Danke sagen

Hi ihrs,

ich habe dem Stiefsohn meines Exmannes zweimal Geld geschenkt. Im Juni 2012 und zu Weihnachten.

Bisher kam kein „Danke.“

Die Mutter (meine Nachfolgerin) findet mich wahrscheinlich spießig und weil es um die Kinder erster Ehe eine Reihe von Konflikten gibt. Sie ist dabei auf der Seite ihres Mannes, nehme ich doch mal an.

Was könnte ich tun? Langsam ärgert es mich.
Ich habe meinem Ex gesimst, er möge ihm einen Tip geben, was er offenbar auch getan hat.

Tilli

Was könnte ich tun? Langsam ärgert es mich.
Ich habe meinem Ex gesimst, er möge ihm einen Tip geben, was
er offenbar auch getan hat.

Hallo Tilli,

damit ist es doch dann gut.
Er hat sich wohl bedankt und hat damit deinem Wunsch entsprochen.

Weißt du das Problem am schenken ist, dass es viele Menschen falsch machen.
Es geschieht oft aus rein egoistischen Motiven.
Man will sehen wie das Kind sich freut, wenn es das Geschenk auspackt. Das es einen lieber mag, weil man ihm Geld geschenkt hat oder man zeigen kann, was man sich für Geschenke leisten kann…

Wenn du etwas schenkst, dann darst du aber gar nichts erwarten. Sonst liegt es an dir und du darfst einfach nichts mehr schenken.Natürlich ist ein Danke höfflich und sicher angebracht, aber du kannst es nicht zwingen.

Ich lese aber aus deinem Beitrag einen ganz anderen Konflikt heraus.
Natürlich steht die Neue zu deinem Ex Mann. Er ist ihr Mann!

Vielleicht solltet ihr mal eine Familienberatung in Anspruch nehmen. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, sollten die Erwachsenen sich erwachsen benehmen und klar kommen.
Und irgendwie scheitert das bei euch ja…

Gruß Jenny

Tilli

Ich kann dich verstehen. Meine Konsequenz wäre: keine Geschenke mehr.
Gruß florestino

Ich kann dich verstehen. Meine Konsequenz wäre: keine
Geschenke mehr.

Mehr nicht?

Was könnte ich tun? Langsam ärgert es mich.
Ich habe meinem Ex gesimst, er möge ihm einen Tip geben, was
er offenbar auch getan hat.

Hallo Tilli,

damit ist es doch dann gut.
Er hat sich wohl bedankt und hat damit deinem Wunsch
entsprochen.

Nein, der Ex hat es weitergeleitet. Vom Kind kam nix.

Es geschieht oft aus rein egoistischen Motiven.

Ich denke hier eher an die Schiene: kulturelle Gepflogenheiten.

Wenn du etwas schenkst, dann darst du aber gar nichts
erwarten.

Kulturell betrachtet, schon. Denke ich.
Es war keine Liebesgabe, sondern ein Gerechtigkeitzustupf, weil er ja nichts dafür kann, dass die Eltern Patchwork machen.

aber du kannst es nicht zwingen.

Nein? Kein formelles „Danke“?

Ich lese aber aus deinem Beitrag einen ganz anderen Konflikt
heraus.
Natürlich steht die Neue zu deinem Ex Mann. Er ist ihr Mann!

Vielleicht solltet ihr mal eine Familienberatung in Anspruch
nehmen. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, sollten die
Erwachsenen sich erwachsen benehmen und klar kommen.

Genau, und dazu würde gehören, dass sie ihm sagt: „Tilli ist zwar blöd, aber wir machen es besser und bedanken uns, weil man das hier so macht.“

Und irgendwie scheitert das bei euch ja…

Ja. Ich bin die, die Termine macht udn einhalten will, somit engstirnig ist und dort sind die lockeren, liebenden Leute, die in Heilzentren arbeiten, aber deren Kind nicht danke sagt.

Paßt nicht.

