Christliche Religionsgemeinschaft gesucht

Hallo Barbara,

…offenbar folgendes:

  • anderen nicht Ihren Glauben zu lassen

das kann ich aus den Antworten, die Du auf Deine Anfrage bekommen hast, nicht nachvollziehen. Ich bin die einzige, die explizit darauf hingewiesen hat, daß sie Dir als Jüdin antwortet. Mir hat hier in diesem Thread niemand meinen Glauben abgesprochen.

Allerdings haben Dich einige Poster darauf hingewiesen, daß christlicher Glaube (und das würde auch für andere religiöse Bekenntnisse gelten) nicht beliebig ist - also jeder irgendwas glaubt und tut, was er / sie will, sondern Christentum sich auf die Botschaft von Jesus bezieht.

dabei heißt es doch „Du sollst keine anderen Götter haben
neben mir“, was sich auf denjenigen bezieht, der Christ sein
möchte oder ist und nicht auf Menschen mit einem anderen
Glauben.

Hier wäre grundlegend zu klären, daß dies Bestandteil der zehn Gebote ist und diese in der Gesamtheit der Torah zuallerst dem jüdischen Volk am Sinai gegeben wurden. Zu dem Zeitpunkt als diese Gebote den Israeliten gegeben wurden, gab es noch kein Christentum.

  • unkritisch zu sein und unhinterfragt zu glauben, was
    irgendso ein menschlicher Heini vor 3400 Jahren! schriftlich
    niedergelegt hat

das scheint mir eher Dein Vorurteil zu sein als das, was den Antworten an Dich zu entnehmen ist.

anstatt selbst auf das Wort Gottes zu hören. Jeder von uns.

Ich denke, daß im Christentum jeder darauf verwiesen ist, auf das Wort G-ttes zu hören, aber zum Verstehen noch etwas mehr gehört als eine „ich-denk-mir-jetzt-spontan-was-dazu“-Haltung.

  • Homosexuelle zu verdammen, was ein guter Gott sicher nie in
    den Sinn käme

Wie kommst Du darauf? Die Positionen zur Homosexualität innerhalb des Spektrums der christlichen Konfessionen sind sehr differenziert.

Christ sein für mich heißt jedenfalls etwas ganz anderes.

Kann es ja auch.

Kann es sein, daß Du enttäuscht bist, weil Du die Reaktionen, die Du Dir erhofft hast, nicht bekommen hast und das, was Du nun als so neu und besonders in die Welt setzen wolltest nicht auf die Resonanz gestossen ist, die Du wolltest?

Viele Grüße

Iris

4 Like

Mit „anderen nicht ihren Glauben zu lassen“ meine ich den Missionierungseifer einiger Christen. Das halte ich für veraltet.

Mit „anderen nicht ihren Glauben zu lassen“ meine ich den
Missionierungseifer einiger Christen. Das halte ich für
veraltet.

„Glaubt mir, liebe Amelise, der Christen Grund ist bei allen christlichen Religionen derselbe. Was den Unterschied angeht, ist nur Pfaffengezänk, so die ehrlichen Leute nie angeht; aber was uns angeht, ist, wohl und christlich zu leben, barmherzig zu sein und uns der Charität und der Tugend befleißigen. Darauf sollen sich die Herren Prediger befleißigen, dieses den Christen einzuprägen […].“
(Elisabeth Charlotte von der Pfalz* am 29. April 1704 an Amalie Elisabeth)
* die aus Gründen einer politischen Heirat zum Katholizismus hatte konvertieren müssen

H.

2 Like

Hallo.

…offenbar folgendes:

Ich bin kein Christ aber deine Schlussfolgerungen sind doch mehr als einseitig und schlicht falsch. Leider hast du nicht geschrieben woraus du dieses alles schliesst, aber ich finde keine entsprechenden Beiträge hier im Forum.

Ich zumindest kenne genügend Christen, welche sich hierin sicherlich nicht wiederfinden und dir massiv widersprechen würden.

Vielleicht solltest du darum besser hier im Forum fragen, was einen Christen ausmacht, ausmachen kann, statt nach irgend einer christlichen Gruppierung zu suchen, welche deine Anforderungen erfüllt. Denn diese - das sollte die Diskussion gezeigt haben - widersprechen sich.

