Das schönste schwäbische Wort

Hallo, ihr lieben Freunde des Dialekts,
vor allem des schwäbischen!

Zunächst mal eine Information: „Meine“ Tageszeitung sucht die schönsten
schwäbischen Wörter:

http://www.ez-online.de/lokal/esslingen/kreisessling…

Das könnte eine lustige Aktion werden, und wer sich auf der entsprechenden
Internetseite dazu auslassen möchte, kann das gerne tun.

Ich habe den schönen Ausdruck „Bähmull“ vorgeschlagen. Zwei Silben, eine
komplette Charakterisierung. :wink:. Und nicht in einem Wort ins Hochdeutsche
übersetzbar.

Meine Kollegin war jedoch ganz erstaunt, dass für mich eine Bähmull zwangsweise
eine weibliche Person ist. Sie verwendet den Ausdruck auch für Männer. Kann da
zwischen dem Filderraum und Ludwigsburg schon so ein großer Unterschied sein? Das
männliche Äquivalent zu einer Bähmull ist für mich entweder ein Lahm@rsch, ein
Lole (offenes O, ich weiß nicht, wie man das auf dem Mac macht) oder ein
Lällabebbl.

Wie ist das anderswo im Schwäbischen? Gibt’s da männliche Bähmullen? Und nennt
man die auch so? :smiley:

LG
Edith

Servus Edith,

zum Bähmulle kann ich mir auch bloß Weiblichkeiten vorstellen.

Zum Lôle habe ich noch den Trialer zu bieten.

Nicht grad das gleiche, aber benachbart, und weils so schön ist, ggf. noch den Scheiraberzler: Der aus dem Heuboden herunter gepurzelt kommt, wenn man morgens fürs Vieh Heu abwerfen möchte…

Pfiagott

MM

Auch hallo!

Also,ich komme aus der Nähe von Ludwigsburg und kenne den Begriff Bähmull auch für beide Geschlechter.

Gruß
Andrea

Hallo, ihr lieben Freunde des Dialekts,

vor allem des schwäbischen!

Zunächst mal eine Information: „Meine“ Tageszeitung sucht die
schönsten
schwäbischen Wörter:

http://www.ez-online.de/lokal/esslingen/kreisessling…

Das könnte eine lustige Aktion werden, und wer sich auf der
entsprechenden
Internetseite dazu auslassen möchte, kann das gerne tun.

Ich habe den schönen Ausdruck „Bähmull“ vorgeschlagen. Zwei
Silben, eine
komplette Charakterisierung. :wink:. Und nicht in einem Wort ins
Hochdeutsche
übersetzbar.

Meine Kollegin war jedoch ganz erstaunt, dass für mich eine
Bähmull zwangsweise
eine weibliche Person ist. Sie verwendet den Ausdruck auch für
Männer. Kann da
zwischen dem Filderraum und Ludwigsburg schon so ein großer
Unterschied sein? Das
männliche Äquivalent zu einer Bähmull ist für mich entweder
ein Lahm@rsch, ein
Lole (offenes O, ich weiß nicht, wie man das auf dem Mac
macht) oder ein
Lällabebbl.

Wie ist das anderswo im Schwäbischen? Gibt’s da männliche
Bähmullen? Und nennt
man die auch so? :smiley:

LG
Edith

Hallo, ihr lieben Freunde des Dialekts,
vor allem des schwäbischen!

Das könnte eine lustige Aktion werden, und wer sich auf der
entsprechenden
Internetseite dazu auslassen möchte, kann das gerne tun.

Ich habe den schönen Ausdruck „Bähmull“ vorgeschlagen. Zwei
Silben, eine
komplette Charakterisierung. :wink:. Und nicht in einem Wort ins
Hochdeutsche
übersetzbar.

Moin, moin Edith,

mein Favorit im Schwäbischen ist der Triellompe, das Taschentuch also.
Den Ausdruck habe ich 1968 in Bad Buchau von einem Schüler gehört und habe vor Vergnügen mit der Hand auf’s Lesepult geschlagen. In diesem Wort kommt für mich die ganze Erdverbundenheit, Konkretheit, plastische Kraft des Schwäbischen zum Ausdruck.

Gruß - Rolf

Hallo, Edith,

i dät Bähmullə schreibə.

Da ich am Ende auch ein leichtes e, also ein Schwa, also ein ə spreche.

Für mich sind Bähmulla (jetzt Plural) auch weiblich. Die Mulle ist ja eine Katze.

Lôle und Trialə sind - wie schon hier erwähnt - die männlichen Pendants.

Sind denn bloß Schimpfwörter gefragt?

„Schnegganudl“ ist ein wunderschönes Wort. Und „Dätschmrned“.

Und „ällaweil ond annewäga“ klingen auch wunderliebst!.

