Hallo,
Gefühle fragen nicht danach, was erlaubt ist, was „man“ darf, was verpönt ist oder nicht, fragen nicht nach Konventionen.
Finde ich mutig aber nicht klug, daß deine Bekannte das so offen ausspricht.
gestern hatten wir langjährige Bekannte auf Besuch. Das
Gespräch kam auf die Kindheit, Jugendzeit, Eltern… Da sagte
eine Frau, dass ihre Mutter ihr die Jugendzeit vermiest hat
und dass der Tod dieser Mutter eine Freude für sie gewesen sei
und noch ist. Eine miserable, Rabenmutter sei die jetzt
verstorbene Mutter gewesen.
Dies Bild, dass anschliessend von dieser Rabenmutter
geschildert wurde, steht im schrillen Gegensatz zu sonst
„gehörte“ Bilder.
Manche Menschen, Mutter oder nicht, verstehen es meisterhaft, ihr innerfamiliäres „schlechtes Benehmen“ zu verschleiern, (nennen wir es verniedlichend mal so).
Außenstehende nehmen einen warmherzigen, geistreichen, charmanten, (setze wahlweise weitere positive Eigenschaften ein), Menschen wahr. Wer mit einem solchen Elternteil gesegnet ist, hat zu allen anderen Problemen noch ein weiteres großes Problem: er/sie kann sich niemandem anvertrauen, weil alle ungläubig schauen und dann sagen: wenn ihr Schwierigkeiten habt, muß es an dir liegen. Er/sie ist doch soooo lieb, verständnisvoll, klug usw.
:Ist so eine Situation die Folge davon, dass zwei Personen,
trotz Blutsbände, zu verschieden sind? Gar eine Konkurrenz und
somit in diesem Fall eine Feindin?
Das 4. Gebot lautet ja wie allseits bekannt: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Nach meiner Überzeugung ist das nur ein Teil der Wahrheit.
Als Moses mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai herabstieg war er wohl vom Anblick Gottes als brennendem Busch noch etwas geblendet und benusselt, ist gestolpert und lang hingeschlagen. Dabei hat er zwei der ZWÖLF Gesetzestafeln zerdeppert. (ZWÖLF ist eine heilige Zahl, nicht zehn). Das konnte er aber natürlich nicht zugeben, als er unten ankam.
Auf einer dieser Tafeln stand das Gebot, daß Eltern ehrenWERT zu sein haben, wenn sie von ihren Kindern geehrt werden wollen.
Was auf der zwölften Tafel stand ist (noch) ein Geheimnis
))
Ja, liebe Kinder so war es und so isses; so weit so schlecht.
Gruß
Misssophie
PS: Für deine Bekannte ist es gut und heilsam, diese Wut zu haben. Sie hat jedes Recht dazu. Vielleicht, eines Tages, nach einem langen psychischen Verdauungsprozeß, kann sie mit ihrem Erleben zur Ruhe kommen. Das heißt aber noch lange nicht, daß sie ihrer Mutter dann vergeben hat. Das könnte ein noch späterer Schritt sein. Nicht alle schaffen diesen Schritt.