Corona Impfung - längerer Abstand zwischen 1. und 2. Impfung

Hallo zusammen,

mein Opa hat seine 1. Corona Impfung erhalten und wird seine 2. Impfung drei Tage nach dem empfohlenen Abstand von 6 Wochen erhalten (Biontech Comirnaty).

Da ich davon ausgegangen bin, dass es vielleicht ein Versehen bei der Terminvergabe gegeben haben könnte, fragte ich heute bei der Arztpraxis nach. Grund: Alle Geimpften in unserem Bekanntenkreis haben den Termin für die Zweitimpfung exakt nach 6 Wochen erhalten und ich ging davon aus, dass es vermutlich damit zusammenhängt, dass die Praxis dann ganz sicher weiß, dass sie auch wirklich mit diesem Impfstoff ausgestattet sein würde.

Diese Antworten erhielt ich von der Praxis:

  • Es handelt sich um kein Versehen. Alle, die mit ihm zum ersten Mal geimpft wurden, haben ihren 2. Termin am selben Tag wie mein Opa, also nach 6 Wochen + 3 Tagen.
  • Auf meine Nachfrage, ob das auch nichts ausmacht, sagte man mir: „Es geht bei uns nicht vorher“.

Mich würden zwei Fragen interessieren:

  • Gibt es jemandem, bei dem das auch so war? Ich kenne nämlich niemanden.
  • Falls es Personen aus dem Fach gibt: Wird das eigentlich tatsächlich so zwischen Praxis und Impfstoffversorger geplant wie ich mir das vorstelle: Patient wird an Tag X geimpft und es wird dann automatisch die 2. Impfdosis vom selbem Impfstoff nach 6 Wochen geordert, damit auch sichergestellt werden kann, dass der Impfstoff vorrätig ist. Oder stelle ich mir das so einfach vor und es ist ganz anders? Da mein Opa seine Erstimpfung an einem Freitag erhalten hat und seine Zweitimpfung nun an einem Montag (sozusagen die Woche darauf) erhalten würde, wäre das ganz interessant zu wissen.

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!

Die Wirksamkeit bzw. Zulässigkeit der 2. Impfung auch nach der ursprünglich in der zulassung genannten Frist ist doch mehrfach bestätigt worden.
das ist unbedenklich.

Übrigens, bisher lief es m.E. nach so ab, dass die Dosis für die 2. Dosis bereits lagerte und zurückgehalten wurden. Eine Abweichung ist längst im Gespräch, weil es unsinnig ist sie zurückzuhalten aus Angst oder Vorsorge in ca. 6 Wochen käme die Lieferung nicht rechtzeitig.
Es soll alles an Vorrat (weitgehend)verimpft werden, der Nachschub ist ja gesichert und kommt zuverlässig.

Mach Dir keinen Kopf, ob 6 Wochen,oder paar Tage später ist unwichtig für die Wirksamkeit.

mfG
duck313

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Das wahrscheinlich nicht aber der Eintritt der Wirksamkeit verschiebt sich dadurch um weitere 3 Tage.
Betrachte ich als Missmanagment der Praxis wenn die nicht dazu in der Lage ist an einem halben Tag vor dem Wo.-ende die impferei mit durchzuziehen.
ramses90

Na siehste - drum geht der kluge Mann am besten gleich zum Impfverzögerungsperipherikum: Da läuft das Mänitschment wie eine Nähmaschine, da werden zwischen dem ersten Termin im Februar 2022 und dem zweiten im März 2022 präzise sechs Wochen eingehalten und kein Tag ist verschenkt!

Viel Vergnügen beim Warten wünscht

MM

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Vielen Dank für Deine Erläuterungen.

Noch eine kurze Frage zu:

Meinst Du, dass der Impfabstand bei Comirnaty von ursprünglich 3 bis 6 Wochen jetzt auf 6 Wochen ausgedehnt wurde? Nach dieser Aktualisierung ist es vermutlich anzunehmen, dass sich die Frist in Zukunft noch mal verlängern könnte. Aber derzeit geht man ja offiziell immer noch von 6 Wochen aus.

Ich habe leider keine Quellen dazu gefunden, ob auch regelmäßig später als 6 Wochen geimpft wird bzw. ob bestätigt wurde, dass das kein Problem ist. Aus meinem Bekanntenumfeld wurden alle im 6 Wochen-Abstand bzw. 12 Wochen-Abstand (bei AstraZeneca) geimpft.

