Definition von Religion

Hallo Religionsfreunde,
vor kurzem habe ich die Frage zwischen dem Unterschied zwischen Metaphysik und Religion gestellt.
Bisher gelang es mir aber leider nicht einmal eine gute lexikalische Definition des Begriffs Religion ausfindig zu machen.
Eine vielzitierte Definitionen von z.B. Religion stammt von Friedrich Schleiermacher und lautet: Religion ist „das Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit von Gott (so habe ich das aus dem Artikel von Wikipedia beim SuchBegrifff=Religion gefunden).

Das scheint mir aber eine relativ enggefaste Definition zu sein da sie ja nicht die Polytheisten (Schamanismis, Hinduismus, antike Religionen usw.) oder Atheistischen (Buddismus, Konfizianismus usw.) umfasst. Und die Frage evtl noch etwas erweitert: was ist dabei der Aberglaube/Irrglaube/Volksglaube (das ist doch sicherlich der Anteil der Religion der von der Lehre=Theologie nicht vorgesehen ist und sich parallel entwickelt…wobei man zumindest die Lehre der Atheistischen Religionen ja nicht unter dem Sammelbegriff der Theologien vereinigen kann…da finde ich bisher keinen Ersatzbegriff).
Wer kennt eine allumfassende Definition des Begriffs (sowie etwas über Ersatzbegriffe).
Für einige Antworten wäre ich Dankbar.
LG

Hallo Robespierre (guter Nickname übrigens!!! Robespierre war eine bemerkenswerte Persönlichkeit mit tugendhaften Ansichten, wenn auch radikal),
kurz gesagt: ich halte es so wie Paul Tillich. Wenn ich mich recht erinnere hat er gesagt: „Religion ist das, was uns unmittelbar angeht“, d.h. woran das Herz hängt. Tillichs Definition umfasst damit nicht nur die abrahamitischen Religionen, nein, man kann ihn auf alles Sinnerklärende beziehen, woran das Herz hängt… letztenendes gibt es auch nicht umsonst den Vergleich, so manche Fußballfans wären wie religiöse Fanatiker :wink:
Hlft das weiter?
LG

Hallo,

vorweg die Frage: was soll man denn unter

Religionsfreunde

verstehen?

Bisher gelang es mir aber leider nicht einmal eine gute
lexikalische Definition des Begriffs Religion ausfindig zu
machen.

das iegt daran, dass es eine solche nicht gibt und angesichts der Komplexität und Vielgestaltigkeit des Phänomens ‚Religion‘ auch nicht geben kann. Wie Religion jeweils definiert wird, hängt davon ab, wozu man eine solche Definition braucht - also davon, welche speziellen Aspekte von Religion man untersuchen möchte. Schleiermacher jedenfalls ist da lediglich ein Fossil, das zwar ideengeschichtlich von Interesse, für die aktuelle Diskussion jedoch längst bedeutungslos geworden ist.

Natürlich wurde das Thema hier schon mehrfach behandelt. Leider ist das Archiv hier in einem erbarmungswürdigen Zustand, so dass ich Dir keine Links setzen kann. Ich habe allerdings ein privates Archiv, daher kann ich aus früheren Beiträgen von mir zitieren. Ich beginne mit einer Definition Keiji Nishitanis aus seinem Werk ‚Was ist Religion?‘:

„Erstens: Religion ist stets etwas, das jeden Einzelnen persönlich angeht. Darin ist sie anders als die Kultur. Kultur betrifft zwar jeden einzelnen, aber nicht jeder einzelne muß sie auch zu seinem persönlichen Anliegen magen. Was Religion ist, läßt sich demnach nicht von außen verstehen. Das heißt: Allein das religiöse Bedürfnis ist der Schlüssel zum Verständnis dessen, was Religion ist. Einen anderen Weg gibt es nicht. Hinsichtlich der Frage nach dem Wesen der Religion ist dies der wichtigste Punkt. Zweitens: Wenn vom Wesen der Religion die Rede ist, so befindet sich die Frage: „Welchen Zweck hat Religion für uns?“ bereits als Frage im Irrtum. Aus ihr spricht eine Haltung, welche Religion ohne religiöses Bedürfnis zu verstehen sucht. Diese Frage wird daher von einer anderen Frage durchbrochen, die aus dem Fragenden selbst kommen muß. Einen anderen richtigen Weg zum Verständnis dessen, was Religion ist oder welchem Zweck sie dient, gibt es nicht. Die Frage, welche die erste Frage durchbricht, ist die Gegenfrage: „Wozu existieren wir?“ Hinsichtlich alles anderen können wir fragen, welchen Sinn seine Existenz für uns habe. An die Religion lässt sich diese Frage jedoch nicht richten. In Hinblick auf alle anderen Dinge können wir uns selbst (oder die Menschheit) zum telos ihrer Beziehung zu uns machen und demgemäß ihren Wert für unser Leben und unsere Existenz bestimmen. Wir können uns (oder die Menschheit) zum Mittelpunkt machen und uns ausrechnen, welche Bedeutung ihnen als Inhalte in unserem Leben (oder im Leben der Menschheit) zukommt. Wenn diese Daseins- und Denkweise, in der wir uns zum telos aller anderen Dinge machen, erschüttert wird und die dieser Haltung entgegengesetzte Frage auftaucht: „Wozu existieren wir selbst denn?“, dann tut sich erst der eigentliche Ort auf, von dem aus Religion in Sicht kommt.“

