CO2 130 g/km

Hallo Allerseits,

die 130 g/km CO2, die derzeit durch Europa geistern, sind kein griffiger Wert, mit dem der Normalbürger etwas anfangen kann.
Ich habe mir das mal durchgerechnet und komme bei Benzin auf einen Wert von 5,4 bis 5,7 l/100km.
Bei Diesel komme ich wegen der höheren Dichte auf einen Wert von 4,7 bis 5,2 l/100km.

(Annahmen: vollständige Verbrennung, Benzin 0,78 kg/l, Diesel 0,85 bis 0,88 kg/l, Kohlenstoffanteil 80 bis 85 %)

Das sind recht knackige Werte, die heutzutage nur von Kleinwagen erfüllt werden.
Meine Fragen an euch:

1.) Habe ich hier richtig abgeschätzt, oder kennt ihr andere Werte?
2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?
3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

(Annahmen: vollständige Verbrennung, Benzin 0,78 kg/l, Diesel
0,85 bis 0,88 kg/l, Kohlenstoffanteil 80 bis 85 %)

Die Zahlen sehen so in Ordnung aus. Ich würde eher am unteren Ende des Kohlenstoffanteils ansetzen, also so bei 80-82%, aber das ist jetzt auch nur geschätzt. Mit 80% Kohlenstoffanteil komme ich auch auf 5,7 L pro 100 km, scheint also Du hast auch richtig gerechnet. Der einzige „Fehler“, den ich bei Dir entdecken kann ist das etwas altmodische Liter-Symbol (neumodisch ist L, nicht l). :smile:

2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?

Zunächst mal muss man ja sagen, dass es sich hier um einen Durchschnittswert handelt, der eingehalten werden soll. Das Wort Durchschnittswert lässt gleich wieder den Statistiker in mir mißtrauisch werden. Durchschnitt wovon? Sicherlich sind nicht alle Kraftfahrzeuge gemeint, LKWs und ähnliche würden die Erfüllung dieser Norm unmöglich machen. Also sind nur PKWs gemeint. Und jetzt kann man vergnüglich anfangen zu definieren, was ein PKW ist (Kleintransporter fallen da schon mal nicht drunter und mit ein wenig Lobbyismus-Öl sind schnell auch SUVs und ähnliche rausdefiniert).

3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Durchaus machbar, selbst ohne waghalsige Definitionen. Dann müssen die Konsumprolls halt mal mit einem mittelgroßen Wagen vorlieb nehmen. Kritik darf hier ruhig geäußert werden, die Limousinenfahrer und Prollautobesitzer sind schließlich gerade dabei das fortgesetzte Überleben der menschlichen Rasse zu verhindern…

Grüße,

Anwar

Hallo,

Das sind recht knackige Werte, die heutzutage nur von
Kleinwagen erfüllt werden.
Meine Fragen an euch:

2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?

Da gibt es verschiedenen Möglichkeiten

  • hochverdichtende (1:25) Benzinselbstzünder; Problem: NOx
  • intelligente Steuergeräte, die den Testzyklus für die offizielle
    Verbrauchsermittlung (Prüfstand) automatisch erkennen und den Motor
    genau dann auf supermager stellen; Problem: Nur der Gesetzestext
    wird erfüllt
  • bereits in den Schubladen der Hersteller vorhandene Techniken
    reichen aus um locker so sparsame Motoren zu bauen; Problem: höherer
    Fahrzeugpreis

3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Wenn alle PKW’s in Deutschland sofort stillgelegt würden, dann ergibt das eine CO2-Reduzierung von etwa 0,5% weltweit. Allerdings irgendwo muß auch angefangen werden. Da beim PKW-Verbrauch die Techniken da wären, ist der Wert erstmal i.O.
Ich für mich persönlich habe einen Loremo bestellt, der hoffentlich 2009 ausgeliefert wird (Verbrauch 1,5L/100km Diesel). In diesem Zusammenhang wäre ein CO2-Handel im PKW-bereich zu begrüßen. Dann müsste mir der Goldkettchentragenden Zuhälter mit seinem V8-Benz CO2-Rechte abkaufen. Einfacher würde sich das über eine CO2-Steuer regeln lassen. Wer einen Neuwagen mit über 130g/km kauft, muß pro Gramm darüber 1000€ Steuer zahlen. Das kommt in eine Topf und wird auf diejenigern verteilt, die einen Neuwagen mit weniger als 130g/km Verbrauch gekauft haben.

