Darf mein Arbeitgeber über meine Freizeit bestimmen?

Hallo,
Ich bin gesundheitlich von meinem Arzt aufgefordert worden mehr Sport zu machen. Ich arbeite ausschließlich im Büro, also sitzend, oder durch meinen Außendienst Job bin ich im Auto viel unterwegs.

Lange Rede kurzer Sinn.

Wenn ich mich nun z.b. Im Fitnessstudio anmelde und dort lt. Arzt mindestens 3 mal (besser mehr) pro Woche sehen lassen sollte, kann mein Arbeitgeber mir meine private Freizeit „verbieten“.
Ich bin halt viel im Außendienst mit Übernachtung und will nun z.b. Wenigstens jeden Montag Abend + Wochenende zum Sport gehen.
Kann mein Arbeitgeber nun sagen: „ nein montags kannst du nicht zum Sport gehen, da ich dich ja sonst nicht nach pussemuckel zum Job schicken kann“. Geht ja dann erst Dienstag wieder und verliert einen Tag mit mir.

Ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.

Danke

Hallo

Schon, aber trotzdem nicht ausreichend.
Keiner weiß hier, was in deinem Arbeitsvertrag steht.

Diese Äußerung wäre jedoch auf jeden Fall Quatsch, denn entweder kann er dich dann nach Pusemuckel schicken, oder er kann es nicht. Das hat mit deinem Sport ja nichts zu tun.

Wenn es unwahrscheinlich ist, dass er dich jeden Montag zum Sport schickt, dann wäre es doch sowieso nicht so schlimm.
Übrigens, bei einem Fitnessstudio kann man sich doch meistens aussuchen, wann man da hingeht. Man kann doch dann auch mal dienstags, donnerstags und samstags gehen, oder nicht?

Ergänzend dazu: es gibt genügend Möglichkeiten, sich ganz ohne Fitnessstudio sportlich zu betätigen. Abgesehen vom Klassiker joggen kann man auch sehr viele Kraftübungen ohne Geräte durchführen.

5 Like

Der Arbeitgeber kann Dir nicht vorschreiben, ob Du in Deiner Freizeit mit Alkohol komplett ins Nirvana schießen darfst, aber er kann Dir vorschreiben, einigermaßen arbeitsfähig = nüchtern im Büro zu erscheinen.

So ähnlich ist es mit Reisetätigkeiten auch. Es gibt auch Arbeitsverträge, in denen Führerscheinverlust = Arbeitsverlust steht. Ließ mal Deinen Vertrag.

DiFa

Und was hat das jetzt mit der Frage zu tun? Seit wann wird auf eine gestellte Frage im Arbeitsrecht der Vergleich mit Alkoholabusus angeschleppt, das grenzt ja schon an, bzw. ist eine Unterstellung!

Hätteste es dabei belassen, wär´s vollkommen o.k. gewesen. ramses90

Hi. Ihr habt mit allem recht, auch was alternative Möglichkeiten für Training angeht.

Mir ging es hauptsächlich darum, das ich viel im Außendienst bin. Also montags ins Auto, 3-4 Übernachtungen und irgendwann mal wieder zu Hause.
Nun möchte ich aber gerne 3 mal die Woche Krafttraining machen und das im Studio. Wenn ich aber die ganze Woche unterwegs bin und nur am Wochenende da bin, wäre mir das zu wenig.

Ich kann es auch so erzählen. Ich melde mich im Schachclub an und habe jeden Montag Abend „Training“. Darf mich mein Arbeitgeber nun montags wegschicken, auch wenn ich ihm sage das ich Montag Abend privat verhindert bin. In meinem 20 Jahre alten Vertrag steht sowas natürlich nicht.

I know. Wenn du aber als Beispiel einen Personal Trainer buchst und das jeden Montag. Was soll ich tun? Wenn ich nun mal alles schon durch hab und nun unter Anleitung konzentriertes Geräte Training machen soll um 3 Bandscheibenvorfälle entgegenzuwirken wird’s irgendwann doof. Ich will an meine Gesundheit denken.

Hallo,

da hilft reden:-)).
Teile deinem Arbeitgeber mit, dass du auf ärztlichen Rat hin regelmässig an deinem Heimatort ins Fitnessstudio gehen willst/musst. Im besten Fall lässt sich eine für beide Seiten günstige Vereinbarung finden. Mauert dein Chef, und es gibt auch in deinem Arbeitsvertrag keinen Passus, dass du an bestimmten Tagen zu Hause bist, gibt es noch die Alternative: Am Übernachtungsort ins Fitnessstudio zu gehen oder eine, zwei, drei Runden joggen zu gehen.

Gabi

2 Like

Sorry, aber das ist alles nicht nachvollziehbar. Wenn man ganz bewusst einen Außendienstjob angenommen hat, bei dem man zwingend und regelmäßig MO-FR (oder egal welche sonstige Kombi auch immer) inkl. Übernachtungen unterwegs ist, dann kann man nicht plötzlich damit kommen, dass man nun „aus gesundheitlichen Gründen“ zwingend an bestimmten Abenden daheim sein „muss“, die bislang nun mal regelmäßig auswärts zu verbringen waren.

Wenn einem der Besuch des Studios am Heimatort wichtiger als der Job ist, dann muss man sich eben den passenden Job suchen. Ansonsten gibt es durchaus große Ketten, die es gestatten an unterschiedlichen Orten die entsprechenden Angebote wahr zu nehmen. Das machen Kollegen, die so etwas unbedingt machen wollen, schon seit Jahren so, um einen Job, den sie gerade nicht aufgeben wollen, mit ihrem Fitness-Bedürfnis unter einen Hut zu bekommen. Und nein, der Personal Trainer reist natürlich nicht mit, es sei denn, der Job ist so gut bezahlt, dass man es sich leisten kann, den Personal Trainer immer mit zu schleppen. Das können aber nur recht wenige Menschen finanzieren.

Über das reden bin ich schon hinaus. Deswegen mein post hier. Er will mir eine Regelung erzwingen, da aus seiner Sicht er mich dienstags auch nicht mehr rausschicken kann. Warum? Ichin Hamburg, Termin um 9 in München. Das funktioniert nicht, ohne das ich montags Anreise. Hotel mit Fitnessraum? Hätte ich gerne, das darfst du mir glauben. Ein Hotel über 75 € pro Nacht führt schon zu nervenzucken bei meinem Arbeitgeber. Verstehst du mein Problem? ,-)))

Wenn ich zu Anfang meines Berufslebens bin hast du recht. Nach 20 Jahren Zugehörigkeit habe ich nach Verständnis bei meinem Arbeitgeber gesucht oder erhofft. Ein Berufsleben entwickelt sich. Vor 5 Jahren war ich Einmal in der woche draußen, heute sind es gleich 4 Tage.
Aber trotzdem danke für deine Worte. Ich verstehe schon was du meinst, hilft mir aber nicht. Es ging mir um die rein rechtliche Lage.

Gibt es denn irgendeinen Tag in der Woche, der laut Arbeitsvertrag abends zu Hause verbracht werden kann, und an dem man auch ggf. einen Personal Trainer buchen könnte?

Versuch doch mit dem Arzt irgendeine Lösung zu finden, ob er das ärztlich anordnen kann. - Ein Problem könnte natürlich sein, dass der Personal Trainer kein Physiotherapeut ist.

Hm, eigentlich sollte der Arbeitgeber ja daran interessiert sein, dass du gesund bleibst. Weiß der, warum dieses Training für dich wichtig ist?

Es gibt keinen vorgeschriebenen Tag lt. Vertrag. Was das angeht ist halt mein AG, ich sag mal anstrengend und er vermittelt mir genau dieses Gefühl nicht, das er interessiert ist, das es mir gut geht. Das ist ja halt diese traurige Entwicklung die ich da sehe. Und ich hab eigentlich null Bock mit irgendwelchen Paragraphen zu kommen, aber es hätte mich interessiert ob e es sowas in die Richtung gibt.wir sind auch nicht so groß für einen Betriebsrat. Aber ich werde dies evtl anders angehen. Kollegen wird auch ein homeofficetag zugesprochen. Das würde mir ja genauso reichen. Man sieht halt leider im heutigen Zeitalter das der Stress größer wird, man erwartet immer mehr, irgendwann kann es auch gesundheitlich nach unten gehen und dann sieht man erst die wahre Person in einem Chef.

Hallo,
das ist wirklich Käse… Da hilft nur noch, sich in der 75-Euronen-Butze das Zimmer im 2./3./4./5. Stockwerk zu mieten und die Treppen zigmal zu laufen…augenzwinker

Gabi

P.S. Ja, und ich weiss, wie erschöpft mann nach einem langem Outhousetermin ist. Deshalb habe ich mir auch den Rat mit „geh einfach ne Runde draussen joggen“ gespart.

1 Like

Dein Arbeitgeber darf nicht über deine Freizeit entscheiden und tut das auch nicht!

Du hast lediglich geschrieben, dass es bei deiner normalen beruflichen Tätigkeit nicht möglich ist, bestimmte Freizeitaktivitäten auszuüben. Das bedeutet, dass dein Arbeitgeber in keiner Weise über deine Freizeit verfügt. Insofern kann ich hier keinerlei Fehlverhalten deines Arbeitgebers erkennen.

Wenn deine Arbeitstätigkeit so angepasst werden soll, dass sie dir bestimmte Freizeitaktivitäten ermöglicht, so bist du es, der etwas von deinem Vorgesetzten will und du hast in dieser Sache keinerlei Anspruch auf ein Entgegenkommen. Es wäre also durchaus sinnvoll, wenn du dich da mal in aller Ruhe hinsetzt und mit dem Chef redest.

Nun der „Personal Trainer“ ist genau das was der Name sagt: personal, also persönlich. Und wenn Du den diese Woche auf Montag um 18 Uhr, nächste Woche Dienstag um 19 Uhr und übernächste Woche auf Mittwoch um 20:30 Uhr bestellt, dann wird er da sein :wink: Das ist also ein untaugliches Argument.

Wenn ich aber Deine Antworten so lese, dann scheint das Problem ganz woanders zu liegen. Denn wenn das 3-4 Auswärtsübernachtungen pro Woche sind, dann kannst Du am Abend vor der Abfahrt trainieren, genauso am Ankufntsabend. Dann noch an einem Wochenendtag und wuusch haste Deine drei Termine beisammen. Wäre ich Dein Chef, würde ich genau so argumentieren. Denn gerade im Außendienst geht halt der Kundendienst vor (zumindest ich als Kunde reagierte merkwürdig, wenn der Außendienstler mir mitteilen würde „Dienstag kann ich nicht vor Mittag kommen, weil ich Montag Abend Sport machen“.)

Aber: das hast Du hier schon gehört und vermutlich hat Dir auch Dein Chef ähnliches mitgeteilt. Und Du schreibst ja, dass der Außendienstanteil Deiner Tätigkeit in den letzten paar Jahren angestiegen ist. Hast Du denn schonmal gefragt, ob man das wieder reduzieren könnte? Denn so als Laie würde ich sagen drohender Bandscheibenvorfall passt nicht gut zu stundenlangem Autofahren… Das wäre jetzt nicht mein Hauptargument, das muss ganz klar das fachliche sein. Und da Du dazu gar nix schreibst, kann ich Dir nicht weiterhelfen, aber ich denke, da könnte die Lösung liegen.

1 Like

Wenn Du beruflich viel unterwegs bist, dann musst Du Dir halt Deine Freizeit so einteilen, wie es der Job zulässt. Bist Du also mal montags und donnerstags unterwegs, hast Du halt die restlichen Tage zur Verfügung, ist es die darauffolgende Woche andersrum, dann ist es da halt umgekehrt.
Ich verstehe nicht, was Du damit meinst, dass Dir der Arbeitgeber die Freizeit bestimmen kann. Es ist aber auch logisch, wenn Du die ganze Woche in Castrop Rauxel bist, dass Du dann nicht zuhause in Buxtehude ins Studio gehen kannst.
Wenn ein Fitnessstudio für Dich allerdings nicht rentabel ist, da Du kaum zuhause bist, dann solltest Du Dich wohl eher nach einer Alternative umsehen.
wenn es nur um mehr Bewegung geht, laufen zB kann man überall.

Hallo,

was machen denn Piloten, Polizisten im Wechseldienst oder Putzfrauen im gewerblichen Bereich? Da ist es offensichtlich, daß die Arbeitszeit jederzeit sein kann, ständig wechselt oder abends ziemlich blöde liegt, wenn man gerne nach der Arbeit noch einkaufen gehen will. Wer normale Büroarbeitszeiten hat, kann sich abends auch nicht regelmäßig besaufen oder die lange Star Wars-Nacht im Kino gönnen, weil man morgens arbeitsfähig (d.h. nüchtern und nicht völlig übermüdet) zur Arbeit erscheinen müssen.

Insofern greift jede berufliche Tätigkeit auch in den Freizeitbereich mit ein. Bei Dir gehört nicht näher definierte Außendiensttätigkeit zur Arbeit mit dazu und das wird auch so im Vertrag stehen bzw. so abgesprochen gewesen sein. Das hat natürlich Einfluß auf Deine regelmäßigen Freizeitaktivitäten, aber das ist bei anderen Berufsgruppen halt auch so. Wer an zwei Montagen im Monat abends arbeiten muß und am dritten Dienstag schon im Bett liegen sollte, weil er um zwei Uhr für den Frühdienst aufstehen muß, kann halt montags nicht oder nur sehr selten zum Schachclub gehen.

Anders herum muß der Arbeitgeber mit dem AN auch planen können. Wenn sich auf einmal alle Außendienstmitarbeiter überlegen, die tägliche Tagesschau vor dem häuslichen Fernseher zum privaten Pflichttermin zu erklären, kann er den Laden zumachen. Das kann es also auch nicht sein.

Kurz gesagt: der Arbeitgeber bestimmt im Rahmen von Arbeits- und Tarifvertrag, Betriebs-/Dienstvereinbarungen sowie innerhalb der gesetzlichen Vorgaben Ort, Art und Umfang der Arbeit. Wie der AN das mit seinen privaten Interessen in Einklang bringt, ist erst einmal nicht sein Problem.

Insofern ist es Dir natürlich auch freigestellt, abends nach Feierabend vom Einsatzort zum Fitneßstudio zu fahren und nach verrichteter Dinge wieder zurück zum Einsatzort (ob nun abends, nachts oder morgens ist dann auch wurscht).

Gruß
C.

1 Like

Das ist mal wieder der gute alte Fall, bei dem die Infos so nach und nach tröpfeln. Von „hat sich über die Jahre so entwickelt“, war in der Frage keine Rede. Aber wenn sich das so bislang im gegenseitigen Einvernehmen entwickelt hat, dann kann man trotzdem nicht plötzlich damit kommen, dass das jetzt auf einmal nicht mehr geht, weil man nun unbedingt einen personal Trainer vor Ort nutzen will, und nicht bereit ist da ins Studio zu gehen, wo man sich halt gerade aufhält. Das ganze nennt sich „Vertrauenstatbestand“, wenn du unbedingt einen juristischen Begriff dazu hören willst.

1 Like

Du hast den Persinal Trainer ja wahrscheinlich nur für eine gewisse Zeit zur Anleitung und nicht dauerhaft für immer. Für die Zukunft folgende Idee:

Schildere ihm dein Problem und bitte ihn darum, dir Übungen zu zeigen, die sich auch ohne Geräte (oder mir nur wenigen Geräten, vllt einem Slingtrainer) durchführen lassen.

Du wirst eh nicht drumherum kommen, die Übungen dauerhaft durchzuführen, das sollte dir auf diese Weise leichter fallen. Und dann kannst du die Trott noch immer mal eine Trainerstunde gönnen, die du dann nutzt um herauszufinden, in sich Fehler eingeschlichen haben.