Vielleicht ist es hilfreich, von den allgemein gängigen, allzu oft sehr einfachen oder auch einfältigen Antworten auf diese von Nishitani genannte Frage einmal abzusehen und sich stattdessen auf die Frage selbst zu konzentrieren. Sicher sind da die unterschiedlichsten Antworten denkbar und im Laufe der Geschichte auch gegeben worden. Ich persönlich bin der Ansicht, dass es Kennzeichen des wahrhaft religiösen Menschen ist, auf diese Frage seine ganz persönliche Antwort zu suchen und zu finden. Ich nenne dies - mit Nishitani - ‚Religion‘. Dabei ist mir durchaus klar, dass das ein relativ weites Verständnis von Religion ist. Vor allem aber ist es ein substanzielles Verständnis, das sich mit rein funktionalen Definitionen wie z.B. der Emile Durkheims nicht deckt - nicht zuletzt auch, weil Religion nach Nishitanis Verständnis (wie schon angedeutet) eine individuelle ‚Angelegenheit‘ ist, keine kollektive:

„Eine Religion ist ein solidarisches System von Überzeugungen und Praktiken, die sich auf heilige, d.h. abgesonderte und verbotene Dinge, Überzeugungen und
Praktiken beziehen, die in einer und derselben moralischen Gemeinschaft, die man
Kirche nennt, alle vereinen, die ihr angehören. […] wenn man zeigt, dass die Idee der Religion von der Idee der Kirche nicht zu trennen ist, dann kann man ahnen, dass die Religion eine im wesentlichen kollektive Angelegenheit ist.“

(Durkheim, Die elementaren Formen des religiösen Lebens)

Selbstverständlich ist ‚Kirche‘ hier nicht im spezifisch christlichen oder theologischen Sinn zu verstehen, sondern einfach im Sinne eines Kollektivs, einer „moralischen Gemeinschaft“, wie es Durkheim nennt. Das ist eine rein funktionale Sichtweise. Natürlich ist eine solche Sichtweise nicht nur legitim, es ist sogar die einzig mögliche, wenn man Religion als soziales Phänomen betrachten will. Damit - und das ist der Nachteil der funktionalen Betrachtungsweise - trifft man aber über den Gegenstand der Betrachtung lediglich indirekte Aussagen. Man beschreibt also im hier vorliegenden Falle die soziale Funktion von Religion - wobei offen bleiben muss, ob diese Beschreibung erschöpfend ist; ob sie die Funktion von Religion vollständig erfasst. Selbst wenn dies der Fall wäre, wird damit darüber, was Religion substanziell ist, nichts ausgesagt. Es wird beschrieben, wie Religion im gesellschaftlichen Zusammenhang funktioniert, nicht, was Religion eigentlich ist. Wenn man nun argumentiert, das Wesen der Religion erschöpfe sich in seiner Funktion, so halte ich das persönlich für gar nicht einmal so falsch. Schief wird es allerdings meines Erachtens, wenn man diese Aussage noch weiter auf eine ‚soziale Funktion‘ einschränken will. Soziale Funktionen sind immer etwas Abstraktes. Tatsächlich handeln und fungieren immer konkrete Individuen aus konkreten Antrieben heraus. Die soziale Gestalt, die das konkrete Denken und Handeln von Individuen, die ein gemeinsames soziales Bezugssystem haben, annimmt, ist immer ein abstraktes Konstrukt. Konkret als Handelnde und damit Verantwortliche treten immer auch konkrete Individuen auf. Die Verantwortung (ggf. ‚Schuld‘) für ein Handeln der Gesellschaft, der Religion oder der Ideologie zuzuschieben oder sonstige transzendente Mächte zu bemühen (was ja zweifellos immer wieder geschieht), ist nichts als fadenscheinige Exkulpation.

Kehren wir zurück zu Nishitanis substanziellem Ansatz: Religion als persönliche Antwort auf die Sinnfrage, die Frage nach der eigenen Bestimmung. Offensichtlich kann diese Frage die unterschiedlichsten Antworten finden - selbst Antworten, die lediglich im Handeln ausgedrückt werden und keines gedanklichen Überbaus, keiner konsistenten Theo- oder Ideologie bedürfen. In der Regel allerdings ist es so, dass die meisten Menschen ein tradiertes Muster (die ‚funktionale Religion‘) übernehmen und diesem ihren eigenen Sinn geben. Dass dabei bestimmte Muster einer speziellen Sinngebung eher entsprechen können als andere, ist offensichtlich. Trotzdem lassen die traditionellen religiösen Überlieferungen mit ihrem Vorrat an vieldeutigen Zeichen der persönlichen Sinngebung weiten Raum. Nicht umsonst spielen Symbole, Gleichnisse, Parabeln etc. da eine große Rolle. Nicht immer, um das eigentlich Unsagbare auszudrücken, sondern eben auch, um einem großen Spektrum von Sagbarem Raum zu lassen.

Man darf dabei nicht von der stillschweigenden Voraussetzung ausgehen, dass die Antwort des Einzelnen auf die Sinnfrage allemal eine ethisch hochstehende oder nach gängigen Maßstäben auch nur ethisch akzeptable Antwort sein müsse. Dies wäre wirklich allzu blauäugig. Dies hieße z.B., die religiösen Aspekte der faschistischen Herrenmenschenideologie zu übersehen oder die messianische Verehrung von Menschheitsbeglückern wie Stalin.