Tilli

Ach Tilli :smile:

Nicht aufregen über Nichtigkeiten! Alles was du davon bekommst, ist Herzrasen, hoher Blutdruck und schlechte Stimmung usw. Ändern wird sich an der Situation aber nix.
Kleine Anekdote. Vor 1,5 Jahren beschwerte sich mein Tanzpartner, dass ja wieder mal keine Sau außer seiner Mutter und mir an seinen Geburtstag gedacht hätte. Nur von den zwei genannten Personen hätte er überhaupt eine Kleinigkeit geschenkt bekommen. Soweit, so gut. Letztes Jahr im Juni zu meinem Geburtstag war er dann der einzige, der ohne Geschenk anrückte. Was ansich nicht schlimm ist, da ich eh keinen weiteren Plunder brauche, aber im Zusammenhang mit der oben genannten Beschwerde und der Tatsache, dass nun ausgerechnet ich zum aus seiner Sicht verschwindend geringen Personenkreis gehört hatte, der seinen Geburtstag ausreichend gewürdigt hatte, war das schon eher seltsam. Ich hätte mich nun wochenlang aufregen können über diese „Ungerechtigkeit“, habs letztlich aber einfach gelassen und ihm zum nächsten Geburtstag eben auch nichts mehr geschenkt. Herzlich gratuliert hab ich ihm trotzdem.

Also poch einfach nicht weiter auf die Gerechtigkeit, sondern frag dich einfach, was du unter den gegebenen Umständen gern und ohne Erwartungshaltung gibst (in etwa siehe Beitrag Jenny). So lebt sichs ruhiger :smile:

Gruß

3 Like

Kinderstube - und vom Schenken
Hi!
Also ich sehe das so: Das Bedanken ist eine Frage der Erziehung - natürlich geht das nur mit kleineren Kindern. Da ist viel Gewöhnung dabei und da müssen die Eltern hinterher sein - meine Meinung.
Und ich finde, mit Dressur hat das nix zu tun, auch nicht mit „Buckeln“. Es geht darum, gut durchs leben zu kommen und das ist für höfliche Menschen nunmal einfacher.

Ein Danke tut nicht weh und kostet nix. Und jemandem, der sich ehrlich bedankt, schenkt man gerne wieder was oder tut ihm einen Gefallen. Das können sogar ältere Kinder noch lernen - in dem man mit ihnen drüber spricht und in dieser Hinsicht konsequent handelt.

Die andere Seite ist aber die: Wenn ich etwas schenke, darf ich eigentlich keine Erwartungen damit verknüpfen, sonst ist das Geschenk entwertet.
Und wenn man mit Aufforderung Dankbarkeit bekommt, ist sie ein wenig schal, finde ich.

Ein schwieriges Feld, finde ich.

Aus meiner Erfahrung noch zwei Geschichten: Ich selber hab erst im Studium gelernt, mich für manche Dinge zu bedanken. „Danke für’s Kochen“ und „Danke, dass Du für mich da bist“ - das gab’s zuhause nicht bei uns. (Wobei ganz witzig ist, wie meine Eltern zerschmolzen sind, als ein Freund von mir sich mal für’s Kochen bedankt hat als er zu Besuch war.) Inzwischen gehört das zum festen Repertoire bei uns und neulich (ich war sehr stolz) hat mein Sohn (12) den Satz ernsthaft angewendet. :smile: - Geht doch, möchte man sagen.

Dann habe ich Neffen und Nichten, denen ich regelmäßig was zum Geburtstag und Weihnachten schenke - aber auch wie die Eltern, höre ich nie, was aus den Geschenken wurde. Deshalb verstehe ich gut, wie einen das wurmt. Ich habe daraus für diese Familie zwei Konsequenzen gezogen:
Entweder ich habe eine Idee für ein schönes Geschenk, dann bekommen die das und ich freue mich, das ich was schenken konnte.
Oder ich sehe das rein mechanisch: Wenn ich ein Geschenk suche, denke ich mir:„Ist doch wurst, nimm irgendwas, hörst Du eh nix mehr von.“

Seitdem bin ich auch nicht mehr so enttäuscht, ich erwarte einfach keinen Dank mehr von dort. Wobei „Dank“ für mich da eher heißt: Eine Rückmeldung, ob das Geschenk „ankam“, ob ich richtig lag mit meiner Geschenkidee, ob ich Freude bereiten konnte… Wobei das auch schwierig sein kann, wenn das eben nicht geklappt hat mit der Freude :smile:

ich habe dem Stiefsohn meines Exmannes zweimal Geld geschenkt.
Im Juni 2012 und zu Weihnachten.
Bisher kam kein „Danke.“

Gerade bei Geld finde ich die Nachfrage legitim, ob es überhaupt angekommen ist. So als Wink mit dem Zaunpfahl.