Gruß
Tilo
PS: Wesentlich mehr CO2 lässt sich sparen, wenn anstelle von Kernkraftwerken zuerst konventionelle Kraftwerke abgeschalten werden.

Hallo, Carlos,

1.) Habe ich hier richtig abgeschätzt, oder kennt ihr andere Werte?

Soweit ich das beurteilen kann ist das ok.

2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?

leichtere Fahrzeuge, kleinere Motoren, passender Reifendruck, weniger Schnickschnack (Fensterheber, Klimaanlage, elektr. Sitzverstellung etc.) langsamere und vor allem gleichmäßigere Fahrweise. Ich fahre einen Benziner mit 1,4L. Der gemittelte Verbrauch liegt bei knapp 5,9L - das schließt den täglichen Berufsverkehr und die Urlaubsreisen (mit drei Personen) ein, ich halte den Verbrauch von Anfang an nach.

3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Das ist machbar, Herr Nachbar! Muss Frau X. ihren verzogenen Sohn jeden Tag wirklich die 500Meter mit dem Landrover zur Schule fahren? Braucht Herr Y. wirklich einen 3L Wagen, um morgens allein im Auto im Stop und Go Verkehr die 3 km ins Büro zu fahren? Und muss Herr Z. tatsächlich sein 1,5 Tonnen Fahrzeug auf 180 kmh beschleunigen, nur um auf ein Stauende zufahren und dann herunterzubremsen, dass der Gummi quietscht?

Emmissionshandel für Fahrzeuge sollte tatsächlich eine Option sein. Fahrzeuge, die die (sowieso schon über der Selbstverpflichtung der Autoindustrie liegenden) Normen nicht erfüllen, müssen mit einer progressiven Abgabe belegt und unwirtschaftlich gemacht werden.

Gruß
Eckard

Deine Rechnung sollte grob überschlagen passen, wie ja die anderen schon ausgeführt haben.

2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?

Nun, dass es machbar ist, zeigen ja diverse andere Hersteller, wie Franzosen oder Japaner. Die liegen deutilch näher an den 130g und werden das wahrscheinlich bis dahin erfüllen.
Der Verbraucher spielt natürlich auch eine Rolle, denn er muss diese Autos ja auch kaufen. Mögliche Maßnahmen wären z.B. eine Besteuerung statt über Hubraum einfach über den CO2-Ausstoß. Dadurch erhalten CO2-sparsame Autos einen Vorteil am Markt und können sich durchsetzen.

3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Sinnvoll, irgendwo muss man ja mal anfangen. Die Technik steht zur Verfügung, andere Hersteller können es auch ohne Gewinneinbußen und die Autoindustrie hat sich ja selbst dazu verpflichtet, kann sich also ohnehin jetzt kaum beschweren. Im Endeffekt könnte das sogar die Wettbewerbsfähigkeit der dt. Autobauer stärken, denn wenn sie dort zu weit ins Hintertreffen geraten und das Verbraucherverhalten mehr Wert auf CO2-Ausstoß legt (v.a. auch z.B. in den USA) dann wäre ein überhöhter CO2-Ausstoß auch ein marktwirtschaftlicher Nachteil, was letztlich Arbeitsplätze kosten kann.

Hallo,

statt umrechnen
kannst Du auch die Liste der Fahrzeuge durchgehen, bei ww.dat.de sind im ‚Leitfaden CO2‘ alle aktuellen Fahrzeuge gelistet, mit CO2 und Verbrauch.