Ich habe hier Nishitani und Durkheim gewissermaßen als ‚Gegenpole‘ einander gegenübergestellt. Das ist natürlich eine starke Vereinfachung des sehr komplexen Diskurses über den Religionsbegriff. Weiterführende Hinweise gab da einmal die schon seit einigen Jahren hier abgemeldete Userin Taju, die ich hier ebenfalls zitieren möchte:

_"Nach Durkheim (klassisch-funktionale Theoriebildung) ist Religion ein kohärentes System von Glaubensüberzeugungen und Praktiken, das sich auf sakrale, also abgesonderte Dinge bezieht. Mauss hat diese Theorie weiterentwickelt, indem er vor allem im Kult die Funktion einer Kanalisation von Gewalt sah. Noch vor Weber hat er Religion als „Phénomène social total“ bezeichnet, um bei der Deskription von Religion eine unsachliche Trennung von Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Religion zu vermeiden. Malinowski ging noch darüber hinaus, indem er auf die wichtigen Determinanten Geographie und Klima aufmerksam machte.

Einen anderen Ansatz vertritt Geertz, dessen Ansatz an Semiotik und am Systembegriff orientiert ist. Danach ist Religion ein Symbolsystem, das

  1. darauf abzielt, starke, umfassende und dauerhafte Stimmungen und Motivationen in den Menschen zu schaffen
  2. indem es Vorstellungen einer allgemeinen Seinsordnung formuliert und
  3. diese Vorstellungen mit einer Aura der Faktizität umgibt.
  4. Diese Stimmungen und Motivationen scheinen dabei völlig der Wirklichkeit zu entsprechen.

Angesichts der wissenschaftlichen Aporien, einen Religionsbegriff zu formulieren, hat Pollack 1995 Forderungen für einen Religionsbegriff aufgestellt:

  1. Er sollte Universalität und Konkretion kombinieren
  2. Er stellt eine Überschreitung des jeweiligen Selbstverständnisses von Religion unter Einbeziehung sozialer, psychologischer und historischer Aspekte dar
  3. Jede Religion hat einen verbindlichen Geltungsanspruch, der von der Wissenschaft nicht verifiziert werden kann
  4. Die zu erstellende Definition von Religion muß als problemanzeigender Begriff formuliert werden, der sich empirisch füllen und korrigieren läßt.

Abschließend sei noch auf Weber hingewiesen, dem „Vater“ der Soziologie, der zumindest unter den klassischen Religionssoziologen als einziger auf eine Definition von Religion verzichtet hat."_ E.d.Z.

Tatsächlich sind wir auch heute nicht weiter - wir wissen zwar, was eine Definition von Religion leisten können soll (s. Pollack) - aber eine allgemeingültige Definition haben wir damit noch lange nicht.

Freundliche Grüße,
Ralf

Mir scheint, Du suchst die berühmte eierlegende Wollmilchsau. Nein, im Ernst: Was willst Du mit einer Definition von Religion denn anfangen? Das ist doch dasselbe wie bei einem Baum: Wenn Du weißt, das eine Pflanze von der Mehrheit der Menschen als Baum definiert wird, bist Du doch auch nicht schlauer, wie Du damit umgehen sollst.
Religion kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt „Rück-Bindung“, also woran sich jemand gebunden fühlt (s. richtig Schleiermacher!). Aber von einer anderen Position aus kannst du natürlich auch „Metaphysik“ sagen. So oder so, du kannst es weder bei Amazon kaufen noch darauf schwören.
Wie du richtig erkannt hast, ist die Definition von Religon immer von der subjektiven Einstellung des Betrachters abhängig: Was der eine Religion nennt, nennt der andere Aberglaube oder umgekehrt. Auch die Frage, ob zu einer Religion ein personaler Gott gehört oder nicht, ist ohne Bedeutung. 
Wie Bert Brecht ganz richtig gesagt hat: Nur wenn du mir sagen kannst, was sich durch die Antwort auf die Frage, ob es einen Gott (oder eine Religion) gibt, für dich ändert, kann ich dir bei der Suche nach der richtigen „Religion“ helfen.
K.

Hallo Ralf,

"Erstens: Religion ist stets etwas, das jeden Einzelnen
persönlich angeht.

es ist so wie immer. Jede „Definition“ welche etwas nicht auf den Punkt bringen kann
ist daneben.Wenn breit angelegte Referate oder unzählige „Sichtweisen“ oder Theoretiker
und sonstige „Denker“ bemüht werden müssen oder auch tausende von Schriften um
etwas zu beschreiben, dann ist eben alles was man sich denken kann darin enthalten
mit allen Gegensätzen.

Was Religion ist, läßt sich demnach nicht von außen verstehen. Das heißt:
Allein das religiöse Bedürfnis ist der Schlüssel zum Verständnis dessen, was Religion ist. :Einen anderen Weg gibt es nicht.

Was du beschreibst ist Religiosität, variabel subjektiv gestaltete Befindlichkeit.
Dies soll den (umfassend) gültigen Begriff Religion definieren ???
Religion ist aber nie die Sache einer Einzelperson.
Folgende Aussage ist deshalb „Religion an sich“
Religion ist die kollektiv (kulturell) gestaltete Bewältigung von (Ehr-) Furcht.
(vielleicht noch mit dem Nachsatz: „mit transzendentem Bezug“)

Ich persönlich bin der
Ansicht, dass es Kennzeichen des wahrhaft religiösen Menschen ist, auf diese Frage
seine ganz persönliche Antwort zu suchen und zu finden. Ich nenne dies - mit Nishitani -
Religion’.