Gruss,
Eli

Wenn ich die Kommentare der Threaderstellerin so beobachte, kommt mir ein Zitat von Groucho Marx in den Sinn: „Ich mag keinem Club angehören, der mich als Mitglied aufnimmt.“

Hallo

Gott sagt dazu; „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“ Mt 28. 19/20

Das ist nach wie vor aktuell und nicht veraltet. :wink:

Gruß

Wer glaubt und sich taufen lässt, …
Hallo,

  • anderen nicht Ihren Glauben zu lassen

Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Markus 16,16

Daraus ergibt sich ein absoluter Missions-Auftrag. Wenn jemand ewiglich verdammt sein soll, dann muss ich ihm helfen, ihm sagen, was auf ihn zukommt. Ob er nun Atheist, Moslem oder Jude ist, er wird verdammt werden, laut christlicher Religion.

Alles Weitere hier im Forum ist reine Schönfärberei. Man will sich herumwinden und seine eigene Meinung verleugnen. Wie Petrus damals, aus Angst vor öffentlicher Blamage.

Gruß, FraLang

anthroposophie vs. steiner

weil ich jemanden kenne

schönes argument.

dies muß dann mal unwidersprochen so stehenbleiben, da die anthroposophie im historischen kontext hier anscheinend nicht diskutiert werden soll oder darf.

Es handelt sich
hier um eine sehr ausgewogene und gleichzeitig offenen Sicht
der Welt und im Besonderen der Menschen.

ist klar, die berühmte hitze im negerarsch & sonstig ausgewogene & offene weltsichten.

wenn der begründer der lehre von seiner durchaus umfassenden lehre getrennt wird, was bleibt dann an substanz?

e.c.

der welt hefe werden
…sogenannte „spiritualität“, immerhin mit belegen:

http://rudolf-steiner.blogspot.de/2007/07/theos-opfe…

man kann den leicht zensierten wahn gern selbst komplett nachlesen:

http://fvn-rs.net/

e.c.

Nobody is perfect
Liebe enttäuschte BABSI!
 
 

Christ sein bedeutet … offenbar folgendes:
- anderen nicht Ihren Glauben zu lassen

Ja, das ist ein schwerer Brocken: Der einzige Vers in Jesus’ Evangelium, der einen Auftrag zur Bekehrung Andersgläubiger enthält, steht (zusammen mit einer „Dreieinigkeit“!) im Mattäusevangelium 28:19 … und im Widerspruch zum gesamten Rest! Matthäus, der sein Evangelium (zuerst) in hebräischer Sprache geschrieben haben soll, sollte nun plötzlich kein Hebräisch gekonnt haben? Jesus hätte gar keine Handhabe für solch einen verrückten Auftrag - womöglich unter Gewaltanwendung? - gehabt, das entsprechende Thema in der hebräischen (!) Thora ließe das nicht zu! Nimmt man hinzu, dass die (auch sehr eigenwillige und unerklärbare) „Dreieinigkeit“ eine spätere Fälschung war …
http://de.wikipedia.org/wiki/Comma_Johanneum
… notwendig geworden, weil Matthäus 28:19 diese merkwürdige Lehre nicht so hergibt, wie sie immer noch verbreitet ist & wird, könnte man sich den Rest an seinen fünf Fingern abzählen: Fälschung!

Es steht geschrieben! Hier hülfe (gesunder Menschenverstand vorausgesetzt) nur wissenschaftliche Textkritik, bloß der Vorwurf, dass dies doof sei, führt zu nichts!
 
 

Christ sein bedeutet … offenbar folgendes:
- Homosexuelle zu verdammen, was ein[em] gute[n] Gott sicher nie in den Sinn käme

Auch hier stünde es geschrieben: Gott schuf den „Menschen“ als männlich & weiblich! Allerdings - und hier hättest Du grundsätzlich wieder recht - ließe das Strafgericht an Sodom & Gomorra in der Bibel auch einen anderen Grund (Gewalttätigkeit) erkennen, und das protomosaische Gesetz mit der gesellschaftlichen Ächtung von Homoseuellen war letztendlich nicht ratifiziert worden, die Bedingung für ein verbindliches, dauerhaftes Prophetentum Moses’ nicht eingetroffen. Auch der Koran kennt keine gesellschaftlichen Strafmaßnahmen gegen Homosexuelle, obwohl er diesen Lebensgemeinschaften ablehnend gegenübersteht.

