Corona-Werte steil nach unten- woran liegt es?

Es geht um die Entfernung zur Sonne und damit um die UV-Strahlung, nicht um Wärme oder Kälte.
https://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/presseinformationen/presseinformationen-2020/natuerliche-uv-strahlung-im-winter-nicht-stark-genug-gegen-sars-cov-2/
Der Zusammenhang zur Entfernung vom Äquator sollte unmittelbar einleuchten.

Zum Rest: Ja, ich bestreite keinesfalls, dass es auch außerhalb der Saison Sars-Cov-2-Wellen geben kann und in manchen Ländern offenbar gegeben hat.

Das ist schon deshalb logisch nachvollziehbar, weil das Plateau der Coronaviren auch außerhalb der Saison ja nicht bei Null ist, wie schon die verlinkte kanadische Graphik zeigt.
Bei einem Coronavirus mit geringerer Immunität kann das selbstverständlich auch zu diesem Zeitpunkt Infektionswellen bedingen.

Ich weiß schlichtweg zu Brasilien, Indien usw. nicht genug, um da schlau mitreden zu wollen.
Ich weiß aber sehr wohl, dass hier in Deutschland die Sars-Cov-2-Saison bisher sehr gut der Saisonalität der anderen Coronaviren entspricht, exakt so wie manche Experten das vorhergesagt hatten.

Mit den Präventionsmaßnahmen, die im Sommer viel geringer waren als im Winter, lässt sich das sicher nicht erklären.
Und für zufällig kann man es wohl auch kaum halten.

Also lass uns über Deutschland und die Nachbarländer sprechen und nicht über Indien oder Brasilien, wo die ganzen Zahlen noch weniger repräsentativ zu sein scheinen und wo kein Nicht-Experte (auch die Klimabedingungen dort betreffend) erahnen kann, welche Drittvariablen dort im Spiel sein könnten.

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Das kann man ganz leicht erklären: wir starteten Mitte Juni bei einer Inzidenz von knapp 2. Es folgten die Schulferien mit geschlossenen Schulen und weniger besuchten Kindergärten. Anfang September, mit Beginn der Schulen, stiegen die Inzidenzen wieder an. Im Oktober waren wir wieder im exponentiellen Anstieg, der durch die Schulen und die Überschreitung von Schwellenwerten ausgelöst wurde (wie das auch vorhergesagt wurde). Das gleiche erlebte Spanien (Du weißt schon: dieses Länder des ständigen Winters im hohen Norden) übrigens schon zwei Monate früher. Daß die zweite Welle also im Herbst begann und die Spitze im Winter erreichte, hat nur wenig mit dem Wetter, sondern vor allem mit den Schulen zu tun. Daß die Welle nicht Januar/Februar auslief, sondern sich die dritte anschloss, hat auch nichts mit der Jahreszeit zu tun, sondern damit, daß sich die britische Variante in Deutschland durchsetzte. Gleichzeitig erlebte Brasilien im dortigen Hochsommer die schlimmste Welle wie auch Indien rd. einen Monat später - auch im Hochsommer. Bolivien und Peru hatten ihre Wellen im August 2020, Februar 2021 und April 2021, Südafrika im Juli und Februar. Der Iran setzte bei rd. 25 Grad zu seiner zweiten großen Welle an, Israel im Januar - ebenfalls bei um die 20, 25 Grad.

Die Wellen kommen, wenn die Bedingungen dafür erfüllt sind: Viruseintrag, Schwellenwerte, Schulen und Kindergärten, Lockerungen bei den Maßnahmen, neue Varianten. Diese Faktoren erklären jede Welle hinreichend gut; da braucht man über UV-Einstrahlungen, Temperaturen usw. gar nicht groß fabulieren. Daß die Infektionszahlen in den meisten Industrieländern seit einigen Wochen zurückgehen, hat nichts mit dem Wetter zu tun, sondern mit den Impfungen. Ach ja: in Großbritannien steigen die Zahlen übrigens wieder. Trotz Impfung, trotz steigender Temperaturen, trotz langer Tage und zwar weil die indische Variante sich dort sehr fleißig verbreitet.

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Dass infektiösere Varianten eine Rolle spielen, ist klar.
Ansonsten können wirs dabei stehen lassen.
Erstaunlich für mich, mit welcher ‚Selbstgewissheit‘ du die verlinkten Aussagen und Studienergebnisse alle wegfegst („fabulieren“).