Gut gedacht - aber Religion ist dies nicht.

weil Religion nach Nishitanis Verständnis (wie schon angedeutet) eine individuelle
Angelegenheit’ ist, keine kollektive:

Eben, irgendein „Verständnis“ forcieren kann nie Definition begründen.
Definition muß sich umfassend nachvollziehen (und zuordnen)können.
Folgendes passt schon eher, ist aber zu spezifisch.

„Eine Religion ist ein solidarisches System von Überzeugungen
und Praktiken, die sich auf heilige, d.h. abgesonderte und verbotene Dinge,
Überzeugungen und Praktiken beziehen, die in einer und derselben moralischen
Gemeinschaft, die man Kirche nennt, alle vereinen, die ihr angehören. […] wenn man
zeigt, dass die Idee der Religion von der Idee der Kirche
nicht zu trennen ist, dann kann man ahnen, dass die Religion
eine im wesentlichen kollektive Angelegenheit ist.“

usw.

Tatsächlich sind wir auch heute nicht weiter

Genau, denn so geht es eben nicht - ich sagte es schon
Dabei ist doch der Begriff Religion von Menschen gemacht und begriffen und keine
höhere Eingebung oder (naturgesetzliche) Vorgabe.außerhalb unseres Verständnisses.
welches wir uns erst erarbeiten müßten.

Gruß Viktor

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Objekt kontra Ausrichtung auf das Objekt
Hallo Prissy,

dasjenige, woran das Herz hängt, ist die Gottheit oder der Götze. Die Religion ist nicht dasselbe, sondern ist vielmehr der Umstand, dass wir unser Herz eben an etwas „hängen“, also dass wir unser Innerstes an etwas ausrichten. Je nachdem, ob dies eine Gottheit mit Namen ist oder nicht, handelt es sich eher um Religion oder „bloss“ um eine etwas diffusere „Religiosität“.

Als Ausgangslage für fundamentaltheologische Debatten eigent sich bis heute die Definition Ciceros: Da wir Dinge als Göttliches verehren, gebe es eine Gottesverehrung, dies sei „Religio“.

Gruss,
Mike

Hallo,

Religion kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich
übersetzt „Rück-Bindung“

auch dazu hatte ich hier schon einmal etwas geschrieben. Um mich nochmals selbst zu zitieren:

"Nein, heisst es nicht. Das ist eine von mehreren möglichen Etymologien, wobei diese speziell auf Lactantius zurückgeht. Aus diesem Grund ist sie auch bei Christen so beliebt - sie stammt von einem Kirchenvater, der das Verb ‚religare‘ (= ‚wieder (an)binden‘) christlich-theologisch zu einem (semantisch eigentlich unsinnigen) ‚zurückbinden‘ verbiegt, um dies dann im Sinne des Christentums zu interpretieren.

Nun ist der Begriff ‚religio‘ allerdings deutlich älter als das Christentum und er ist in einer Kultur entstanden, die keinen monotheistischen Schöpfergott kannte und für die daher eine solche Wortbildung (im Sinne von ‚zurück binden‘ - ‚Rückbindung‘) gar nicht möglich gewesen wäre. Aus diesem Grund deutet Cicero, der das Pech hatte, sich für seine Eytymologie von ‚religio‘ ohne christliche Theologie behelfen zu müssen, religio auch als von ‚relegere‘ (‚wieder lesen‘, ‚wieder vergegenwärtigen‘) abgeleitet. Bei ihm (und auch beim älteren Cato) ist ‚religio‘ stark auf den Kult bezogen. Kultische Handlungen waren äußerst kompliziert und sie mussten zwingend absolut korrekt ausgeführt werden, um die ihnen zugedachte Wirksamkeit zu entfalten. Deswegen mussten die mit den kultischen Handlungen Beauftragten die einschlägigen Vorschriften der speziellen gerade anstehenden Zeremonie ‚wieder lesen‘ bzw. (wenn diese nicht schriftlich fixiert waren) sich ‚wieder vergegenwärtigen‘. Religion ist daher das ‚Wieder-Vergegenwärtigte‘. Ob Ciceros Etymologie nun die richtige ist, ist letzlich nicht entscheidbar. Sinnvoller als die von Lactantius ist sie allemal.

Langer Rede kurzer Sinn: Religion heisst nicht ‚Rückbindung‘, das Wort wird lediglich von Christen gerne so verstanden. Aber die Zeiten, wo Christen die Deutungshoheit für Begriffe hatten, ist auch in der Religionswissenschaft längst Vergangenheit."

Hannes hatte dazu dankenswerterweise ergänzend angemerkt:

Aus diesem Grund deutet Cicero religio auch als von ‚relegere‘ (‚wieder lesen‘, ‚wieder vergegenwärtigen‘) abgeleitet. Bei ihm […] ist ‚religio‘ stark auf den Kult bezogen.

