Dein Glaube hat dir geholfen

In den Evangelien und in den Wundertaten Jesu spielt der Glaube eine ganz entscheidende Rolle. In der Regel sagt Jesus „Dein Glaube hat dir geholfen“, er betont an einigen Stellen, dass man „mit Glaube Berge versetzen kann“, in seiner Heimat konnte Jesus nichts tun, weil die Menschen keinen Glauben hatten.

In unserer säkularen Gesellschaft gilt der Begriff „Glaube“ - zumindest bei vielen auch hier im Forum - als Synomym für „Selbstsuggestion“ oder „Träumerei“, aber auf jeden Fall als „nicht der Wirklichkeit angemessen“.

Andere sehen auch heute Glaube als eine Art magische Kraft, die man „haben muss“, um etwas zu bewirken oder auch nur zu verstehen, was in der Bibel steht. Diese Sicht scheint im wesentlichen die zu sein, die auch von den Schreibern der Bibel vertreten wurde.

Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar, messbar und kontrollierbar erscheint, einen Sinn und Platz zuzuweisen, der diesen Begriff nicht in die Irrelevanz abgleiten läßt?

Gruß
Thomas

Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer
Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft
und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar,
messbar und kontrollierbar erscheint, einen Sinn und Platz
zuzuweisen, der diesen Begriff nicht in die Irrelevanz
abgleiten läßt?

Sicher, durch die Hebräerbriefe, die sich mit dem Begriff genauestens auseinandersetzen.

Brauchbar ist er aber erst, wenn die Begriffe mit dem AT wieder übereinstimmen. Anders als der griechische Begriff für „glauben“ als Fürwahrhalten, ist in Hebräisch ein Emuna mit Ausbildung und Treue verknüpft. Im NT gibt es zahlreiche Lehrstücke, die die Vorgehensweise des „glaubens“ beschreiben. Die Bandbreite geht von den ersten Schritten von Zweifel mit Möchte-gern hin zu besseren Konditionen und dies wird zuletzt mit dem sicheren Standpunkt einer soliden Erfahrung verbunden.

Die Schwierigkeiten der christlichen Glaubensvorstellungen liegen in einem verbauten Winkelwerk von Vorstellungen, die dem Stamm keinen Platz mehr lässt. Es steht also keine solide Basis.

Mykene

Gruß
Thomas

Guten Morgen!

Brauchbar ist er aber erst, wenn die Begriffe mit dem AT
wieder übereinstimmen. Anders als der griechische Begriff für
„glauben“ als Fürwahrhalten, […]

Ich lege großen Wert darauf, dazuzulernen, also von Dir zu erfahren, welchen griechischen Begriff Du da meinst.
Freundliche Grüße!
H,

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Hi.

Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer
Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft
und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar,
messbar und kontrollierbar erscheint,

Hmm. Haben wir diesen Zeitalter nicht schon längst hinter uns?
Und das mit Hilfe den genannten Zutaten?
Und was ist scheinbar an den Vernunft und NW?

Gruß

Balázs

Hallo,

Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer
Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft
und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar,
messbar und kontrollierbar erscheint, einen Sinn und Platz
zuzuweisen, der diesen Begriff nicht in die Irrelevanz
abgleiten läßt?

Der Glaube war ja nie weg. Jedes ziel orientierte Handeln setzt einen Glauben voraus. Einige Schlüssel-Faktoren kann man gezielt einsetzen aber bei unendlich vielen Faktoren von denen ein Gelingen abhängt vertraut man darauf das sie schon zweckmäßig eintreten werden. Gesundheits- Natur- Finanzielle- oder andere Katastrophen können jeden Plan zunichte machen.
Ob man nun auf Gott vertraut oder - wenn man es sich denn überhaupt bewusst macht - auf die Wahrscheinlichkeit … wo ist der faktische Unterschied in Glaube und Hoffnung?

Einen anderen „wissenschaftlichen Beweis“ für den Glauben findet man bei den Placebos und Nocebos.