Gruß Fritz

[leicht OT] Schwäb-O-Mat
Es gibt im Internet ein Tool, mit dem man ganze Internetseiten ins Schwäbische übersetzen kann:
http://kalania.themac.de/schwabomat.html

Das Ergebnis sieht dann z.B. so aus:
http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/unimut/schwob?sc…

-)

Hallo, Edith,

sorgfältige Feldforschungen meiner Wald-, Wiesen- und Feldforschungsbeauftragten im nördlichen Schwarzwald brachten einige echte schwäbische Renner zum Vorschein:

Auf Platz eins eindeutig: der Dollweck , wobei nicht geklärt ist, woher dieses Wort stammt, noch seine Etymologie, noch seine genaue Schreibung bekannt ist.

Ich vermute eine Verbindung zu tollohrig = taub.

Ich bitte, die Kundigen sich zu erkundigen und Auskunft zu geben.

Dies nur in aller Schnelle. Die anderen werden noch genannt.

Gruß Fritz

` s HÄAABT
Ich habe im INternet eingekauft… und einen schwäbischen Bekanten gebeten, die Sachen in Empfang zu nehmen…
Nachdem ich die Sachen verbaut hatte, habe ich ihn nochmal angerufen und mich bedankt.
Telefonate mit Schwaben sind immer ein wenig stressig…
Ich verstehe einfach nur die Hälfte (na gut… ich gebe zu… das ist jetzt sehr optimistisch ausgedrückt…)
Seine Frage zu einem Carbondeckel:

„und??? HÄÄBT er?“

ich habe dreimal nachgefragt… habe nix zu Hause, was „heben“ könnte…

Ich habe den Eindruck, dass das schwäbische Verb so ziemlich alle Bedeutungen des Duden einnimmt…

Es HÄÄÄÄBT…

seitdem weiss ich, dass mein kleiner Carbonschutzdeckel eine Eigenschaft hat, die ihn sozusagen unbezahlbar macht… er HÄÄÄÄBT!!!

Einen lieben Gruss
Ulli, die die Schwaben lieber live vor sich hat… weil durch die Gesten dann die seltsame Aussprache ein wenig Sinn bekommt!

OT Re: ` s HÄAABT

„und??? HÄÄBT er?“

Ach, das kenn ich doch. Ostösterreicherin, die ich bin, fühlte ich mich bei meinem ersten Gsiberg-Besuch doch reichlich fremd. Aber schon bald lernte ich - allerdings von Angesicht zu Angesicht - wie meine Hohenemser Freundin beim Anblick meiner zum Tischtuch passenden Blumen auf dem Tisch meinte: „Desch hääbt.“

Glücklicherweise hat sie längere Zeit im Wienerischen Ausland gelebt und beherrschte daher auch meine Sprache. :wink:)
Nach insgesamt 9 Monaten Zürich-Aufenthalt und mehrfachen Gsiberg-Besuchen habe ich die Grundzüge dieser Sprache in der Zwischenzeit auch erlernt.

Livia

ned 's HÄAABT, sondern 's heebt :wink:
Woisch, Ulli,

sischd ned oifach em Schwäbischa on au selle Geeschta, wo Du moinsch, nô dädsch Du’s besser verschtanda, helfed Dir in dem Fall ieberhaubd ned.
Weil nämlich Dei Carbonschutzdeckele, des schwäbisch heebt en hochdeitsch hält.

Und des hochdeitsche heben hoißt em Schwäbischa lupfa.

Des isch älles. Hôsches? :wink:
Oder brauchsch a Iebersetzong?

Gruß Gudrun

andere Baustelle!
Hallo Livia,

die Sache mit den Dialekten ist für „Fremdgoschige“ ein gefährliches Pflaster.

Dein schweizerisches „hääbt“ gibt es in dieser Bedeutung im Schwäbischen nicht.

Lieber manchmal nix schreiben - auch wenn es schwerfällt! :wink:

Gruß Gudrun

häbt

„und??? HÄÄBT er?“

Ach, das kenn ich doch. Ostösterreicherin, die ich bin, fühlte
ich mich bei meinem ersten Gsiberg-Besuch doch reichlich
fremd. Aber schon bald lernte ich - allerdings von Angesicht
zu Angesicht - wie meine Hohenemser Freundin beim Anblick
meiner zum Tischtuch passenden Blumen auf dem Tisch meinte:
„Desch hääbt.“

Gsiberg und Hohenems liegen hart an der Grenze in Vorarlberg. Hier wird ähnlich wie im Schweizer Rheintal gesprochen, aber doch mit sehr markanten Unterschieden.
„häbt“ und/oder „s’häbet“ ist der Ausdruck für „hält“ „es hält“

Nach insgesamt 9 Monaten Zürich-Aufenthalt und mehrfachen
Gsiberg-Besuchen habe ich die Grundzüge dieser Sprache in der
Zwischenzeit auch erlernt.

