ (Mk 16,16)

Es wurde schon mehrfach (nicht nur von mir) hier gegen gehalten,
daß hier kein Wort Jesu vorliegt.
Das NT ist eben kein Stenogramm von Jesu-Worten.

Lass es einfach sein, Chan, Du kannst hier nur Punkten bei denen,
welche wie Du gegen die Botschaft von Jesu polemisieren und spotten
wollen.

Gruß VIKTOR

Hallo VIKTOR,

Und Jesus hat wohl gesponnen

wie gemeint?

Gruss,
Mike

Hallo,

Ich bin im übrigen ein Vetreter des aggressiven Atheismus.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang aggressiv? Welcher Ansatz steckt dahinter?

Franz

Hallo Zerschmetterling,

für Jesus gibt es „gute“ und „böse“ Gottesverehrung, da es Dinge gibt, die Ihm im Gegensatz zu anderen heilig sind, vgl. Tempelreinigung. Der Tempel ist Ihm eindeutig heilig, das Geld kein Gott. Wer also bspw. das Geld oder den Besitz statt Gott verehrt, ist nach Seiner Sicht so viel schlechter als der, der den Tempel verehrt, dass dies sogar zum (einzigen) Anwendungsfall von Gewalt wird.

Gruss,
Mike

Nun Atheismus an sich heisst ja nur, sicher zu sein, dass Gott nicht existiert.

Unter agressivem Atheismus verstehe ich, allen Religionen mit persönlichen Göttern (wie z.B. den abrahamitischen Religionen) feindselig gegenüber zu stehen und sie aktiv zu bekämpfen.

  1. Gläubige richten ihr Leben und Handeln nach den Geboten und dem Willen einer imaginären Entität, für deren Existenz es keinerlei Indizien gibt, aus. Von jemandem, der im Privaten nicht rational urteilen kann ist, kann ich es im professionellen Bereich auch nicht erwarten. Religiosität sollte in meinen Augen daher ein Ausschlusskriterium für öffentliche Ämter sein.

  2. Theistische Religionen bringen immer eigene Gesetzeswerke mit sich, welche in der Regel im Widerspruch zu den Menschenrechten stehen. In der Vergangenheit hat dies immer wieder zu großem Leid geführt und tut dies heute noch. Der (bisherige) Umgang mit Kondomen im AIDS-geplagten Afrika ist da wohl nur ein Beispiel.

  3. Damit Menschen wirklich üble Dinge tun, braucht es die Religion. Unterm Strich tun sich Menschen immer schon gern üble Dinge an. Das Wichtige dabei ist, das sich die Menschen zunächst gegen den anderen Abgrenzen zu müssen. Die Religion liefert dabei ein hervorragendes Mittel. Auch wenn die Drahtzieher vielleicht anders motiviert sind, um junge Familienväter dazu zu bringen sich in einem Bus voller Schulkinder in die Luft zu sprengen und dabei zu glauben etwas Gutes zu tun, braucht es die Religion (oder eine andere Geistesverwirrung).

  4. Religion richtet noch heute aktiv Schaden unter Kindern an. Wenn man bedenkt, dass Kinder bis zu einem gewissen Alter genetisch darauf gepolt sind alles zu glauben, was man ihnen erzählt (Weihnachtsmann, Osterhase etc), finde ich es gradezu pervers, den wehrlosen Kleinen zu erzählen es gäbe einen Gott. Es gibt etliche Fälle von Kindern die psychisch schwer damit zu kämpfen haben, dass all ihre (nicht-christlichen) Freunde in die Hölle kommen würden (Ich weiss, einige hier äusserten die Ansicht, die Hölle gäbe es nicht. In den USA scheint man da anderer Meinung zu sein). Ich selber habe solche Fälle hier in Deutschland kennengelernt. Taufe und Kommunion sind geistiger Kindesmißbrauch der schlimmsten Sorte.