Grüße
K.

Gnosis vs. Christentum - Wissen vs. Glauben
Hi Thomas.

In den Evangelien und in den Wundertaten Jesu spielt der Glaube eine ganz entscheidende Rolle.

Das kannst du aber laut sagen…

In der Regel sagt Jesus „Dein Glaube hat dir geholfen“…

Ohne dem Sprachexperten dieses Bretts ins Handwerk pfuschen zu wollen, will ich doch auf die Problematik der Übersetzung hinweisen. Das deutsche „Glaube“ entspricht im Hebräischen einer Ableitung von „aman“, welches „tragen, stützen“ bedeutet. Daraus leitet sich auch das „Amen“ ab. Der Glaubensbegriff kommt im AT also am ehesten einem „Sichfestmachen“ (an Jahwe) gleich, was sich mit dem dt. „glauben“ nicht 100prozentig deckt.

Im Griechischen der Jesus-Texte entspricht das „glauben“ dem „pisteuôn“, was mit Treue und Vertrauen zu tun hat. Auch hier wirkt das dt. „glauben“, wie ich meine, etwas irreführend.

In unserer säkularen Gesellschaft gilt der Begriff „Glaube“… als Synomym für
„Selbstsuggestion“ oder „Träumerei“, aber auf jeden Fall als
„nicht der Wirklichkeit angemessen“.

Was nicht verwundern kann, da der Wissensbegriff in unserer Zeit weit über dem Glaubensbegriff steht. Und das völlig zu Recht.

Aber auch zur Zeit des frühen Christentums rangierte das Glauben für die mit der römischen Orthodoxie konkurrierende Gnosis weit unterhalb des Wissens.

Ich zeige das mal etwas genauer, weil der Unterschied zwischen Glauben und Wissen damals eine wichtige Rolle spielte, die erst durch die gewaltsame Elimination der Gnosis durch das römische Christentum an Bedeutung verlor - und zwar zugunsten des Glaubens.

Die gnostischen Lehren unterschieden drei Menschentypen: die Hyliker, die nur an das Materielle glauben und zur Erlösung unfähig, sind, die Psychiker, die glaubensfähig sind, ohne wissen zu können, und die Pneumatiker, die wissensfähig sind. Für letztere ist das Göttliche kein Objekt eines Glaubens (oder Vertrauens), sondern ein Objekt und Ziel des Wissens (Gnosis = Erkenntnis). Speziell in der Valentinianischen Gnosis entsprachen die Pneumatiker den Anhängern der Gnosis und die Psychiker den Anhängern der römischen Kirche.

Wissen und Erkenntnis bedeutete für die Gnostiker, das Licht des Göttlichen gesehen zu haben, und zugleich zu wissen, dass ihr eigener Geist Funken dieses Lichts enthält. Im folgenden gnostischen Zitat heißt es z.B., dass der Urgrund (Ur-Vater, das All-Eine), der den Logos hervorbringt, das „alleinexistierende Licht“ ist, welches „die Allheiten ist“.

Aus „Das Pleroma des Logos, in: Der dreiteilige Traktat“ (Bibel der Häretiker, hg.v.Lüdemann/Janßen):

Der, der entstanden ist in einem Bild des Lichtes, er ist ebenfalls vollkommen, insofern er ein Bild des alleinexistierenden Lichtes ist, welches die Allheiten ist.

Der Lichtbegriff ist hier übrigens absolut konkret gemeint und nicht „metaphorisch“, wie es eine These von Hans Blumenberg suggerieren möchte, die mir so vorkommt, als räsonniere ein Blinder über Malerei.

Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer
Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft
und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar,
messbar und kontrollierbar erscheint, einen Sinn und Platz
zuzuweisen, der diesen Begriff nicht in die Irrelevanz
abgleiten läßt?

Meine Antwort: Nein.

