Crowdfunding 7% Zinsen ? Kommt mir etwas zuviel vor, oder?

Hallo,

habe auf der Suche nach einer Heizung einen Betrieb entdeckt, der mit einer neuen Anlage Energie in Wasserstoff umwandelt und so sowohl Strom als auch Heizenergie speichert und bereit stellt.
Hört sich ja gut an. Gleich auf der Startseite war auch ein Link zum Crowdfunding der Firma. Geklickt, geguckt und gestaunt - 7 % Zinsen / a fand ich reichlich viel. Auch für den Kauf solches Heizsystems, da dann wohl ich als Kunde mind. diese 7% oben drauf zahlen würde.

Sind so hohe Zinssätze für dergleichen normal oder eher ein Zeichen für ein hohes Risiko (auch ev. der Unseriösität)?

Gruß,
Paran

Wird schon häufiger in dieser Größenordnung angeboten, Nachrangdarlehen o.ä.

Zins ist immer eine Risikoprämie. Je höher der Zins, desto höher das Risiko („Zitterprämie“). Du hast dabei neben dem Risiko des Investments auch noch ggf. ein Emittentenrisiko.

In der Regel bist du auch nur nachrangig abgesichert, das heißt, erst werden die Banken bedient, wenn dann noch etwas übrig ist, bekommst du einen Teil (mezzanines Kapital/ eigenkapitalersetzendes Fremdkapital).

Nicht grundsätzlich. Aber es kann natürlich nicht schaden, sich den Emittenten einmal anzuschauen.

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Hallo,

niemand zahlt freiwillig einen höheren Zinssatz als er muß. Wenn der angebotene Zinssatz so hoch ist, dann geht der Kreditnehmer davon aus, daß er für einen niedrigeren Zinssatz nicht den Betrag einsammeln kann, den er braucht. Insofern ist der Zinssatz sozusagen ein Ausdruck davon, wie risikoreich der Kreditnehmer glaubt, daß die Anleger den Kredit einschätzen.

Gruß
C.

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Hallo paran,

mit Batterien (gleich welcher Art) kann man die Energie von Photovoltaikanlagen oder Windturbinen höchstens für ein paar Stunden oder Tage speichern. Es reicht auf keinen Fall, die langen Wintermonate zu überbrücken. Wird mit der gewonnenen Energie im Sommer aber Wasserstoff erzeugt, kann man auch die Monate Dezember, Januar und Februar heizen, ohne Strom vom Netz beziehen zu müssen. Das macht diese Anlagen so interessant. Es gibt inzwischen Häuser, die weder einen Öltank, noch einen Gasanschluss und auch keinen Stromanschluss haben. Sie versorgen sich vollständig autark, und das geht nur mit Wasserstoff. Im Sommer steht bei Photovoltaikanlagen viel mehr Energie zur Verfügung als man braucht. Mit dem Überschuss wird Wasserstoff erzeugt, den man dann verlustfrei monatelang speichern kann. Im Winter kann man dann mit dem gespeicherten Wasserstoff über eine Brennstoffzelle Strom und Wärme erzeugen. Die Umwandlung in Wasserstoff geschieht in der Regel über eine Elektrolyse und ist mit relativ hohen Verlusten verbunden, aber den überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen, ist auch nicht mehr sehr rentabel, während einem die Sonne keine Rechnung schickt. Die ganzen Anlagen sind noch relativ teuer und amortisieren sich erst nach ungefähr 15 Jahren, aber dafür ist man vollkommen unabhängig von Stromversorgern und fossilen Energieträgern und lebt co2-frei. Viele Häuslebauer haben für hohe Investitionen nicht genügend Geld, so dass sich ein Markt für Firmen entwickelt hat, die solche Anlagen vorfinanzieren. Auch Heizungsbaubetriebe haben diese Marktlücke entdeckt und versuchen ihren Kunden solche Anlagen schmackhaft zu machen. Unseriös sind diese Firmen per se sicherlich nicht, und die Rechnung scheint auf lange Sicht auch aufzugehen, aber bei einem Crowdfunding hast Du halt immer das Emittentenrisiko. Also Du solltest Dir die Leute, die dahinter stehen, genau anschauen.