Nun bin ich persönlich davon überzeugt, dass man ziemlich wirr im Kopf sein muss um wirklich an einen persönlichen Gott zu glauben und meine bisherigen Erfahrungen tendieren in diese Richtung. Sämtliche Christen in meinem Freundeskreis entpuppten sich entweder als Pantheisten oder ziemlich verwässerte Christen, die zwar mit Jesus nicht viel am Hut hatten, aber das Gemeinschaftsgefühl mochten (und das nicht, weil ich agressiv über sie hergefallen wäre :smile: ).

Glücklicherweise ist Religiosität im Wesentlichen umgekehrt proportional zum Bildungsgrad und zur Zufriedenheit der Menschen. Das heisst, es steht zu hoffen, dass sich das Ganze irgendwann von ganz allein erledigt.

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Hallo Viktor,

doch, Paulus hat das „Gesetz“ nach dem Evangelium Jesu
(Röm.2.16)
verkündet und nicht das mosaische Gesetz.

dadurch, dass Du diesen Unsinn wiederholst, wird er nicht richtiger. Was Paulus in dem von Dir zitierten Röm 2.13-16 mit „Gesetz“ meint ist eindeutig. Spätestens hier:
Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden“ sollte sogar sogar Dir gedämmert sein, dass Du falsch liegst - weil Du wie üblich ein isoliertes Zitat herausgegriffen hast und es dann willkürlich interpretierst wie es Dir in den Kram passt. Erst ab dieser Stelle führt Paulus das „Gesetz des Glaubens“ ein.

Außerdem - wie soll das mosaische Gesetz in den „Herzen der
Menschen eingeschrieben sein durch das Gewissen“ ? Wie geht das ?

Einfach mal lesen, was Paulus schreibt und was ich dazu geschrieben hatte, könnte schon helfen, das zu verstehen. Der Unsinn, den Du da vorträgst steht dort ja gar nicht. Nicht bei Paulus und auch nicht bei mir. Paulus schreibt von der „Gerechtigkeit Gottes“, die den Juden durch das mosaische Gesetz offenbart ist. Denen die an Jesus als Messias glauben jedoch eben durch diesen Glauben. „Veranlaßt durch den Glauben“ und „für alle, die da glauben“. Was allen Menschen hingegen „in ihre Herzen geschrieben ist“, ist „_des Gesetzes Werk _“ - nicht das Gesetz selbst, das ist wieder einer von Deinen Kurzschlüssen. Lies mal bei Paulus nach. Da steht das - Unsinn oder nicht.

Und was soll das belegen was gegen meine vorige Aussage(bzw.
die von Paulus) spricht ?(s.u.a.Röm.2.29)

Falls es Dir nicht aufgefallen ist - ich habe Dir an verschiedenen Zitaten gezeigt, dass Du Dich für Deine Privattheologie nicht auf Paulus berufen kannst. Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat, dass Du dann auch noch fehlinterpretierst, reicht dazu nicht aus. Das ist mit Röm 2.29 nicht anders - lies doch zuerst einmal 2.17-19, dann verstehst Du auch, worum es Paulus da geht. Nämlich um Juden, die das ihnen gegebene Gesetz nicht halten.

Siehe aber zu: du heißest ein Jude und verlässest dich aufs Gesetz und rühmest dich Gottes und weißt seinen Willen; und weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, prüfest du, was das Beste zu tun sei[…], hast die Form, was zu wissen und recht ist, im Gesetz. Nun lehrst du andere, und lehrst dich selber nicht; du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst; du sprichst man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe; dir greuelt vor den Götzen, und du raubest Gott, was sein ist; du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes“ usw.

Das ganze Kap.2 sagt aus, daß das ganze mosaische Gesetz dem
Juden nichts nutzt, wenn es dem Buchstaben nach und nicht im
Herzen, im Geiste erfüllt wird.

Das ist ja wohl trivial.

