"Darf Europa scheitern?"

Ich war mal ein überzeugter Europäer. Die EU hat es geschafft,
dass ich es nicht mehr bin.

Wer war das nicht? In der Schule waren wir alle begeistert.
Nach und nach hat sich das alles gelegt.

Bei dir. Lange nicht bei allen.

Da möchte ich mal mit dem gerade gekürten Unwort
„Sozialtourismus“ antworten. Da nehmen die Probleme mit
unkontrollierter Einwanderung aktuell gerade Überhand.

In einigen wenigen deutschen Städten.

Verarmten Personen winkt Sozialhilfe in Deutschland.

Nö.

Die
EU-Kommission schaltet sich ein, pro Freizügigkeit natürlich.

Inwiefern?

Heutzutage heißt es bei jedem

Hauch von Kritik dann „Anti-Europäer“ oder gar „Rassist“.

Quatsch.

Siehe etwa den Umgang mit der AfD, die sofort in die rechte
Ecke gestellt wurde.

Nein, nur die Rassisten bei dem Verein, die allerdings in anderen Vereinen schon lange rausgeflogen sind.

Ich empfehle dir übrigens, wie ich es anderen bereits
empfohlen habe, Broders aktuelles Werk zu Europa. Es ist
lesenswert.

Da hast du ja mal einen ganz unvoreingenommenen Autor gefunden.

Hallo,

natürlich ist es so, wie Ultra geschrieben hat.

Deine Antwort ist geradezu typisch. In meinen Augen ein Versuch das geschriebene ins Lächerliche zu ziehen und die Probleme kleinzureden.

Man könnte noch auflisten: Schmutz, Metalldiebstähle, Einbruchsserien, Prostitution, Bettelei, Lärm, Verwahrlosung etc.

Das sind doch nicht lokale, zu vernachlässigende Probleme!

Gruß
tycoon

*
Hi

Ultra hat völlig Recht, dass es keinen
Ursache/Wirkungsnachweis gibt, der den aktuellen
Friedenszustand zwischen den Mitgliedern der EU auf deren
Mitgliedschaft in der EU zurückführen ließe.

Es ist nicht so, dass es keinen Krieg gegeben hat, weil es die
EU gibt. Mit der Argumentation könnte ich die UNO ins Feld
führen. Sowie die KSZE, später OSZE. Auch die NATO wäre ein
möglicher Kandidat.

Genau so ist es. Alles andere scheint mir tendenziöses Wunschdenken zu sein.
Gruß,
B.

*
Hi

Siehe etwa den Umgang mit der AfD, die sofort in die rechte
Ecke gestellt wurde.

So isses.

Ich empfehle dir übrigens, wie ich es anderen bereits
empfohlen habe, Broders aktuelles Werk zu Europa. Es ist
lesenswert.

Ich lese es auch gerade. Gut, dass es noch solche Autoren gibt.
Gruß,
B.

Hi,

man müsste sich mal nach 8 Bier drüber unterhalten…

Natürlich kann man eine These in den Raum stellen, und sie wird umso sicherer, je unbeweisbarer sie ist…

Dazu gehört auch deine Aussage:

"Es ist nicht so, dass es keinen Krieg gegeben hat, weil es die

EU gibt."

Mag schon sein, aber ich habe nun mal die persönliche Erfahrung gemacht, dass es vor Gründung der EU ganz erhebliche Ressentiments bei den Altvorderen gegen unser direkten Nachbarn gab!

Da waren die ewig verhassten Froschfresser, gegen die abwechselnd Kriege gewonnen + verloren wurden, der verschlagene Pollak, der jeden Bündnispartner genommen hat, wenn es um sein Reich ging, usw. , usw…

Obige Ausdrücke und Einschätzungen gehören nicht zu meinem persönlichen Vokabular, aber ich bin mit denen groß geworden… seitens Eltern, Verwandten, Lehrern!!

Und dann sehe ich die Gründung der EU, deren Wachsen, und das es täglich besser geworden ist!

Da wird doch Platz für meine kleine Friedenstheorie sein…genauso unbegründbar, wie deine, aber wer nun wirklich Recht hat, wird sich kaum ergründen lassen!
Gruß

Hummel

Moin,

natürlich ist es so, wie Ultra geschrieben hat.

Nö.