… und auch hier hülfe nur das geschriebene Wort, bloß der Einwand, dass dies für einen echten Gott aber unwürdig sei, führt zu nichts!
 
 

Christ sein bedeutet … offenbar folgendes:
- unkritisch zu sein und unhinterfragt zu glauben, was irgend so ein menschlicher Heini vor 3400 Jahren! schriftlich niedergelegt hat …

Abgesehen davon, dass Du hier mit der äußerst fragwürdigen (und falschen!) Jahreszählung der Watch Tower Bible and Tract Society rechnest, segeltest Du damit nur auf einem Mainstream … Du solltest jetzt eigentlich hinterfragen, ob diese Vorstellung/Behauptung überhaupt Hand und Fuß hätte - was sie nämlich nicht hat!

… anstatt selbst auf das Wort Gottes zu hören

Du meintest „Stimme“ Gottes!? Die „Stimme“ Gottes wurde als Handlungs-Richtschnur (wie bei Abraham & Co) bislang noch nicht freigegeben - als Bund angekündigt von Moses und bei den Propheten - für Christen beschränkte sich die „Stimme“ Gottes auf den Dekalog … und das mit einem „Heiligen Geist“ wäre so eine Sache: Priester der selben Kirchen segneten auf beiden Seiten Waffen für Kriege - es wäre nicht die Frage, welche der beiden Seiten dabei angeschmiert wurde!

Hallo,

Du zählst doch selber schon viele Argumente auf, die das „Christentum“ demaskieren.

Christ sein für mich heißt jedenfalls etwas ganz anderes.

Du meinst „wahre Religiösität, wahre Nächstenliebe, Ehrlichkeit“ - willst es aber unbedingt „Christlich“ nennen - Warum?
Weil nicht sein kann was nicht sein darf?

Vielen Christen ist das schon so ergangen. Und einige haben die „Wahrheit“ ins Christentum getragen indem sie mit christlichen Worten Dinge schrieben die eigentlich nicht christlich sind. Die ganzen christlichen Mystiker, wie z.B. Meister Eckhart. Oder der schon genannte Rudolf Steiner.
Da liest Du dann von Jesus, Christus, Gott, aber diese Worte sind bei ihnen nur Tarnung und beschreiben etwas ganz anderes.

In vielen Zeiten bestand die Notwendigkeit so zu agieren. Ansonsten wären die Autoren - heute unbekannt - der Inquisition zum Opfer gefallen.

Heute besteht diese Notwendigkeit nicht mehr.
Aber diese Denkblockaden betreff des Christentums sind im Laufe der Zeiten von der realen äußeren Bedrohung, nach innen in die Köpfe der „Christen“ gewandert …

… und schaffen es (unnötigerweise) heute bei vielen „Christen“ immer noch, innere Kämpfe und Schuldgefühle auszulösen - nur weil man ist wie man ist - und es eigentlich - nach christlicher Doktrin - nicht sein darf.

Grüße
K.

Wie gesagt, die Lösung für all dies ist doch ganz einfach:

Wir fangen endlich damit an, die Bibel noch stärker zu hinterfragen.
Aber ohne das Christentum über Bord zu werfen.

Nur weil ein Matthäus etwas geschrieben hat, heißt das ja noch lange nicht, dass Gott das wirklich so gesagt/gemeint hat.

Man muss immer bedenken: DER MENSCH, und nicht Gott, hat die Bibel niedergeschrieben.

Unsere Zivilisation hat sich weiterentwickelt, auch zum Guten. Wir hinterfragen Ideologien, die Frau hat sich emanzipiert, wir haben den Rassismus enttarnt, gesehen, wozu Antisemitismus führt usw…

Unser Geist ist weiter geworden. Würde heute jemand hergehen und die Bibel schreiben, würde sie wohl ganz anders lauten. Und ich bin mir sicher: in einigen Aspekten näher an der göttlichen Wahrheit als vor ein paar tausend Jahren!

Liebe Grüße

BABSI

Hallo.

Wir fangen endlich damit an, die Bibel noch stärker zu
hinterfragen.
Aber ohne das Christentum über Bord zu werfen.