Was könnte ich tun? Langsam ärgert es mich.

Nichts mehr schenken, nichts mehr erwarten oder mit dem Sohnemann mal sprechen. Nicht vorwürflich, sondern ihm erklären, wie es Dir dabei geht. Hilft manchmal.

Ich habe meinem Ex gesimst, er möge ihm einen Tip geben, was
er offenbar auch getan hat.

Und - hat es geholfen?

Achso, jetzt isses eh schon wurst, noch eine Geschichte: Der Geburtstag meiner Mutter stand ins Haus. Meine Schwester und ich waren wohl so knapp über 10-13 Jahre alt und irgendwie war uns das wurst. Meine Mutter hat das im Vorfeld mitbekommen und unser Taschengeld einbehalten und sich selber ein Geburtstagsgeschenk davon gekauft.
Erst heute verstehe ich, wie gekränkt sie war, ich hatte als Kind und Jugendliche nicht den leistesten Schimmer, habe mich nur geärgert über das Verhalten meiner Mutter.

Hätte sie lieber mal mit uns gesprochen und uns erzählt, wie es ihr geht dabei anstatt so eine (zwar verständliche, aber trotzdem schwachsinnige) Aktion zu starten…
So war das für beide Seiten einfach nicht zielführend: Sie wird sich an ihrem Geschenk nicht so richtig erfreut haben und wir haben auch keinen Erkenntnisgewinn davongetragen.

Grüße
kernig

Moin,

Bisher kam kein „Danke.“

aaaalso.
Ich habe da zwei Prachtexemplare von pubertierenden Herren, die von ihrer Großmutter und ihrer Patentante zum Geburtstag und Weihnachten stets übervoll bedacht werden.
Da beide etwas entfernt wohnen und wir nur recht selten in Persona dort weilen, muss es entweder ein Brief, oder ein Telefonat sein, um Danke zu sagen.
Beide Jungs sind dankbar für die Geschenke, keine Frage, sie sehen es nicht als Selbstverständlichkeit an, aber der Potentialwall, eine Karte zu schreiben ist offensichtlich enorm.
Will meinen, wenn Du nichts hörst, muss es nicht automatisch heißen, daß keine Dankbarkeit vorliegt.
Triffst Du denn Jung auch ab und zu in echt?
Wie reagiert er dann?

Gandalf

Was hättest du dir den gewünscht? Das er das Geld zurück gibt?
Dir eine formelle Karte schriebt?
Auf Facebook postet, dass du großzügig warst?

Schenke ihm nichts mehr, wenn du mit der Reaktion nicht zufrieden bist. Das hilft am besten :wink:

Gruß Jenny

Nein, mehr nicht. Es ist nicht deine Aufgabe das Stiefkind deines Ex-Mannes zu erziehen. Du hast ihm gesagt, was du davon hältst - gut ist’s.

Das habe ich nicht, müßte es aber, oder?

Ich habe meinem Ex gesagt, er solle mal einen Tip geben.

Nein, mehr nicht. Es ist nicht deine Aufgabe das Stiefkind
deines Ex-Mannes zu erziehen. Du hast ihm gesagt, was du davon
hältst - gut ist’s.

Ich hätte gedacht, dass er sich kurz bedankt, als ich ihn am telefon hatte. Oder dass er über Mutter oder meinen Ex Grüße ausrichten läßt.
Oder das zumindest diese beiden was erwähnen.

Das ist alles weit weniger als eine mail oder -gar- Postkarte.

Schenke ihm nichts mehr, wenn du mit der Reaktion nicht
zufrieden bist. Das hilft am besten :wink:

So veramt die Welt, nur weil die Kids sich nicht mehr zum „Danke“ überwinden müssen.