Chan

Moin,

ich vermute, dass Du eine falsche Vorstellung von der Gnosis hast; es ist ja nicht einfach mit der Übersetung Gnosis = Erkenntnis getan.

Die Gnosis war ein religiöses System, das durchaus verschiedene Ausprägungen erfahren hat, aber immer nur ein Ziel hatte, nämlich die endgültige Vereinigung des göttlichen Lichtfunkens, der sich trotz unendlicher „Verdünnung“ immer noch im Menschen findet, mit Gott.
Und nur, weil es ein religiöses System, mithin ein System des Glaubens war, konnte die Gnosis eine solche Konkurrentin des Christentums werden.

Gruß - Rolf

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Moin,

In unserer säkularen Gesellschaft gilt der Begriff „Glaube“ -
zumindest bei vielen auch hier im Forum - als Synomym für
„Selbstsuggestion“ oder „Träumerei“, aber auf jeden Fall als
„nicht der Wirklichkeit angemessen“.

Hier möchte ich widersprechen. Meiner Meinung nach hat sich lediglich das Glaubensobjekt verschoben. Heutzutage such die Menschen eben ihr „Heil“ in materiellen Werten und glauben, dass sie glücklicher sind, wenn sie mehr haben als der Nachbar. Erst wenn das Eigenheim angezahl, der dritte Fernseher angeschafft, der zweite Wagen in der Garage steht und der Badezimmerschrank voll Antidepressiva ist merken die Leute, dass diese Glaubensvorstellung wohl falsch war.

Von „Wissen“ oder „Wissenschaftlichkeit“ fehlt auch bei den modernen Glaubensvorstellungen jede Spur (zumal die meisten Menschen eh nicht mehr in der Lage sind, Wissen von Meinung zu unterscheiden und glauben, alles, wovon sie Überzugt sind, ist Wissen, was man in diesem Brett ja auch immer wieder gut beobachten kann).

Gruß
M.

Hi,

Erst wenn […] und der Badezimmerschrank voll Antidepressiva ist merken die Leute, dass diese Glaubensvorstellung wohl falsch war.

Bist du sicher?

Gruß
M.

Moin Thomas,

Ch’an hat darauf aufmerksam gemacht, dass „glauben“ mehrere Dimensionen hat: Einmal eine kognitive - „Ein Fürwahrhalten dessen, was man nicht sieht“ - und zum anderen eine relationale - Ein Vertrauen auf die Hilfe Gottes.
Heute wird der Glaube - unzulässigerweise, wie ich finde - auf die kognitive Bedeutung verengt. Das hat u. a. damit zu tun, dass gewisse Kreise des Christentums aggressiv darauf bestehen, jedes Wort der Bibel müsse wörtlich geglaubt werden. Da gerät das Vertrauen auf Gottes fortwährende Schöpferkraft, die immer wieder Neues aus dem Nichts schafft, leicht ins Hintertreffen.

Glaube und Wissen widersprechen sich durchaus nicht, wie die unvergessene Taju hier immer wieder mit ausgedehnten Zitaten aus Augustinus belegt hat.

Und es gibt einen neuen aggressiven Atheismus, der belegen zu können meint, es gebe Gott nicht. Doch den Beweis dafür bleibt er schuldig, weil er diese Behauptung an den Anfang der Gedankenkette stellt, während eine solche Aussage doch erst am Ende einer langen und stringenten Beweisführung stehen dürfte. So entlarvt sich dieser Atheismus selber als eine Form des Glaubens.
Aber das bedürfte sehr viel längerer Ausführungen.

Gruß - Rolf

Guten Abend!

Der
Glaubensbegriff kommt im AT also am ehesten einem
„Sichfestmachen“ (an Jahwe) gleich, was sich mit dem dt.
„glauben“ nicht 100prozentig deckt.

Im Griechischen der Jesus-Texte entspricht das „glauben“ dem
„pisteuôn“, was mit Treue und Vertrauen zu tun hat. Auch hier
wirkt das dt. „glauben“, wie ich meine, etwas irreführend.