Das einzige, was ich hier vom Tisch fege, ist Deine Behauptung, das Virus habe eine extreme Saisonalität (warum ignorierst Du meine Einlassungen zu FluWatch und warum beantwortest Du meine Frage dazu nicht?). Das hat es nicht und das behauptet auch die von Dir verlinkte Studie nicht. Dort steht, daß es einen saisonalen Effekt gibt (was niemand je bestritten hat), daß dieser aber nicht geeignet ist, die Epidemie zu beenden, sondern vielmehr unterstützend zu den Maßnahmen hinzukommt.

Du hingegen behauptest Dinge, die weder von der Fachwelt noch von der von Dir verlinkten Studie noch von den Daten (siehe die diversen von mir genannten Länder mit ihren Wellen im Hochsommer bzw. in allen Jahreszeiten) noch vom gesunden Menschenverstand bestätigt werden.

Der einzige, mir bekannte Mensch, der die Sache genauso sieht wie Du, ist Armin Laschet:

Lieber Gulliver, C-Punkt fegt über nichts weg, sondern weist ganz sachlich und mit Hilfe einer Fülle von Belegen nach, dass deine Wetter-Hypothese nicht stimmt. Du dagegen gehst auf die meisten seiner Punkte (und auch meinen) überhaupt nicht ein.

In seinem ersten Beitrag sprach C-Punkt davon, dass das Wetter ein kleiner Einflussfaktor unter vielen anderen ist. Dabei hätte man es eigentlich bewenden lassen können.

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Von einer Wetter-Hypothese war hier überhaupt keine Rede.

Ich freu mich, dass im Sommer die Zahlen niedrig sein werden, und im Herbst werden sie wieder hochgehen. So wie das auch 2020 schon klar war.

Ich hatte mich für die höfliche Formulierung entschieden…

Dein Text zeigt, dass du nichts von dem verstanden hast, was hier andere schreiben.

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Es ist wohl Eigenart und inzwischen ein Muster.

Was sich für mich noch nicht geklärt hat ist, in wie weit die viel zu späte, aber dann doch recht umfangreiche Teststrategie eine Mitrolle gespielt hat.
Mir kommen die Erklärungen der zurück gehenden Zahlen sehr herbei gezogen vor, irgendetwas muss man ja er-finden, um zu erklären, warum die panischen Szenarios, die noch nicht so lange her sind, nicht hier und nicht auf Twitter bei den üblichen NoCovid-Fanatikern so nicht einmal ansatzweise eingetroffen sind.
An den Maßnahmen kann es nicht gelegen haben.

Wohl aber habe ich seit Anfang Februar Österreich beobachtet - und dort auch im Winter so einige Freiheiten geniessen können- die viel früher viel mehr geöffnet hatten, das aber begleitet durch umfangreiches Testen, sowie durch lokale Maßnahmen, und wo es damit gelang die Zahlen nicht in die Exponentialität eskalieren zu lassen und dann die Inzidenzen stabil runter zu fahren, inzwischen unter die deutschen.

Ja, erstaunlich, dass Österreichs Zahlen, trotz früherer Öffnungen, so gut sind!

Welche Erklärungen, farout, kommen dir denn herbeigezogen vor?
Ich fing ja dieses Diskussionsstrang mit der Aufzählung von 5 Faktoren an, die mir einfallen. Dazu kam jetzt noch

  • vorübergehemde Immunität der Genesenden
  • und jahreszeitliche Wetteränderungen

Finde dennoch weiterhin die schnelle Veränderung von steil nach oben zu steil nach unten rätselhaft!

Noch eine mögliche psychologische Erklärung: Dadurch, dass mittlerweile viele Menschen eine Covidinfektion durchlaufen haben und knapp 90.000 Menschen daran gestorben sind, hat sich auch die Anzahl der Personen erhöht die von einem Sterbefall bzw. einer schwereren Coviderkrankung im sozialen Umfeld gehört haben.

Da Menschen nicht rationell sind, könnte es einen Unterschied machen ob die Pandemie nur aus abstrakten Infektions- und Todeszahlen besteht oder ob eine Person aus dem Umfeld Opfer davon wurde.

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Ein Erklärungsansatz wäre dieser: Öffnungen sind häufig mit Tests verbunden - da sich symptomfreie Menschen ansonsten kaum testen lassen würden werden durch verpflichtete Tests für z. B. einen Veranstaltungsbesuch viel mehr symptomfreie Covid-Erkrankte identifiziert.

