Damalige DDR und die heutige BRD

Kann jemand einen Italiener kurz erklären warum man das Deutsche Reich in zwei Hälften geteilt hat, eins in eine Bundesrepublik und das andere zu eine demokratischen Republik strukturiert hat.
Was meinte man genau mit Bund und Demokratie?

Ist es nicht Plausibel das die Namensänderung in scheinbar vertauschten Form liegen können und heute Deutschland DDR heißen könnte. Habe mir diese Frage schon so lange gestellt, kenne immer noch nicht das Warum.

Hallo,

Kann jemand einen Italiener kurz erklären warum man das
Deutsche Reich in zwei Hälften geteilt hat

Das ist sicherlich am einfachsten erklärt: Nach dem 2. Weltkrieg konnten sich die alliierten Siegermächte (USA, Frankreich, Großbritannien, UdSSR) nicht auf einen gemeinsamen Plan für das besetzte Deutschland einigen - auch und insbesondere weil der sogenannte „Kalte Krieg“ zwischen den USA und Russland sich dort schon abzeichnete.

Was meinte man genau mit Bund und Demokratie?

Im westdeutschen System wurde ein großer Wert auf eine föderale Struktur gelegt (warum würde jetzt zu weit führen), daher auch der „Bund“ im Namen - die BRD war ein Zusammenschluss eigenständiger Bundesstaaten. Warum es die Demokratie in Westdeutschland nicht in den Namen geschafft hat, kann ich dir auch nicht sagen.

Im Gegensatz zum föderalen System der BRD war die DDR zentralistisch regiert (manche meinen von Moskau aus und nicht von Berlin).

Ist es nicht Plausibel das die Namensänderung in scheinbar
vertauschten Form liegen können und heute Deutschland DDR
heißen könnte. Habe mir diese Frage schon so lange gestellt,
kenne immer noch nicht das Warum.

Die BRD hätte auch DDR heißen können, allerdings wollte man eben den Bund im Namen. Der DDR hätte, als zentralistischer Staat, ein „Bund“ im Namen nicht gestanden.

Die BRD behielt ihren Namen nach 1990 und erhielt keinen neuen (was möglich gewesen wäre und ja auch immer noch (theoretisch) ist), da es sich bei der so gennanten "Wiedervereinigung eben NICHT um eine solche handelte, sondern lediglich um einen „Anschluss“ der fünf neuen Bundesländer, die aus der DDR hervorgegangen sind.

Allerdings wollte man das Wort „Anschluss“ wohl nicht verwenden, da dieses historisch durch den „Anschluss“ Österreichs 1938 vorbelastet war/ist.

Gruß

Anwar

Hallo,
tolle Frage! Diese Frage haben sich nach dem 2. Weltkrieg 80 Millionen Deutsche gestellt. Es gab einen Weltkrieg und Deutschland wurde aufgeteilt. Was dazu führte kann man sehr gut auf Wikipedia nachlesen.
Gruß Heinz

Hallo,

Kann jemand einen Italiener kurz erklären warum man das Deutsche Reich in zwei Hälften geteilt hat

Na das ist ja schon falsch gefragt. Es wurde schon ein bißchen mehr geteilt. Diese Aufteilung war auch schon vor Kriegsende von den Alliierten so ausgekaspert worden.

Im westdeutschen System wurde ein großer Wert auf eine föderale Struktur gelegt (warum würde jetzt zu weit führen), daher auch der „Bund“ im Namen - die BRD war ein Zusammenschluss eigenständiger Bundesstaaten. Warum es die Demokratie in Westdeutschland nicht in den Namen geschafft hat, kann ich dir auch nicht sagen.

Weil die es nicht nötig hatten. Wohl ganz im Gegensatz zu den ganzen Volksrepubliken und Volksdemokratien.

Im Gegensatz zum föderalen System der BRD war die DDR zentralistisch regiert (manche meinen von Moskau aus und nicht von Berlin).
Die BRD hätte auch DDR heißen können, allerdings wollte man eben den Bund im Namen. Der DDR hätte, als zentralistischer Staat, ein „Bund“ im Namen nicht gestanden.
Die BRD behielt ihren Namen nach 1990 und erhielt keinen neuen (was möglich gewesen wäre und ja auch immer noch (theoretisch) ist), da es sich bei der so gennanten "Wiedervereinigung eben NICHT um eine solche handelte, sondern lediglich um einen „Anschluss“ der fünf neuen Bundesländer, die aus der DDR hervorgegangen sind.

Ich glaube die gab es vorher auch schon, auch wenn vielleicht die Grenzen nicht immer identisch waren.

Allerdings wollte man das Wort „Anschluss“ wohl nicht verwenden, da dieses historisch durch den „Anschluss“ Österreichs 1938 vorbelastet war/ist.

Ist ja nun schon eine Weile her, aber das war doch auch kein Anschluss, wie der von 1938. Das hieß eben Wiedervereinigung, weil wieder etwas vereint wurde, was getrennt war. Der Terminus Technicus war Beitritt zum Geltungsbereich des GG (Art. 23). Das war schon etwas anderes als ein Anschluss.