Gut, dass du in diesem Zusammenhang daran erinnerst. Das Deutsche vermengt hier zwei in den Alten Sprachen streng getrennte Dinge:
pisteúein : nomízein wie
credere : putare wie
vertrauen : meinen

Was nicht verwundern kann, da der Wissensbegriff in unserer
Zeit weit über dem Glaubensbegriff steht. Und das völlig zu
Recht.

Nun, so unrecht scheint mir Athanasius nicht zu haben, wenn er das pisteúein als Voraussetzung des Wissens nimmt: Es gibt so viele wissenschaftliche Erkenntnisse, die ich nicht nachvollzhiehen kann (mangels IQ, Zeit, wegen Spezialisierung usw.) und denen ich nur „gläubig“ vertrauen kann. Nimm nur mal den Klimawandel!
(Inzwischen bin ich geneigt, lieber an die Bibel zu „glauben“ als das Waldsterben.)

Freundlichen Gruß!
H.
Ps: Doch! Ich habe dein Postimg zuende gelesen und beziehe mich auch darauf.

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Und es gibt einen neuen aggressiven Atheismus, der belegen zu
können meint, es gebe Gott nicht. Doch den Beweis dafür bleibt
er schuldig, weil er diese Behauptung an den Anfang der
Gedankenkette stellt, während eine solche Aussage doch erst am
Ende einer langen und stringenten Beweisführung stehen dürfte.
So entlarvt sich dieser Atheismus selber als eine Form des
Glaubens.
Aber das bedürfte sehr viel längerer Ausführungen.

Das stimmt nicht. Selbst die agressivsten Vertreter des Atheismus, wie Dawkins oder Hitchens haben niemals versucht zu belegen, dass Gott nicht existiert.

Der Kernsatz des neuen Atheismus ist vielmehr:

Es ist dumm an etwas zu glauben und sein Leben nach etwas auszurichten, für dass es keinerlei physisch fassbare Indizien gibt.

Es wird also nicht versucht zu belegen, dass Gott nicht existiert, vielmehr wird darauf hingewiesen, dass es in der existierenden Welt keinerlei Hinweise auf die Existenz eines Gottes gibt („Die Welt verhält sich genau so, wie es in Abwesenheit eines Gotte zu erwarten wäre“). Ohne Indizien an Gott zu glauben ist etwa so sinnvoll, wie an das unsichtbare, fliegende Spagettimonster oder Bertrand Russel’s Teekanne zu glauben. Dawkins hat sich bestenfalls mal zu der Äusserung hinreissen lassen, dass er die Existenz Gottes für sehr unwahrscheinlich hält.

Eine Erkenntnis die sich mit meinen Erkenntnissen und nachweislich der Mehrzahl aller Naturwissenschaftler deckt.

Atheismus ist selbstverständlich keine Religion. Jede Religion verlangt von ihren Angehörigen bestimmten Gesetzen und Regeln zu folgen - und das möglichst ohne das zugrundeliegende Dogma zu hinterfragen. Mir wäre nicht bekannt, dass es spezielle Regeln oder gar Gesetze gäbe, an die man sich als Atheist zu halten hat. Und was das kritische Hinterfragen angeht, so ist der offene Diskurs unter Atheisten sehr erwünscht.

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Glaube - Liebe - Hoffnung
Moin,

Bist du sicher?

Nein, das ist aber zumindest meine Hoffnung.

Gruß,
M.

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Gottesbeweise und Theodizee

Und es gibt einen neuen aggressiven Atheismus, der belegen zu
können meint, es gebe Gott nicht. Doch den Beweis dafür bleibt
er schuldig,

Es ist eher so, dass bevor ich an etwas glaube, eine nachvollziehbare Logik dessen Existenz belegen sollte. Insofern ist mir die Kirche den Beweis (oder Beleg) für Gott bislang schuldig geblieben, nicht umgekehrt.

weil er diese Behauptung an den Anfang der
Gedankenkette stellt, während eine solche Aussage doch erst am
Ende einer langen und stringenten Beweisführung stehen dürfte.
So entlarvt sich dieser Atheismus selber als eine Form des
Glaubens.