(mal alles lesen)

Eben - z.B. wie es dann weiter geht. Die Argumentation läuft letzten Endes darauf hinaus,
daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind
worauf Paulus dem Gesetz und der jesuanischen Offenbarung unterschiedliche Funktionen zuweist:

Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei; darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

  • das liebe ich an Paulus, bei keinem liest sich die Drohbotschaft perfider als bei ihm. Gott hat also Moses das Gesetz verkünden lassen - und zwar nicht, dass sein ausgewähltes Volk ihm zu Gefallen danach lebt, sondern dass alle Welt zwangsläufig an seiner Befolgung scheitere und so schuldig vor ihm werde. Dann stellt Paulus der (unerreichbaren) Gerechtigkeit durch Befolgung des Gesetzes (‚Werkgerechtigkeit‘) kontrastierend die „Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben“ gegenüber und stellt zunächst fest „es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes“.

Aber - und das ist das große Aber bei Paulus: sie (die Gläubigen also) „werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist“. Das ist der springende in diesem Römerbrief: Erlösung allein durch den Glauben. Sola fidae.

Und genau das ist auch Punkt, wo Du komplett falsch liegst, wenn Du glaubst, Dich mit Deiner These, es ginge darum „Gottes Willen zu tun“ auf Paulus berufen zu können. Ch’an hat völlig recht - Du stehst da vielmehr in krassem Widerspruch zu Paulus. Nach Paulus wird niemand gerechtfertigt durch das Bemühen, „Gottes Willen“ zu tun. Egal, ob ihm dieser durch das mosaische Gesetz oder durch den Glauben an Jesus offenbart wird. Und schon gar nicht dadurch, dass er seinem Gewissen folgt (welche Nebenrolle dieser Aspekt spielt, zeigt sich schon darin, dass er weiter keine Erwähnung mehr findet). Jeder wird schuldig. Es ist nach Paulus einzig und allein der bedingungslose Glaube, der „gerecht macht“.

„_Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch das Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz. So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke , allein durch den Glauben _“

Und das ist eben die Botschaft Jesu daß DAS"ganze Gesetz" in
Nächstenliebe (=Gerechtigkeit ,=Erbarmen) enthalten ist.
Und diese „Gesetzeserfüllung“ wird auch dem zugestanden,
welcher weder das „mosaische Gesetz“ kennt noch das der Botschaft, er
aber dem einen Gebot gerecht wird.

Lassen wir mal die „Botschaft Jesu“ beiseite, hier geht es um Paulus. Und Paulus verweist - gerade in dem von Dir angeführten Römerbrief - dass der Glaube an Jesus unabdingbar ist, um „gerecht zu werden“. Vergleiche dazu auch Galater 2.16, „auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzeswerke wird kein Fleisch gerecht.“

Und nur dieses eine Gebot ist es, was dem Gewissen aller
Menschen guten Willens gleichermaßen zugänglich ist.
Alles andere ist Kappes.

Wie schon öfters hier angemerkt - für vermeintliche oder tatsächliche Absurditäten der christlichen Glaubensverkündigung bitte ich Andere verantwortlich zu machen.

Letzteres war doch der Ausgangstext meiner erweiterten
Einlassung.

Nun, Ausgangstext meiner Einlassung war Deine vollmundige aber nichtsdestotrotz völlig haltlose Behauptung.

Und Paulus hat Jesus auch (genau wie ich)richtig verstanden und so

verkündet:Röm.2.13-16

  • auch noch garniert mit dieser Frechheit:

Nur immer alles richtig lesen, nichts verschweigen und die

Botschaft nicht verfälschen - fällt natürlich dem der nicht drin ist
schwer wie auch manchen welche sich hier als Christen outen,
und sich an selektierten Bibeltexten austoben.

  • die auf niemanden hier besser passt als auf Dich selbst.

Freundliche Grüße
Ralf

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Hallo,

Glücklicherweise ist Religiosität im Wesentlichen umgekehrt
proportional zum Bildungsgrad und zur Zufriedenheit der
Menschen. Das heisst, es steht zu hoffen, dass sich das Ganze
irgendwann von ganz allein erledigt.