Weiterhin kann jeder sich ein Fahrzeug mit geringem CO2 Wert dort raussuchen und mal selbst ueberlegen, warum er es nicht sofort kauft, da gibts die verschiedensten Gruende. Bitte jeder bei sich ueberlegen, fuer den Nachbar ueberlegen ist irgendwie einfacher. :smile:

Gruss Helmut

Fahrzeugbezogene Abgabe ist Unfug

In diesem Zusammenhang wäre ein CO2-Handel im
PKW-bereich zu begrüßen. Dann müsste mir der
Goldkettchentragenden Zuhälter mit seinem V8-Benz CO2-Rechte
abkaufen. Einfacher würde sich das über eine CO2-Steuer regeln
lassen. Wer einen Neuwagen mit über 130g/km kauft, muß pro
Gramm darüber 1000€ Steuer zahlen. Das kommt in eine Topf und
wird auf diejenigern verteilt, die einen Neuwagen mit weniger
als 130g/km Verbrauch gekauft haben.

Es tut mir leid, aber fahrzeugbezogene CO2-Abgaben sind und bleiben Blödfug. Nicht die bloße Existenz eines Fahrzeuges erzeugt CO2, sondern dessen Benutzung - und zwar sowohl die Menge, als auch die Art der Benutzung.

Es gibt schon eine sehr CO2-proportionale Abgabe - nämlich die Mineralölsteuer. Und die ist gerecht - Leute, die viel fahren oder/und unwirtschaftlich fahren oder/und Fahrzeuge mit hohem Verbrauch fahren, bezahlen mehr (und zwar genausoviel, wie sie verbraucht und CO2 erzeugt haben).

Eine fahrzeigbezogene Strafabgabe reduziert den Verbrauch und somit auch die CO2-Erzeugung überhaupt nicht.

Ebenso wie eine Vignette dient sie nur zur Erhöhung des Steueraufkommens.

Sollte der Staat der Meinung sein, die CO2-Erzeugung mit Steuern zu belegen, wäre die Erhöhung der Mineralölsteuer der billigste und einfachste Weg. Zertifikate, CO2-Rechte und deren Handel und anders Unfug bringt nur Kosten und Aufwand, aber keine CO2-Reduzierung.

MfG

C.

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Hallo Carlos!

Das sind recht knackige Werte, die heutzutage nur von
Kleinwagen erfüllt werden.

Die CO2-Werte meinen nur die Flotte eines Herstellers und sind butterweiche Zugeständnisse, damit sich ja niemand anstrengen muß. Probleme gibt es nur mit schweren Boliden, die mit 200 km/h bewegt werden. Es gibt aber überhaupt kein Problem, wenn man Autos für etwas niedrigere Geschwindigkeiten und etwas leichter baut und als Antrieb eine Kombination aus Verbrennungs- und E-Motor verwendet, siehe z. B. Prius.

Meine Fragen an euch:

1.) Habe ich hier richtig abgeschätzt

Ja.

2.) Wie lässt sich diese Vorgabe einhalten?

Problemlos.

3.) Was haltet ihr von dieser Vorgabe?

Halbherzig. Es sei denn, man macht daraus anstelle einer Flottenangabe eine Obergrenze, die von jedem neu zugelassenen Pkw unter Vollast einzuhalten ist. Frist bis zur verbindlichen, europaweiten Einführung 5 Jahre, also 2012. Das sollte zum Aufwachen der Technologie-Schlafmützen unserer Autoindustrie reichen.

Gruß
Wolfgang

Zusatzfragen
Hallo zusammen

Ich kann leider überhaupt keine konstruktiven Antworten zu diesem Thema geben, finde aber die verschiedenen Antworten äusserst plausibel und interessant.
Ich fahre sehr wenig (vielleicht 600 Kilometer im Monat, muss dieses aber leider in einem relativ großen Fahrzeug tun (BMW 5er touring), da ich gewisse Transporte als Kundendienst zu erledigen haben kann.
Dies aber nur nebenbei; vielmehr würde mich interessieren, ob es nicht weiterhin ins Leere läuft, wenn die Leute, welche mit ihren Fahrzeugen den meisten Dreck verursachen (der Größe und Motorleistung wegen), also Manager, Politiker, Firmenbosse (bin irgendwie auch einer), eh jegliche Kosten, wo auch immer sie aufgeschlagen werden, von der Steuer absetzen können, oder, wie im Falle der Politiker, sowieso von den Bürgern bezahlt bekommen?
Mir ist schon klar, dass wir etwas unternehmen müssen, und dass wir mit kleineren, verbrauchsärmeren Fahrzeugen auf dem besten Weg wären; aber warum wird ständig der Ottonormalverbraucher mit Kosten gestraft, der nicht alle drei Jahre in der Lage ist, sich das modernste Fahrzeug zu kaufen, und für dieses und dessen Kosten komplett allein aufkommen muss, ohne jegliche Abwälzmöglichkeiten, welche den Verbesserungseffekt eh dahin schmelzen lassen.
Ich hoffe, das wich jetzt nicht zu sehr vom eigentlichen Thema ab.