Grüße

Da ging es um was, die Nazianalsozialisten hatten da irgendein Bizarren glauben oder Traum gehabt. Ihre damalige Regierungsstadt wurde nach dem Krieg sogar in zwei Hälften geteilt was alle kennen, als ein weiteres Zeichen das nur Leute wissen können die vom dem Regime geflohen und von den Plänen erzählt haben können. Sind nach Kriegsende wahrscheinlich den Amerikaner und Russen offen gelegt worden. Wenn man danach so vorgegangen ist muss der gesunde menschenvestand nicht in der Lage gewesen sein eine gute Lösung zu finden.

Ich mach keinen einen Vorwurf, speziell den Deutschen Soldaten. Aber wenn heute so ein Arbeitgeber, was durchaus man es auch so nennen kann, existieren würde, käme er in die Forensik.

Ist ja nun schon eine Weile her, aber das war doch auch kein
Anschluss, wie der von 1938. Das hieß eben Wiedervereinigung,
weil wieder etwas vereint wurde, was getrennt war. Der
Terminus Technicus war Beitritt zum Geltungsbereich des GG
(Art. 23). Das war schon etwas anderes als ein Anschluss.

Anschluß ist der richtige Begriff, denn es wurde alles aus der anderen Seite einfach übergestülpt. Auch wenn vieles aus der DDR deutlich besser war z.b. Schulsystem, Kinderbetreuung.

Na, immerhin hats der grüne Pfeil geschafft :smile:

Aber im Ernst. Als jemand, der die Schulsysteme im direkten Vergleich erlebt hat, wundere ich mich auch, warum man das Schulsystem nicht übernommen hat.

Hallo,

Auch wenn vieles aus der DDR deutlich besser war z.b. Schulsystem, Kinderbetreuung.

Das ist eine ideologisch-politische und gesellschaftliche Anschauung wie viele andere auch. Das „deutlich“ würde ich vorsichtshalber schon mal streichen.

Jetzt erhoffe ich mir eine Antwort auf die Frage: Was war besser und weshalb?

Gruß
nasziv

Das dreigliedrige Schulsystem stammt aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts und hatte unter anderem das Ziel, sozial zu selektieren. Man brauchte eine ungebildete Unterschicht und eine gebildete Oberschicht. Eine Durchmischung war nicht vorgesehen und auch nicht erwünscht. Diese Funktion erfüllt das Schulsystem noch heute sehr gut.

Davon mal ganz abgesehen ist das föderale Schulsystem ohnehin eine sehr merkwürdige Idee. Das der selbe Abschluss in Sachsen viel schwerer ist als in Hamburg kann doch auch nicht Sinn der Sache sein oder?

Hallo,

Anschluss ist keinesfalls der richtige Begriff. Sondern der „Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“.

Dieser erfolgte nachdem es die ersten freien, gleichen und geheimen Wahlen der DDR gab. Es hat die Bürger der DDR keiner davon abgehalten, einen anderen Weg zu wählen.

Die Frage des „Warum“ und „Wie“ ist hier schon mehr als einmal sehr ausführlich diskutiert worden.

Gruß
vdmaster

Das dreigliedrige Schulsystem kommt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt hgeute noch die Stände. Kasten gab es nicht nur in Indien.

Hallo!

Als jemand, der die Schulsysteme im direkten
Vergleich erlebt hat, wundere ich mich auch, warum man das
Schulsystem nicht übernommen hat.

Warum sollte ausgerechnet im Zuge der Wiedervereinigung gelingen, was schon Jahrhunderte http://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtschule#Geschichte zu Auseinandersetzungen mit eigentlich immer den gleichen Argumenten führte? Schule als Dekantiergefäß, in dem sich soziale Schichten und Herkunft fein säuberlich separieren und in getrennten Zügen zu ihren gottgegeben zugewiesenen gesellschaftlichen Stellungen führen lassen, hat politisch starke Verfechter. Sie wurden durch die Wiedervereinigung und neue Wähler aus den neuen Ländern keineswegs schwächer.

Mit politisch ausreichend breitem Widerstand gegen die soziale Selektion in unserem aus meiner Sicht wenig leistungsfähigen Schulsystem hätten sich die Zustände längst verändert, vermutlich verbessert. Es gibt aber sehr breite bildungsferne Schichten, die Schulbildung überhaupt nur für nötig halten, soweit es sich für den Gelderwerb nicht vermeiden läßt. Bildung als Wert an sich ist in breiten Bevölkerungskreisen nicht angekommen oder wird qua Erziehung nicht als Wert für sich selbst, sondern von vornherein für die Bessergestellten gesehen.

In den ersten Lebensjahren bis zur Einschulung finden entscheidene Prägungen statt, etwa ein beträchtlicher Teil sprachlicher Entwicklung. So kommen viele Kinder bereits als Benachteiligte in welches Schulsystem auch immer. Durch ein flächendeckend ausreichendes Kindergartenangebot ließen sich manche Benachteiligungen frühzeitig mildern. Mit Kopfschütteln nehme ich zur Kenntnis, daß sogar Prämien gezahlt werden, damit vorzugsweise die Kinder, die Betreuung am nötigsten hätten, eben nicht frühzeitig gefördert werden.