Tatsächlich ist z.B. die Lebenserwartung einer ev. Ordenschwester deutlich höher als einer alleinstehenden Frau ohne religiöse Ausrichtung, das liegt bestimmt an der lebenslangen Unzufriedenheit der armen ungebildeten Frau.

Außerdem steigt die Anzahl der Abiturienten und Hochschulabsolventen gerade in christlichen Jugendkreisen stetig an, während Kinder aus sozial schwachen Familien immer schwieriger für christliche Kreise zu gewinnen sind. Prozentual gesehen besucht der größte Teil der Konfirmanden, die im Anschluss an ihre Konfirmation dem Glauben verbunden bleiben, ein Gymnasium. Da brauchst du also noch viel Geduld.

Gruß eiawell

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Hallo Mike

wo sollte das NT sagen, es gebe kein Leben nach dem Tod?

Nirgends, es gibt nur kein automatisches „Weiterleben“ nach dem Tod,für Christen ist die Bibel ein ganzes, die ganze Schrift ist von Gott inspiriert, 2.Tim.3,16… so erfährt man, was geschieht, wenn der Mensch stirbt:

Pred.9,5,6,10:…denn im Totenreich, in das du gehst, gibt es kein Wirken mehr und kein Planen, keine Wissenschaft und keine Weisheit!

was dann? Aus dem AT wie auch NT geht hervor, dass Gott sich all derer erinnern wird, die verstorben sind, er hat die Zell-Info.- den „Code“ des Menschen Ps.139, 15,16, Hiob 14,5 so gesehen dürfte eine Vorkehrung zur Auferstehung der Toten kein Problem für ihn sein.- Gute wie Böse Apg.24,15 - er kann sie alle wieder zum Leben bringen, u.a. 1.Kor.15,12,13,16, 20,23,50-55.Es gibt die Auferstehungshoffnung Glauben ist dazu erforderlich,sagen andere auch. Schlachter 2000 speedytwo

Tatsächlich ist z.B. die Lebenserwartung einer ev.
Ordenschwester deutlich höher als einer alleinstehenden Frau
ohne religiöse Ausrichtung, das liegt bestimmt an der
lebenslangen Unzufriedenheit der armen ungebildeten Frau.

Außerdem steigt die Anzahl der Abiturienten und
Hochschulabsolventen gerade in christlichen Jugendkreisen
stetig an, während Kinder aus sozial schwachen Familien immer
schwieriger für christliche Kreise zu gewinnen sind.
Prozentual gesehen besucht der größte Teil der Konfirmanden,
die im Anschluss an ihre Konfirmation dem Glauben verbunden
bleiben, ein Gymnasium. Da brauchst du also noch viel Geduld.

Dem kann ich nur zustimmen. bei bekennenden, bewussten christen, vor allem in europa, handelt es sich um gebildete menschen. die eher unkultivierteren kreise hingegen sind glaubenslos. dies trifft auf eine reihe weiterer religionen zu, bei anderen hingegen ist es in der tat umgekehrt - je duemmer desto glaubiger. also differenzieren und nicht pauschalisieren.

Hallo,

Nun Atheismus an sich heisst ja nur, sicher zu sein, dass
Gott nicht existiert.

„Sicher zu sein“ im Kontext bedeutet nichts anderes als eine weitgefasste Überzeugung:
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/%C3%BCberzeugung…

Ich habe jetzt eine Zeitlang überlegt, zu deinen 4 Punkten Stellung zu nehmen. Zu deinen gedanklichen Konstruktionen (oder m.E. eher Konstruktionsfehlern) und Schlussfolgerungen. Aber ich befürchte, dass deine Überzeugungen schwer oder nicht diskutierbar sind. Es würde zu keinerlei Änderung/Annäherung unserer beider Positionen führen (da bin ich mir auch sicher :smile:

Dennoch Danke für deine Erläuterungen, ich wollte ja nur diese für mich in Erfahrung bringen.