Mit freundlichem Gruß
B.

Es gibt schon eine sehr CO2-proportionale Abgabe - nämlich die
Mineralölsteuer. Und die ist gerecht - Leute, die viel fahren
oder/und unwirtschaftlich fahren oder/und Fahrzeuge mit hohem
Verbrauch fahren, bezahlen mehr …

Hallo,
das Thema hatten wir doch vor ein paar Wochen in der Politik,
-die Mineraloelsteuer muss runter -
das Benzin muss billiger werden, sagte die bayrische Regierung, sonst fahren zuviele Leute nach Oesterreich tanken.

Also braucht es eine NEUE Steuer, der man nicht entfliehen kann, die an das Fahrzeug gebunden ist.
Und die neue Steuer muessen die kleinen selten bewegten Fahrzeuge richtig kraeftig mitbezahlen, sonst kommt nichts in die Kasse. Paar Euro CO2 Steuer und billigen Sprit, dann kann man kostenguenstig die groessen Spritfresser mit 50oooo km im Jahr fahren, denn dafuer werden sie gebraucht, wenn man die Fahrer fragt, im Polo kannst Du diese Strecken nicht leisten.

Ich meine, so schlimm wirds kommen.
Gruss Helmut

Danke für eure Antworten
Hallo Allerseits,

Ich habe mir natürlich auch meine Gedanken gemacht. Ein normaler Golf, Benziner mit kleinstem Motor, liegt deutlich über dem geplanten Mittel, nämlich 165 g/Km. Wenn man sich bei gegenwärtigen Fahrzeuge umsieht findet man eben nur Kleinwagen, die den Wert unterschreiten oder in dessen Nähe liegen. Und das ist auch nur mit den kleinsten Motorvarianten oder Diesel der Fall. Die rühmliche Ausnahme ist der Prius.

Die 130 g/Km sollen aber ein Durchschnitt sein.
Wenn ich mich auf einem normalen Firmenparkplatz umschaue, sind sparsame Kleinwagen die Minderheit. Es gibt massig Mittelklassewagen, Sportwagen, Vans, Karavane, SUVs und Limousinen. Da helfen keine technischen Innovationen, mit solchen Fahrzeugen ist es schwer oder unmöglich sich dem Zielwert anzunähern.

Welchen Sinn hat es, wenn ein Auto-Konzern 10 Modelle anbietet, die gemittelt die 130 g/Km erreichen und 90 % der Kunden beschränken sich auf die oberen 2 Modelle, weil ihnen der Rest zu popelig ist?
Das Hauptproblem sehe ich nicht in der Autoindustrie, vor allem der Deutschen, die Sparsamkeit nur sehr zögerlich anfasst.

Das Problem liegt in der Kundschaft, die keine sparsamen Fahrzeuge haben will. Wenn man sich die Werbung ansieht, dann geht es um Sportlichkeit, Kraft, Technik, Platz (viel Platz), Zuverlässigkeit und Design. Opel hat mit Umwelt (klar, je mehr Umwelt, desto besser) geworben. Nur für den Smart (ausgerechnet Der) wurde mal mit Sparsamkeit geworben.

Ich persönlich halte diesen angepeilten Mittelwert für einen richtigen Schritt. Aber bezweifle, dass er derzeit realisierbar ist, wegen der Widerstände von Autoindustrie und der autokaufenden Bevölkerung.

