Hebäer 6
In den Evangelien und in den Wundertaten Jesu spielt der
Glaube eine ganz entscheidende Rolle. In der Regel sagt Jesus
„Dein Glaube hat dir geholfen“, er betont an einigen Stellen,
dass man „mit Glaube Berge versetzen kann“, in seiner Heimat
konnte Jesus nichts tun, weil die Menschen keinen Glauben
hatten.
Jeder weiß in Deutsch im Prinzip richtig - was glauben bedeutet, selbst bei Wiederholungen eines immer gleichen Wortes in verschiedensten Situationen. Mit Mittelpunkt ist dabei die Situation - und nicht das Wort allein.
Anders verhält es sich mit den Bibeltexten.
Was glaubt man da -angeblich- an Wunder?
Wie Hannes schon treffend erklärt hat, gibt es keine genaue sprachliche Entsprechung und die Vorstellung der Situation unterscheidet sich enorm. So klammert man sich an einen vagen Glauben, ohne sich das Richtige vorzustellen.
Das behindert die Kreativität enorm.
Ich will nicht wieder von Vorne anfangen mit der fehlenden Ausbildung bezüglich der Antike und der Bibeltexte im AT, die einfach ausgeblendet wurden - zugunsten einer geglaubten Geschichte des NT. Ich bitte nur um eine kurze Aufmerksamkeit auf die „unglaubwürdigen“ Aussagen in Hebräer 06:
*http://www.die-bibel.de/online-bibeln/luther-bibel-1…
Der erste Satz beginnt schon reichlich merkwürdig.
„Die Lehre vom Anfang christlichen Leben lassen und zur Vollkommenheit fahren. Keinen Grund legen von Buße, nichts mit Glauben an Gott, Taufe, Händeauflegen, von der Toten Auferstehung und vom ewigen Gericht.“
Das ganze Getue der Kirchen wäre damit hinfällig.
Aber von diesen wurde dieses „Stück“ in den Kanon der Bibel aufgenommen und laufend fortgeführt. Obwohl sich die Kirchen auf die Bibel berufen - handeln sie strikt dagegen?
Im Hebräerbrief zeigt sich eine der vielen Szenen der Glaubensentwicklung. Hat man sich nicht an die Bibel gehalten …
Aber der Hebräerbrief ist zweideutig geschrieben.
Man liest ihn wie das AT.
Es geht ums Ehrlichsein, rüberbringen, dass nichts fehlt und
nicht ein Grund wiederkehrt, wo man nur glaubt dass.
Ich will niemand mit Worterklärungen erschlagen. Wen es genau interessiert, der mag fragen. Sprachkenner können es vielleicht besser erklären. Ich benutzte im Hebräerbrief die Zweideutigkeiten in Hebräisch zur Auflösung.
Ich weiß, dass den ersten Gründern der Kirche sehr wohl der Zweit-Inhalt bekannt war, denn den Kern der Lehre findet man - gelegentlich- noch immer. Überhand nahm jedoch das Getue um Äußerlichkeiten und damit auch das Glaubensproblem.
Der zweite Vers erzählt statt eintauchen - das gleich wie Taufe klingt; statt Händeauflegen - mit Macht, und mit Hochkommen, was gleich der Auferstehung ist - mit diesen Mitteln wird -gerichtet-. Ein anderes deutsches Wort für richten ist reparieren.
Während die Theologie sich an der alleinigen Existenz der Übersetzung, bzw. des griechischen Textes klammert, damit eine Konstruktion von Wundern, Sünden konstruiert und Sakramente gegen das Gericht eingerichtet hat, ergab sich ein ziemliches Durcheinander. Kaum zu glauben, was man damit anstellen kann!
In Wirklichkeit - was jeder glauben kann - geht es nur ums dauerende Richten. Olam kann ewig heißen, genauso aber Geschehen. Gerichtet werden soll, dass etwas vollkommen ist. Nicht das Schadhafte behalten, sondern das Beste nehmen. Das versteht sich von selbst.
Das Verständnis des Textes hört auf, wenn dieser Text auf Gott gedeutet wird und auf irgendwelche Seligkeit im Himmel oder sonstwo, wie in der Hölle. Es passt dann überhaupt nichts zusammen. Die Konstruktion wird unlogisch und alles zusammen wird unglaubwürdig. Der eine behauptet dies, der andere das - und alle geraten in dauernden Streit, jeder verbissen auf seiner Meinung beharrend, keiner mehr das Andere sehend, genau so wie es in heutigen Situationen eben ist.
Dabei ist der Glauben bei jedem Bibelsatz auf die Probe gestellt, wie mit Heb. 6, die Erde trinkt Regen - beschuldigt wird die Erde, die Disteln trägt. Was kann die dafür?
Glaubt ihr das?
Heb. 6.8 Welche aber Dornen und Disteln träget, die ist untüchtig und dem Fluch nahe, welche man zuletzt verbrennet.
Der Vers davor sagt etwas über das Sprießen und fruchtbar machen.
Vers 8 zeigt bildlich das Gegenteil.
Dornen und Disteln - aber man denkt ! Spitze.
Kets kann als Dorn oder Spitze gelesen werden.
Was Spitze ist soll man näherbringen, das zündet. (Dornen verbrennen…)
Die ganzen „Unglaubwürdigkeiten“ mit denen man sich rumplagt, wie pendragon sie ganz gut beschrieben hat, sollten doch eigentlich durch Lehrstücke wie Hebräer 6 abgeholfen werden …
Aber was hat man da damit gemacht ?
Ist es möglich, dem Begriff des Glaubens auch in einer
Gesellschaft, die im Zeitalter der scheinbaren reinen Vernunft
und der Naturwissenschaft steht, in der alles verstehbar,
messbar und kontrollierbar erscheint, einen Sinn und Platz
zuzuweisen, der diesen Begriff nicht in die Irrelevanz
abgleiten läßt?
Ja es ist möglich, diese Übereinstimmung zu finden.
Mykene
Gruß
Thomas