Franz

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Hallo Ralf,
ich habe alles dazu gesagt und Du kannst nichts widerlegen.
Es hat auch keine Sinn jetzt nochmals darauf einzugehen.
Nur noch dies - um was es letztendlich ging.
Ist dem Menschen „Gottes Gesetz“ (nicht das mosaische, da sind wir
jetzt wohl einig)in seinem Gewissen angelegt oder nicht ?
Das Gewissen beurteilt unser tun , klagt an oder verteidigt.
So ist wohl in Röm 2.15,16 geschrieben.(tun= Werke)
Das Gewissen kann aber nur nach dem „Gesetz“ in uns anklagen oder
verteidigen was wir im Vergleich zum Gesetz tun.(Werke)
Ein andere Möglichkeit ist ausgeschlossen.

Was allen Menschen
hingegen „in ihre Herzen geschrieben ist“, ist „_des Gesetzes
Werk
_“ - nicht das Gesetz selbst,

Wie kann das eine ohne das andere sein - und von beiden ist logischer
Weise in Röm.2.15,16 die Rede.
Die Werke welche zu tun sind, sind eingeschrieben im Herzen, wovon
das Gewissen dann Zeugnis gibt.Was gibt es dagegen anzugehen ?

Das ganze Kap.2 sagt aus, daß das ganze mosaische Gesetz dem
Juden nichts nutzt, wenn es dem Buchstaben nach und nicht im
Herzen, im Geiste erfüllt wird.

Das ist ja wohl trivial.

Warum gehst Du dann dagegen an ?
Auch die Botschaft Jesu bringt es auf den „Punkt“ -und dieser ist dann
„trivial“,im Sinne von offensichtlich, selbstverständlich.
Gruß VIKTOR

Unzufrieden
Hallo speedytwo,

zuerst behauptest Du, es gebe gemäss christlicher Bibel kein Weiterleben nach dem Tod, dann führst Du die Stellen an, die die Lehre von der Auferstehung begründen - kannst Du evtl. verstehen, wenn unsereins nicht versteht?

Gruss,
Mike

Ich glaube Annäherung ist möglich :smile: es ist ja nicht so, dass ich Argumenten nicht zugängig wäre - so es denn Argumente gibt. Dass man mich gänzlich von meiner Position abbringen kann bezweifle ich aber in der Tat.

Das Schwierige an der Thematik ist ja meines Erachtens, dass man, zumindest teilweise, in komplett unterschiedlichen Bezugssystemen operiert.

Tatsächlich ist z.B. die Lebenserwartung einer ev.
Ordenschwester deutlich höher als einer alleinstehenden Frau
ohne religiöse Ausrichtung, das liegt bestimmt an der
lebenslangen Unzufriedenheit der armen ungebildeten Frau.

Finde es schade dass du gleich mit Sarkasmus daher kommst. Aber, seis drum, reagieren wir darauf: Zunächst einmal hinkt der Vergleich an mehreren Stellen.

Ordensschwester ist eine Tätigkeit, das lange Leben dürfte also eher auf die Lebensumstände denn auf die Religion zurückzuführen sein. Wenn du zeigen könntest, dass im allgemeinen evangelische Frauen länger lebten als atheistische hättest du ein Argument. Darüber hinaus kannst du ja schwerlich Lebenserwartung mit Zufriedenheit gleichsetzen.

Außerdem steigt die Anzahl der Abiturienten und
Hochschulabsolventen gerade in christlichen Jugendkreisen
stetig an, während Kinder aus sozial schwachen Familien immer
schwieriger für christliche Kreise zu gewinnen sind.
Prozentual gesehen besucht der größte Teil der Konfirmanden,
die im Anschluss an ihre Konfirmation dem Glauben verbunden
bleiben, ein Gymnasium. Da brauchst du also noch viel Geduld.

Da würde mich allerdings eine Statistik interessieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Zahlen in Deutschland so langsam wieder steigen, in Zeiten da sich die Menschen wieder mit mehr Sorge in die Zukunft blicken. Aber noch vor 30-40 Jahren war es undenkbar in Deutschland kein Christ zu sein. Gegenüber dieser Zeit dürfte der Sprung wohl eher negativ ausfallen.

Wenn wir in die Welt schauen, scheinen die Leute je ärmer sie sind umso inbrünstiger der Religion zu verfallen (Länder in denen das Ausüben einer Religion staatlich unterdrückt wurde mal aussen vor).

Hallo Mike,

Hatte er mehr gesagt?

ja, das hatte er:

Nach der Botschaft gehört der zu Jesus, wer den Willen seines Vaters, also Gottes tut. […] Was sein Wille ist, ist in der Botschaft verkündet. Die Erfüllung des Willens Gottes ist nicht abhängig vom Glauben an Jesus oder der Kenntnis von ihm und oder seiner Botschaft.

Und auf den (völlig berechtigten) Einwand von Ch’an

Damit widersprichst du Paulus,

Paulus hat Jesus auch (genau wie ich)richtig verstanden und so verkündet:Röm.2.13-16

Dass Viktors Aussage tatsächlich in Widerspruch zur paulinischenn Rechtfertigungslehre steht habe ich gestern abend nochmals ausführlich anhand des Römerbriefs erläutert.

Freundliche Grüße
Ralf

Hallo Tychiades,

ich kann Deine Auffassung nicht teilen, schon aufgrund der Akzente;
unter Deinen vielen Zitierungen fällt mir nun einmal besonders „sola fide“ auf - Du dürftest wissen, dass ich das als Katholik nicht teile.

Der Mensch wird zwar nicht durch seine Werke gerechtfertigt, sondern durch die Gnade Gottes; jedoch auch nicht nur durch Gnade allein. Er muss sich schon gegenüber Gott hin öffnen und sich Gott zur Verfügung stellen, was den Durchbruch von Gottes Wille im bewussten Willen des Menschen und damit auch Werke zur Folge hat.

Von der (sachlichen) Auseinandersetzung zwischen Dir und VIKTOR, soweit ich sie verstehen kann, bleibt übrig:

Den Heiden sei ein Gesetz ins „Herz“ geschrieben - genau das, was VIKTOR als Ausgangspunkt genommen hat. Darin stimmtest Du ja sogar überein. Wo sollte er inhaltlich weiter gegangen sein? (Dass er das „Gesetz“ mal so mal anders verstand, ist dazu nicht relevant; es geht um das „natürliche“/nicht-mosaische Gesetz.)

Gruss,
Mike

Weichgespültes Christentum
Hi Viktor.

So einfach kommst du - und Paulus - da aber nicht raus. Das
Gesetz - oder synonym: der Wille Gottes - ist ziemlich komplex

Nein, nicht für Christen - Gerechtigkeit=Erbarmen=Liebe -
mehr nicht.

Das ist eine Vereinfachung, die typisch ist für das nach-aufklärische Christentum (also das Christentum, das sich dem Primat des Menschenrechts hatte anpassen müssen und damit eine seiner Eigenarten - die Intoleranz - einbüßte).

Wer unter den Superstars des Christentums - Moses, Jesus, Augustinus usw. - könnte denn für die Parole „Gerechtigkeit-Erbarmen-Liebe“ einschränkungslos stehen? K e i n e r, sofern man die Quellenlage zugrunde legt. Moses war ein Kriegstreiber, Jesus pushte den Höllentopos und verteufelte Andersgläubige, und was Augustinus sich so ausdachte, schockierte sogar Christenkollegen.

Ich finde, dass du die Inhalte der Bibel selektiv wahrnimmst. Du blendest alles aus, was dem „Gerechtigkeit, Erbarmen, Liebe“ - Ideal widerspricht.

Chan

Hi.

Innerhalb eines Glaubenssystems sollte die Logik stimmig
sein. Die Theologie bemüht sich immer um systeminterne Logik.
Man spricht hier auch von der „Kohärenz“ eines Systems.