Gruß
Carlos

Hallo,

Es gibt schon eine sehr CO2-proportionale Abgabe - nämlich die
Mineralölsteuer. Und die ist gerecht

ganz gerecht ist sie nicht, denn dann müsste Diesel teurer sein als Benzin, weil die Verbrennung von Diesel volumenbezogen mehr CO2 erzeugt als die Verbrennung von Benzin. Hier wird die Mineralölsteuer als Instrument zur Förderung von Dieselfahrzeugen benutzt, da selbige einen höheren Wirkungsgrad haben.

Gruß, Niels

Hi

Dies aber nur nebenbei; vielmehr würde mich interessieren, ob
es nicht weiterhin ins Leere läuft, wenn die Leute, welche mit
ihren Fahrzeugen den meisten Dreck verursachen (der Größe und
Motorleistung wegen), also Manager, Politiker, Firmenbosse
(bin irgendwie auch einer), eh jegliche Kosten, wo auch immer
sie aufgeschlagen werden, von der Steuer absetzen können,

Nun das ist kein Argument, immerhin muß trotzdem erst das Geld
verdient werden, um es von der Steuer absetzen zu können.
Zu glauben das es Quasi gratis ist oder zumindest eine Belohnung ist,
wenn man etwas von der Steuer absetzten kann, ist eine Idee von
entweder Nichtselbstständigen oder von Selbstständigen ohne jedem
Verständnis von Ertrag.
Es ist doch logisch, daß jeglicher Aufwand den Gewinn verringert.
Unlogisch und für die Umwelt eine sinnlose Belastung ist dagegen, daß
in Österreich (in Deutschland ist glaub ich jedes Betriebsfahrzeug
vorsteuerabzugsberechtigt), nur Vans und LKWs
Vorsteuerabzugsberechtigt sind, daraus resultiert daß viele
Betriebsfahrzeuge einfach 2 Nummern zu groß angeschafft werden, weils
dadurch einfach billiger kommt(Anschaffung Verbrauch und Service),
obwohl es in vielen fällen nicht notwendig wäre, daß zb.:der Arzt,
Steuerberater, Rechtsanwalt etc. mit dem Van seine Auswärtstermine
wahrnimmt, resultiert daraus.

OL

Hallo

Nun das ist kein Argument, immerhin muß trotzdem erst das Geld
verdient werden, um es von der Steuer absetzen zu können.

Schon klar, wie bei einem „einfachen“ Arbeitnehmer, welcher die Möglichkeit nachher nicht hat.

Zu glauben das es Quasi gratis ist oder zumindest eine
Belohnung ist,
wenn man etwas von der Steuer absetzten kann, ist eine Idee
von
entweder Nichtselbstständigen oder von Selbstständigen ohne
jedem
Verständnis von Ertrag.

Vielen Dank, dass du mir so viel Verständnis für unser Geschäft zutraust.
Ich habe doch weder behauptet, dass es gratis, noch gemeint, dass es eine Belohnung sei.
Ich sprach lediglich davon, dass der Aufwand geringer fällt; fest steht doch wohl, dass mich als Selbstständigen schlussendlich beispielsweise ein 320er ML nicht mehr kostet (effektiv), als Ottonormalverbraucher sein Opel Vectra.

Es ist doch logisch, daß jeglicher Aufwand den Gewinn
verringert.

Ja, klar, aber meinen Gewinn halt weniger verringert, als den nicht Abzugsberichtigten.

Unlogisch und für die Umwelt eine sinnlose Belastung ist
dagegen, daß
in Österreich (in Deutschland ist glaub ich jedes
Betriebsfahrzeug
vorsteuerabzugsberechtigt), nur Vans und LKWs
Vorsteuerabzugsberechtigt sind, daraus resultiert daß viele
Betriebsfahrzeuge einfach 2 Nummern zu groß angeschafft
werden, weils
dadurch einfach billiger kommt(Anschaffung Verbrauch und
Service),
obwohl es in vielen fällen nicht notwendig wäre, daß zb.:der
Arzt,
Steuerberater, Rechtsanwalt etc. mit dem Van seine
Auswärtstermine
wahrnimmt, resultiert daraus.

