Das kleine Wörtchen: halt

Hallo ihr lieben,

es gibt da in der deutschen Sprache das Wörtchen halt. In der Sprache ist es sinnvoll, neben eben, nunmal usw. auch „halt“ zu schreiben. Das ist halt so. Das ist eben so. Das ist nunmal so.
Was mir aber bei einigen Menschen aufgefallen ist, dass sie mit dem Wort „halt“ ganze Sätze wie Schweizer Käse durchlöchern. „Ich ging halt zum Auto und habe den halt angemacht und fuhr dann halt los halt. Dann habe ich das halt gemacht und halt war ich dann halt da.“
Mit „das ist halt so!“ als Antwort möchte ich mich nicht zufrieden geben. Einen Dialekt würde ich jetzt nicht als Ursache davon sehen, da es nur wenige Personen die ich kenne so enorm häufig verwenden und das regional unabhängig. Im Schriftgebrauch ist „halt“ außerdem sehr selten zu finden.
Also, woher kommt halt? Warum verwenden manche das Wörtchen „halt“ so häufig? Kann das auch psychischer Natur sein, also ein bestimmtes Symtom einer Krankheit oder Auffälligkeit sein? Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass bei Aufregung oder Nervosität „halt“ viel häufiger ge-/verbraucht wird.

Ich war mir nicht sicher, ob ich in diesem Forum besser dran bin oder lieber in die Psychologie-Rubrik schreibe. Ich versuchs mal hier.

Danke für Eure Antworten.

Viele Grüße

Hallo, Stefan,

Was mir aber bei einigen Menschen aufgefallen ist, dass sie
mit dem Wort „halt“ ganze Sätze wie Schweizer Käse
durchlöchern.

Warum verwenden manche das Wörtchen
„halt“ so häufig? Kann das auch psychischer Natur sein, also
ein bestimmtes Symtom einer Krankheit oder Auffälligkeit sein?
Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass bei Aufregung oder
Nervosität „halt“ viel häufiger ge-/verbraucht wird.

diese Einschübe werden nicht von ungefähr auch „Verlegenheitspartikeln“ genannt, deren Gebrauch oft von Unsicherheit oder Nervosität herrührt - und schließlich zur Gewohnheit wird.

Das gilt aber meiner Beobachtung nicht nur für „halt“, sondern auch für „äh“, „und so“, „irgendwie“ etc. Einer meiner Kollegen sagte so etwa nach jedem dritten Wort „…nich?“, und wenn er besonders nachdrücklich sein wollte: „…nich? nich?“.

Gruß
Kreszenz

offtopic
Hallo, Stefan!

Und wenn`s Dich stört, kannst Du ja „Halt!!!“ rufen :wink:

Lea

hallo stefan,

noch etwas: „halt“ ist eher in den gebrauchten bundesländern üblich, „eben“ in neufünfland.
bei den jungen leuten ist der unterchied nicht mehr vorhanden, die haben „halt“ übernommen.
so ist das eben/halt.

strubbel
X:open_mouth:)

diese Einschübe werden nicht von ungefähr auch
„Verlegenheitspartikeln“ genannt, deren Gebrauch oft von
Unsicherheit oder Nervosität herrührt - und schließlich zur
Gewohnheit wird.

Das gilt aber meiner Beobachtung nicht nur für „halt“, sondern
auch für „äh“, „und so“, „irgendwie“ etc. Einer meiner
Kollegen sagte so etwa nach jedem dritten Wort „…nich?“, und
wenn er besonders nachdrücklich sein wollte: „…nich? nich?“.

Gruß
Kreszenz

Servus Kreszenz,
relativ neu ist in dieser Reihe auch „keine Ahnung“.
btw: der Kollege werd doch ned gar a Preiss gwesn sei?

Kai

…„eben“ in neufünfland.

Häufig sogar mit -d hinten: Ebend. :wink:

Halt eben Gruß so irgendwie, weiß auch nicht, nech?

  • André

Hallo Strubbel,

das „halt“ ist m. E. besonders im mittelfränkischen Raum daheim.
Urnürnberger rufen einem zögerlichem Fahrer zu: „fahr halt du…“

was jetzt, fragt da der nichteingeweihte: Fahren oder halten.

gruss
Walter
(der auch den Hintergrund vom „halt“ wissen möchte)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Walter,

(der auch den Hintergrund vom „halt“ wissen möchte)

wenn Du damit Funktion und Etymologie meinst:
Näheres wissen Fritz /t/das-nicht-nur-hessische-als/1884238/13

und Grimm

HALT, _adv., in zwei bedeutungen.

  1. die ahd. partikel halt, magis, potius, die auch im altsächs. als hald sich vorfindet, im goth. und altnord. als comparativbildung haldis, heldr erscheint, lebte im mhd. in manigfacher anwendung fort…

  2. halt, in abgeblaszter, vielfach blosz füllender verwendung, etwa durch freilich, eben, wol, ja zu übersetzen, obschon diese übersetzungen den sinn nicht getreu widergeben, weil ihre bedeutung eine noch zu scharf umgrenzte ist, erstreckt sich durch Oberdeutschland bis nach Mitteldeutschland hinein…

    Es ist unentschieden geblieben, ob halt in der bedeutung 1 und 2 eines ursprunges sei…_
    http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Gruß
Kreszenz