Hallo
Man stelle sich jemanden vor, der Angst vor Insekten hat,
richtige Angst.
…
Verstehst du nun an diesem Beispiel aus einem Bereich ohne
unbekannte Variablen was ich eigentlich sagen möchte?
Nein.
Das ganze nennt man übrigens eine Phobie. Beim letzten Mal hast Du noch vom Loswerden einer Fähigkeit gesprochen.
Es gibt mehrere Leute, sie durch Alltagserlebnisse
feststellen, dass ein bestimmtes Gefühl mit dem Tod oder einem
anderen Unglück eines nahestehenden Menschen zusammen
vorkommt. Also dass man ewas spürt bevor man vom Tod erfährt.
Nein. Es gibt nur Menschen, die glauben, das gefühlt zu haben.
Die Erklärungen, die dafür herangezogen werden sind in
verschiedenen Glaubenssystemen verankert. Doch Glauben ist
nicht Wissen.
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus.
Die Wissenschaft kann aber bisher nicht
erklären, wie und ob zwei räumlich getrennte Personen
überhaupt irgendwie zusammenhängen.
Das ob ist ziemlich geklärt: es gibt bislang keinerlei Hinweis auf ein Zusammenhängen, wenn es näher untersucht wurde. Womit sich dann das wie erledigt.
Lediglich bei Zwillingen gibt es Forschungen, die
bahaviouristisch u. genetisch nicht erklärbare Gemeinsamkeiten
notierte. Bisher allerdings geschieht dies nicht systematisch,
sondern als Einzelfälle, da man dazu sonst sehr viele getrennt
lebende Zwillingspaare ohne Kontakt zueinander brauchte.
Eine solche Studie wäre absolut unmenschlich.
Unsinn. So lange das ganze freiwillig geschieht, kann ich keinerlei Unmenschlichkeit erkennen.
Was Dir da unsystematisch vorkommt, kann ich ebenfalls nicht entdecken.
Dass einige die Fähigkeit oder Eigenschaft haben schon vorher
zu wissen, wann sie eine schlechte Nachricht bekommen, lässt
sich eben nicht erklären.
Nein. Es lässt sich bislang nicht mal feststellen.
Es lässt sich aber genausowenig
wissenschaftlich begründen dass sie dies nicht können dürften.
Doch, das lässt sich sehr gut begründen. Nur von einigen nicht akzeptieren.
Es gibt durchaus Erklärungsmodelle, die man darauf beziehen
könnte.
Ja. Haufenweise.
Aber das ist nur ein Vergleich mit anderen
Fehlinterpretationen im menschlichen Leben und nicht konkret
an diesem speziellen Phänomen bewiesen. Zumindest nicht
wissenschaftlich.
In der Tat.
Im privaten Erleben schon. Das mag keine ausreichende Anzahl
von Fällen sein um wirklich wissenschaftlich valide zu sein,
aber es reicht um sich sicher zu sein, dass es kein Zufall
ist.
Nein, genau dafür reicht es eben nicht. Ich behaupte ganz einfach mal, dass niemand eine Vorstellung davon hat, was Zufall genau ist. Sonst gäbe es keine Lottospieler. Und keine Astrologie.
Anfangs lacht man selbst noch drüber, nach dem 3-5 mal macht
es Angst, dann möchte man es loswerden. Ab dem zweistelligen
Bereich zählt man es nicht mehr, da wird man sich recht
sicher.
Ja. Und genau das nennt man dann selektivwe Wahrnehmung.
Die ist übrigens wissenschaftlich ganz gut untersucht.
Doch wenn man lernt auf sein Bauchgefühl zu vertrauen,
kann es sehr nützlich sein, selbst wenn es nur dazu gut ist
sich schon vor schlechten Nachrichten darauf vorzubereiten, um
dann nicht mehr so geschockt zu sein.
Wobei man dann ganz vergisst zu bemerken, wenn die erwartete schlechte Nachricht ausbleibt.
Wirklich sehr nützlich.
Dazu muss man lernen das ganze zu lenken und auf den engsten
Freundeskreis zu beschränken. Dann kann man das wirklich zum
eigenen Wohl einsetzen.
Man könnte auch lernen, mal darauf zu achten, wie oft denn der Zufall tatsächlich eintritt. Und zum eigenen Wohl einsetzen, sich nicht auf derartiges zu verlassen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, wenn sie noch nicht festgelegt ist. Niemand kann die Zukunft verändern, wenn sie festgelegt ist.
Die Alternative Taktik ist sich mit allem und jedem zu
verbinden, so dass die dumpfe Ahnung dass da jemand gestorben
ist zum Wissen wird, denn es sterben täglich irgendwo
Menschen. Dadurch lässt sich die einzelne Vorahnung nicht mehr
mit einem speziellen Todesfall verbinden, was einem den Druck
nimmt.
Oder man kommt einfach(?) mal auf den Boden der Tatsachen zurück und erkennt, dass man sich etwas eingebildet hat, was gar nicht existiert. Psychologen können einem dabei helfen. Nick-zuhörer nicht.
Dieses Phänomen ist durchaus real.
Ja, wenn Du das Problem meinst. Nein, wenn Du die Existenz der Ahnung meinst.
Ich hab auf letzterem Gebiet Erfahrungen, die ich hier
lediglich kundtue, um jenem Mädel zu helfen, damit
klarzukommen.
Was Du hier kundtust, ist nur das, was Du selbst erlebt hast und eine Lösung, die Du selbst entwickelt hast. Das muss ja nicht unbedingt etwas mit der Realität oder irgendeiner Logik zu tun haben, wie Du selber schreibst. Weshalb es ganz nett ist, wenn Du darüber schreibst, aber vermutlich ziemlich sinnlos für den Rest der Menschheit.
Nur weil du keine Erfahungen in diesem Bereich hast und dir
keine Erklärung dafür einfällt, heißt es nicht, dass es nicht
möglich ist.
Nur, weil Du Dir für Dein Problem eine Erklärung ausgedacht hast, heißt das ja nicht, dass es eine zutreffende Erklärung ist.
Genausogut kann ich von dir behaupten du wüsstest nicht was
Realität ist.
Ja. Völlig grundlos natürlich.
Genausowenig wie ich Beweise für die Existenz
dieses Phänomens heranschaffen kann, kannst du beweisen, dass
es dass nicht gibt.
In der Tat: niemand kann beweisen, dass ein Apfel nicht doch mal nach oben fallen könnte. Das ist aber noch lange kein Beweis dafür, dass es das tatsächlich gibt.
Gruß
loderunner