Corona-Finanzierung

Der Bundesfinanzminister möchte eventuell zur Finanzierung der Kosten der Coronakrise
die Einkommensteuer für zu versteuernde Einkommen über 200.000 € erhöhen.
Gibt es bessere Vorschläge, um unsere Nachkommen zu entlasten?
Ich bin dafür. Um aber die Unternehmer nicht zu treffen, die ihr Vermögen zugunsten der Allgemeinheit im Betrieb investiert haben, schlage ich vor, nur den „entnommenen Gewinn“ zu belasten. Eine solche Vergünstigung gab es schon einmal nach dem WK II, um Flüchtlingsbetriebe beim Neuaufbau der Wirtschaft zu unterstützen.

Ind ich dachte, er redet von Vermoegensteuer. Vermoegen ist kein Einkommen.

Unternehmer, die thesaurieren möchten, sollten sich eigentlich dafür eine GmbH zulegen, dann haben sie nur die lineare Steuerbelastung von ca. 30 %, weitere Besteuerung erst bei Ausschüttung. Die Unternehmer, die nicht in die Rechtsform der GmbH wollen oder können, haben dafür ersatzweise den § 34a EStG, der genau für diese Fälle gedacht ist.

So what?

PS: Ich finde die Steuererhöhungsphantasien der SPD auch daneben, denn die Besteuerung der Spitzeneinkommen ist überhaupt nicht geeignet, die Haushaltsprobleme zu lösen, sondern Neidgefühle bedienender Populismus. Um tatsächlich Geld hereinzuholen, muss man den mittleren Einkommen in die Tasche greifen, und ich wette, das wird über kurz oder lang auch passieren.

Die Unternehmer investieren ihr Geld nicht zugunsten der Allgemeinheit, sondern zugunsten der eigenen Brieftasche. Was sind denn das für Altruismus-Fantasien, die du da spinnst?

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Und, was spricht eigentlich gegen eine einmalige Vermögenssteuer für hohe Vermögen?

Was spricht denn gegen eine regelmäßige, wie es sie anderswo gibt? Wie es sie auch bei uns dereinst gegeben hat, bis sich die Politik hat kaufen lassen? Und die sogar von führenden Wirtschaftsprofessoren vorgeschlagen wird?

Rot-Rot-Grün fällt nichts besseres ein als immer neue Steuern zu einzuführen bzw. zu erhöhen. Deutschland gehört doch schon zu den Ländern mit den höchsten Steuern und Abgaben. Wie wärs mal mit Einsparungen bei sinnlosen Ausgaben?

Vorsichtshalber: Die Vermögenssteuer in anderen Ländern entspricht häufig dem, was wir für Wasser, Abwasser, Müllabfuhr sowie Grundabgaben bezahlen. Nur mal so und weil es in den letzten 20 Jahren hier schon so oft kam.

Eine Diskussion über so etwas scheitert schon daran, eine allgemein akzeptierte Definition von „Unternehmer“ zu finden. Ist es Bill Gates, dessen Vermögen aus Aktien von Microsoft besteht, die er beleiht, um seine Impfprogramme zu finanzieren? Ist es Robert Geiss, der sein Unternehmen verkauft hat, um anschließend Soap Star und Jet Set zu sein? Ist es Frau Klatten, die selber nicht mehr unternehmerisch tätig ist, aber über Beteiligungsgesellschaften Beteiligungen an vielen mittelständischen Unternehmen hält, die es zum Teil ohne sie gar nicht mehr geben würde? Ist der Unternehmer der Bäcker von nebenan oder der Typ, der Billigklamotten in Lohnfertigung in Bangladesch fertigen läßt?

Die Welt ist nicht einfach, sondern kompliziert, und die Unternehmer, die ich seit nun fast 22 Jahren relativ häufig kennenlerne, sind größtenteils Menschen, die auf dem Boden der Tatsachen geblieben sind, sich um ihre Mitarbeiter kümmern und sorgen, sie lieber für den nächsten Aufschwung halten, anstatt sie wegen einer Umsatzdelle zu entlassen, die ihnen lieber übertarifliches Gehalt zahlen, um sie an sich zu binden, die sie fortbilden und entwickeln und die eher eigenes, ausgeschüttetes Geld in das Unternehmen stecken, bevor es in schlechten Zeiten in Schwierigkeiten gerät.

Ja, es gibt sicherlich Arschlöcher, die Mitarbeiter ausbeuten, ausspionieren und entlassen, wenn sei einen Betriebsrat wollen. Aber die sind die Ausnahme. Die Regel ist der Unternehmer, dessen Vermögen zu einem Großteil im Unternehmen steckt und der die Interessen zwischen Unternehmer, Unternehmen und Mitarbeiter auszugleichen versucht.