Gruß Adenos

Das ist natürlich Unsinn. Es gibt schon noch einige Möglichkeiten mehr.

Und dreimal darfst du raten, warum da Crowdfunding betrieben wird, wenn das alles so wunderbar funktioniert. Du schriebst doch selber:

Und die Verluste bei der Speicherung hast du auch unter den Tisch fallen lassen.

Das galt mal vor 20 Jahren. Mittlerweile ist man bei 6…8 Jahren. Für Privatleute ohne Elektrofahrzeug.

Das:

ist ebenso falsch, oder warum baut EnBW grad ein komplettes Solarkraftwerk ohne Förderung?

Hallo,

das Preisangebot lag zwischen 60t und 90t Euro - das würde sich bei meinem Verbrauch in ca. 100 Jahren rentieren. Wenn das Haus so lange hält und bis dahin nicht der Meeresspiegel 6 m gestiegen ist.
Auch bei höherem Verbrauch dürfte es einige Jahrzehnte dauern (es werden Reparaturen anfallen, die PV-Anlagen müssen ev. erneuert werden etc.), bis dahin wird es sicher weit bessere und günstigere Anlagen geben.

Gruß,
Paran

Paßt da gut:

Sina Insomnia auf Twitter: „Idee für eine Website: Du gibst das Jahr ein, in dem du die Schule abgeschlossen hast und die Website gibt dir eine Liste mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich seitdem verändert haben und die du falsch gelernt haben könntest.“ / Twitter

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Hallo paran,

Du sparst nicht nur die Ausgaben für Öl oder Gas, sondern bist auch unabhängig von Stromrechnungen und Strompreiserhöhungen. Außerdem kannst Du Dir ein Elektroauto kaufen und brauchst nie mehr zu einer Tankstelle fahren. Das ergibt für ein durchschnittliches Einfamilienhaus eine Amortisationszeit von ungefähr 15 bis 18 Jahren. Ich finde, für ein co2-freies Leben kann man das machen.

Gruß Adenos

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Zum einen ist es ein Trugschluß, daß man ein CO2-freies Leben führt, nur weil man das Haus weitestgehend mit selbst"gewonnener" Solarenergie betreibt, zum anderen ist es unwahrscheinlich, daß man mit einem handelsüblichen Haus so weit kommt, weil nämlich schon bei einem zweigeschossigen Wohnhaus die Dachfläche zu klein ist, um den Bedarf einer ganzen Familie zu decken. Dies gilt erst recht, wenn man im Keller eine Wärmepumpenheizung stehen hat.

Ich habe für meine Anlage unter 20k ausgegeben. JEDE Anlage rechnet sich heutzutage. Oder was glaubst du, warum mittlerweile Stromerzeuger Anlagen aufbauen, obwohl sie dafür nicht mal einen Einspeisevergütungszuschuss nach EEG bekommen?

Deine „Informationen“ sind seit Jahrzehnten veraltet und waren schon damals falsch oder schlicht gelogen.

Btw., da geht es um die finanzielle Amortisation. Die energetische Amortisation klappt noch schneller.

das ist vollkommener Unsinn. Ein Preisangebot zwischen 60t und 90t € liegt im üblichen Rahmen bei einer Wasserstoffanlage für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Diese Anlagen sind in der Anschaffung einfach etwas teurer als normale Heizungen und auch Photovoltaikanlagen. Deshalb amortisieren sie sich auch erst nach etwa 15 bis 18 Jahren, aber - wie schon gesagt - lebt man damit weitgehend co2-frei und ist völlig unabhängig von Energiepreisen und Preiserhöhungen.

Ach so. Ich dachte, es hätte was mit der Realität zu tun.

Ja nee, is klar.

wahrscheinlich hast Du es immer noch nicht gemerkt, aber in diesem Thread geht es um die Frage, ob 7% Zinsen für eine Crowdfunding-Anlage für Heizungen, die Wasserstoff in Energie umwandeln, üblich und seriös sind oder nicht. Ich finde es bemerkenswert, dass es in Deutschland heute schon möglich ist, solche Anlagen zu betreiben. Wie schon gesagt, amortisieren sich diese Anlagen erst nach ungefähr 15 bis 18 Jahren, aber dann ist der Besitzer völlig energieautark und unabhängig von weiteren Preissteigerungen. Die laufenden Wartungskosten sind minimal und sicherlich nicht teurer im Vergleich zu anderen Heizungsanlagen. Es gibt auch Leute, die Wert darauf legen, einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und möglichst wenig co2 zu verbrauchen.

