Das ist ein wichtiger Punkt. Ich hatte in der Hochphase der Piratenpartei, in der es ja auch schon den Anschein hatte, sie würde von den Rechten gekapert, davor gewarnt, daß es schneller geht als man meint, wenn nämlich ein hinreichend charismatischer und intelligenter „Führer“ parat steht und es schafft, die Massen (bzw. den dummen, empfänglichen Teil davon) zu begeistern und zu fanatisieren und manipulieren. Die Piratenpartei hat sich dann lieber selbst zerlegt, aber bis zur afd dauerte es dann ja nur ein paar Jahre.
Die hat nun die Führer, die aber zu früh und zu sehr auf die nationalsozialistische Kacke gehauen hat. Die Kuh ist aber noch lange nicht vom Eis; insbesondere vom Impferfolg der nächsten Monate (und der davon wiederum abhängigen Lockerungen) wird abhängen, ob die afd es schafft, sich bei der BT-Wahl in Richtung der 30% zu bewegen und damit in den Bereich, in dem man anfangen kann, die Politik erheblich zu beeinflussen.
Und vor allem hat es Trump geschafft, seine Gegner zu dämonisieren. Wie man bei uns bei den Coronadeppen sieht, führt die völlige Unvereinbarkeit der Positionen (in Verbindung mit der völligen Derationalisierung der Standpunkte auf der einen Seite) auch dazu, daß praktisch keine Möglichkeit gibt, in einen Prozeß der Überzeugungsarbeit, der Kompromißfindung einzutreten.
Die Spaltung aus der Trump-Zeit wird die Politik und den Umgang mit anderen Meinungen noch über einen langen Zeitraum beeinflussen - nicht nur in der Politik, sondern auch und gerade im privaten Bereich.
Das betrifft auch uns bzgl. der Coronageschichte. Die Wissenschaftsfeindlichkeit wird bleiben, die Netzwerke werden nicht verschwinden und auch die Art der „Argumentation“ wird bei einigen unverändert bleiben. Wir haben hier ja auch einige wenige, die sich jeder linearen, sachlichen Diskussion entziehen und nach jedem unwiderlegbaren Gegenargument mit neuen Scheinargumenten und Angriffen aufwarten.
Genau dieses Verhalten haben sich die Leerdenker und Querulanten angeeignet und auch die afd hat diese Art der Diskussionsführung so weit übernommen, daß sie nicht davor zurückschreckt, sich innerhalb kürzester Zeit einfach mal völlig gegensätzliche Standpunkte einzunehmen und diese gleichermaßen vehement zu vertreten.