Deine Antwort ist geradezu typisch. In meinen Augen ein
Versuch das geschriebene ins Lächerliche zu ziehen und die
Probleme kleinzureden.

Wo ziehe ich etwas ins Lächerliche. Seine Behauptungen sind bestenfalls ungenau, häufig aber auch falsch.

Man könnte noch auflisten: Schmutz, Metalldiebstähle,
Einbruchsserien, Prostitution, Bettelei, Lärm, Verwahrlosung
etc.

Das sind doch nicht lokale, zu vernachlässigende Probleme!

Doch, lokal sind sie. Wo habe ich etwas von vernachlässigbar geschrieben? Allerdings sind es vor allen Dingen Problem, die nur mit einem kleinen Anteil der Zuwanderer einhergehen und deren Verallgeminerung bestenfalls unzulässig ist.

Gruß

TET

Hallo!

man müsste sich mal nach 8 Bier drüber unterhalten…

Mal abgesehen von gesundheitlichen Aspekten würde darunter wohl die Diskussion inhaltlich leiden :wink:.

Natürlich kann man eine These in den Raum stellen, und sie
wird umso sicherer, je unbeweisbarer sie ist…
Dazu gehört auch deine Aussage: „Es ist nicht so, dass es keinen Krieg gegeben hat, :weil es die EU gibt.“

Dies kann ich über Deine These ebenfalls sagen.

Mag schon sein, aber ich habe nun mal die persönliche
Erfahrung gemacht, dass es vor Gründung der EU ganz
erhebliche Ressentiments bei den Altvorderen gegen unser
direkten Nachbarn gab!

Die gab es sogar noch nach der Gründung. Das Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen bspw. war noch über Jahrzehnte hinweg angespannt. Es gab sogar nach dem Beitritt Polens und der Nachfolgestaaten der CSSR entsprechende beidseitige Rs wegen dem Krieg und der späteren Vertreibung der Deutschen. Zudem haben weder Polen noch die Nachfolgestaaten der CSSR gegen D einen Krieg geführt. Der EU sei Dank. Früher war das anders.

Naja, hummelbrumm, beide Seiten haben eben erkannt, dass Frieden mehr Sinn macht, dass stumpfer Nationalismus sicher überholt hat, dass man glücklich den Kalten Krieg überlebt hat und auch das Handel sowie ähnliche Rechtsprinzipien (etc. pp.) mehr Freiheit und Zufriedenheit bringen als sich gegenseitig den Kopf einzuschlagen. Die Leute mit den Ressentiments, die größtenteils auf eigenem Erleben oder Erzählungen der Altvorderen beruhen, sterben und werden weniger und man trifft sich lieber zu einem Sportereignis und trinkt 8 Bier ( was dann eventuell wieder leider Konfliktpotential hochkocht :wink:.

Da wird doch Platz für meine kleine Friedenstheorie
sein…genauso unbegründbar, wie deine, aber wer nun wirklich
Recht hat, wird sich kaum ergründen lassen!

Dass die EU einen mitstabilisierenden Effekt hatte und hat, stelle ich gar nicht in Abrede. So wie UNO, OSZE usw. usf. Immerhin haben auch Baden und Württemberg nachweislich keinen Krieg miteinander geführt, seit man einen gemeinsamen Landtag hat :wink:. Selbst die Bayern wurden schon länger nicht mehr von Preußen überfallen.

Gruß
vdmaster

Hallo!

Selten sind wir größtenteils einer Meinung. Dies ist so ein seltener Fall.

Wo ziehe ich etwas ins Lächerliche. Seine Behauptungen sind
bestenfalls ungenau, häufig aber auch falsch.

Einigen wir uns auf häufig ungenau. Oder nicht differenziert genug ausgestaltet. Also zu allgemein gehalten, um inhaltlich völlig richtig zu sein.

Man könnte noch auflisten: Schmutz, Metalldiebstähle,
Einbruchsserien, Prostitution, Bettelei, Lärm, Verwahrlosung
etc.

Das sind doch nicht lokale, zu vernachlässigende Probleme!

Doch, lokal sind sie.

Nicht alles was nicht bundesweit erfolgt, kann man als lokal bezeichnen. Da gäbe es noch das regionale Problem. Einbruchserien sind ein Problem in vielen östlichen Regionen unserer Republik. Da kommen zuerst schlicht organisierte Banden ins Spiel. die man nicht als Armutszuwanderer bezeichnen kann, da sie sich wieder ins nahe Ausland absetzen.