Naja, dass der Arzt mit nem LKW ins Restaurant fährt sei mal dahingestellt, und ob der Van nun belastender ist, als die in Deutschland genutzte S-Klasse mag ich auch bezweifeln; vielmehr steht ja wohl in Deutschland mittlerweile wieder zur Diskussion, die LKW-Besteuerung für große Geländefahrzeuge wieder einzuführen.
Hoffentlich wird dann dieses mal auch daran gedacht, die Rückbank entfernen zu lassen, und den entsprechenden geschwindigkeitsaufkleber aufs Heck pappen zu lassen; mal sehen, wieviel BMW X5 oder Audi Q7 noch steuergünstig über die Autobahn fahren, wenn bei 100km/h die Drosselung greift.

Wären wir nur so vernünftig, die Größe unserer Fahrzeuge nach dem wirklichen Nutzen anzuschaffen, und auch nur bei Bedarf zu nutzen, würden manche Diskussionen gar nicht erst geschehen, oder wären zumindest einfacher; aber wie Eckard schon schrieb, solange die unnötige Kurzstrecke mit dem Landrover vonstatten gehen muss, oder ein Van unter dem Motto gekauft wird: „Vielleicht muss ich mal nen Kühlschrank transportieren.“, findet eh zu wenig in den Köpfen der Leute statt.

Gruß B.

Hallo Nochmal,

Ich habe mir natürlich auch meine Gedanken gemacht. Ein
normaler Golf, Benziner mit kleinstem Motor, liegt deutlich
über dem geplanten Mittel, nämlich 165 g/Km. Wenn man sich bei
gegenwärtigen Fahrzeuge umsieht findet man eben nur
Kleinwagen, die den Wert unterschreiten oder in dessen Nähe
liegen. Und das ist auch nur mit den kleinsten Motorvarianten
oder Diesel der Fall. Die rühmliche Ausnahme ist der Prius.

Da ich wegen meiner Tätigkeit alle möglichen verschiedenen PKW’s auch über weite Strecken fahre, habe ich den direkten praktischen Verbrauchsvergleich. Der Golf mit kleinstem 1,4er Motor ist mir dabei mit dem mit Abstand geringsten Verbrauch unter Dauervollgas aufgefallen (ca. 9,0 L/100km bei ca. 400km Autobahn fast 100% Vollgas). Bei sparsamer Fahrweise büßt er diesen Vorsprung wieder ein. Ich habe neulich einen Opel Zafira 1,8 (Benziner 140PS) über 200km mit meist etwa 130km/h gefahren. An der Tankstelle gingen danach 10,97 Liter rein. Das sind knapp 5,5 L/100km. BMW und Mercedes fahren auch mit größeren Maschinen relativ sparsam. Große Chrysler sind regelrechte Spritfresser, genauso wie Vans und Geländewagen.

Zum Prius muß ich sagen, dass der nur im Stadtverkehr Vorteile bringt. Bei ständigem Autobahnbetrieb bringt der nicht als höheres Gewicht.

Gruß
Tilo

Hallo,
Naja ich kanns halt bald nimmer hören, so quasi kosten beim
Selbstständigen sind eh wurscht, der kanns ja von der Steuer
absetzen.
Also nur ordentlich schröpfen wos geht:wink:
So gesehen wunderst mich halt schon, wenn ein auf dem Weg zum
Selbständigen das schreibt.

Also für viele, würde ein Kombi (zb.: Passat etc. mit 5,5l)
leicht ausreichen,
Aber glaub mir, es gibt bei uns genug Anwälte, Steuerberater usw. die
eine Van mit 8-10 Litern Verbrauch fahren (aus steuerlichen Gründen)
obwohl genaugenommen ein Audi A2 etc. oder von mir aus ein Kombi
leicht reichen würde.

Ol

Hallo,

das Benzin muss billiger werden, sagte die bayrische
Regierung, sonst fahren zuviele Leute nach Oesterreich tanken.

Eine rein nationale Regelung bringt sowieso nichts. Unser Wohlstand gründet in vielerlei Hinsicht maßgeblich auf Ausbeutung. Wir zahlen weder für Wasser und Strom, noch für Erdölprodukte einen angemessenen Preis, der die tatsächlichen Kosten auch nur näherungsweise zu tragen imstande wäre.