Dass in der Konklusion nichts mehr rauskommen kann was in den
Premissen schon (villeicht von uns noch unbemerkt) steckte,
das ist klar. Stimmt aber die Konklusion nicht mit der
Erfahrung überein, dann werden in der Logik die Premissen
geändert-wariiert und zwar so lange bis die Übereinstimmung
hergestellt ist, und nicht die Konklusion theologisch
zurechtgebogen bis „Kohärenz“ erscheint.

Ja, so in etwa könnte man einige Strategien beschreiben, mit denen die Theologie operiert. Dennoch sind im vorliegenden Fall die Prämissen des Christentums einigermaßen klar: Gott ist persönlich, und weder ist er ein Teil der Welt noch ist diese ein Teil von ihm.

Von dort aus führt keine Brücke zum Pan(en)theismus. Baut man dennoch eine, schlägt die Logik Alarm.

Chan

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Hallo Mike,

unter Deinen vielen Zitierungen fällt mir nun einmal
besonders „sola fide“ auf - Du dürftest wissen, dass ich das
als Katholik nicht teile.

„als Katholik“ möchte ich Dir da die Lektüre der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre des Lutherischen Weltbundes und der Katholischen Kirche aus dem Jahr 1999 empfehlen. Um ein paar Kernsätze zu zitieren (unterstreichungen von mir):

"Das gemeinsame Hören auf die in der Heiligen Schrift verkündigte frohe Botschaft und nicht zuletzt die theologischen Gespräche der letzten Jahre zwischen den lutherischen Kirchen und der Römisch-Katholischen Kirche haben zu einer Gemeinsamkeit im Verständnis von der Rechtfertigung geführt. Es umfasst einen Konsens in den Grundwahrheiten; die unterschiedlichen Entfaltungen in den Einzelaussagen sind damit vereinbar.
[…]
Allein durch Christus werden wir gerechtfertigt, indem wir im Glauben dieses Heil empfangen.
[…]
Gemeinsam sind wir der Überzeugung, dass die Botschaft von der Rechtfertigung uns in besonderer Weise auf die Mitte des neutestamentlichen Zeugnisses von Gottes Heilshandeln in Christus verweist: Sie sagt uns, dass wir Sünder unser neues Leben allein der vergebenden und neu schaffenden Barmherzigkeit Gottes verdanken, die wir uns nur schenken lassen und im Glauben empfangen, aber nie – in welcher Form auch immer – verdienen können.
Darum ist die Lehre von der Rechtfertigung, die diese Botschaft aufnimmt und entfaltet, nicht nur ein Teilstück der christlichen Glaubenslehre. Sie steht in einem wesenhaften Bezug zu allen Glaubenswahrheiten, die miteinander in einem inneren Zusammenhang zu sehen sind. Sie ist ein unverzichtbares Kriterium, das die gesamte Lehre und Praxis der Kirche unablässig auf Christus hin orientieren will. […] Wenn Katholiken sich von mehreren Kriterien in Pflicht genommen sehen, verneinen sie nicht die besondere Funktion der Rechtfertigungsbotschaft.
"

Das Christentum, das Viktor verkündet, entspricht weder katholischer noch evangelischer Lehre - es ist die Lehre seiner privaten Ein-Mann-Sekte. Nicht, dass ich da etwas dagegen hätte - nur sollte er hier nicht seine privaten Ansichten als DAS’Christentum’ ausgeben.

Von der (sachlichen) Auseinandersetzung zwischen Dir und
VIKTOR, soweit ich sie verstehen kann, bleibt übrig:

Den Heiden sei ein Gesetz ins „Herz“ geschrieben - genau das,
was VIKTOR als Ausgangspunkt genommen hat. Darin stimmtest Du
ja sogar überein.

Nur ist dies aus paulinischer Sicht ebenso unzureichend zu Rechtfertigung wie die Befolgung der mosaischen Gebote.

Wo sollte er inhaltlich weiter gegangen sein?