Wo habe ich etwas von vernachlässigbar

geschrieben? Allerdings sind es vor allen Dingen Problem, die
nur mit einem kleinen Anteil der Zuwanderer einhergehen und
deren Verallgeminerung bestenfalls unzulässig ist.

Der Punkt ist, dass niemand die Behauptung aufgestellt hat, dass alle Zuwanderer entsprechend kriminell und/oder darauf erpicht wären, unzulässig an den Sozialsystemen zu partizipieren.

Auf die rechtliche Differenzierung zwischen Hartz4 und Sozialhilfe einzugehen, erspare ich uns beiden einfach mal.

Gruß
vdmaster

Die EU muss scheitern
Hallo,

erstmal sollten wir nicht vergessen dass es einen Unterschied zwischen dem Kontinent Europa gibt (dessen Scheitern ich mir nicht wuensche) und der Europaeischen Union.

Letztere Organisation bestimmt was der Steuerzahler in Deutschland mit seinem Steuergeld machen darf, sorgt dafuer dass Deutschland nicht mehr bestimmen darf wer ins Land darf und wer nicht, welche Produkte und Dienstleistungen aus dem Ausland bezogen werden, an welche Regeln man sich halten muss… ganz so als ob Deutschland einen Fuehrer vermissen wuerde weil man zu unsicher ist selbst zu entscheiden wohin es geht.

Hoffentlich merken die Voelker Europas irgendwann dass sie keine zentrale Fuehrung brauchen sondern dass man wunderbar ohne eine Union auskommt und trotzdem gut zusammenarbeiten kann so lange und so viel man moechte - und zwar ohne dass man davor all seine Rechte an eine korrupte Institution abgibt welche die Interessen der Buerger der einzelnen Mitgliedsstaaten unter die Interessen ihrer eigenen Agenda ordnen.

Gruss
Desperado

*
Dem kann ich mich nur anschließen, Desperado!

Wo ziehe ich etwas ins Lächerliche. Seine Behauptungen sind
bestenfalls ungenau, häufig aber auch falsch.

Vielleicht solltest du mal ein bisschen vorsichtig sein. Vor allem ist es so, dass du meist anderer Meinung bist, regelmäßig aber keinerlei schlüssige Gegenargumente vorbringen kannst. Insofern von „falsch“ zu sprechen, bloß weil du in der inhaltlichen Auseinandersetzung unterlegen bist, ist schon ziemlich gewagt.

Man könnte noch auflisten: Schmutz, Metalldiebstähle,
Einbruchsserien, Prostitution, Bettelei, Lärm, Verwahrlosung
etc.

Das sind doch nicht lokale, zu vernachlässigende Probleme!

Doch, lokal sind sie. Wo habe ich etwas von vernachlässigbar
geschrieben? Allerdings sind es vor allen Dingen Problem, die
nur mit einem kleinen Anteil der Zuwanderer einhergehen und
deren Verallgeminerung bestenfalls unzulässig ist.

Immer dieses gleiche Blabla von wegen „kleiner Teil“. Wo hast du denn mal den Fall unter einer größeren Zahl von Menschen, dass bei denen allesamt gewisse positive oder negative Eigenschaften vorhanden sind? Die Aussage „Nicht alle von denen sind…“ ist daher einfach nur belanglos.

Die Kriminalität beispielsweise nimmt vehement zu. Einem Leidtragenden davon nützt es nichts, dass irgendwo auch viele nichtkriminelle Rumänen oder andere Landsleute rumlaufen. Macht das die geschehene Tat ungeschehen? Entscheidend ist, das Problem zu bekämpfen. Und wenn im Zuge von Freizügigkeit und Schengen (in den nicht-Schengen Staaten werden die Grenzübertritte von kriminellen Organisationen anders geregelt) die Kriminalität markant ansteigt, muss man eben auch das Problem beim Namen nennen dürfen.

Die Kriminalität kommt eben durch die offenen Grenzen. Siehe etwa: http://www.bz-berlin.de/tatorte/taschendiebe-lieben-…

Ebenso kommen die Armutsflüchtlinge, weil bei uns zumindest Kindergeld winkt, was immer noch meist mehr ist, als das, was in der Heimat winkt. Mit der Aussicht auf Hartz IV werden es naturgemäß noch mehr. Warum soll das nicht verhindert werden? Findest du das gut?

