'das' und 'dass'

Hallo André,

in Teilen muss ich ja auch Bellawa rechtgeben, denn das:

Ein „Job“ ist ausschließlich eine Arbeitsstelle im Deutschen
und keine Aufgabe wie im Englischen. Einen Job kann man nicht
machen. Man kann nur einen haben, keinen haben, einen suchen
und einen finden. Und auch verlieren.

sehe ich genauso.
Wenn Du nach einer Quelle verlangst, frage ich nach der Gegenprobe: Nenne mir einen akzeptablen Satz, der Job enthält (und zwar nicht in der Lehn(halb)übersetzung „einen guten Job machen“) und in welchem „Job“ nicht die Arbeitsstelle bezeichnet.
Davon abgesehen kann man im Deutschen natürlich „gute Arbeit leisten“ und, stilistisch etwas holprig, meinetwegen sogar „gute Arbeit machen“ – aber nie und nimmer „eine gute Arbeit machen“ mit unbestimmtem Artikel. Ganz klar haben wir hier eine Lehnübersetzung.

Ob das jetzt gut oder schlecht, richtig oder falsch ist, darüber kann man streiten. Früher hat man den Bildungsstand an der Ausdrucksweise seines Gegenübers erkannt. Wenn Frau Stör im Zauberberg ihr „Sterilett“ dabei hat, weiß man gleich, mit wem man’s zu tun hat. Heutzutage, wenn genügend Frauen Stör zusammenkommen, würde der Duden einfach das „Sterilett“ anerkennen. So werden immer niedrigere Bildungsschichten zum Normierer, weil sie in den Medien omnipräsent sind. Ich halte deshalb die deskriptive Vorgehensweise beim Duden zumindest für übereilt. Die nächste Generation braucht ja nicht dieselben Anglizismen zu verwenden wie wir.

Erstaunlich übrigens, dass „realisieren“ als „erkennen“ verzeichnet ist. In meinem 85er Duden ist das so noch nicht drin, aber vielleicht gibt’s das in der Bundesrepublik schon länger. Mir läuft es immer kalt den Rücken herunter, wenn ich es in dieser Bedeutung höre. (Erstmalig ist mir das 2004 passiert, da war der Duden wohl schneller!)
Es geht ja auch umgekehrt, es soll jetzt schon in England „coffee to go“ geben. Aber das Oxford Dictionary wird das wohl nicht in den nächsten 10 Jahren aufnehmen.

Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, „O mein Gott“ sei ein Anglizismus? (Bastian Sick war’s ausnahmsweise mal nicht.) Das ist das Dämlichste, was ich in letzter Zeit gehört habe, wir haben das doch sogar im Osten gesagt. :smile: (Wat hättma ooch sonst sajen solln?)

Liebe Grüße
Immo

Zum Gruße,

Wenn Du nach einer Quelle verlangst, frage ich nach der
Gegenprobe: Nenne mir einen akzeptablen Satz, der Job enthält
(und zwar nicht in der Lehn(halb)übersetzung „einen guten Job
machen“) und in welchem „Job“ nicht die Arbeitsstelle
bezeichnet.

„Das ist für mich nur ein Job wie jeder andere auch.“

Gruß TL

Hallo!

Wenn Du nach einer Quelle verlangst, frage ich nach der
Gegenprobe: Nenne mir einen akzeptablen Satz, der Job enthält
(und zwar nicht in der Lehn(halb)übersetzung „einen guten Job
machen“) und in welchem „Job“ nicht die Arbeitsstelle
bezeichnet.

Zu Weihnachten ist es meine Aufgabe, die Krippe aufzubauen. Diesen Job erledige ich so gut, daß alle begeistert sind.

Wenn ich aus der Arbeit komme, denke ich mir manchmal. „Heute hast Du deinen Job gut erledigt.“ Aber obwohl ich meinen Job erledigt habe, habe ich meine Arbeitstelle nicht verloren. :smile:

Mit „Arbeitstelle“ kann man hier Job nicht übersetzen - eher mit „Aufgabe, Verpflichtung, Angelegenheit“.