Ich habe dazu nur folgendes gefunden:

Die Gabe der 2. Impfstoffdosis soll für die mRNA-Impfstoffe nach 6 Wochen und für den
AstraZeneca-Impfstoff nach 12 Wochen erfolgen, da dadurch sowohl eine sehr gute
individuelle Schutzwirkung als auch ein größerer Effekt der Impfung auf Bevölkerungsebene
zu erzielen ist. Sollte der empfohlene maximale Abstand zwischen der 1. und 2.
Impfstoffdosis überschritten worden sein, kann die Impfserie dennoch fortgesetzt werden und muss nicht neu begonnen werden. Quelle: STIKO-Empfehlung vom 1.4.21

Dass die Impfserie nach Überschreiten der 6 Wochen fortgesetzt werden kann, interpretiere ich nicht so, dass die Schutzwirkung dieselbe bleibt, denn darauf wird hier (vielleicht bewusst) nicht eingegangen. Vermutlich weil man es nicht weiß, da die Wirksamkeitsanalysen derzeit von 42 Tagen ausgehen:

Die Wirksamkeitsanalysen umfassten Teilnehmer, die ihre zweite Impfung innerhalb von 19 bis 42 Tagen nach ihrer ersten Impfung erhielten. Quelle: EMA-Produktinformation (S. 8)

Zwar sei eine Obergrenze für den zeitlichen Abstand zwischen den Dosen nicht explizit definiert, der Nachweis der Wirksamkeit basiere aber auf einer Studie, bei der die Verabreichung der Dosen im Abstand von 19 bis 42 Tagen erfolgte, teilte die EMA der Nachrichtenagentur dpa mit. Quelle: EMA zur Verschiebung der 2. Impfdosis

Salü,

genau solche Patienten wie Dich brauchen die Arztpraxen, die seit über einem Jahr auf rund 120 Prozent ihrer Kapazität laufen, ganz dringend. Mit dem von Dir veranstalteten nutzlosen Gequackel ist bereits wieder eine Menge Arbeitszeit verloren gegangen.

Stell Dich doch einfach mal an den Ausgang von so einem Impfzentrum: Da siehst Du doch, wie die Leute reihenweise beim Rausgehen explodieren, wenn sie ihre zweite Dosis nicht zur gleichen Uhrzeit wie die erste erhalten haben. Demnächst muss man sie schon auf Dosen füllen, weil die Kühlhäuser nicht ausreichen.

Wenn Du Dich nur einen Moment lang damit beschäftigt hättest, wie die verschiedenen Vakzine wirken, wäre Dir diese Frage nicht im Traum eingefallen.

Schöne Grüße

MM

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Ich glaube, da fehlen ein paar ganz grundsätzliche Informationen. Mit der Entwicklung der Impfstoffe wurde Anfang letzten Jahres begonnen. Früher ging aus offensichtlichen Gründen nicht. Das, was man so über das Immunsystem weiß, hat bei den meisten Herstellern dazu geführt, daß man die Impfung auf zwei Dosen ausgelegt hat.

Infovideo:
hotvickkrishna (@hotvickkrishna) TikTok | Watch hotvickkrishna’s Newest TikTok Videos

U.a. bei Biontech führten die Erkenntnisse dazu, daß man sich auf einen Abstand von sechs Wochen (42 Tage) festgelegt hat. Man hätte natürlich auch umfangreiche Studien durchführen können, ob 39 oder 45 Tage besser sind, aber erstens wären die Impfstoffe bis heute noch nicht zugelassen und zweitens reagieren Immunsysteme so unterschiedlich auf Impfungen, daß man am Ende sowieso nie auf eine absolut richtige Zahl von Tagen gekommen wäre. Also bleibt man einfach für alle bei den sechs Wochen und je nachdem, wie die Verfügbarkeit des Impfstoffs und die Praxis geöffnet ist oder Termine frei sind, sind es halt exakt sechs Wochen oder mal ein paar Tage mehr oder weniger. Völlig egal.

Daß die anderen Leute, die Du kennst, ihre Impfung nach exakt sechs Wochen bekommen haben, dürfte daran liegen, daß die zu einem Großteil im Impfzentrum waren und dort werden die Termine sogar fast auf die Minute für sechs Wochen nach der ersten Dosis geplant. Das liegt aber einfach daran, daß die dort eine ganz andere Logistik haben.

Gruß
C.

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Zumal für die Erstimpfung offensichtlich Zeit an einem Freitag war … Ein bisschen seltsam ist es schon.

