Corona-Werte steil nach unten- woran liegt es?

Das Impfzentrum, in dem ich war, wird in der Hauptsache von der Bundeswehr betrieben.
Der Arztstempel in meinem Impfpass besagt „Oberstabsarzt“. :stethoscope: :gun:

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Hallo,
ja, was denn jetzt ? - selbst die Bundeswehr ist dabei (siehe Beitrag oben)
Wenn es kein Krieg/Kampf ist, was ist es dann ?
Gruss
Czauderna

Alles was zur Impfung führt ist gut.
Mir gefiel das Spontane an der Sache, interessant auch, dass die Leute lieber 3 Stunden Schlange stehen, als sich einen Termin zu holen.
Ich kann´s verstehen, auch ich binde mich nie gerne und mache fast keine Termine mehr und kenne fast nur noch solche Leute. Es klappt dann doch alles immer irgendwie.
Darum glaube ich, dass so ein Spontanfenster viele Leute abholt, wo sie eben sind, und man damit einige- gerade jüngere- Menschen erreichen und impfen könnte, die das sonst immer wieder vor sich her schieben würden.

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Ja, jetzt. Jetzt helfen seit einiger Zeit auch Saisonalität, Impfungen und endlich dann auch Schnelltests, die Inzidenzen runter zu bekommen.
Mit diesen Schnelltests hat Österreich uns, als beide Länder noch mitten in der Welle waren aber vorgemacht, wie man viel öffnen kann, auch mitten in der Welle.
Es geht mir hier auch immer wieder darum, dass die Sekundärschäden durch lockdowns Beachtung finden müssen.
Als Lauterbach noch zum A- Weg noch nörgelte, dass das für uns kein Weg sei, haben die es einfach gewagt und es hat funktioniert. Als hier noch alles zu war war ich in A schon mehrfach im Restaurant gewesen und in viele glückliche Gesichter geguckt. Als im Winter hier alles brach lag, bin ich happy in A Ski fahren gegangen und dort hat sich kaum jemand angesteckt, alle waren froh über diese und andere Möglichkeiten.

Ich weiß, was er gesagt hat. Das war aber keine Diskussion über Viren im allgemeinen, sondern es ging darum, wie es im Herbst weitergehen soll. Daß wir mit dem Virus und allen Viren leben müssen, ist eine Binsenweisheit. Die Frage war von Anfang an nur wie. Im Augenblick tut das Duo Laschet und Gebauer genau nichts dafür, daß die Schulen im Herbst zur großen Durchseuchung der Kinder führen. Für den Landtag wurde die nächste Fuhre Luftfilter angeschafft, für die Schulen gibt es nichts - gar nichts. Vielleicht sogar nicht einmal mehr eine Maskenpflicht.

Weil beide Aussagen für die Tonne sind.

Die Schlußfolgerung wäre, daß wir uns jetzt auf den Herbst vorbereiten und das tun, was die Politik hätte im Frühsommer 2020 hätte angehen können: Schulen zu sichereren Räumen zu machen, anstatt dort die longcovid-Generation heranzuziehen. Man hätte Luftfilter ausschreiben können, räumliche Veränderungen vornehmen und Unterrichts-/Prüfungskonzepte entwickeln können, die eine Fortführung von Unterricht ohne Qualitätverlust auch in der Distanz ermöglichen.

In Laschet-Land ist exakt nichts passiert.

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Hallo,
und da sage einer, es ginge immer nur abwärts - es geht wieder aufwärts :sunglasses: - jetzt sind schon wieder 10 Staaten in Europa, die weniger Infektionen haben - https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1180169/umfrage/laender-mit-den-meisten-coronainfektionen-in-der-letzten-woche-in-europa/#professional
Getreu dem Motto - „wer weiss was“ - wer weiss, wo das noch (wieder) hinführen wird?
Gruss
Czauderna

Hallöchen,

ja, das zeichnete sich schon seit zwei Wochen deutlich ab:

Und Delta spielt da erst seit einer Woche in substantiellem Maße mit - wenn überhaupt. Die Daten laufen ja - iin Bezug auf den Zeitpunkt der Infektion - sehr verzögert ein. Die Entwicklung darf man auch vor dem Hintergrund betrachten, daß wir gerade Sommer haben und ein Teil der Bundesländer schon in den Sommerferien ist (d.h. Schulen zu, Vereine zu, Musikschulen zu, weniger Kontakte im ÖPNV und an den Arbeitsplätzen). Das verheißt nichts gutes für den Herbst. Wie ich schon schrieb: es ist das gleiche Spiel wie letztes Jahr, nur daß es diesmal nicht um die gesamte Bevölkerung geht, sondern um die, die noch nicht geimpft sind und das sind eben zu einem großen Teil die Kinder, die jeden Tag stundenlang eng ohne nennenswerte Schutzmaßnahmen zusammensitzen.