Nicht zuletzt trägt die von mir beschriebene Sorte Unternehmer dazu bei, in seiner Stadt/in seinem Dorf das gesellschaftliche, kulturelle Leben aufrechtzuerhalten - sei es durch Spenden, durch Engagement oder Kontakte.

Ende des Monologs.

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Wir sind eher im mittleren Bereich, wenn man die Industriestaaten vergleicht. Aber das nur bei se wej

ist mir ziemlich egal, weil nicht im geringsten mit unserem Steuersystem vergleichbar. Nur mal so und weil es in den letzten 20 Jahren schon so oft vorkam.

Wenn Dir andere Länder egal sind, warum schreibst Du dann von „anderswo“?

Meinst Du damit Deinen Keller oder den Mars?

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Ja. Habe ich nicht behauptet.

Ja. Auch.

Stammtisch-Geschwätz!
Die Politik hat sich nicht kaufenlassen (vom wem?), sondern das Bundesverfassungsgericht hat das Vermögensteuergesetz für nicht verfassungsmäßig erklärt. Der Grund war u.a., dass die Grundstücke mit dem Einheitswert letztmals zum 01.01.1964 festgestellt worden waren.
Ich war damals dabei und es war ein Riesenaufwand. Man bräuchte auch heute tausende von Finanzbeamten, die sich erst einarbeiten müssten. Die Bewertung von Grundvermögen gehört nicht zur Ausbildung. Die Kosten der Ermittlung der steuerpflichtigen Vermögen würden einen Großteil des Ertrags aufzehren und Personal für lukrativere Aufgaben, wie z.B. Betriebsprüfung binden.

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Nach 520 geprüften Betrieben in 37 Jahren Aussendienst kann ich das bestätigen!
Fast alle wussten, dass das wertvollste Wirtschaftsgut in ihrem Unternehmen gut ausgebildete und zufriedene Arbeitnehmer sind, und handelten entsprechend.

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Derartige Brüllwitze gehören hier hin:
https://www.wer-weiss-was.de/c/freizeit-hobby/witze/204
Fang mal bei Gelegenheit an dich zu informieren:


https://www.abgeordnetenwatch.de/

Und anstatt diesen Punkt zu ändern musste man selbstverständlich das ganze Gesetz komplett abschaffen.

Die übrigen Steuern selbstverständlich nicht. Die kommen ganz automatisch, da muss man nur noch abnicken.

Und dazulernen ist einem Beamten natürlich völlig unmöglich.

Ja nee, is klar.

Frag einfach mal Wikipedia zur Vermögensteuer, und bitte nicht Deine tanzenden Freunde.
Das Vermögensteuergesetz besteht bis heute und wurde von der Politik bis heute nicht abgeschafft. Allerdings wird es seit 1997 nicht mehr angewendet.
Als junger Beamter habe ich 5 Jahre Grundstücke aller Art bewertet und tatsächlich dazugelernt. Das muss heute jeder Beamte, denn die Gesetze, insbesondere die Steuer-gesetze ändern sich leider ständig. Und auch als langjähriger Betriebsprüfer musste ich mich ständig in neue Branchen einarbeiten, und das nicht in meiner Dienstzeit.
PS: Bei der Themafrage ging es aber gar nicht um die Vermögensteuer.

Bin ich falsch informiert? Nach §23 KStG beträgt der Steuersatz bei der GmbH 15%?
Quelle: [www.gesetze-im-internet.de/kstg_1977/_23.html]

Nach meiner Erfahrung waren viele kleinere und mittlere Unternehmer, denen vom Steuerberater die Gründung einer GmbH empfohlen wurde, mit der Bürokratie (GmbHG, HGB, etc) total überfordert. Beispiel: Ein Baggerunternehmer war plötzlich Geschäftsführer einer GmbH mit allen sich daraus ergebenden Pflichten.

Der § 34a EStG ist sehr kompliziert in der Anwendung und wird in der Praxis kaum genutzt. Der Steuersatz beträgt zunächst 25%, also mehr als der Basissatz der ESt. Und später erfolgt dann eine Nachversteuerung. Vorteil ist, das zunächst eine höhere Liquidität bleibt. Steuern spart man am Ende aber eher nicht.

Mich würde in diesem Forum aber interessieren, was andere darüber denken.

Und außerhalb von Monheim/Rhein, Leverkusen, Lützen und derlei Steueroasen kommt noch etwa die gleiche Portion an GewSt dazu, so dass sich das gesamte Paket ziemlich gut mit dreißig Prozent schätzen lässt. Etwas mehr noch in Dierfeld, einer Gemeinde mit zehn Einwohnern und einem GewSt-Hebesatz von 900 - aber das gehört woanderst hin.

Schöne Grüße

MM

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GewSt zahlen aber auch die gewerblich tätigen nichtjuristischen Personen. Wo liegt der Vorteil für die GmbH?