Will meinen, wenn Du nichts hörst, muss es nicht automatisch
heißen, daß keine Dankbarkeit vorliegt.
Triffst Du denn Jung auch ab und zu in echt?
Wie reagiert er dann?

Ich habe gehört, dass er es gut fand.
Verständlich ist, dass er mich nicht mag, weil er mich kaum sieht und wohl die Konflikte mit dem Ex mitkriegt.
Daher hätte ich eben auch eine Info über Dritte akzeptiert.

Insofern…

Wahrscheinlich nervt mich vielleicht eher seine Mutter, die immer die Großmoralische raushängen läßt und ihren Sohn tralala machen läßt.
Ich sollte mich an sie wenden…

Hallo,

freiwillig und von sich aus ist meine Tochter als Kind und auch als Teenager nicht auf die Idee gekommen, sich für Geschenke ihrer weit entfernt lebenden Großeltern zu bedanken. Es war lange Zeit meine Aufgabe, sie daran zu erinnern, dass man sich melden muss. Dann allerdings war es nie ein Problem für sie, zum Telefon zu rennen und Oma und Opa anzurufen. Oder in den Grundschuljahren, als die Schreibkunst noch neu war für die, drollige Brieflein zu verfassen, die in den Postkasten zelebriert wurden.

Das Problem sehe ich also eher darin, dass die Eltern nicht genügend mit den Zaunpfählen winken. Wenn es, wie angedeutet Probleme zwischen der Neuen und dir gibt … könnte es sein, dass nicht eindeutig in Richtung „Bedanke dich“ reagiert wird.

Aber wie schon geschrieben wurde: gefreut haben kann er sich trotzdem. Man würde es halt nur gerne wissen, verstehe ich auch.

LG Barbara

So isset.

Und irgendwie finde ich es kindisch, einfach wortlos nix mehr zu schenken.
Er ist groß genug, sich dazu zu äußern.
Wie formuliere ich sowas?

Hallo ihr Lieben 40+!
vor diesem Dilemma stehe ich auch. 3x zu Weihnachten was kleines geschenkt an die erwachsenen „Kinder“ aus ertster Ehe meines Mannes, kein Danke (auch nicht per SMS oder mail) erhalten. Weil „wir feieren getrennt, weil es die „Tradition“ so will!“ Wieder mein Vorsatz: „nächstes Jahr schenke ich nix mehr“ :ob ichs durchhalte? Scheiß-Generation! Ausgehalten werden bis zum Doktor, kein Dank dafür!
Alles Gute!
Susanne

1 Like

Und wieder einmal besten Dank dafür, mit allen über einen Kamm geschoren zu werden, die dir persönlich schlechte Laune verschafft haben. So leid mir das für dich tut: Ich gehöre auch zu dieser Generation und kann es nicht leiden, wenn ich gleich mitverteufelt werde! Meine Verwand- und Bekanntschaft hört ein „Danke“ für jedes Geschenk an mich. Lasst doch endlich mal diesen behämmerten Rotz mit den Verallgemeinerungen stecken, es hängt mir zum Hals raus!

Gruß

1 Like

Hallo susanne,

wie wäre es denn, wenn Du ein kleines Kärtchen(was Du sicher tust)beilegst und einfach schreibst:
lieber Hans, ich würde mich auch freuen wenn ich von dir Nachricht bekäme, ob dir das…gefallen hat)

LG aria

1 Like

Hi

Da kannst du nichts tun, außer nichts mehr zu verschenken. Und falls die Frage kommen sollte warum, antwortest du ehrlich. Punkt.

Es ist nicht dein Job ihm Danke und Bitte beizubringen. Wenn er es nicht schnallt, muss er die Konsequenzen spüren, sonst fruchtet es eh nicht. Das du ihm was schenkst war eine nette Geste von dir und wenn er das nicht honoriert, dann bleibt sie eben aus.

lg
Kate

Hallo Tilli,

irgendwie ist mir noch vieles von dem, was du zu diesem Thema ja nun schon in zwei Threads schreibst, unklar… Ich möchte deshalb erstmal ein bisschen was Allgemeines zum Thema Dankbarkeit sagen und wie ich das sehe.