Lies doch einfach mal ein Geschichtsbuch, damit es nicht
wieder vorkommt, dass du so ein Geschwurbel von dir gibst…

Mensch, Hummel, neulich habe ich dich noch verteidigt, und nun reagierst du so.

Um mal ein bisschen Wind aus den Segeln zu nehmen: So wie du haben die meisten mal gedacht. Mehr und mehr Menschen sehen aber mittlerweile, dass das Bild ein bisschen anders aussieht. Du wirst sicherlich auch noch eine kritischere Einstellung bekommen.

Geh mal auf den Rathausplatz und lies, was über dem Portal steht: Libertatem quam peperere maiores digne studeat servare posteritas. Vereinfach ausgedrückt: Das, was gestern Freiheit und Frieden bedeutet hat, kann heute schon ganz anders aussehen. Siehe etwas Jugoslawien. Das Zusammenleben im Vielvölkerstatt hat dem Anschein nach jahrzehntelang mustergültig funktioniert. Da herrschte Frieden. Wie es endete, wissen wir.

Die EU aus der Anfangszeit muss also nicht die EU von heute sein. Meine Bitte an dich: Sieh den europäischen Einigungsprozess nicht als eine einzige Einheit an. Guck, was heute mit den Aspekten Demokratie, Bürokratie, Finanzströme usw. geschieht und urteile danach.

Moin

ob wir auf einer Linie sind oder nicht, das kommt dann doch auf das Thema an… bei diesem Thema sind wir es NICHT!!

Der schöne Lateinspruch kling gut, aber deine Übersetzung ist daneben!
In der richtigen Übersetzung wird man unmissverständlich dazu aufgefordert, das zu bewahren, was die Altvorderen geschaffen haben - nämlich Frieden und Freiheit !

Deine Übersetzung ist da nicht frei, sondern unverschämt falsch!

Und zum Thema Jugoslawien habe ich auch eine völlig andere Wahrnehmung und Meinung:

Das Ganze wurde ausschließlich durch Tito mit autoritärem Führungsstil zusammengehalten, und schon zu seinen Lebzeiten munkelte man: Wenn der mal nicht mehr ist… und es kam genau so, wie befürchtet!

Sicher ist die EU nicht perfekt, aber ich kann mir keine bessere Form des Zusammenlebens mit den anderen Völkern vorstellen!

Und ich würde gern nur mal ein einziges Beispiel von irgendeinem Bürger hören, der persönlich Nachteile durch die EU hat… nur EIN Beispiel!!

Ich kenn nur nen paar bekloppte Zollbeamte, die darunter leiden, dass sie nicht mehr bei Kontrollen den dicken Max spielen dürfen, sondern an frischer Luft auf Baustellenkontrollen richtig arbeiten müssen…

Der schöne Lateinspruch kling gut, aber deine Übersetzung ist
daneben!
In der richtigen Übersetzung wird man unmissverständlich dazu
aufgefordert, das zu bewahren, was die Altvorderen geschaffen
haben - nämlich Frieden und Freiheit !

Genau das sagte ich doch. Wir können uns nicht auf dem einmal erreichten ausruhen. Wir sind aufgefordert (also verpflichtet!) aktiv an der Bewahrung der Freiheit mitzuwirken. Und das heißt auch, dass wir gegenteilige Entwicklungen ansprechen müssen.

Deine Übersetzung ist da nicht frei, sondern unverschämt
falsch!

Nein, im Ergebnis ist sie richtig.

Und zum Thema Jugoslawien habe ich auch eine völlig andere
Wahrnehmung und Meinung:

Das Ganze wurde ausschließlich durch Tito mit autoritärem
Führungsstil zusammengehalten,

Ähem… Ohne den Vergleich eins zu eins treffen zu wollen, aber was macht denn aktuell die EU-Kommission anderes als zu versuchen, das bisherige Modell zusammenzuhalten?

Und ich würde gern nur mal ein einziges Beispiel von
irgendeinem Bürger hören, der persönlich Nachteile durch die
EU hat… nur EIN Beispiel!!