„Sie ist an der Stelle, an die du hier vermutlich denkst (de nat. deor. 2,72) sogar ausschließlich auf den Kult bezogen. Cicero unterscheidet hier Religio (mit der von dir beschriebenen Etymologie, in der relegere ausdrücklich als eine Art Synonym von retractare/sich-wieder-vornehmen aufgefasst ist) von superstitio/Aberglauben, indem er Menschen mit privaten Gebetsanliegen als abergläubisch (superstitiosi) bezeichnet: „Denn nicht nur Philosophen, sondern auch unsere Vorfahren unterschieden superstitio (Aberglauben) und religio. Denn Menschen, die alle Tage beteten und opferten, dass ihnen ihre Kinder am Leben bleiben sollten (superstites seien), nannten sie superstitiosi (abergläubisch).“
Es geht mir hier nicht um die Tragfähigkeit dieser Etymologie, sondern um den Hinweis auf die ausschließliche Wichtigkeit des gemeinsamen Kultes in der römischen Vorstellung von Religion. Bei den Griechen war es ja genauso: Die dem Sokrates vorgeworfene Asebie bestand darin, dass er die Götter nicht verehre, die die Stadt verehrt. Dafür verwenden wir dann das Wort „Glaube“.“

Freundliche Grüße,
Ralf

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Hallo

Wer kennt eine allumfassende Definition des Begriffs (sowie etwas über Ersatzbegriffe). …

Religion- der Begriff wird heute im allgemeinen mißverstanden…
Vielleicht so:
Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“Wikip.
Oder- Religion ist Opium für das Volk…Man kann ein Zitat nicht unabhängig von seiner Zeit, in der es entstand, sehen Als Marx das sagte, besaßen die meisten Menschen nicht das Wissen, das ihnen ermöglichte, die Geschehnisse zu verstehen…yahoo clever
Wer bereits glauben kann, Markus 9,23 Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du glauben kannst … sieht es als „Rückbindung“ zu Gott der ja wissen lässt, was das Leben für ihn und den Menschen wirklich bedeutet… Joh.17,…2…gleichwie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen ewiges Leben gebe, die du ihm gegeben hast. 3 Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. 4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tun soll…Schlachter Bibel 2000
Darum gibt es die Bibel und viele Christen, die an sie glauben können, haben damit keine Schwierigkeiten …Religion ist etwas Freiwilliges und sollte auch Freude bringen - vielleicht auch so:
Banken sollen die Religion ihrer Kunden speichern Die Behörden informieren künftig die Banken über die Religions-Zugehörigkeit aller Deutschen. Denn die Banken sollen ab 2015 die Kirchensteuer direkt an den Fiskus überweisen. So wollen die Bistümer ihre Einnahmen steigern… fragen die Banken nun beim Bundeszentralamt für Steuern die Religionszugehörigkeit ihrer Kunden ab.… Deutsche Mittelstands Nachrichten…
oder so:
Der moderne Mensch hat sich weit von der Wirklichkeit entfernt. Die Yogasite
Jeder wie er eben kann…. speedytwo

Hallo! Ich fasse mich etwas kürzer, denn ganz so kompliziert ist die Sache wohl nicht :smile:1. Religion kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Rück-Verbindung“. Und zwar Rückverbindung zu unserem Ursprung, einem „Schöpfer-Gott“. Alle Religionen erkennen somit einen Schöpfergott  (oder mehrere) an.2. Metaphysik ist der Sammelbegriff für alle übersinnlichen Phänomene, die sich wissenschaftlich (noch) nicht erklären lassen.
3. Das eine schließt das andere aber nicht aus!
4. Theologie heißt „Religionswissenschaft“, befaßt sich also mit allen Religionen
5. Der „Atheismus“ lehnt einen Gott ab. Es gibt also keine " Atheistischen Religionen", das ist ein Widerspruch!
6. Aberglaube entstand wohl durch Unwissenheit und mangelnde Aufklärung der Kirchen im einfachen Volk, trägt meist durchaus religiöse, aber stark Magie-verzerrte Elemente in sich.
Liebe Grüße!

Hallo

Religion kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich
übersetzt „Rück-Bindung“
auch dazu hatte ich hier schon einmal etwas geschrieben. Um mich nochmals selbst zu zitieren …
Nun ist der Begriff ‚religio‘ allerdings deutlich älter als das Christentum und er ist in einer :ultur entstanden, die :keinen monotheistischen Schöpfergott kannte und für die daher :eine solche Wortbildung (im Sinne von ‚zurück :binden‘ - ‚Rückbindung‘) gar nicht :möglich gewesen wäre. …

Religion ist heute ein Begriff geworden damit man weiss worum es geht…

Langer Rede kurzer Sinn: Religion heisst nicht ‚Rückbindung‘, das Wort wird lediglich :von Christen gerne so verstanden. …