Ich zitiere:

Nach der Botschaft gehört der zu Jesus, wer den Willen seines Vaters, also Gottes tut. […]
Was sein Wille ist, ist in der Botschaft verkündet.
Die Erfüllung des Willens Gottes ist nicht abhängig vom Glauben an Jesus oder der Kenntnis von ihm und oder seiner Botschaft.[…]
Damit ist alles gesagt, was Christentum (im Kern) ausmacht, ja eigentlich (zwingend !, wie Du sagst)bedingt.

(Dass er das „Gesetz“ mal so mal anders verstand, ist
dazu nicht relevant; es geht um das
„natürliche“/nicht-mosaische Gesetz.)

Es zeigte nur, dass er entweder willkürlich Zitate aus dem Zusammenhang reisst und ebenso willkürlich interpretiert oder aber dass er Paulus überhaupt nicht versteht. Bzw. beides - Täuschungsabsicht möchte ich ihm nicht unterstellen.

Freundliche Grüße
Ralf

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Der Ausdruck ‚Rechtfertigung‘
Hallo Ralf,

Deine Zitationen sind schon richtig, allerdings gibt es Anmerkungen:

  1. zur gemeinsamen katholisch-lutherischen Rechtfertigungslehre:
    Es war kein Zufall, dass in dem Dokument nicht von „Rechtfertigung durch Gnade“, sondern „Rechtfertigung durch Glaube“ die Rede ist. Das heisst zwar nicht, die Rechtfertigung geschehe nicht in allererster Linie durch Gottes Gnade; es nimmt jedoch den Schwerpunkt von der „Sola gratia“-Lehre weg hin zur (ebenfalls reformatorischen) „Solus-Christus“- und „Sola-fide“-Lehre und lässt somit das Spannungsverhältnis der Frage „freier Wille ja/nein“ möglichst offen. Dies geschieht besonders im Hinblick auf weitere Ökumene (mit anderen Gemeinschaften als den Lutheranern). Denn „Glaube“ (sola fide) kann im weitesten Sinn ein Mitwirken des Menschen eher bedeuten als „Gnade“. Gnade ist zwar der eigentliche Akteur. Die katholische Kirche hält am freien Willen aber fest.

  2. Wenn der freie Wille des Menschen zum Guten artikuliert werden kann, ohne dass der Glaube (im Sinne eines nachsprechbaren Bekenntnisses) diesen Menschen erreicht hat, ist auch gemäss Paulus die Möglichkeit gegeben, dass der Mensch gerettet wird.

Inwiefern man das „Rechtfertigung“ nennen kann, ist eine Frage von Begrifflichkeiten und eher zweitrangig. Natürlich bedarf auch der Nichtchrist (und evtl. erst recht) Gottes Gnade.

In 1 Tim 2-4 wird ausdrücklich gesagt, dass „Gott alle Menschen retten will“. Damit sind auch die gemeint, die nicht äusserlich „missioniert“ werden können. Wie Gott das anstellt, lässt natürlich Paulus ebenso offen wie die Evangelien; auch wird nicht gesagt, dass dies unabänderlich sei, sondern Paulus rechnet auch mit solchen, die verlorengehen. Im übrigen rechnet er mit Taten des Menschen, zwar nicht so, dass diese ihn rechtfertigten, jedoch so, dass sie ihn „belasten“ (oder entlasten) können: „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi, auf daß ein jeglicher empfange, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse“ (2 Kor 5,10).

Man hat also nach der Gnade, die Gott gibt, auch gehandelt; oder aber man hat sie nicht. Dass es als „Gnade Gottes“ bezeichnet werden kann, wenn einer nicht von Jesus gehört hat, sondern einfach sonst irgendwie so wie ein Erlöster handelt, trifft ohne weiteres zu. Den Missionsauftrag haben wir ja trotzdem - also auch den Auftrag, den Leuten zu sagen „wenn ihr euch [auch äusserlich] taufen lasst, habt ihr ein besonderes Versprechen auf Gnade erhalten“.

Gruss,
Mike