Hallo Diskutanten,
Beide Ausdrücke sind, deucht mich, keine Modewörter, sondern Begriffe, die der generellen Entwicklung in den süddeutschen Dialekten folgen, dass dem Dialekt eigenes Vokabular durch solches aus der Standardsprache ersetzt und bloß noch mit der Klangfärbung des Dialektes ausgesprochen wird: Also heute selten geworden und bloß noch in Modewellen ab und zu aufgewärmt, aber eigentlich autochthones Vokabular.
Kähl müsste, meine ich, eigentlich ghäl oder g’häl geschrieben werden. Ein ghäler Siach ist jemand, der sei Sach in unsinnigem, absonderlichem Ausmaß zusammenhält (vgl. den kürzlich hier diskutierten Glufenmichel). Davon ausgeweitet auf alles absonderliche und schließlich auch positiv wertend.
„Oz-“ oder, etwas weiter südlich, auch „Huats-“ (a Huatssimpl), hat schon verschiedene Modewellen mitgemacht, in den siebzigern wars auch schon mal en vogue. Ich habe auch dazu keine gescheite Etymologie gefunden, aber ich täte es in die Richtung des deutschen „Un-“, mit einer Art Genitivendung, vielleicht auch Bindungs-s dran.
Pfiagott mitenand
MM