Eine „Rückbindung“ zu Gott ist lt. Bibel immer nur freiwillig und aus dem „Inneren“ heraus möglich, zeigt Joh.6,44…und schon im AT wurden Menschen aufgefordert:Maleachi 3,7 Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht befolgt. Kehrt um zu mir, so will ich mich zu euch kehren! spricht der Herr der Heerscharen. Aber ihr fragt: »Worin sollen wir umkehren?«…
Gottes Gebote kannte man lang vor dem Christentum- und man weiss auch dass es in früheren Generationen bereits viele „Götter“ zur Auswahl gab, dennoch lenkte der Lebengeber selbst immer ein/sein Volk durch die Zeiten hindurch als „ihr Gott“ was nie einfach war wie auch heute nicht wo es Meinungen gibt die „beweisen“ wollen, es gibt gar keinen Gott…da entsteht dann die berechtigte Frage vieler - warum nicht? wer sorgt für Leben, wer gab den Tod?
1.Mo.2,17…Fn.Die ersten Menschen kannten den Tod noch nicht; er kam erst als Folge der Sünde über den Menschen (vgl. Röm 5,12; 6,23; Eph 2,1-3)…
Daher glauben viele der Nachricht Jesu, Mark.13,10… wenn sie die Natur betrachten sehen/glauben/verstehen sie das auch Röm.1,20…
Leben- ein Geschenk- es kommt immer wieder neues dazu – dem Jesaja lässt er wissen- durch „Eingabe“ u.a.2.Tim.3,16…
Jes.46…13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht; sie ist nicht fern, und meine Rettung läßt nicht auf sich warten. Ich will in Zion Rettung geben und für Israel meine Herrlichkeit…
dem Johannes lässt er wissen -
Off.21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde;… 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!Ich bin das A und das O der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! 7 Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!.. Schlachter Bibel 2000 was ist Religion? die „ganze“ Schrift- sie spricht von 2 Wegen- einer davon führt zu Gott…Joh.17,3…(man kanns glauben, muss aber nicht)…

Natürlich wurde das Thema hier schon mehrfach behandelt. Leider ist das Archiv hier in :einem erbarmungswürdigen Zustand, so dass ich Dir keine Links setzen kann. …

Ist daher gut, dass es für alle die Bibel gibt…. speedytwo

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Mangelnde Differenzierung im konventionellen Religionsbegriff
Hi.

Bisher gelang es mir aber leider nicht einmal eine gute lexikalische Definition des Begriffs Religion ausfindig zu machen.

Das heißt nicht, dass es keine gibt oder geben kann, wie in diesem Thread öfters behauptet wird. Vielleicht sollte man die Überlegungen mit einer Definition von „Definition“ einleiten, was in diesem Thread noch nicht geschehen ist. Ich schlage den Ansatz von Aristoteles vor, welcher besagt, dass eine Definition in der Angabe von Oberbegriff und spezifischem Unterschied besteht.

  1. Eine Möglichkeit wäre nun, als Oberbegriff „Weltinterpretation“ zu verwenden und als spezifische Differenz „transzendentistisch“. Diese kaum gebräuchliche Wort stelle ich in Gegensatz zu „materialistisch“ und soll besagen, dass „hinter“, „über“ oder „jenseits“ der sinnlich wahrnehmbaren Welt eine andere Welt (Dimension) verortet wird, welche die Sinneswelt wesentlich determiniert. Eine materialistische Weltinterpretation wäre dagegen ein Konzept, das eine solche Jenseitigkeit leugnet und alles Geschehen auf innerweltliche materielle Ursachen zurückführt.

  2. Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er einen wichtigen Unterschied verwischt, nämlich den zwischen theistischen und a-theistischen Konzepten, die konventionell beide unter „Religion“ eingeordnet werden. Genau dieses In-einen-Topf-werfen macht das Hauptproblem einer Religionsdefinition aus. Noch mehr: Es kontaminiert die a-theistischen Konzepte mit der Aura des „Irrationalen“, die den theistischen Konzepten seit der Aufklärung irreversibel anhaftet. Ich bevorzuge als Bezeichnung für den a-theistischen transzendentistischen Ansatz den Ausdruck „Mystik“, den man, und hier wird von Tychiades wohl kein Einspruch kommen, auch auf die entwickelteren Formen buddhistischer Konzepte anwenden kann, wie z.B. auf die Zen-Lehre des von T. angeführten Keiji Nishitani, dessen „Feld der Leere“ dem mystischen Urgrund in westlichen Konzepten (z.B. Eckhart) mehr als nur nahesteht.

Die Frage ist also, wie kontraproduktiv es ist, Denksysteme unter einen konventionell definierten Begriff zu subsumieren (hier „Religion“ = transzendenistische Weltinterpretation), deren innerste Prämissen (theistisch vs. a-theistisch) unterschiedlicher nicht sein könnten. Wie kam es zu dieser Vermischung? „Religion“ als objektive Gattungsbezeichnung für „religiöse“ Konzepte gibt es erst seit der materialistisch und antitheistisch orientierten europäischen Aufklärung und wurde in der Folge auch auf Konzepte bezogen, die für das materialistische Denken vom theistischen Konzepten kaum zu unterscheiden sind, denn beides ist transzendentistisch und damit, für den Positivismus bzw. Materialismus, irrational. Diese Konfusion gründet natürlich auch in dem Umstand, dass a-theistische Konzepte Späterscheinungen innerhalb theistischer Denkformen sind, also, so die Materialisten, Abstraktionen und Verfeinerungen eines ursprünglichen Götterglaubens, die aber immer noch dem Bereich des Religiösen zugeordnet werden müssten. Nichts spricht aber dagegen, solche Prozesse als eine Art Quantensprung anzusehen, vergleichbar dem Übergang von einer Raupe zu einem Schmetterling. Niemand würde behaupten, dass Raupen und Schmetterlingen auch bei Berücksichtigung der Unterschiede wesentlich gleich seien. Wie also kann man guten Gewissens theistische und a-theistische Weltinterpretation - trotz des entscheidenden Unterschieds - als wesensgleich ansehen, wie es ja geschieht, wenn beides unter „Religion“ subsumiert wird?