Immerhin fordert das RKI nun endlich die Berücksichtigung der Inzidenzen in den verschiedenen Altersgruppen:
„Sofern die Inzidenz als Maßstab genutzt wird, muss sie altersspezifisch und in Zusammenschau mit den nachfolgend genannten Indikatoren berücksichtigt werden.“
RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Ergänzung und aktuelle Einordnung der RKI-Empfehlungen „Präventionsmaßnahmen in Schulen während der COVID-19 Pandemie“ aus Oktober 2020

Schrieb ich ja auch schon vor Monaten, daß das Konzept der Inzidenz in der Gesamtbevölkerung (was ja die ist, die nach Infektionsschutzgesetz über die Art/den Grad der Maßnahmen entscheidet) jetzt nicht mehr funktioniert, da die Risikogruppen weitgehend durchgeimpft sind. Da hilft es natürlich sehr, daß die Gesundheitsministerin von Niedersachsen davon schwafelt, daß man im Herbst vielleicht nicht mehr eine Inzidenz von 35 zur Lagebeurteilung heranziehen sollte, sondern vielleicht 1000.

Gruß
C.

Um das mal alles herunter zu brechen auf die wesentliche Entscheidung:
Durchseuchung der Kinder oder Impfung der Kinder.
(Nachdem effektive Maßnahmen nicht getroffen wurden und werden, um die junge Generation zu schützen, fällt das weg.)
Das ist es doch, was jetzt zur Diskussion steht, alles andere ist bekannt oder irrelevant.

Zur Durchseuchung wäre noch zu bedenken, dass sich auch so weitere Varianten bilden können in einer überwiegend geimpften Gesamtbevölkerung.

Dritte Möglichkeit: Vermeidung der Durchseuchung der Kinder, so lange keine Impfung möglich ist.

Wobei einem klar sein sollte, daß hinter solchen Entwicklungen eben nicht nur die Kinder stehen:

Und ja, die liegen alle bei den Impfungen in unserer Größenordnung:

Aber natürlich können wir wieder darauf hoffen, daß es bei uns schon nicht so schlimm wird. Hat ja auch bisher immer gut geklappt.

Warum eigentlich?
Die Zahlen aus dem (bei den Ü16) weitgehend durchgeimpften Israel zeigen doch, dass Geimpfte in diesem ‚Spiel‘ gut dabei sind.

Du magst das anders sehen, für die meisten Menschen ist die entscheidende Frage nicht, ob die Impfung sie vor Symptomen schützt, sondern ob die Impfung gegen schwere Verläufe schützt und das tut sie weiterhin. Daher ist die Ausgangslage aktuell schon anders als im letzten Jahr.

Bleiben wir realistisch:
Das wird nicht gespielt.
Sehen wir doch, leider.
Aber wie sollte das auch weiter gehen, wenn es für einen Winter gelänge?
Ohne Impfung bekommt es wirklich (fast) jede*r , früher oder später.

Nein, das sehe ich nicht anders, sondern genau so.
Aber diese Hinweise aus Israel zeigen doch, dass die Dichotomie Geimpfte/Ungeimpfte ziemlich ins Leere geht. Oder nicht?

Letzteres. Im letzten Jahr war die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufes für viel mehr Menschen viel höher. Das sieht heute für die Geimpften ganz anders aus. Das ist der Unterschied.

Woran liegt eigentlich der Anstieg Deiner Ansicht nach, nachdem der Rückgang im Frühjahr Deiner Ansicht nach „ganz klar“ an der Saisonalität lag und Delta bei uns erst seit etwa einer Woche eine ernsthafte Rolle spielt?

Richtig.

Und obwohl immer mehr Impfstoff kommt, impfen wir immer langsamer.

Das würde vermutlich reichen, um den allermeisten, die wollen, eine Impfung zu ermöglichen. Die Zulassung für U12 wird kommen. Vermutlich im Winter werden wir alle >2 Jahre impfen können. Die Frage ist also, ob wir als Gesellschaft stabil genug sind, die Zahlen bis dahin unten zu halten.

Die Antwort lautet: im Augenblick sieht es nicht so aus. Vielleicht ändert sich aber auch die gesellschaftliche Einschätzung noch und dann vielleicht sogar die politische. Manchmal sind Wahlen ja auch für etwas gut.

