Die Ursache für ein „Börsenbeben“ weiß niemand im Vorfeld. Die Ursache, d.h. der Auslöser kommt in den allermeisten Fällen aus irgendeiner Ecke, die niemand im Blick hatte. Was man aber vorhersagen kann, ist, auf welchen Märkten Übertreibungen stattgefunden haben, woraus sich ergibt, welche Märkte besonders betroffen sein werden.
Da war die Vorhersage diesmal besonders einfach: Rohstoffe, Immobilien, Aktien und natürlich - allergrößte Übertreibung - Anleihen. Letzte Woche sah es noch so aus, als würde das Kapital Richtung Anleihen wandern, was eher dafür sprach, daß es sich hier nur um eine kleine Beule handelt, die selber wiederum eine Übertreibung darstellt. Heute ist die Entwicklung noch uneinheitlich, so daß abzuwarten ist, wie die Sache weitergeht.
M.E. bewegen wir uns derzeit in der klassischen Kostolany-Phase, in der die Aktien von den schwachen in die starken Hände wechseln. dafür spricht auch, daß sich der DAX kurz nach Handelsbeginn bereits stabilisiert hat und nun leicht nach oben geht. Von Ausverkauf oder gar Crash also keine Spur, zumindest derzeit kann ich keine Panik erkennen.
Auch die Saudis werden ihren kleinen Konflikt mit den Russen nicht auf Dauer über den Ölpreis austragen können, wobei ich hier noch das größte Potential für ein langfristiges Drama sehe, weil ein Ölpreis auf aktuellem Niveau sehr schnell dazu führen wird, daß - ohne staatliche Unterstützung - viele Unternehmen aus dem Markt ausscheiden werden, die derzeit in großem Stil in den USA Fracking betreiben und deswegen viel höhere Produktionskosten haben als die Russen oder gar die Saudis.
Gruß
C.