Hallo Karl, ich halte Deine Punkte 1 und 2 für entscheidend und bin zudem auch von einer Saisonalität überzeugt. Auch, was Udo Becker schreibt, macht Sinn, finde ich.
Die Maßnahmen jedenfalls waren es nicht, die Zahlen fielen vorher schon.
Auch den „Vorderimpfung“-Effekt halte ich für abwegig.

Darüber hinaus habe ich mit diesem Virus gelernt, dass wir hier nicht wirklich etwas unter Kontrolle haben können, es für Manche aber schwierig ist, mit diesem Gedanken zu leben.
Statt dessen wurden absurde Maßnahmenszenarien entworfen und auch jetzt, wo das Virus auf dem Rückzug ist tut man sich an diesen Stellen schwer damit, sich mit Lockerungen anzufreunden.
Es ist, wie es ist.
Ein wenig mehr Vernunft auf der einen Seite und weniger Fanatismus auf den anderen Seite wären schön gewesen.
Dann hätten wir jetzt auch nicht all diese Spaltungen.

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Dafür wurde eine Studie zitiert - diese kann man natürlich kritisieren, aber eben mit Argumenten…

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Mal davon abgesehen, daß es schon von einem schlechten Charakter zeugt, über jemanden, von dem man weiß, daß er einen blockiert, hinter dessen Rücken schlecht zu reden und in diesem Falle einfach eine Falschbehauptung zu wiederholen, ist es grundsätzlich schlecht, sich bei inhaltlichen Themen von seinen negativen Gefühlen leiten zu lassen:

Du scheinst es nicht mitbekommen zu haben, aber ich habe seinerzeit die Quelle für diese Aussage mitgeliefert:
Impact of vaccination on SARS-CoV-2 cases in the community: a population-based study using the UK’s COVID-19 Infection Survey | medRxiv

Und ich hatte seinerzeit auch den entsprechenden Textabschnitt zitiert:

Odds of testing positive were reduced 72% (95% CI 69 to 74%) 1 to 21 days before first vaccination and 62% (57 to 67%) 0 to 8 days post vaccination versus those not vaccinated or previously PCR/antibody-positive and ≥21 days before vaccination.

Du kannst die Studie bzw. dieses Teilergebnis für abwegig halten, weil ich daraus zitiere und Martin Moder (den Du ja auch doof findest) sie zur Lektüre empfahl, aber das ist dann ein eher unwissenschaftlicher Ansatz. Wenn man davon absieht, daß das Ergebnis in der Studie ziemlich eindeutig rüberkommt, ist die Erklärung dafür auch banal und menschlich, was den Effekt umso plausibler macht.

So, und nun lasse ich Dich auch schon wieder in Ruhe.

Es gab zu Beginn zwei ganz unterschiedliche Grundannahmen:

  1. Sars-Cov-2 ist ein neuartiges Coronavirus gegen das keinerlei Immunität besteht
  2. Sars-Cov-2 ist eines neues Coronavirus, wie es immer mal wieder neue Coronaviren gibt. Es mag infektiöser sein, die Immunität mag nicht sehr gut sein, aber es besteht genug Kreuz- und Hintergrundimmunität, so dass sich die Toten in gut entwickelten Gesundheitssystemen durchschnittlich auf Vorerkrankte und Alte beschränken -mit Ausnahmen natürlich wie immer.

Aus Gründen, die schwer zu fassen sind, ist die Grundannahme 2 damals im März vollkommen desavouriert worden und Grundannahme 1 hat sich komplett durchgesetzt.
Mit dieser Prämisse mussten sich sämtliche Modellierungen, die mit Annahme 1 gearbeitet haben, aber als falsch erweisen, so dass man heute sicher sagen kann, dass Annahme 2 die richtige war: Die meisten Coronatoten mit deutlichen Vorerkrankungen, Altersmedian mW oberhalb der durchschnittlichen Lebenserwartung, mW nur ein halbes % der Toten unter 50.

Warum es immer noch Menschen gibt, die offenbar diese Angst brauchen, ist mir ein komplettes Rätsel.