Meiner Erfahrung nach beruhen so genannte Gottesbeweise häufig auf dieser verqueren Logik.

Aber das bedürfte sehr viel längerer Ausführungen.

Ja. Und man landet nach unzähligen Schlagabtäuschen auch immer wieder da wo man angefangen hat.

Gruß - Rolf

Gruß
fb

Hi.

Da gerät das Vertrauen auf Gottes fortwährende Schöpferkraft,
die immer wieder Neues aus dem Nichts schafft, leicht ins
Hintertreffen.

Dagegen hilft nur das daran zu Glauben, sicher.

Glaube und Wissen widersprechen sich durchaus nicht, wie die
unvergessene Taju hier immer wieder mit ausgedehnten Zitaten
aus Augustinus belegt hat.

Soso. Sie widersprechen sich nicht weil Augustinus und mit ihm noch jemand das ja behauptet bzw. glaubt. Was tun sie denn sonst möchte ich gern wissen, nicht glauben zu müssen?

Und es gibt einen neuen aggressiven Atheismus, der belegen zu
können meint, es gebe Gott nicht.

Woher nimmst du das? Glaubst du bzw. wünschst du dir das oder weisst du das und kannst deine interessante Aussage dann natürlich auch belegen?

er schuldig, weil er diese Behauptung an den Anfang der
Gedankenkette stellt, während eine solche Aussage doch erst am
Ende einer langen und stringenten Beweisführung stehen dürfte.

Witzig.
Wer hat die Behauptung aufgestellt, dass Gott gibt???
Und dabei vergessen sie zu belegen.
Wer nämlich behauptet der beweist und Punkt.
Nichtexistenz beweisen zu verlangen ist schon allein sehr aussagekräftig:smile:
Aber wenn du das zu können glaubst, dann versorge ich dich reichlich mit Arbeit:smile:Es ist nämlich so, dass die Menge der aufstellbaren Behauptungen die sich prinzipiell der Beweisbarkeit entziehen ist endlos.
Bleibe vorerst beim Existenz, das geht unter günstigen Umständen.

So entlarvt sich dieser Atheismus selber als eine Form des
Glaubens.

Soso. Na ja, und was entlarvt deine interessante Argumentation???:smile:

Aber das bedürfte sehr viel längerer Ausführungen.

Nur zu, leg bitte los ich bin unheimlich gespannt, lass mich nicht in meiner Unwissenheit über diese neue Art von Logik so einfach derben.

Gruß

Balázs

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Hallo,

lediglich das Glaubensobjekt verschoben. Heutzutage such die
Menschen eben ihr „Heil“ in materiellen Werten und glauben,
dass sie glücklicher sind, wenn sie mehr haben als der
Nachbar.

Dass das Streben nach Reichtum und Wohlstand eine Sache wäre,
die „Heutzutage“ auftritt und nicht schon seit Jahrtausenden
Antrieb der Menschen ist, halte ich für sehr tendenziös.

Alleine, weil es tatsächlich „Heuzutage“ ein deutlich
höheren Lebensniveau und eine deutlich größere Basis
des Wohlstandes gibt, ist gar kein Beweis für deine Hypothese,
sondern nur dafür, dass die vorherrschenden Verhältnisse
dies überhaupt zulassen.

Abgesehen davon halte ich die Aussage des Ersatzes von
Religion durch Wohlstandsstreben für an den Haaren
herbeigezogen. Das Streben nach Wohlstand ist unter Gläubigen
IMHO kaum geringer ausgeprägt, als z.B. unter Atheisten.

Erst wenn das Eigenheim angezahl, der dritte
Fernseher angeschafft, der zweite Wagen in der Garage steht
und der Badezimmerschrank voll Antidepressiva ist merken die
Leute, dass diese Glaubensvorstellung wohl falsch war.