Zustimmung.
Aber du sagst ja selbst, dass es um Wahrscheinlichkeiten und Prozentsätze geht (wie eigentlich immer schon, denn da gings halt ums Alter und andere Risikofaktoren und nun halt auch noch um den weiteren Faktor Impfstatus), so dass aus meiner Sicht die Dichotomie Geimpfte/Ungeimpfte der Sache nicht gerecht wird.

Ein Anstiegchen von letzter Woche 4,9/100.000 auf heute 5,8/100.000.
Das Letzte was ich täte, wäre das in Verbindung mit der Frage der Saisonalität zu bringen.

Ansonsten wird halt die EM und der Beginn der Reisesaison genannt. Keine Ahnung. Vielleicht ist es auch nur ein Messartefakt, weil nun an den Flughäfen bzw. ums Reisen herum gezielter getestet wird.
Oder auch weil jetzt fast alle auf ‚normal‘ zurückgeschaltet haben. Es ist mittlerweile ja kaum noch ein Unterschied zum Sommer 2019 zu erkennen.

Klar, so kann man das auch sehen.

Da es sich um einen über 7 Tage gemittelten Wert handelt, ist das kein „chen“, sondern ein Alarmzeichen.
Wir hatten seit Monaten eine stetig fallende Inzidenz.
Wir beobachten nun die klassischen Zeichen einer Trendwende: Verlangsamung das Abfalls, Stagnation, nun der erste Anstieg.

Ich finde das beunruhigend.
Wir werden in einigen Tagen sehen, wie es mit der Belegung der Intensivbetten aussieht.

Die große Hoffnung ist ja, dass Covid für vollständig Geimpfte das darstellen könnte, was mir letztens erst die Tonbandstimme vom „Freiheitsfahrer“-Konvoi weismachen wollte: „Es ist nur eine Grippe.“ Ein vollständiger Schutz gegen Erkrankung? Der Traum ist dank der Varianten ja nun ausgeträumt.

Am besten wäre es, wenn man die Intensität der Maßnahmen am Tag X davon abhängig machen könnte, wie hoch die Belegung der Intensivbetten am Tage X+14 ohne diese Maßnahmen sein würde.
Statt dessen arbeiten wir mit Grenzwerten, die stets neu und stets willkürlich festgelegt werden. Das entspricht in der Technik einem Zweipunktregler mit gleitendem Fensterdiskriminator:
Wir haben 70? OK, dann wird ab 100 verschärft und ab 35 gemildert.
Wir haben uns an 200 gewöhnt? Dann mildern wir ab 150 die Maßnahmen.

Das kann jeder stetigregelnde Heizungsthermostat mit PID-Regelung (amazon, 10€) besser.

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Ich hörte von drei Ärzten aus drei KH von mindestens vier ECMO-Patienten mit Delta. Mußte zwangsläufig so kommen, auch bei kleiner Zahl von Infektionen wie derzeit. Angesichts der niedrigen Delta-Fallzahlen und dem Zeitraum zwischen Infektion und Intensivstation ist das aber ganz schön viel - eben weil es nur Berichte aus drei KH sind. Insofern teile ich Deine Einschätzung auf den Punkt:

Der Rückgang des Rückgangs hat bereits nachgelassen. So fing es vor exakt drei Wochen mit den Neuinfektionen an. Zwei bis drei Wochen liegen in der Regel zwischen - paßt also. Auch der Rückgang bei den Beatmungsplätzen hat bereits nachgelassen.

Genau so. Gestern sah ich einen Bericht von Mallorca. Dort schwadronierte einer darüber, daß die Inzidenzen zwar so hoch seien wie Ende Februar, aber die Betten in den Krankenhäusern leer. Seit 15 Monaten ist nun Pandemie und die Leute raffen immer noch nicht, daß die Infizierten von heute die Intensivpatienten von in 2-3 Wochen sind.

Da gebe ich dir schon recht.
Sehr pünktlich übrigens zur Sonnwende, aber diese (fast) Punktgenauigkeit dürfte reiner Zufall sein.
Ja, es wird wohl wieder nach oben gehen. Ab August/September ja sowieso.

Ich nicht, aber das ist eben unserer unterschiedlichen Grundhaltung bezüglich dieser Pandemie geschuldet.

Sehe ich auch so, dass einzig an der Situation auf den Intensivstationen die politischen Maßnahmen festzumachen wären.
Aber auch da wurde ja bekanntlich getrickst und betrogen - mit Kenntnis bzw. unter Duldung von RKI und Bundesgesundheitsministerium.

Eine von der Politik weitgehend unabhängige, interdisziplinäre Kommission von Experten, die uns unaufgeregt durch die Pandemie gebrächt hätte.
Das wäre was gewesen.