Ich halte Dankbarkeit nicht so sehr für höfliche Konvention, sondern für eine wünschenswerte Grundhaltung von Menschen. Der Grundstock für diese Haltung wird als Kind gelegt. Ich hab zwar keine Ahnung von Erziehung, aber ich denke schon, dass es sinnvoll ist, seinen Kindern beizubringen, „dass man sich bedankt“. Auch wenn so ein „das gehört sich so“, genau das nahelegt, was ich nicht unter Dankbarkeit verstehe, nämlich diese höfliche Konvention, die man nunmal anzuwenden hat, egal ob man tatsächlich Dankbarkeit empfindet. Ich denke, wenn man als Kind häufig dazu angehalten wurde, Danke zu sagen, ist das ein guter Grundstein für diese innere Haltung der Dankbarkeit. Idealerweise lernt ein Kind nicht einfach nur, in welchen Situationen es sich „zu bedanken hat“, sondern es lernt dadurch auf Dauer gesehen, nichts für selbstverständlich zu nehmen, die Mühe des anderen anzuerkennen… etc. Mit „nichts selbstverständlich nehmen“, meine ich auch Dinge wie einen schönen Sonnenuntergang, dass ich morgens gesund aufstehen kann, dass ich einen Job habe, uvm. Diese innere Haltung hat dann überhaupt nichts mehr mit der höflichen Konvention zu tun, wird aber trotzdem dazu führen, dass man sich häufig bei anderen bedankt. (Ziemlich sicher sogar häufiger, als jemand, der das nur aus Höflichkeit tut.)

Wenn ich mir wünsche, dass sich jemand bei mir bedankt, dann reicht mir kein formelles Danke, das aber nicht so empfunden wird. Wenn jemand Danke sagt, ohne tatsächlich Dankbarkeit zu empfinden, kann ich darauf auch verzichten. Typisches Beispiel: Frau schmeißt den ganzen Haushalt und ist sauer, weil sich ihr Mann nie dafür bedankt. Es kann zwei Gründe haben, dass er sich nicht bedankt, entweder er hält es für selbstverständlich, dass sie den Haushalt schmeißt, oder er ist ihr zwar dankbar, aber drückt das kaum aus. (Ähnlich wie: „Sie weiß doch, dass ich sie liebe, warum sollte ich ihr das dauernd sagen…“) Im ersten Fall könnte es sein, dass man es durch ein Gespräch schafft, ein bisschen das Bewusstsein dafür zu wecken, dass es eben nicht selbstverständlich ist. Damit wäre viel gewonnen, leider wird es wohl viel häufiger so sein, dass dann mal ein missmutiges uneinsichtiges Danke kommt. Darauf könnte ich verzichten… Im zweiten Fall wäre mir wichtiger, zu wissen, dass die Dankbarkeit grundsätzlich da ist, auch wenn sie kaum ausgedrückt wird. Klar wäre es schön, wenn er diese auch öfter ausdrücken würde, aber einen Erwachsenen kann man eben so leicht nicht mehr umerziehen.

Aber in deinem Fall geht es ja anscheinend um ein Kind. Da stellt sich mir schon die erste Frage, wie alt ist der Junge denn? (Oder hab ich diese Info irgendwo überlesen?) Nach dem, was du geschrieben hast, stell ich mir einen ca. 17jährigen Kerl vor. Wenn das in etwa zutrifft, denke ich, ist da eh nicht mehr viel zu machen. Zum anderen ist mir überhaupt nicht klar, wie du zu dem Jungen stehst? Er ist der Sohn der neuen Freundin deines Ex-Mannes, okay. Aber irgendwie reicht mir das nicht als Info… Haben du und dein Ex-Mann denn gemeinsame Kinder? (Du schreibst was von Patchwork…) Dieser Stiefsohn lebt mit seiner Mutter und deinem Ex-Mann zusammen, richtig? Wie lange seid ihr getrennt, und wie lange sind die schon zusammen? Welchen Kontakt hast du zu diesem Jungen, und warum? Oder ganz kurz gefragt, wie kommst du auf die Idee, ihm was zu schenken??? Mir kommt das sehr seltsam vor, könnte sich aber durch die Familiensituation irgendwie erklären lassen.

Richtig interessant wird das ganze durch das, was du hier schreibst.