Die Anlage, die der Hersteller anbietet, speichert 300 kWh und soll ca. 90 k€ kosten.
Das ist etwas für Spinner Enthusiasten.

Lächerlich.

Wenn ich 4000 kWh für eine Heizung und 4000 kWh für den Haushalt annehme, dann kostet das 2400€ Strom.
Diese mehrere Tonnen schwere Anlage kostet samt der PV-Anlage sechsstellig.

Durchschnittliche Jahresfahrleistung waren doch ca. 30.000km für eine Familie?
Das sind nochmal 9000 kWh extra, die die Anlage erzeugen muss - 750 kWh auch im Januar. Aber der Wasserstoffspeicher hat ja 300 kWh. Das reicht bestimmt für den ganzen Winter. Und für Heizung und Haushalt. Und das kostet ja nichts, „die Sonne schickt keine Rechnung“.

Wer mit aktuell verfügbarer Technologie Strom in Wasserstoff wandelt, um so Energie zu speichern, hat so unglaublich hohe Verluste, dass man nicht bei Sinnen sein kann, so etwas jemanden anzuraten!

(wir sprechen uns in 5 Jahren, mal sehen)

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da brauchst Du nicht 5 Jahre warten, denn es gibt Firmen (z.B. die Firma picea), die solche Anlagen auch jetzt schon herstellen und verkaufen, zum Beispiel das Wasserstoffhaus in Zusmarshausen: https://www.youtube.com/watch?v=4ZgiXdgoliE

Es gibt aber in Deutschland noch viel mehr Wasserstoffhäuser. Du findest sie, wenn Du in Youtube den Suchbegriff „Wasserstoffhaus“ eingibst.

Hallo,
glaub mir einfach. Meine Energiekosten betragen abzüglich der Einspeisevergütung für die PV-Anlage ca. 220 Euro/Jahr.
Bei der 100 Jahre-Schätzung sind schon ordentliche Preiserhöhungen mit eingerechnet (60.000 Euro Minimalkosten : 220 Kostenersparnis/a = 272 Jahre).
Ein Elektroauto machts auch nicht besser, ich tanke im Schnitt 4 x im Jahr und wenn die hiesigen Supermärkte mal Lieferdienste anbieten (was ich diesen immer wieder ans Herz lege) schaffe ich das Auto ganz ab.
Mal davon abgesehen, dass die Anlage nur 3 Jahre Garantie hat, sich also in meinem Fall wohl auch für meine Enkel nicht amortisieren wird.

Gruß,
Paran

Hallo,

die Preisangabe war ohne Installation einer PV-Anlage, selbige ist schon vorhanden.

Grundsätzlich halte ich die Wasserstofftechnik für weit sinnvoller, als die Akkuvariante. Aber bislang sind die Anlagen wohl noch zu teuer für Kleinnutzer. Ich gehe mal davon aus, dass sich da noch einiges tun wird in den kommenden Jahren.

Gruß,
Paran

Um eben die ging es. Minimum 60.000.

genau so ist es. Auch die Firma HPS (Picea) geht davon aus, dass ihre Anlagen in den kommenden Jahren mit steigenden Stückzahlen immer preisgünstiger werden. Es gibt auch Menschen, denen die Kosten nicht so wichtig sind, die mehr Wert darauf legen, dass ihr ökologischer Fußabdruck so klein wie möglich ist.

Stell dir vor, an Hand der Frage hatte ich diese Firma schon selber gefunden.
Mit einer Brennstoffzellen-Dauerleistung von 1,5kW und einer speicherbaren Energiemenge von 300 kWh im 1,8 Tonnen schweren Druckgasflaschenbündel bleibe ich bei meiner Aussage:

Sprechen wir uns in 5 Jahren.

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