Gruß,
max

Wenn ich einen Satz lese, stelle ich ihn mir immer vor, als
würde ich ihn hören.

Ich nicht. Deswegen stören mich Abkürzungen wie LOL auch nicht. Aber wenn das in diesem Forum hier nicht erwünscht sein sollte, dann unterlasse ich das natürlich. Geht ja auch ohne.

Grüße Bellawa.

Zu Weihnachten ist es meine Aufgabe, die Krippe aufzubauen.
Diesen Job erledige ich so gut, daß alle begeistert sind.

Wenn du dafür kein Geld kriegst, ist das Synchrondeutsch.

Mit „Arbeitstelle“ kann man hier Job nicht übersetzen - eher
mit „Aufgabe, Verpflichtung, Angelegenheit“.

Warum willst du einen deutschen Satz ins Deutsche übersetzen?

Grüße Bellawa.

Wenn Du nach einer Quelle verlangst, frage ich nach der
Gegenprobe: Nenne mir einen akzeptablen Satz, der Job enthält
(und zwar nicht in der Lehn(halb)übersetzung „einen guten Job
machen“) und in welchem „Job“ nicht die Arbeitsstelle
bezeichnet.

Ein Kollege zum anderen: „Du, mach mal bitte Kaffe für das Meeting“. Der andere darauf: „Hey, ist das nicht dein Job?“

Mag angelsächsich inspiriert sein (wie das Wort Job selbst ja angelsächsisch ist). Ist aber eine ganz normale Wendung, bei der Job nicht direkt Arbeitsstelle meint.

Erstaunlich übrigens, dass „realisieren“ als „erkennen“
verzeichnet ist. In meinem 85er Duden ist das so noch nicht
drin, aber vielleicht gibt’s das in der Bundesrepublik schon
länger. Mir läuft es immer kalt den Rücken herunter, wenn ich
es in dieser Bedeutung höre. (Erstmalig ist mir das 2004
passiert, da war der Duden wohl schneller!)

Mir irgendwie auch, aber man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ :wink:. Im Ernst, warum sollte man sich nicht, sobald es ausreichend viel in dieser Bedeutung verwendet wird, daran gewöhnen. So wie man generell sein Vokabular anhand des um einen herum wahrgenommenen Gebrauchs lernt und weiterentwickelt.

Es geht ja auch umgekehrt, es soll jetzt schon in England
„coffee to go“ geben. Aber das Oxford Dictionary wird das wohl
nicht in den nächsten 10 Jahren aufnehmen.

Da hab ich mich mal eine Weile gefragt, ob das eigentlich richtiges Englisch ist oder nicht. Und dann herausgefunden, dass es das ist. Ich glaube nicht, dass es ein „Reimport“ ist (sondern allenfalls eine Migration von amerikanischem Englisch ins britische).

BTW, Zitat von der Website des Oxford Dictionary, und zwar aus dem Artikel zum Verb „go“:

to go chiefly N. Amer. (of food or drink from a restaurant or cafe) to be eaten or drunk off the premises.

Viele Grüße,
Sebastian

Warum willst du einen deutschen Satz ins Deutsche übersetzen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Paraphrase_%28Sprache%29

Gruß,
M.

MOD: Link korrigiert

Hier noch ein Schmankerl für dich
Auf

http://www.akademie.de/gestalten/textgestaltung/kurs…

gibt es folgendes als Beispielsatz:

„Manche interessieren sich für die neue Rechtschreibreform nicht (,) oder sie sind einfach zu faul zum Üben.“

Dazu die Beschreibung:

„Bislang galt es, vor den Konjunktionen und bzw. oder ein Komma zu setzen, wenn es sich um zwei gleichberechtigte Hauptsätze handelt. Diese Regel ist zwar nicht allzu schwierig, aber zeitraubend. Denn meistens musste man den Satz zweimal lesen, um die Hauptsätze überhaupt zu erkennen. Mit der neuen Reform entfällt dies.“

Das fand ich sehr lustig. Ich hatte bisher keine Probleme, während des Schreibens selbst einen Hauptsatz zu erkennen. Aber offenbar sind die SchülerInnen von heute damit überfordert. Ein klassischer Fall von Blödschreibreform.