Dass impliziert, dass Nichtgläubige weniger von Depressionen
und psychischen Erkrankungen ereilt werden sollten?
Auch das halte ich für eine reine Hypothese und
behaupte mal einfach das Gegenteil. Ein gesunder Geist
verfällt nicht so schnell irgend einem Glauben/Aberglauben.

Von „Wissen“ oder „Wissenschaftlichkeit“ fehlt auch bei den
modernen Glaubensvorstellungen jede Spur

Religiöser Glaube hat das ja auch noch nie gebraucht,
egal ob uralt oder modern!

(zumal die meisten
Menschen eh nicht mehr in der Lage sind, Wissen von Meinung zu
unterscheiden und glauben, alles, wovon sie Überzugt sind, ist
Wissen, was man in diesem Brett ja auch immer wieder gut
beobachten kann)

Aha, aber bei dir ist das alles natürlich ganz anders?
Gruß Uwi

Hi.

Der Glaube war ja nie weg. Jedes ziel orientierte Handeln
setzt einen Glauben voraus.

Komisch, und ich dachte ich wünsche mir immer nur was.
Und das auf Grund handfester Indizien und prüfbaren Gedanken. Und immer wenn meine Wünsche in Erfüllung gegangen sind spielten dabei gut und lange bekannten Zusammenhänge (Zufall inbegriffen).

Gruß

Balázs

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Hi.

aber auf jeden Fall als

„nicht der Wirklichkeit angemessen“.

Hier möchte ich widersprechen. Meiner Meinung nach hat sich
lediglich das Glaubensobjekt verschoben.

Gut.

Heutzutage such die
Menschen eben ihr „Heil“ in materiellen Werten und glauben,
dass sie glücklicher sind, wenn sie mehr haben als der
Nachbar.

Wie kommt das hierher?
Verwechselst du das Glauben hier sicher nicht mit Wünschen oder Werten?

Von „Wissen“ oder „Wissenschaftlichkeit“ fehlt auch bei den
modernen Glaubensvorstellungen jede Spur

Was sind diese?

(zumal die meisten
Menschen eh nicht mehr in der Lage sind, Wissen von Meinung zu
unterscheiden und glauben,

Offensichtlich aber nicht neulich.

Gruß

Balázs

Hi.

Erst wenn das Eigenheim angezahl, der dritte
Fernseher angeschafft, der zweite Wagen in der Garage steht
und der Badezimmerschrank voll Antidepressiva ist merken die
Leute, dass diese Glaubensvorstellung wohl falsch war.

Dass impliziert, dass Nichtgläubige weniger von Depressionen
und psychischen Erkrankungen ereilt werden sollten?

Du kennst dich sicher besser in dieser Sprache aber meinte er das nicht gerade umgekehrt???:smile:

Gruß

Balázs

Moin,

lediglich das Glaubensobjekt verschoben. Heutzutage such die
Menschen eben ihr „Heil“ in materiellen Werten und glauben,
dass sie glücklicher sind, wenn sie mehr haben als der
Nachbar.

Dass das Streben nach Reichtum und Wohlstand eine Sache wäre,
die „Heutzutage“ auftritt und nicht schon seit Jahrtausenden
Antrieb der Menschen ist, halte ich für sehr tendenziös.

Natürlich nicht, aber das hab ich auch gar nicht geschrieben. Ich schrub, dass heutzutage Menschen daran glauben, dass ihnen dieser materielle Wohlstand allein Glück und „Heil“ verspricht.

Aber dass der Reiche nicht automatisch ins Himmelreich kommt, wusste man schon zu Zeiten der Bibel, und ich kenne auch keine traditionelle Religion, die propagiert: Häufe nur viel Reichtum an und du wirst anhaltend glücklich sein.

Sondern das ist der (nicht funktionierende) „Glauben“ des modernen Materialismus.

Gruß
M.

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