Verständlich ist, dass er mich nicht mag, weil er mich kaum
sieht und wohl die Konflikte mit dem Ex mitkriegt.

Da frag ich mich nun erst recht, warum um Himmels Willen schenkst du ihm etwas?

Wahrscheinlich nervt mich vielleicht eher seine Mutter, die
immer die Großmoralische raushängen läßt und ihren Sohn
tralala machen läßt.
Ich sollte mich an sie wenden…

An der Stelle erklärt sich da für mich vieles. Mir scheint, du versuchst da ein Problem zwischen dir und deinem Ex mit seiner Neuen auf dem Rücken dieses Jungen auszutragen. Warum du ihm was schenkst, ist mir immer noch nicht ganz klar, vielleicht willst du darüber ja auch einfach nur zeigen, dass du bereit bist, auf die neue Familie deines Ex zuzugehen. Vielleicht wolltest du einfach nur ein positives Signal setzen, ich will dich hier nicht verurteilen. Trotzdem hat damit das „Geschenk“ seinen eigentlichen Charakter als Geschenk verloren. Es sollte etwas demonstrieren. Es sollte zeigen „ICH, bin doch gutwillig.“ Ich denke, dass auch Kinder und Jugendliche für sowas sehr feine Antenne haben. Evtl. ist für ihn durch das Verhalten seiner Mutter und deines Ex deutlich geworden, dass du ihm mit diesem Geschenk einfach nur eine Freude machen wolltest, sondern eben (auch) etwas anderes damit bezweckt hast. Für ein Geschenk, das mir jemand aus taktischen Gründen macht, und damit etwas ganz bestimmtes bezweckt, würde ich mich evtl. auch nicht bedanken. Schon gar nicht, wenn ich denjenigen nicht leiden kann. (Du schreibst ja, dass du es verständlich findest, dass er dich nicht mag.) Bestenfalls bekommt so jemand dann von mir (wiederum auch aus taktischen Gründen) ein höfliches, aber unehrliches Danke. Du schreibst in einem anderen Posting, dass dir ein unehrliches Danke gereicht hätte. Warum? Ich kann das ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Du begründest dein Beharren auf einem Dankeschön ja hier damit, dass man das dem Jungen doch beibringen müsste. Deine obige Aussage, scheint mir aber die eigentliche Begründung zu enthalten. Du hast damit nämlich was gefunden, was du an der Neuen deines Ex kritisieren kannst. „Großmoralische raushängen“ lassen „und ihren Sohn tralala machen“ lassen. Sei ehrlich! Was hättest du denn von einem erzwungenen Danke? Ist es nicht eher so, dass dieses nicht erfolgte danke eine Art willkommener Kritikpunkt für dich ist?

Sorry, wenn ich das so deutlich und überspitzt sage, aber du kannst dich mit dieser ganzen Geschichte so schön moralisch über deine „Gegner“ stellen. Zuerst schon dadurch, dass du dem Jungen ein Geschenk machst (um damit zu zeigen: „ICH tu doch alles, für ein gutes Verhältnis.“), und dann bietet sich gleich nochmal die Gelgenheit zu punkten, weil diese Frau ihren Sohn offensichtlich so schlecht erzogen hat, dass er nichtmal gelernt hat, sich zu bedanken. Damit stehst du quasi nochmal eine Stufe über „denen“.

Ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, was ich geschrieben habe. Nachdem, was du schreibst, scheint mir meine „Theorie“ ziemlich sicher richtig zu sein. Trotzdem könnte es natürlich sein, dass ich komplett falsch liege. Dann würden sich meine „Unterstellungen“ durch ein paar weitere Infos sicher aus dem Weg schaffen lassen. Falls ich aber keinen der äußeren Umstände falsch verstanden, oder mir falsch zusammengereimt habe, denke ich, dass auch meine Spekulationen über die Motive usw. im Großen und Ganzen stimmen. Bitte tu mir den Gefallen und wehr diesen Gedanken nicht vorschnell ab. Sei ganz ehrlich zu dir selber und überleg mal, ob das nicht doch teilweise zutreffen könnte. Es geht nicht darum, dich für irgendwas zu verurteilen, sondern darum, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

Gruß
M.

2 Like