Du hast einen Nachteil. Im September hast du deine Stimme für den Bundestag abgegeben (hoffentlich). Wenn nun aber das Subsidiaritätsprinzip Schritt für Schritt ausgehöhlt wird, dann wird deine Stimme Schritt für Schritt weniger wert.

Ich kenn nur nen paar bekloppte Zollbeamte, die darunter
leiden, dass sie nicht mehr bei Kontrollen den dicken Max
spielen dürfen, sondern an frischer Luft auf
Baustellenkontrollen richtig arbeiten müssen…

Das ist mir zu einfache Beamtenschelte. Die machen einen schweren Job. Welcher Schaden durch Schwarzarbeit entsteht, solltest du dir ausmalen können. Auch, was so alles unkontrolliert über die Grenzen geht. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß? Du kannst doch nicht davon ausgehen, dass alles toll ist, bloß weil es kaum aufgedeckt wird.

Guten Abend!

Und wie ist es mit Vaterlandsliebe?

Vaterlandsliebe (noch bis in die 60er/70er Jahre war von Vaterlandsverrätern die Rede, wenn es z. B. um Wehrdienstverweigerer ging) … stolz, ein Deutscher zu sein … mit all dem kann ich so gar nichts anfangen. Ich habe nicht den Schatten einer Ahnung, was ich mir unter Vaterland so ganz genau vorzustellen habe. Für’s Vaterland sind schon viele Leute gestorben, aber im Grunde sind sie für nichts gestorben.

Ich kann eine Frau lieben, aber das völkerrechtliche Gebilde Bundesrepublik kann ich weder lieben noch hassen, sondern nur zur Kenntnis nehmen. So sehr ich mich auch bemühe, Emotionen, geschweige denn Liebe, kommen nicht auf.

So ganz stimmt’s nicht. Manchmal kommen denn doch Emotionen auf. Dann nämlich, wenn ich von Menschen höre, die bereit sind, für’s Vaterland zu kämpfen, womöglich zu sterben. Dabei brachten solche Leute ausnahmslos noch nie etwas anderes als Elend zustande. Dann empfinde ich Mitleid, weil ich solche Leute für Deppen halte. Günstigstenfalls.

Gruß
Wolfgang

Guten Abend!

Ich lese gerade die Überschrift eines Vortrages an der
Akademie am Gendarmenmarkt:
„Darf Europa scheitern?“
Hm. Meine spontane Antwort darauf: „Ja, klar darf Europa
scheitern. Die Freiheit sollte man ihm lassen.“

Es wäre aber schade drum - eben wegen der Freiheit, die uns die EU gebracht hat. Ein in Großbritannien ansässiger Mensch bestellt bei mir etwas, zu liefern an den Zweigbetrieb in Prag. Die Aktion bereitet nicht mehr Probleme, als würde ich nach Ostfriesland versenden. Flüsse werden sauberer, mancherorts gibt es sogar wieder Lachse, weil wir EU-weit nach den gleichen Umweltstandards handeln. Mit meinem Personalausweis kann ich von Estland bis Gibraltar reisen, ohne mich irgendwo filzen lassen zu müssen. Nicht mal Geld muß ich tauschen und meine Krankenversicherungskarte ist auch überall gültig.

Niemand muß sich um spezielle ungarische, finnische oder spanische Bestimmungen scheren, weil alles angeglichen ist. Statt dessen kann man produzieren und liefern - in den stärksten Wirtschaftraum auf dem Globus. Wer mal dran schnuppern möchte, wie es früher war, sollte Lieferungen, Rücklieferungen, Vorführungen und Instandsetzungen in der Schweiz durchführen - davon hat man ganz schnell die Nase gründlich voll. So war es früher mit allen Ländern Europas. Besten Dank aber auch. Waren früher gewerbliche Schutzrechte für die Länder Europas ein finanzielles Abenteuer, das jedes kleinere Unternehmen überfordern mußte, ist das inzwischen kein Problem mehr.

In Grenzregionen gehen Polizisten benachbarter Länder gemeinsam Streife. Menschen gehen täglich über die Grenze, ohne etwas davon zu merken, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Ungezählte Unternehmen in der EU sind eng miteinander verflochten, über Niederlassungen in anderen EU-Ländern, Tochterunternehmen, Beteiligungen oder über Kunden- und Lieferantenbeziehungen bis hin zur gegenseitigen Abhängigkeit. Da stellt sich gar nicht mehr die Frage, ob Eoropa scheitert oder man die Uhr zurück drehen kann, Europa ist an vielen entscheidenden Stellen längst zusammengewachsen.