Der Unterschied erscheint mir deshalb so entscheidend, weil er nicht weniger groß ist als der Unterschied zwischen Materialismus und Theismus. Die Mystik - der dritte Weg neben Materialismus und Theismus - hat, anders als diese, als wesentliche Basis seines Denkens sein Bewusstsein. Der mystische Orientierte gründet seine Weltinterpretation nicht, wie der Materialist, auf physikalische Daten und nicht, wie der Theist, auf den personalistischen Glauben an einen oder mehrere Götter. Weder Daten noch Glaubensakte sind seine Basis, sondern Bewusstseinszustände, die, auf welchem Weg auch immer, zu der Einsicht führen, dass das wahre Wesen der Welt im So-Sein der Dinge besteht, die einzig durch Ich-Losigkeit des Subjekts erfahren werden kann. Nishitani in „Was ist Religion?“ (S. 68, aus dem Net zitiert, ich besitze das Buch leider nicht mehr):

In diesem Augenblick ist das Selbst zugleich das Nichts des Selbst, und mit diesem Nichts tut sich die Ebene auf, auf der sich auf dem großen Zweifel eine völlige Umkehr ereignen kann. In ihr wird die Existenzweise überwunden, in der das Ich die treibende Kraft ist. Himmel und Erde werden neu. Was sich ergibt, ist die wahre Realität des Selbst und aller Dinge, d.h. diese Realität ist genau deren Anwesenheit als das, was sie sind, jedes in seiner Soheit.

Damit verglichen, stehen sich Materialismus und Theismus so nahe wie Geschwister, da der Theismus seine wesentlichen Prämissen der irdischen, „materiellen“ Welt entlehnt hat (die klassische und ewig gültige Projektionstheorie), vor allem die Prämisse von einer oder mehreren personal gedachten und das Irdische determinierenden Wesenheiten in der transzendenten Dimension und das damit verbundene das Motiv des Beherrschens usw… Ich sehe die drei Positionen also sich in Form eines Dreiecks gegenüber stehen. Nichts berechtigt, meine ich, dazu, die transzendentistischen Positionen zusammenzurücken und als Paar der materialistischen gegenüber zu stellen.

Mein Vorschlag ist also, Religion als Unterbegriff der transzendentistischen Weltinterpretation zu definieren, also als „theistischen Transzendentismus“.

Da ich noch mehr zu tun habe (z.Zt. bemühe ich mich um einen Dubstep-Plattenvertrag), belasse ich´s bei diesen Andeutungen, denen noch viel hinzuzufügen wäre, und wünsche viel Spaß beim Zerrupfen.

Chan

Hallo,

ich schätze, um die Definition der Religiösität des modernen Menschen zu definieren muss man weit über den Tellerrand der Gegenwart hinaus in die Vergangenheit oder in andere, auch sehr kleine und ev. noch ursprünglichere Kulturen schauen.

Demnach scheinen die Anfänge der Spiritualität in der Ahnenverehrung und den Glauben an deren Geister zu liegen - ist zumindest eine naheliegende Möglichkeit.

Der Bedarf nach Übersinnlichem ist dem modernen Menschen offenbar eigen.
Macht auch Sinn. Religion eint große Gruppen über Verwandtschaftsbeziehungen hinaus.
Das ist evolutionär günstig um ein verträgliches Sozialwesen in größeren Gruppen zu installieren und aufrecht zu erhalten, ebenfalls um Machthabern die Macht zu begründen (von Gottes Gnaden usw) und zu erhalten und es ist günstig in Konflikten mit anderen Gruppen (z.B. um Jagdgebiete).
Nicht umsonst zogen selbst vor 100 Jahren Soldaten noch für Gott und Vaterland in den Krieg - man beachte die Reihenfolge.

Obendrein hat Religion die Funktion persönliches Leid und allgemeine Katastrophen verdaubar zu machen.
Dem Tod wird ein Leben nach dem Tod entgegengesetzt, früher unerklärliche Naturphänomene werden als Göttliche Rache interpretiert womit man eine Ursache und ein Gegenmittel zur Hand hat - nichts geht dem Menschen mehr gegen den Strich, als nichts gegen etwas tun zu können.
Also besser beten als nichts tun.

Der Hang zu Religionen hat sich evolutionär als sinnvoll erwiesen. Ev. haben wir sogar ein Gen, dass uns dazu ermuntert, an Übersinnliches zu glauben.

Gruß, Paran

Hallo,

Religionen gründen auf eine Art geistige Legitimation „von oben“. Der geistige Horizont ist durch überlieferte Schriften prinzipiell festgelegt. Religionen unterscheiden sich somit diametral zu politischen Ordnungsformen. Religionen ist eine glaubenslastige, sinnverordnende und unbedingte Sichtweise zu eigen. Feierliche Zeremonien begründen die Verbundenheit.

Schöne Grüße _ mki _

Religion ist das mystische Regelwerk einer bestimmten Glaubensrichtung oder Glaubensgemeinschaft.
Die Deutung dieses Regelwerkes verändert sich im Kompass der gesellschaftlichen Fort- oder Rückentwicklung.  

Hier noch ein Zitat von Albert Schweitzer:
Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht.