Die Argumentation der Politik greibt in letzter Konsequenz sowieso immer ins Leere, weil hier eine Pseudodebatte geführt wird. Es geht nict um den Umweltschutz und das Klima, sondern um unsere Abhängigkeit von Erdölprodukten.

Wollte man ernsthaft über die Umwelt reden, müßte man unseren Fleisch- und Reiskonsum im Besonderen und unsere intensive Landwirtschaft im Allgemeinen Diskutieren - als die Hauptverursacher der Klimaveränderung seit Beginn von Ackerbau und Viehzucht. Noch mehr wie der Kraftfahrverkehr ist das aber ein internationales Problem, was zudem auch noch sehr unangenehme ethische Fragen aufwirft. Wir werden’s nicht lösen können. Eine ehrliche Diskussion darüber ist politischer Selbstmord. Aber stattdessen mit Umweltbegründung über die deutsche KFZ- und Mineralöl-Besteuerung zu reden ist eben so dumm. Finde ich.

Ich meine, so schlimm wirds kommen.

Ich meine, es wird noch schlimmer. Weil wir nicht mal die eigentlichen Probleme benennen und stattdessen Lösungsansätze diskutieren für Probleme, die allenfalls zweit- oder drittrangig sind.

LG
Jochen

Amerika und China; Offtopic
Hallo

Solange die Amis und die Chinesen diesen Planeten auf die momentane Art und Weise in die Luft jagen, könnten wir das Autofahren auch aufgeben; der Verbesserungseffekt dürfte annähernd derselbe sein.

Gruß
B.

Hallo!

Solange die Amis und die Chinesen diesen Planeten auf die
momentane Art und Weise in die Luft jagen, könnten wir das
Autofahren auch aufgeben; der Verbesserungseffekt dürfte
annähernd derselbe sein.

Die EU ist der weltweit bedeutendste Wirtschaftsraum und in der EU wird sich nur etwas bewegen, wenn Deutschland mitspielt. Wenn sich die EU nicht verweigert, bei Kraftwerken, Individual- und Flugverkehr und bei den Hausheizungen wirksame Maßnahmen zur Verringerung von Energiebedarf und CO2-Ausstoß einleitet und auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen nutzt, gibt es Aussichten zur Überzeugung der Ignoranten.

Wenn wir uns auf den Standpunkt zurück ziehen, daß erstmal Chinesen und Amerikaner usw…, wird auch dieses Beispiel Schule machen und weltweit Stillstand beim Klimaschutz herrschen. Mitmacher bei der Untätigkeit zu finden, war noch nie ein Problem.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Servus,

Eine rein nationale Regelung bringt sowieso nichts.

Sicher? In Österreich gabs ein sehr gut funktionierendes System Rollende Landstraße, bis diesem bösen Schlag gegen den freien Warenverkehr (vermutlich hat ein Subalternbeamter die französische Übersetzung von „schienengebunden“ nicht verstanden) aus Brüssel Einhalt geboten wurde (vermutlich waren die Anwohner der Brennerautobahn zu friedlich, als sie bloß ab und zu harmlose Blockaden veranstalteten und nicht zu TNT griffen). Der Wirkungsgrad ist zwar problematisch, wenn man außer den Waren noch ganze Vierzigtonner auf die Güterwagen stellt, aber allemal noch um Längen besser als bei einem Transport Wägelchen für Wägelchen auf der Autobahn. Wie man da auf bessere Werte kommt, zeigen (im nationalen Alleingang!) die Italiener, die die Waren direkt in Güterwagen laden und diese auf den letzten Kilometern per Culemeyer auf der Straße rollen - ein System, das in D erfunden wurde und durch das börsenfähige D im Alleingang abgeschafft wurde. Und wie man noch weiter kommt, zeigen die Eidgenossen, die ihre NEAT-Projekte schlicht mit einer Abgabe auf Benzin und Diesel finanzieren.

Zum Denken braucht man kein Benzin, deucht mir. Und man muss auch nicht dringend auf die anderen warten. Sollten wir denn zuerst die Reste der Bahn stillegen, damit gleiche Ausgangsbedingungen wie in den USA herrschen, so dass endlich alle gemeinsam agieren können?

Schöne Grüße

MM