Hallo,
Das sind Fremdwörter und Lehnwörter, bei denen jeder WEISS,
woher sie kommen. IMHO und LOL sind außerdem „Fachbegriffe“ im
Internetjargon. Darauf kann man auch bewußt verzichten, je
nachdem um welches Medium es geht.
Nun, bei „okay“ und „IMHO“ geh ich mit. Aber wer weiß schon, dass „fragwürdig“ eine Lehnübersetzung des Englischen „questionable“ ist? Sowas bekommt man nur mit, wenn man ins etymologische Wörterbuch schaut.
Aber stört’s wen? Nein, „fragwürdig“ ist ein guter Begriff, der konform geht mit der deutschen Grammatik, also regelkonform bzw. wohlgeformt, wie der Linguist sagt.
Was ich kritisiere ist eine falsche Grammatik aufgrund
englischer Strukturen.
Vergiss mal bitte dein „falsch“, das bedeutet nichts anderes als „anders als früher“ bei dir. Es ist nicht objektiv als falsch zu werten, es ist eben nur nicht schon immer in der deutschen Grammatik vorhanden gewesen. Und wenn du eine 300 Jahre alte Methusalemmin wärst, würdest du dich darüber mockieren, dass wir nicht mehr so sprechen wie damals, zu Schillers Zeiten, als du Deutsch gelernt hast.
Dein Urteil von richtig und falsch ist rein subjektiver Natur und fußt auf der Annahme, alle Veränderungen seien schlecht.
Aber auch „einen Job machen“ ist wohlgeformt im Deutschen. Man kann sich vielleicht über das Wort „Job“ aufregen, für das es aber nun leider kein wirklich passendes deutsches Wort gibt, aber wenn du es durch das Wort „Arbeit“ ersetzt, bekommst du einen wohlgeformten Deutschen Satz.
„Oh mein Gott“ ist und war im deutschen wie gezeigt ja schon immer in aller Munde und ist ebenfalls wohlgeformt. Und selbst wenn’s ein Anglizismus gewesen wäre, wie du glaubtest, so ist daran grammatikalisch sowie semantisch nichts auszusetzen. Auch hier ist haben wir keine grammatikalische Konstruktion aus dem Englischen übernommen.
Bei „ich realisierte, dass…“ möglicherweise schon. Aber auch das widerspricht nicht der deutschen Grammatik oder der Logik unserer Sprache, denn transitive Verben haben wir genügend. Was sich hier geändert hat, ist nicht einmal die Bedeutung des Verbs, denn „Selbstrealisierung“ gab es im Sinne von ‚sich selbst bewusst werden‘ schon vor weit längerer Zeit. Das Verb hat nur eine zusätzliche Verwendung bekommen, nämlich die transitive, mit der bereits bekannten aber wenig verwendeten Bedeutung ‚erkennen‘, die es im Englischen rechtmäßig hat. Und wenn du urteilen möchtest, dass „realisieren“ irgendwie einfach mal nicht ‚erkennen‘ bedeuten könne, muss ich dich fragen, wie du dir dann erklärst, warum das Wort mit der gleichen Etymologie auf Englischen eben genau dies heißt.
Konsequenz und logische Argumentation, das ist oft besser, als Dinge nach Gutdünken und Willkür als „falsch“ abzustempeln.
Ich verstehe wirklich nicht, warum die einen Anglizismen
schlimm sein sollen, die anderen aber nicht.Indem man sich dessen bewußt.
Dieser Satz kein Verb.
Aber das beantwortet meine Frage leider auch nicht.
Grüße Bellawa.
Gruß,
- André