Dafür gibt es doch hundert denkbare und gute Gründe. Vielleicht sind nach der ersten Impfung zig Leute im örtlichen KH mit Kopfschmerzen aufgelaufen, weil sie in der Praxis am Tag nach der Impfung niemanden erreichen konnten und Angst vor einer Thrombose hatten. Vielleicht kam die erste Lieferung an einem Donnerstag oder Freitag und inzwischen wird montags geliefert. Vielleicht hat sich bei der ersten Impfung ein Mitarbeiter breitschlagen lassen, ausnahmsweise freitags zu arbeiten, sich aber nun - nachdem auch Biontech in einem normalen Impfstoffkühlschrank aufbewahrt werden kann - erbeten, wieder nur an seinen normalen Tagen zu arbeiten.

Am Ende ist es doch völlig egal.

Gruß
C.

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Danke C_Punkt für Deine Antwort.

Du schreibst ja selbst:

Es gibt auch einen Grund, warum das so festgelegt wurde: Es gibt derzeit anscheinend noch keine verlässlichen Studien über die Wirksamkeit bei einer Impfung nach 42 Tagen. Klar, kann man da jetzt argumentieren, dass drei Tage ja nichts ausmachen, aber sicher weiß man es nicht. Und da es generell sehr schnell ging mit der Zulassung und man vieles noch nicht weiß, ist es m. E. schwierig, dass man - wenn man denn schon Erkenntnisse hat und sich diese in den Empfehlungen der Impfkommission bzw. in den Anwendungshinweisen des Impfherstellers wiederfinden - diese nicht umsetzt.

Daher ist die Antwort der Arzthelferin, dass sie nicht weiß, ob die Wirkung bei einer späteren Zweitimpfung nachlässt, durchaus richtig. Keiner weiß das. Hierzu vielleicht auch ganz interessant:

Jetzt zu mutmaßen, dass man das bei Impfstoffen generell nicht weiß und deswegen zu argumentieren

kann man natürlich machen, aber angesichts der Tatsache, dass wir seit 2 Jahren mit dem Virus kämpfen und jetzt eigentlich jedes noch zusätzliche Risiko vermieden werden sollte, dass etwas schiefgeht, denke ich, ist das nicht besonders sinnvoll.

Darum ging es in meiner ersten Frage allerdings gar nicht. Mich hat nur interessiert, ob das eine gängige Praxis ist, dass es bei der Corona-Impfung so gehandhabt wird, da ich niemanden kenne, bei dem das so war.

Das waren alles Personen, die in unterschiedlichen Arztpraxen geimpft wurden.

Bei allen Praxen war es so, dass sie erst einen Impfstoff hatten, nun aber mehrere haben und nicht jeder Impfstoff jede Woche verfügbar war, daher meine zweite Frage.

Doch, die gibt es zu Hauf. Es gab Zulassungsverfahren, für die die Wirksamkeit nachgewiesen wurde. Im Falle von Biontech wurde der Antrag für einen Abstand von 42 Jahren gestellt und genehmigt. Das heißt aber nicht, daß die Zweitimpfung nach 45 oder 39 Tagen ein Problem ist. Es wurde schlichtweg nicht mit diesen Abständen untersucht. Hätte man machen können, aber dann wäre der Impfstoff in drei Jahren noch nicht zugelassen.

Was ist los? Zwei Jahre?

Verstehe ich nicht so ganz. Mir sind keine weiteren Zulassungsverfahren bekannt außer der, die Du im nächsten Satz erwähnst:

Wurde für einen gewissen Zeitraum gestellt und für diesen Zeitraum genehmigt (zugelassen), da bin ich ganz bei Dir. Falls Du Quellen zu anderen Studien hast, die längere Impfabstände untersucht haben, würde ich mich über einen Link sehr freuen. Da ich befürchte, dass wir sonst aneinander vorbeireden.

Es heißt ja bis 42 Tage. Bei allem, was drüber ist, gibt es Experten, die sich für eine Verlängerung des Impfabstands aussprechen, aber auch welche die sich dagegen aussprechen (siehe meine Quellen oben). So ganz nach „kein Problem“ klingt das für mich leider nicht, sondern eher nach Unsicherheit. Die Wahrscheinlich könnte hoch sein , aber verlässlich wissen, tut es, so wie es aussieht noch niemand.

Habe das „fast“ vergessen.

Was ist los? 42 Jahre? :wink: Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.

Es ist sehr lieb von Dir, dass Du Dein Wissen hier teilst (wie gesagt: Gerne mit Quellen, dann wird vieles vielleicht klarer), aber es ist schade, dass das in eine ganz andere Richtung geht als meine Fragen eigentlich abgezielt haben. Ich hätte mir vielleicht das Intro vor „Mich würden zwei Fragen interessieren“ verkneifen sollen.