Diese Idee erscheint mir etwas vermessen, da sie eben zum einen ignoriert, dass dieses schon lange getan wurde und wird und zum anderen ignorierst du hiermit auch alle entsprechenden Beiträge im Forum.

Nur weil ein Matthäus etwas geschrieben hat, heißt das ja noch
lange nicht, dass Gott das wirklich so gesagt/gemeint hat.

Man muss immer bedenken: DER MENSCH, und nicht Gott, hat die
Bibel niedergeschrieben.

Wenn man dieses denkt, dann muss man zum logischen Schluss kommen, dass man eben nichts weiss, nichts glauben kann und damit eben kein Christ mehr ist.

Oder woran willst du nun genau bemessen, was nun auf den Schreiber zurück geht und was nicht? Sicherlich, es gibt vieles was interpretiert werden muss und dieses kann sich mit der Zeit auch ändern, erweitern (siehe Beitrag von Iris).

Aber hier sind wir wieder am Punkt dass genau dieses geschieht. Besuche eine aktive Gemeine, einen Kirchentag und du wird genau dieses wiederfinden.

Unser Geist ist weiter geworden. Würde heute jemand hergehen
und die Bibel schreiben, würde sie wohl ganz anders lauten.
Und ich bin mir sicher: in einigen Aspekten näher an der
göttlichen Wahrheit als vor ein paar tausend Jahren!

So, bei welchen Aspekten würde deiner Meinung nach heute etwas anderes geschrieben werden? Mir erscheint die Botschaft nach wie vor auch den modernen Menschen sehr fordernd ja fast zu überfordern.

Aber vielleicht liegt auch genau daran das Problem?

Gruss,
Eli

äußerliche und innere Sichtweisen
Hallo mike-river,

Auslöser (Reformation - Spaltung) war Aushang der 95 Thesen am 31. Oktober 1517.

Die Übersetzung der Bibel passierte zu einer Zeit, als rein machtpolitisch die Spaltung schon längst von Seite der katholischen Kirche beschlossen war - nämlich im Herbst 1521

Dem gingen längst Prozesse voraus, die sich über Jahrhunderte hinzogen. Verbot der Bibellese, Vernichtung der ersten Bibeln in Landessprache, Verfolgung der Kartharer, Waldenser (Hussiten, Calvinisten). Sie bezogen sich auf ein Lehrverbot. Auf die gravierendste Spaltung durch den Islam reagierte die Kirche mit den Diskussionen zum Bilderverbot. In Moscheen gibt es, wie du weißt, keine Bilder.

Machtverhältnisse waren ein Teil der Spaltung
Der „Überhang“ hatte jedoch andere Gründe.

Ich will es mit einem Beispiel an der Erzählweise des AT deutlich machen: Wenn dort die Rede ist vom Opfern von Ziegen, lautet die bildliche Entsprechung ein blutiger Schlachttisch und tote Ziege. Die sprachliche Konstruktion der hebräischen Bibelsprache war jedoch: Loben der Stärken. Akustisch ist „Altar“, das für das Wort schlachten steht, gleich wie Lobpreis. Stärke hat das Wort „Ziege“. Kurzum - das Ergebnis einer Übersetzung ist „bescheuert“.

Die semitische Sprachgruppe definiert anders. Die große „Einheit“ der Begriffe und Weltanschauungen fand im Perserreich um 500 v.Chr. statt, und erneut unter dem „Pax Romanum“. Es war erforderlich, dass die Begriffe durch die lateinische und auch durch die griechische Sprache -definiert- wurden, jedoch stets bezogen auf die Dogmen der Kirche, das heißt – richtiges inneres Verständnis wird vorausgesetzt.

Wenn nun ein Denken mit „sola skriptura“ (nur die Schrift) also mit übersetzten Bibeln zum Zuge kommt, läuft alles aus dem Ruder. Man kann das übersetzen - bringt dadurch richtigen Zugang - aber bitte nicht die falschen Seiten nehmen! Zu sehen ist das an den unsinnigsten Debatten um „tote Ziegen“, das heißt zahllosen Religionsirrtümern und dergleichen mehr. Es muss eine andere Leseweise gezeigt werden und erinnert werden, was die Kirche seit jeher sagte!

Mykene

Gruß,
Michael