Eigentlich könnten wir unser Militär jedenfalls in seiner heutigen Form abschaffen. Wir haben lauter Nachbarn, an deren Wohlergehen uns mehr liegen muß als an Kampfszenarien. Umgekehrt geht es den Nachbarn ebenso. Schließlich kann kein Kaufmann, der auch nur halbwegs bei Verstand ist, auf die Idee kommen, seine Kunden und Lieferanten zu bedrohen. Nur Tradition und Denkbremsen hindern uns (noch), der Nato den Rücken zu kehren und U-Boote, Raketen, Panzer und Bomber abzuschaffen.

Natürlich sehe auch ich Probleme, die von anderen bereits ausreichend thematisiert wurden. Die Probleme muß man eben angehen, aber deswegen doch nicht die EU in Frage stellen. Wegen gelegentlicher Rückenschmerzen sollten wir nicht auf die Idee kommen, den Rücken zu amputieren, weil wir glauben, wir kämen auch ohne das schmerzende Teil klar.

Gruß
Wolfgang

fast Zustimmung
Moin,

deinen Ausführungen kann ich eigentlich uneingeschränkt zustimmen!

Aber NICHT konform gehe ich mit deiner Konsequenz, bewaffnete Streitkräfte abzuschaffen:

Genau im Jahre 1973 - also vor 41 Jahren - fing ich mir beim Bund einen schweren Rüffel und dann wegen Uneinsichtigkeit sogar einen Diszi ein, weil ich zur Daseinsberechtigung der BW bei einer der üblichen Schulungen zur „Inneren Führung“ damals sinngemäß äußerte:

Es werden nie die Russen oder ihre Allierten sein, gegen die wir mit unseren Panzern auffahren, es werden eher hungernde oder durstige Weltbürger sein, gegen die wir unsere Resourcen dann verteidigen wollen…

Und zu diesem Punkt hat sich meine Einstellung bis heute nicht geändert - im Gegenteil!

Wobei ich dann überhaupt Nichts dagegen hätte, wenn diese Armee paneuropäisch aufgestellt ist.

Gruß

Hummel

Vollkommen richtig, die Schweiz ist isoliert, beharrt auf ihrem Spielgeld und verelendet deswegen von Jahr zu Jahr immer weiter, weil ihr die EU die Aufnahme versagt.
Auch das für die Weltwirtschaft bekanntlich viel zu kleine Japan bettelt immer wieder um die EU-Mitgliedschaft und wird schnöde abgewiesen.

Hallo!

Und wie sieht es mit der ebenfalls etwas veralteten Heimatverbundenheit aus?

Gruß
vdmaster

Hallo!

Das Ganze wurde ausschließlich durch Tito mit autoritärem
Führungsstil zusammengehalten,

Ähem… Ohne den Vergleich eins zu eins treffen zu wollen,
aber was macht denn aktuell die EU-Kommission anderes als zu
versuchen, das bisherige Modell zusammenzuhalten?

Der Unterschied ist doch wohl in der Demokratie zu finden, die es in YUG nicht gab, solange Tito am Leben war. Zwischen 1980 und 1991 wurde sie eingeführt. Anschließend kam es durch demokratische Wahlen innerhalb der Regionen (unter teilweisem Boykott durch Serben) zu Separationsbewegungen, die in Referenden mündeten. Diese Unabhängigkeitsbestrebungen wurden von den Serben militärisch beantwortet, was in der Folge zu(m) Bürgerkrieg(en) führte. Also hinkt Dein Vergleich nicht nur, er ist beidseitig beinamputiert. Den die EU wurde von durchweg demokratisch gewählten Regierungen gegründet und weiter ausgeformt. Kein einziger Entscheidungsträger wurde nichtdemokratisch legitimiert ins Amt gehievt. Die innere Struktur der EU hat allerdings noch zuviele direkt-nichtparlamentarische Aspekte (bspw. die Rechte des EU-Parlaments als Entscheidungsträger). Sie ist insoweit noch massiv verbesserungsfähig/-würdig.

Gruß
vdmaster