Mit diesem Grad an Zynismus hättest Du glatt in Grafeneck, Hadamar oder Pirna-Sonnenstein anfangen können. Kannsch Dich ja mal dran erinnern, wie der Deutschlandmeister in schönen Verheißungen im Sommer 2020 den Anteil von Menschen mit solchen „Vorerkrankungen“ an der Gesamtbevölkerung eingeschätzt hat. Was? Schon vergessen? Hmmmm…

Warte noch ein paar Wochen. Wenn Du Dich für Sachverhalte interessiertest, könntest Du Dir ja mal anschauen, wie sich in den zurückliegenden Wochen die Altersstruktur der Erkrankten entwickelt hat. Ach ja, und nur ein bissel Post-Covid is just like a flu, yeah - like a little flu. Just need to drink enough Mir24. In acute condition, you may take it i.v. as well…

Winkewinke

MM

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Wenn du jemanden blockierst, dann ist das deine ganz persönliche Entscheidung, was du nicht kannst, ist zu erwarten, dass die blockierte Person darauf Rücksicht nimmt und daraus auch nur im Geringsten Handlungen oder Nichthandlungen ableitet.
Dass ich das erläutern muss ist befremdlich.
Aber ich kann das abkürzen: Es hat nicht den geringsten Einfluss, ob du behauptest, zu blockieren,- es dann aber eigentlich doch nicht tust, eigentlich nur damit herumkrakeelst,- darauf was ich sage oder nicht sage, ich sage das, weil es das ist, was ich zu sagen habe und du bist erheblich weniger wichtig, als du anzunehmen scheinst.
Ich empfinde dein Auftreten als zunehmend neurotisch. Aber das ist ein anderes Feld.

Jaja.Deine Quellen.
Wenn es nach denen gegangen wäre, dann würden wir jetzt noch alle im lockdown sitzen.
Das Gesamtkonzept ist durch die Realität widerlegt worden. Auf verschiedenen Ebenen.

Ja, Moder finde ich unerträglich, aber darum geht es nicht.

Nee, nicht wegen dir, sondern, weil deine Ergebnisse nicht überzeugen.

Das wäre schön. Bis zum unvermeidlich nächsten Mal.

Warum denn auch die Realität zur Kenntnis nehmen, wenn ein Zynismus-Vorwurf genügt …

Altersmedian 84 Jahre
Stand: 6. April 2021
Quelle: rki

Da muss ich leider auch aussteigen, denn so einfach ist das nun auch wieder nicht.
Dem Schlusssatz stimme ich jedoch trotzdem zu.

Ich sag ja: Charakter. Für mich ist es ganz selbstverständlich, mich nicht so zu verhalten.

Gut zu wissen.

Du vermengst da gerade mehrere Dinge. Erstens handelt es sich bei der von mir zitierten Studie um ein Werk, das ganz unabhängig davon, ob ich es zitiere oder nicht, gut oder schlecht ist. Der Aufbau, die Autoren und das, was man darüber liest, sprechen eher dafür, daß es gut ist.

Das hat aber nichts damit (zweitens) zu tun:

Ich verwies auf Modellierungen. Erstaunlich genug, daß man Dich darauf hinweisen muß, aber Modelle sind keine Wettervorhersagen. Sie rechnen Szenarien unter Annahmen. Wenn sich die Parameter (=Annahmen) verändern, gelten andere Szenarien bzw. sie gelten eben nicht mehr. Es haben sich Dinge geändert, was genau Gegenstand dieses Artikelbaumes ist.

Daß Du nun Erklärungen verwirfst, weil ich sie ins Spiel brachte oder Du sie einfach nur so doof findest, ist Dein gutes Recht. Das ändert nur nichts daran, daß die Modelle nicht falsch waren, nur weil Du die Quellen doof fandest, weil Du mich doof findest oder deren Aussage oder was auch immer. Es haben sich die äußeren Umstände geändert. In welchen Punkten genau, ist Gegenstand dieses Artikelbaumes und während sich einige Erwachsene gesittet über dieses Thema unterhieltest, hängst Du Dich ausgerechnet an den, der hier pseudowissenschaftlich argumentiert und kackst mich hintenrum an. Und dann liest man hier so etwas:

Finde ich als Aussage in dem Kontext eher schwierig.

Die Modelle von Dirk Paessler, die ich erwähnte, trafen übrigens bei anderen Sachverhalten noch vor wenigen Tagen voll auf den Punkt:

Meine Ergebnisse? Ich habe aus der Studie zitiert. 72% weniger Ansteckung 21 Tage vor der ersten Impfung. Was das mit mir zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht und was davon „meine Ergebnisse“ sind auch nicht.

:thinking: