Das Bildungssystem ist schuld!

Da war die Woche wieder was in den Nachrichten:

In welchem Bundesland die Kinder von Arbeitern, ALG2-Empfängern oder Migranten eine wieviel mal geringere Chance auf eine Schulbildung am Gymnasium haben. Der Konsens ist: Die Chancengleichheit fehlt!?!

Ich komme da nicht ganz mit. Was hat das mit der Chancengleichheit zu tun? Auf welche Weise wird es denn Radovan Mitrovic im Gegensatz zu Paul Müller bei gleichem Notendurchschnitt erschwert, aufs Gymnasium zu kommen? Weiß das vllt jemand?

Oder liegt es vielleicht daran,

dass 2 Akademiker letztlich statistisch intelligentere Kinder haben, als 2 Arbeiter?
dass Alg2-Empfänger nicht zu ihrer Tochter sagen: "Jackeline: Gute Noten sind sexy! Leistung lohnt sich!!
dass Radovans Eltern sich nicht für die Hausaufgaben ihres Sohnes unteressieren?!

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem schuld“ ist?

Der Kater

Hallo,

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem
schuld“ ist?

Ist es gar nicht.
Wenn die Eltern ungebildet sind, werden es deren Kinder erheblich schwerer haben.
In einer Generation ist das m.E. nicht zu lösen.

Gruß:
Manni

Bildungsferne Schicht.

ist: Die Chancengleichheit fehlt!?!

Nö.
Intellente Kiddies,
intellenter Eltern,
die für ihre Scheisserchen mindestens die Rahmenbedingungen schaffen (welches Elter kann schon die gesamte BilDung zwecks Festigung nochmal mittags durchkauen)
haben die Chance,
dass ihre Kinder das auch können.

Radovan Mitrovic im Gegensatz zu Paul Müller bei gleichem
Notendurchschnitt erschwert, aufs Gymnasium zu kommen?

Ebend.
Er KANN da hin,
hat aber zuhause schlechtere Schangsen (das Angela) daraus etwas zu machen.

dass Radovans Eltern sich nicht für die Hausaufgaben ihres
Sohnes unteressieren?!

Es müssen nicht die Schulaufgaben sein … aber vorgelebte Ignoranz und BILDung statt ZEITung ist hochgradig erblich.

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem
schuld“ ist?

Tja.

Weil keiner selbst schuld sein will.

Gruß

Stefan

Hi,

Hauptgrund ist mE „Schluss mit Schule, du lernt was vernünftiges, wir füttern dich nciht ewig durch“

die Franzi

Hi,

Hauptgrund ist mE „Schluss mit Schule, du lernt was
vernünftiges, wir füttern dich nciht ewig durch“

Darüberhinaus wollen ja auch nicht alle studieren. Viele wollen Geld verdienen und haben keine Lust mehr zu lernen.

Hallo,

Da war die Woche wieder was in den Nachrichten:
In welchem Bundesland die Kinder von Arbeitern, ALG2-Empfängern oder Migranten eine wieviel mal geringere Chance auf eine Schulbildung am Gymnasium haben. Der Konsens ist: Die Chancengleichheit fehlt!?!

Wer genau sagt/beklagt das eigentlich?

Ich komme da nicht ganz mit. Was hat das mit der Chancengleichheit zu tun? Auf welche Weise wird es denn Radovan Mitrovic im Gegensatz zu Paul Müller bei gleichem Notendurchschnitt erschwert, aufs Gymnasium zu kommen? Weiß das vllt jemand?

Ich befürchte, dass es hierauf nicht die eine richtige Antwort gibt. Immerhin reden wir hier ja auch über 16 Schulsysteme. Die Chancengleichheit kann auch nicht am gleichen Notendurchschnitt festgemacht werden, obwohl es auch hier bereits Ungleichheiten gibt. Es gibt Bundesländer/Schulen, wo bei gleichen Noendurchschnitten die Kinder von Akademikern oder Beamten häufiger eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen als andere.
Letztlich geht es aber erstmal überhaupt darum, ob alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung haben.

Oder liegt es vielleicht daran,
dass 2 Akademiker letztlich statistisch intelligentere Kinder haben, als 2 Arbeiter?

Weil das vererblich ist?

dass Alg2-Empfänger nicht zu ihrer Tochter sagen: "Jackeline: Gute Noten sind sexy! Leistung lohnt sich!!

Könnte sein. Und wäre es hier dann Aufgabe des Staates für bessere Chancen von Jackeline zu sorgen?

dass Radovans Eltern sich nicht für die Hausaufgaben ihres Sohnes unteressieren?!

Glaub ich eher nicht. Es gibt zwar eine bestimmte Gruppe von Migrationshintergründlern, die sich mit Bildung besonders schwer tut, viele andere Gruppen legen da jedoch viel Wert drauf und geben das letzte Hemd für die Bildung ihres Kindes her.

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem schuld“ ist?

So verkürzt ist das sicher nicht richtig. Aber es könnte durchaus diskutiert werden, ob der Staat mit seiner Schulpflicht auch eine etwas höhere Bringschuld hat. Es will mir nicht ganz in den Kopf, dass Kinder der sog. bildungsfernen Schichten ein Leben lang mit ihren Eltern gestraft sind und ein hochentwickeltes Industrieland dieses Potenzial einfach brach liegen lässt.
Und wenn es tatsächlich so ist, dass ein längerer Schulbesuch am Einkommen der Eltern scheitert, dann ist das schlicht und ergreifend eine Frage der Chancengleichheit. Kinder von Akademikern gehen dann nicht auf Gymnasium, weil sie intelligentere Eltern haben, sondern weil diese es sich eher leisten können. Ich denke, das wird auch deutlich, wenn man nicht die Begriffe Akademiker oder ALG-2-Empfänger nutzt, sondern einfach die Einkommen der Eltern und den Schulbesuch/-abschluss der Kinder in Beziehung setzt.

Grüße

Darüberhinaus wollen ja auch nicht alle studieren. Viele
wollen Geld verdienen

Kann man dem Vernehmen nach auch während des Studiums. Mal ganz davon abgesehen, daß kaum etwas eine höhere Rendite bringt als ein Studium (wenn man schon nach dem Geld entscheiden will).

Hallo Kater,

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem
schuld“ ist?

Ich kenne jetzt nicht alle Systeme, einheitlich ist das in Deutschland ja nicht.

Aber in dem mir Bekannten, ist es schon ab der 1.Klasse üblich, notwendig und vom System gewünscht, daß nachmittags zu Hause geübt, gelernt und erklärt wird. Es soll auch Kinder geben die das nicht nötig haben oder alleine können, aber das ist sicher die Ausnahme.

Jetzt ist zum Ersten nicht in allen Haushalten jemand zuhause um mit dem Kind zu üben. Und Abends nach der Arbeit und dem Abendessen ist die Geduld der Eltern und die Aufnahmefähigkeit der Kinder etwas geringer.

Zum Zweiten sind nicht alle Eltern in der Lage oder auch Willens dies zu tun. Vorallem Eltern, die nicht selbst in Deutschland zur Schule gegangen sind und vielleicht auch kein perfektes Deutsch sprechen, tun sich schwer mit den Kindern lesen und schreiben zu üben oder die für viele etwas kreativen Matheaufgaben zu verstehen.

Ein Schulsystem, daß das Lernen und Üben in der Schule stattfinden läßt und Hausaufgaben zu Schulaufgaben macht, würde die oft angesprochene Chancengleichheit um einiges erhöhen.

Gruß ich_vogel

Jetzt ist zum Ersten nicht in allen Haushalten jemand zuhause
um mit dem Kind zu üben. Und Abends nach der Arbeit und dem
Abendessen ist die Geduld der Eltern und die Aufnahmefähigkeit
der Kinder etwas geringer.

Das spräche eher dafür, daß die Kinder in Hartz IV-Dynastien in der Schule wahre Abräumer sein müßten, denn mehr Zeit zum gemeinsamen Lernen, Üben und Spielen dürfte kaum jemand haben (klar, die ständige Schreiberei von Bewerbungen kostet auch Zeit).

Zum Zweiten sind nicht alle Eltern in der Lage oder auch
Willens dies zu tun. Vorallem Eltern, die nicht selbst in
Deutschland zur Schule gegangen sind und vielleicht auch kein
perfektes Deutsch sprechen, tun sich schwer mit den Kindern
lesen und schreiben zu üben oder die für viele etwas kreativen
Matheaufgaben zu verstehen.

Ist das jetzt eine Vermutung oder irgendwie belegt/belegbar?

Gruß
C.

Hallo

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem schuld“ ist?

Es wurden zwei Gründe genannt:

  1. Vorurteile der Grundschullehrer (die gleichen, die du auch hast). Kann ich übrigens aus eigener Erfahrung mit der Grundschule meiner Kinder sehr bestätigen. Da war es allerdings noch schlimmer als in der Statistik, und das war wahrscheinlich eine besonders schlechte Schule.
  2. Gebildete Eltern, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen, können ihre Kinder wesentlich besser und effektiver individuell fördern als Lehrer, die 20 bis 30 Schüler haben. - Das kann ich aus eigener Erfahrung auch sehr bestätigen.

Ich fürchte nur, dass die Gerechtigkeit dadurch hergestellt werden soll, dass bei den Kindern gebildeter Eltern die individuelle Förderung verhindert wird, indem sie zwangsweise den ganzen Tag in der Massenaufbewahrung verbringen müssen. Ganztagsschule ist schon ok, aber sie sollte freiwillig sein, und wer bessere Möglichkeiten hat, der sollte sie auch wahrnehmen dürfen.

Um zu sagen, inwiefern das System an allem Schuld ist, müsste ich genauer wissen, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird. Meiner Meinung nach werden in den Skandinavischen Ländern die Realitäten der Kindererziehung besser berücksichtigt, also dass es z. B. schlichtweg nicht möglich ist, als ein Erwachsener 10 Kleinkinder oder 30 Schulkinder individuell zu betreuen. Und vielleicht ist das System da auch flexibler.

Viele Grüße

Hallo

Hauptgrund ist mE „Schluss mit Schule, du lernt was vernünftiges, wir füttern dich nciht ewig durch“

Ich kenne keine einzige Familie, in der das so gesagt wurde. Ich kenne nur mehrere Familien, in denen die Kinder abgehen wollen vom Gymnasium und arbeiten gehen, aber denen es nicht erlaubt wird.
Und was Vernünftiges lernen kann man doch heutzutage fast nur noch mit Abitur oder wenigstens Realschule.

Bist du ganz sicher, dass sowas noch häufig ist?
Das müssten ja zumindestens Familien sein, bei denen nicht schlecht verdient wird, so dass kein BAFöG-Anspruch besteht.

Viele Grüße

Das spräche eher dafür, daß die Kinder in Hartz IV-Dynastien
in der Schule wahre Abräumer sein müßten, denn mehr Zeit zum
gemeinsamen Lernen, Üben und Spielen dürfte kaum jemand haben
(klar, die ständige Schreiberei von Bewerbungen kostet auch
Zeit).

Aber darum geht es doch bei der ganzen Chancengleichheitsdiskussion. Um die Kinder, deren Eltern das nicht tun. Ob die jetzt Hartz4 haben oder auf ihren Millionen sitzen ist erst einmal völlig egal. Und es geht um die Chancen der Kinder und nicht darum, ob die Eltern ihrer " Pflicht" nachkommen.

Ist das jetzt eine Vermutung oder irgendwie belegt/belegbar?

Ganz banale Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis.

Gruß ich_vogel

Das spräche eher dafür, daß die Kinder in Hartz IV-Dynastien
in der Schule wahre Abräumer sein müßten, denn mehr Zeit zum
gemeinsamen Lernen, Üben und Spielen dürfte kaum jemand haben
(klar, die ständige Schreiberei von Bewerbungen kostet auch
Zeit).

Aber darum geht es doch bei der ganzen
Chancengleichheitsdiskussion. Um die Kinder, deren Eltern das
nicht tun. Ob die jetzt Hartz4 haben oder auf ihren Millionen
sitzen ist erst einmal völlig egal. Und es geht um die Chancen
der Kinder und nicht darum, ob die Eltern ihrer " Pflicht"
nachkommen.

Du hast aber (unfreiwillig) verdeutlicht, daß es eben nicht an der Zeit liegt, die man mit den Kindern verbringen kann, sondern an de Zeit, die man mit den Kindern verbringt. Der Fehler liegt also nicht primär beim Bildungssystem, sondern im häuslichen Umfeld. Des weiteren bin ich nicht der Ansicht, daß eine verbesserte Betreuung in der Schule das ersetzen kann, was die Eltern versäumen - erst recht nicht, wenn diese Fehler in einem leistungsfernen oder gar leistungsphoben Umfeld gemacht werden.

Ist das jetzt eine Vermutung oder irgendwie belegt/belegbar?

Ganz banale Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis.

Also nicht wirklich repräsentativ.

Gruß
C.

Tatsächlich ist das Bildungssystem schuld.

Das zentrale Problem unseres Schulsystems besteht darin, dass die Schüler bereits sehr früh in Schubladen gesteckt und voneinander getrennt werden. Das sind keine Jugendlichen mit einer gewissen Selbstverantwortung. Das sind Kinder, die irgendwo zwischen 10 und 12 Jahren alt sind. Denen kannste doch nicht mit ‚Leistung lohnt sich‘ kommen. Ob ein Kind aufs Gymnasium geht entscheiden nicht die Noten sondern die Eltern - und genau das wird kritisiert.

Positive Synergie-Effekte werden damit von vorneherein vermieden. Gute Schüler können schlechte nicht mitziehen. Eine Auseinandersetzung mit Mitgliedern anderer Schichten kann nicht stattfinden. Die Spaltung der Gesellschaft wird zementiert.

Im Gegensatz zu jungen Erwachsenen in der Oberstufe, müssen viele Kinder in den mittleren Stufen durchaus noch von ‚aussen‘ motiviert werden. Wenn also dein nicht so schlauer Radovan statt in eine halbwegs durchmischte Klasse in eine Klasse mit nur anderen nicht so schlauen Kindern kommt - was glaubst du, kommt da am Ende raus?

Das sind selbstverstärkende Effekte, wenn du Problemkinder zusammenschmeist haben die kaum eine Chance sich davon zu lösen. Hinzu kommt, dass solche Chaotenklassen auch für die Lehrer extrem schwierig sind und über kurz oder lang leidet auch die Lehre erheblich darunter.

Als ich noch Schüler war hatten wir auch unsere Rabauken und Unruhestifter. Aber die wurden mitgezogen und eingebunden in den Klassenverband. Und mancher dieser Unruhestifter hat heute studiert und nen Doktortitel.


Es ist doch nicht ohne Grund so, dass Länder mit einem eingliedrigen Schulsystem eine deutlich niedrigere soziale Selektion aufweisen.

Und noch eines sei gesagt: Es gibt tatsächlich sehr viele Fälle, wo Hartz4 Kinder keine gymnasiale Empfehlung erhalten, gleich gute Kinder von Akademikern sehr wohl.

Eine Bäckersfrau ist vermutlich kein gescheiterter Anwalt.

Viele wollen das nicht und das ist auch gut so. Wer sollte sonst bei Netto und Lidl die Regale einräumen.

Hallo,

Meiner Meinung nach werden in den Skandinavischen Ländern die
Realitäten der Kindererziehung besser berücksichtigt

In den ach so tollen Skandinavischen Ländern gibt es zwischen halb so viele Migranten (Schweden) bis praktisch gar keine (Finnland). Sicherlich auch ein Faktor.

Gruß

Anwar

Hallo exc,

Des weiteren bin ich nicht der Ansicht, daß
eine verbesserte Betreuung in der Schule das ersetzen kann,
was die Eltern versäumen - erst recht nicht, wenn diese Fehler
in einem leistungsfernen oder gar leistungsphoben Umfeld
gemacht werden.

ist das jetzt eine Vermutung oder irgendwie belegt/belegbar?

:wink:

Grüße, Thomas
P.S.: „Leistungsphob“ find’ ich gut. Damit wäre das hier eine, hm, „Sozialneiddebatte von Leistungsphobikern“? Da Du vom Fach zu sein scheinst, hätte ich noch eine Frage zur Risikobewertung: Wir haben ca. 4 % arbeitslose Akademiker. Da ich die Fluktuation nicht kenne, möchte ich vereinfachend diese 4 % als Risiko einsetzen. Wie würde jemand vom Fach eine Anleihe (ist das richtig?) mit hoher Rendite und 4 % Ausfallrisiko bewerten?

Des weiteren bin ich nicht der Ansicht, daß
eine verbesserte Betreuung in der Schule das ersetzen kann,
was die Eltern versäumen - erst recht nicht, wenn diese Fehler
in einem leistungsfernen oder gar leistungsphoben Umfeld
gemacht werden.

Wieso nicht?

Ist das jetzt eine Vermutung oder irgendwie belegt/belegbar?

Ganz banale Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis.

Also nicht wirklich repräsentativ.

Er sprach nicht von Zahlen, sondern von „nicht alle“.

Hallo Kater!

Ich stimme deiner unausgesprochenen Sicht zu. Das angeblich so ungerechte System wird heutzutage nicht vollkommen verschwunden sein, aber keine große Rolle mehr spielen.

Sehr ärgerlich ist dieser ständige Kurzschluss: Wenn Grundschullehrer Kinder aus schwierigen Verhältnissen bei gleichen Noten seltener fürs Gymnasium empfehlen, sei das automatisch Benachteiligung. In Wirklichkeit dürfte es oft die realistische Einschätzung sein, dass der Schüler/ die Schülerin auf einem Gymnasium, welches ein hohes Maß an Selbstorganisation fordert, untergehen würde.

Ich jedenfalls kenne viele Grundschullehrerinnen, die sich für ihre benachteiligten „Schäfchen“ sehr engagieren, dennoch aber frustriert zur Kennnis nehmen müssen, wie die Eltern die Bildungschanchen der Kinder regelrecht zerstören.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in anderen Ländern anders ist!

Karl

Ich komme da nicht ganz mit. Was hat das mit der
Chancengleichheit zu tun? Auf welche Weise wird es denn
Radovan Mitrovic im Gegensatz zu Paul Müller bei gleichem
Notendurchschnitt erschwert, aufs Gymnasium zu kommen? Weiß
das vllt jemand?

Oder liegt es vielleicht daran,

dass 2 Akademiker letztlich statistisch intelligentere Kinder
haben, als 2 Arbeiter?
dass Alg2-Empfänger nicht zu ihrer Tochter sagen: "Jackeline:
Gute Noten sind sexy! Leistung lohnt sich!!
dass Radovans Eltern sich nicht für die Hausaufgaben ihres
Sohnes unteressieren?!

Wer kann mir erklären, warum (mal wieder) „das System an allem
schuld“ ist?

Der Kater

Des weiteren bin ich nicht der Ansicht, daß
eine verbesserte Betreuung in der Schule das ersetzen kann,
was die Eltern versäumen - erst recht nicht, wenn diese Fehler
in einem leistungsfernen oder gar leistungsphoben Umfeld
gemacht werden.

Wieso nicht?

Weil normalerweise 2 Eltern auf 1-3 Kindern kommen, aber 1 Lehrer auf 20 bis 30. Außerdem ist es natürlich schwieriger ein Kind aus einem leistungsphoben Umfeld zu, tja, Leistungen zu motivieren.

Mal ganz abgesehen davon, dass wir die Kinder mit sechs Jahren einschulen, da ist der Zug doch schon längst abgefahren - die einen können schon ansatzweise Geschichten lesen, die anderen gerade mal bis 10 zählen (wenn überhaupt mal das).

Gruß

Anwar