So wie es gerade ist, entsprechen die Zustände dem politischen Willen der Mehrheit. Das gilt für alle Politikfelder.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Deine Frage wurde je schon gut beantwortet,
ich möchte lediglich nur noch eine kleine Anmerkung hinzufügen:

Bei Reisen und auch andersweitig ergab sich für mich manchmal die Gelegenheit, mit Leuten aus allen möglichen Ländern zu plaudern. Soweit das meine bescheidenen Sprachkenntnisse hergaben.

Fast alle wussten, dass Deutschland geteilt ist bzw. war, und dass es da irgendwie eine gute und schlechte Hälfte gab.
Aber aufgrund des Namens, der ja bei German Democratic Republic so allgemein recht positiv wahrgenommen wird,
gab es doch überwiegend eine Verwechselung.
Man meinte also überwiegend, dass die GDR oder DDR die bessere und demokratischere Hälfte war.
Das war natürlich falsch.

Grüße, E !

Was wäre wenn die Politiker gut gelaunt wären und der Welt es super gehen würde…
Würden Deutsche sich mit Österreicher Vereinigen und zu einen Staat, vom Volke gewählt, werden!?!
Natürlich sind die Kontakte wichtig oder vielleicht Gegenseitige Leistungen wichtiger die Irgendwann mal es nicht mehr gegeben hat zwischen D und A und bevor es Gründungen gegeben hat… Vielleicht war die Welt viel Kleiner damals, waren nicht alle gleich… etwas anderes als die anderen.
Aber wer weiß wie sich Menschen und dank des Internets entwickeln können /°_°\

Grüße alle die Geschichte Lieben und die Welt besser machen wollen

das Deutsche Reich in zwei Hälften geteilt

Hallo,
schau mal welche Teile Deine „zwei Haelften“ sind, in Bezug auf das Ganze, auch ohne Oesterreich.
Gruss Helmut

Auch wenn vieles aus der
DDR deutlich besser war z.b. Schulsystem, Kinderbetreuung.

Ja, ja, die gute alte DDR.
Ich vermisse auch den Wehrkundeunterricht und die Indoktrination der kleinsten schon in der Kinderkrippe…

3 ‚Hälften‘
Die Teilung wurde schon vor Kriegsende beschlossen.
Der von USA, UK und Frankreich besetzte Teil wurde die BRD,
Der von der UdSSR besetzte Teil wurde zum Teil die DDR.
Pommern, Schlesien und Ostpreußen wurden vorläufig Teile von Polen und der UdSSR.
Letzteres wurde 1990 von Politikern im 2+4 Vertrag als endgültig akzeptiert.

5 ‚Hälften‘
Hallo,

genaugenommen 5 Teilstücke.

4 Besatzungszonen der Alliierten und der Teil, der an Polen ging, welches seinseits von der UdSSR terrritorial enteignet wurde. Vgl. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Curzon-Linie.svg

Gruß
vdmaster

Ja, ja, die gute alte DDR.
Ich vermisse auch den Wehrkundeunterricht und die

:Indoktrination der kleinsten schon in der Kinderkrippe…

Das ist doch heute genauso mit den ultralinken Lehrern.

Hallo,

Das dreigliedrige Schulsystem stammt aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts und hatte unter anderem das Ziel, sozial zu selektieren.

Eine etwas gewagte Behauptung. Historisch betrachtet war es stets das Ziel aller „Schulreformen“, allen Menschen Bildung zu ermöglichen (Schulpflicht). Das dreigliedrige Humboldtsche System ist wie alle anderen Systeme erst einmal dahingehend zu betrachten, dass neben der „notwendigen“ Grundbildung auch eine spezielle humanistische Ausrichtung (Gymnasium), bei Realschulen eher praxisbezogene technische Ausbildung eingerichtet wurde. Heutzutage stehen jedem alle Bildungswege offen.

Diese Funktion erfüllt das Schulsystem noch heute sehr gut.

Es ist durchaus richtig, dass z.B. hier in Bayern in bestimmten Orten/an bestimmten Schulen eine Übertrittsempfehlung in das Gymnasium von 100% vorliegt. Es liegt aber nicht am Schulsystem an sich, sondern an den Beteiligten (Lehrer, Eltern), die eine notwendige (mangels Plätzen und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt) Privilegierung nicht von individuellen Fähigkeiten und Leistung abhängig machen.

Davon mal ganz abgesehen ist das föderale Schulsystem ohnehin eine sehr merkwürdige Idee. Das der selbe Abschluss in Sachsen viel schwerer ist als in Hamburg kann doch auch nicht Sinn der Sache sein oder?

Auch hier ist das Schulsystem nicht die Ursache. Der Hintergrund ist, wie du selbst feststellst, (landes)politischer Natur.

Jetzt weiß ich aber noch immer nicht, weshalb das Schulsystem der DDR besser sein sollte. Es spricht hier vieles gegen diese Annahme:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_der_…

Gruß
nasziv