Einen freundlichen Gruß

Hallo

ich schätze, um die Definition der Religiösität des modernen Menschen zu definieren :muss man weit über den :Tellerrand der Gegenwart hinaus in die Vergangenheit oder in :andere, auch sehr kleine und ev. noch ursprünglichere Kulturen schauen. …

Tut man das lässt sich u.a. feststellen, dass Gott kein „Religionsgründer“ war sondern den Nachkommen Adams nach und nach seine „Wege“ vorlegte damit die dafür sorgen können um weiteren Nachkommen seine „Wege“ lehren zu können,was auch durch die Bibel möglich ist…u.a.
Psalm 25,4 Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Pfade!..

Der Hang zu Religionen hat sich evolutionär als sinnvoll erwiesen. Ev. haben wir sogar :einGen, dass uns dazu ermuntert, an Übersinnliches zu glauben. …

wer an Gott glaubt weiss er ist lebengebender Geist, Joh.4,24… lt. Bibel legte er z. B. dem Menschen die „Ewigkeit“ ins Herz-
Prediger 3,11 Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt… so versteht sich das „Verlangen“ einer „Rückbindung“ zu Gott… Joh.17,3…es sollte auch was bringen…
Mark.13,10…Und allen Heidenvölkern muß zuvor das Evangelium verkündigt werden.
– jeder, der will kann selbst prüfen 1.Thess.5,21… Schlachter Bibel 2000
Liest man die Bibel, kann man sich leichter bewusst werden sich nicht nur ab und zu sondern jeden Moment im Leben mit dem Ursprung des Seins zu verbinden, sich auf das Leben zu besinnen anstatt alles dem Zufall zu verdanken…. speedytwo

Überarbeiterer Vorschlag:

Religionen beziehen sich auf eine SONDERSTELLUNG innerhalb politischer Ordnungsformen (Religion). Sie gründen ihre Legitimation auf eine vergeistlichte Art und Weise („von oben“). Dem gegenüber ist das religiose Leben im Prinzip durch überlieferte Schriften festgelegt. Religionen ist eine glaubenslastige, sinnverordnende und unbedingte Sichtweise zu eigen. So sind feierliche Zeremonien als Ausdruck der Verbundenheit unverzichtbar.

Schöne Grüße _ mki _

Hallo,

Du hast meinen Beitrag entweder nicht gelesen oder nicht verstanden / verstehen wollen.
Deine Antwort hat keinen vernünftigen Bezug zu meiner, was soll das also?

Dein Tellerrand ist die Bibel. Darüber gucken willst Du offenbar nicht.
Geh in die Kirche, ins Kloster, singe im Chor, leiste tätige Hilfe in bedürftigen Gebieten oder mach sonstwas schön Christliches.
Aber nerv hier nicht mit Bibelzitaten, die nicht im Geringsten zum Thema passen. Das hilft niemandem.

Gruß, Paran

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Hi

Aber nerv hier nicht mit Bibelzitaten, die nicht im Geringsten zum Thema passen. Das :hilft niemandem. …

doch, durch „Lichtblicke“ :

Obendrein hat Religion die Funktion persönliches Leid und allgemeine Katastrophen :verdaubar zu machen. …

durch Gott der tröstet…
Die Welt ist ein grosses rundes „Haus“ mit vielen Mietern die nach „Licht“in verschiedenstenen Religionen suchen -Bibelzitate erweisen sich als „Helfer“…Dan.12,10…aber die Verständigen werden es verstehen…

leiste tätige Hilfe in bedürftigen Gebieten oder mach sonstwas schön Christliches. …

Mahatma Gandhi sagte:
Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen… zitate.net/mahatma%20

Der Hang zu Religionen hat sich evolutionär als sinnvoll erwiesen. Ev. haben wir sogar :ein Gen, dass uns dazu ermuntert, an Übersinnliches zu glauben. …

Und an Gott zu glauben ist nichts „übersinnliches“- viele sehen ihn ja- lt.Eph.1,18… mit den „Augen des Herzens“ deutlich durch die gemachte Schöpfung - immerhin bietet er durch sein Buch jeden das beste an … Joh.17,3… speedytwo

Religion ist die kollektiv (kulturell) gestaltete Bewältigung
von (Ehr-) Furcht.

Bewältigung der Furcht?
Gar das zu ehren?
Die persönliche, subjektive Furcht wir ja erst durch die Reli intersubjektiv zu machen mit allem erdenklichen Mittel versucht.
Keine Reli ohne irrationale Drochungen und Versprechungen.

Eher die Pfläge und das Generieren die Furcht von dem persönlichem Tod kennzeichnet die Reli.

Gruß Viktor

Balazs

Hallo,

Religion ist die kollektiv (kulturell) gestaltete Bewältigung
von (Ehr-) Furcht.

Bewältigung der Furcht?
Gar das zu ehren?
Die persönliche, subjektive Furcht wir ja erst durch die Reli
intersubjektiv zu machen mit allem erdenklichen Mittel
versucht.
Keine Reli ohne irrationale Drochungen und Versprechungen.

deine Ressentiments gegen Religion haben keinen Platz bei einer (objektiven !) Definition
des Begriffs Religion.
Die von mir gewählte Definition ist die Feststellung des „kleinsten gemeinsame Nenners“
aller historisch erkennbaren religiösen Aktivitäten der Menschen, von der „Urzeit“ bis
heute.
Wenn du (subjektive) Wertungen mit einbeziehen willst zeigt dies, daß du (mal wieder) garnicht begreifst, um was es geht,
Gruß Viktor