Das ist nicht eine Sprache, das sind unzählige. Ueber die genaue Anzahl streiten sich die Herren Linguisten immer noch…
Bei einigen Dialekten muss auch ich gut hinhören.
In Hohenems und Gsiberg wurden deine Schwyzerdütsch-Kenntnisse wieder arg in Mitleidenschaft gezogen…*g*

Gruss
Mäni

Woisch, Ulli,

Hoi Gudrun!

*lachmichweg*

also gut… ich habe mir Deinen Text laut vorgelesen… und ich glaube, ich habe ein wenig verstanden!

Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es im Schwäbischen „hebt“, auch, wenn es garnix mit „halten“ zu tun hat…

Aber ich werde in der nächsten oder übernächsten Woche nochmal in Güglingen sein und Beweise sammeln :smile:

Einen lieben Gruss
Ulli

Hano, Ulli,

Woisch

Hoi

was für Geistesblitze am frühen Allerheiligen-Morgen. :wink:

*lachmichweg*

Freut mich sehr, aber komm wieder zurück, es geht weiter.

Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es im Schwäbischen
„hebt“, auch, wenn es garnix mit „halten“ zu tun hat…

Stimmt, es gäbe da auch noch: bäbba.
Und anschließend kommt einer und fragt Dich, ob 's heebt.

Aber ich werde in der nächsten oder übernächsten Woche nochmal
in Güglingen sein und Beweise sammeln :smile:

Tu das, und berichte anschließend, bitte.
Fährst Du zur Wein_lese_ oder zur Wein_probe_ dahin? :wink:

Schönen Feiertag und wenn’s gut bäbbt , nô heebt’s! :wink:

Gruß Gudrun

Oh, verheebats no! :wink:
Hoi, ihr zwoi!

Laut Fischers Schwäbisches Handwörterbuch wird im Schwäbischen „heben“ nur ganz selten im Sinne von „emporheben“ wie im Hochdeutschen gebraucht.
Etwa in den Komposita: „ab-, auf-, hinauf-, hinumheben“.

Neben dem „heben“ als „zusammenhalten, kleben“ gibt es auch noch die Bedeutung von „andauern, dauerhaft sein“:

Droben auf der Rauen Alb, juppheidi, juppjeida,
was machen da die Gipser all, juppheidi, juppjeida?
Die sche…en an der Wand entlang
und sagen, das hebt jahrelang.

Auch „stillstehen, anhalten“ ist belegt:

Der Gaul hebt vor jedem Wirtshaus.

Nett ist auch, wenn jemand vor der Toilettentür sagt:

I kââs kaum no verheeba!

Ond jetzt muas i mir 's Lacha verheba! :wink:

Tschissle! 's Fritzle

Gsiberg und Hohenems liegen hart an der Grenze in Vorarlberg.
Hier wird ähnlich wie im Schweizer Rheintal gesprochen, aber
doch mit sehr markanten Unterschieden.
„häbt“ und/oder „s’häbet“ ist der Ausdruck für „hält“ „es
hält“

Gsiberg _ist_ Vorarlberg, liegt also nicht in selbigem. Der Ausdruck ist von den Hinterarlbergern (= Restösterreich) geprägt worden, weil es das einzige österr. Bundesland ist, in dem „gsi“ für „gewesen“ verwendet wird. „Bisch hütt in dr aarrbäit gsi?“

Und „(d)esch häbt“ steht bei den Vorarlbergern, die ich kenne, für „das passt“, „das ist gut“.

Liebe Grüße
Livia

rehi Gudrun!

Fährst Du zur Wein_lese_ oder zur Wein_probe_ dahin?
:wink:

Ich habe einem Schwaben Motorradteile abgekauft… und die wollen jetzt abgeholt werden :smile:

und wenn die Teile hier sind, werde ich prüfen, ob sie auch „häben“ :smile:

lieben Gruss
Ulli

Hoi, ihr zwoi!

Hoi alleine!!!

Laut Fischers Schwäbisches Handwörterbuch wird im
Schwäbischen „heben“ nur ganz selten im Sinne von „emporheben“
wie im Hochdeutschen gebraucht.

Was Du so alles in der Ecke stehen hast :smile:

Danke für Deine Bestätigung… die Schwaben sind also auch bei der Anzahl der Worte sparsam… :.-)

LG Ulli

die Sache mit den Dialekten ist für „Fremdgoschige“ ein
gefährliches Pflaster.

Dein schweizerisches „hääbt“ gibt es in dieser Bedeutung im
Schwäbischen nicht.

Lieber manchmal nix schreiben - auch wenn es schwerfällt! :wink:

Diesen Ton habe ich nicht verdient. Ich habe deutlich OT dazugeschrieben. Wenn du dieses Kürzel nicht kennst, solltest besser DU nix schreiben.

Livia

oder hots letschmol scho glanget?

  • Babelfish ischt a räats Pläsir drgeaga!

(drom sait mrs oim em Guata…)

meint mit einem lachenden und einem pläarenden Grusz

MM