Grüße Bellawa.

Hallo Bellawa!

Denn meistens musste man den
Satz zweimal lesen, um die Hauptsätze überhaupt zu
erkennen
. Mit der neuen Reform entfällt dies.

Das fand ich sehr lustig.

Das finde ich auch sehr lustig. Selbst wenn’s so wäre, dass der Schreiber den Satz zweimal lesen muss, um Hauptsätze zu erkennen – ist es dann tatsächlich eine erstrebenswerte Lösung, dieses Problem auf den Leser abzuwälzen?
Der Schreiber ist sich meist nicht bewusst, dass man seinen Satz auch anders verstehen kann oder dass man erst beim letzten Wort merkt, wie man den Satz verstehen sollte. Aber der Leser, der nicht von vornherein weiß, was da steht (und insbesondere der Vorleser), der strauchelt über dem „fehlenden“ Komma.

Sicher, in anderen Sprachen funktioniert das auch wunderbar(,) und ich empfinde große Hochachtung vor denen, die z.B. Englisch spontan vorlesen können. Obschon ich viel Literatur (insbesondere sprachwissenschaftliche und mathematische Fachliteratur, aber auch Belletristik) auf Englisch gelesen habe, stolpere ich doch ca. alle 75 Seiten über einen Satz, dessen Struktur (und damit dessen Bedeutung) sich mir erst nach dreimaligem Lesen erschließt.
Deutsch war früher so schön strukturiert! Das kann man bedauern (und ich tue dies), aber nun ist es fort(,) und wir können uns nun daran gewöhnen, wie sich auch Englischsprachige daran gewöhnen müssen.

Liebe Grüße
Immo

1 Like

Hallo Sebastian!

Ein Kollege zum anderen: „Du, mach mal bitte Kaffe für das
Meeting“. Der andere darauf: „Hey, ist das nicht dein Job?“

Danke für das Beispiel. Das überzeugt mich.

Da hab ich mich mal eine Weile gefragt, ob das eigentlich
richtiges Englisch ist oder nicht. Und dann herausgefunden,
dass es das ist. Ich glaube nicht, dass es ein „Reimport“ ist
(sondern allenfalls eine Migration von amerikanischem Englisch
ins britische).

Oha, das wusste ich nicht. (Einer meiner Kollegen, der mal in Leeds studiert hat, war auch überrascht von der Entwicklung in Großbritannien.) Wieder was gelernt.

BTW, Zitat von der Website des Oxford Dictionary, und zwar aus
dem Artikel zum Verb „go“:

to go chiefly N. Amer. (of food or drink from a restaurant or
cafe) to be eaten or drunk off the premises.

Dann nehme ich meine Behauptung, Oxford werde diese Konstruktion nicht so bald aufnehmen, zurück und ersetze sie durch die Behauptung, der Vermerk „chiefly N.Amer.“ werde nicht so bald verschwinden.

Liebe Grüße
Immo

auf Englisch gelesen
habe, stolpere ich doch ca. alle 75 Seiten über einen Satz,
dessen Struktur (und damit dessen Bedeutung) sich mir erst
nach dreimaligem Lesen erschließt.

Und das geht auch Muttersprachlern mitunter so. Der Beistrich (oder Komma) vor einem Hauptsatz ist sinnvoll.

Das Englische macht dafür an anderen Stellen Beistriche, wo wir keine machen, z. B. so: Schon vor Anbruch der Dunkelheit, stieg ich aus dem Bett. Hier käme einer auf Englisch, aber nicht auf Deutsch. Auf Deutsch käme nur einer, wenn es hieße: Schon bevor die Dunkelheit anbrach, stieg ich aus dem Bett.

Deutsch war früher so schön strukturiert!

Verboten ist der Beistrich vor dem Hauptsacht ja nicht_,_ und ich setze ihn auch in Texten mit verordnetem Neuschrieb.

Grüße Bellawa.