Anompfirsich hättest Du Dir auch die zwei Fragen verkneifen können.

Von den knapp 70 Prozent der deutschen Bevölkerung, die noch keine erste Impfung erhalten haben, warten mindestens 3/4 sehnlich darauf, irgendwann vielleicht doch auch geimpft zu werden. Mitten in dieses aufreibende Warten hinein patscht dann der deutsche Meister der hübschen Ankündigungen Jens der Abwaschbare und droht ihnen an, dass sie mit dem Kassenpatienten-Impfstoff von AstraZeneca künftig im Abstand von vier Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung versorgt werden - zwar ist bekannt, dass darunter die Wirksamkeit signifikant leidet, aber „lebenspraktisch“ ist es wichtiger, dass man zu den Sommerferien vielleicht doch ein paar Wählerstimmen weniger verliert - pfui Spinne!

Wenn Du jetzt ausführlich darüber quengeln willst, dass Dein Opa die Zweitimpfung sechs Wochen und drei Tage nach der ersten (und damit mit potenziell besserer Wirkung) erhalten hat, lass Dir gesagt sein: Zehntausende andere wären gottfroh, sie hätten seine Impfungen bekommen.

Und Tschüs -

MM

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Na klar. Dezember 2019 bis heute… Fast zwei Jahre, paßt schon.

Ja, ich denke, wir sind dann so weit auch durch. Mach Du mal mit Deinem Protest schön weiter und laß Dich nicht durch Informationen verwirren.

Ich respektiere Deine Meinung.

Darum ging es mir nicht.
Was stimmt ist, dass die Wirksamkeit hier zum Thema wurde und ich nachgefragt habe, woher die Informationen kommen. Wenn mein Interesse nach einer Quelle zum Nachlesen von Dir als „Quengeln“ ankommt, dann respektiere ich auch das. Hier eine Debatte über die deutsche Impfstrategie anzustoßen, lag mir fern. Aber ich kann nachvollziehen, dass die Gemüter hochkochen, wenn es um das Thema Impfen geht.

Danke Dir trotzdem für Deinen Kommentar auch wenn meine Fragen bei Dir nicht so gut angekommen sind.

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Ich hätte mich wirklich sehr über Informationen zum Nachlesen gefreut, aber danke Dir trotzdem, dass Du mir geantwortet hast.

Mich verwirrt das aktuell auch alles etwas… habe vor einigen Tagen meine Erstimpfung mit Comirnaty erhalten (gehöre zur Gruppe der Vorerkrankten), aber gar keinen Termin zur Zweitimpfung bekommen… Impfung erfolgte beim Hausarzt, auf Nachfrage (bezgl. Folgetermin) direkt nach dem Termin hieß es, man würde sich bei mir melden. Den ersten Termin habe ich als „Lückenfüller“ erhalten – jemand hat abgesagt, ich musste dann nach einem Anruf bei mir relativ zeitnah in die Praxis. Natürlich frage ich mich auch, warum der zweite Termin noch gar nicht feststeht - muss doch geplant sein (selbst wenn ihn der wahrgenommen hätte, für den er eigentlich bestimmt war)… habe mit einigen Geimpften gesprochen und jeder hat seinen zweiten Termin gleich mitbekommen (nach 5 - 6 Wochen). Ein paar Tage Plus/Minus machen da sicher nicht viel aus, aber so ganz ohne Termin bin ich doch etwas irritiert…

Hallo,
dass du irritiert bist, das glaube ich dir gerne, wäre ich an deiner Stelle wahrscheinlich auch, aber diese Verwirrung, eher zum Thema „Logistik“ gehörend, kann dir hier wahrscheinlich niemand nehmen, das geht nur durch deinen Arzt selbst.
Gruss
Czauderna

Servus,

was hat denn die Assistentin des Arztes gesagt, als Du sie jetzt am Freitag nach dem Termin für die zweite Impfung gefragt hast?

Schöne Grüße

MM

Das stimmt wohl… :wink: Hatte heute nochmal beim Arzt nachgefragt - nun hieß es, es sei niemand abgesprungen, ich hätte die freigegebene 7. Dosis erhalten! Das ist ja mehr oder weniger aus der Reihe und daher wäre der Folgetermin nur kurzfristig verfügbar. Wobei ich mich natürlich frage, woher der Arzt wissen soll, ob in der 6. Woche auch wieder eine Dosis übrig bleibt (die normalen sind ja alle verplant)…