Dem Klima helfen!

Hallo,

Wie bekannt, pusten wir zuviel CO2 in die Luft. Abhilfemaßnahmen, z. B. Häuser besser isolieren, greifen nur langsam. Andererseits wissen wir aber doch, dass Bäume, bzw. Wälder viel CO2 aufnehmen!

Warum also pflanzen wir nicht neue Wälder in Deutschland und weltweit?

Was spricht dagegen?

Wenn wir Bäume pflanzen, sollten wir dann nicht solche Baumarten verwenden, die besonders viel CO2 aufnehmen?

Gibt es Messungen bzw. Erkenntnisse, welche Baumarten wie viel CO2 aufnehmen?

Gibt es vielleicht schon eine Liste?

Ich halte dieses Thema für sehr wichtig und denke, wir sollten was tun! Wer Land hat, sollte Bäume pflanzen, unserer Zukunft zuliebe!

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo,

Andererseits wissen wir aber doch, dass Bäume, bzw.
Wälder viel CO2 aufnehmen!

Aha? Und was passiert, wenn der Baum irgendwann mal umfällt und vermodert?
Gruß
loderunner

Hallo!

Bis der Baum umfällt, sind wir alle längst vermodert!
Wir erzeugen ja nun nicht ständig neues CO², wir setzen nur Kohlenstoff aus biologischem Material frei, der sich dann eben mit dem Luftsauerstoff zu CO² verbindet. Wenn es uns gelänge, durch Baumpflanzungen, den Kohlenstoff wieder zu binden, dann wäre uns schon viel geholfen.
Insofern hat Helmut natürlich recht.
Eigentlich ist das ein Prozess, der von selbst einsetzen müsste, weil CO² nunmal so was wie ein Dünger für die Pflanzen ist.
Nur wirken wir diesem Prozess eben ständig entgegen, im größten Maß natürlich durch die Abholzung und sinnlose Brandrodung in den Regenwäldern, aber auch durch Umwandlung von Waldgebieten in landwirtschaftliche Nutzflächen, wobei sich Europäer und Amerikaner ruhig an die eigene Nase fassen können.
Wenn sich jeder Zierrasen-Besitzer entschließen könnte, statt des Rasens Bäume zu pflanzen, wäre das schon eine kleine Hilfe, auch deshalb, weil Bäume einfach mehr Dreck aus der Luft filtern als kurzgeschnittener Rasen.

mfg Nemo.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

Hallo,

Deine Idee ist prinzipiell nicht verkehrt, aber sie ist nicht effizient. Will heissen: es wird nicht reichen.

Bäume binden relativ wenig CO2. Klar: besser wie nichts, aber zu wenig, um die Freisetzung von über tausende von Pflanzengenerationen fossilierten Kohlenstoff zu kompensieren.

Bei aller Diskussion um das atmosphärische CO2 darf man nicht vergessen, dass die Atmosphäre mit den Ozeanen im Austausch steht. Es sind ungeheure Mengen CO2 in den Weltmeeren gelöst. Unter normalen Umständen wirkt das Meer wie ein gigantischer Puffer - allerdings geht das CO2 nur relativ langsam aus der Luft ins Wasser über. Im Wasser wiederum werden gigantische Mengen an CO2 „terminal fixiert“, uns zwar von Korallen, welche das gebundene CO2 als Kalk ausfällen.

Nun gibt es ein kleines Problem, welches das ganze System etwas ins Wackeln bringen kann: Die globale Erwärmung. Wenn das Wasser der Meere wärmer wird, kann es weniger CO2 lösen. Mit steigender Temperatur „sprudelt“ somit CO2 aus den Ozeanen raus in die Luft. Zusätzlich stört die Temperaturveränderung das Korallenwachstum. Korallen sind leider sehr temperaturempfindlich. Sehr große Korrallenriffe gehen kaputt, weil die oberflächennahe Wassertemperatur um nur wenige Grad ansteigt. Damit fällt auch eine wesentliche ozeanische CO2-Senke flach.

Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, neben der Aufforstung an Land auch schwimmende Korallenbänke zu entwickeln, die gezielt in Gegenden passender Temperatur gehalten werden können. Die Größen dieser Anlagen müssen allerdings gigantisch sein. Aber im Meer ist ja genug Platz. Da sehe ich eher Probleme bei der Finanzierung…

LG
Jochen

Warum also pflanzen wir nicht neue Wälder in Deutschland und
weltweit?

Was spricht dagegen?

Hallo Helmut,

A in Deutschland bringt das nicht viel, wir haben auch relativ viel Wald.

B In Ländern wie Brasilien, Indonesien, teilweise auch in Sibirien wird jedes Jahr die vielfache Fläche Deutschlands abgeholzt ober abgebrannt, diese müssten neu angepflanzt oder erst garnicht gerodet werden, aber dagegen spricht hauptsächlich die überall verbreitete Korruption - mit Holz und Boden ist viel Geld zu verdienen und noch mehr, wenn man es illegal erwirbt.

Mit „weltweit“ hast du also absolut recht, aber dazu müsstest du die gesamte Elite der Welt gegen ehrliche Menschen austauschen - bevor das passiert, ist längst der letzte Baum zu Essstäbchen oder Papier verarbeitet.

Gruss Reinhard

Wenn wir Bäume pflanzen, sollten wir dann nicht solche
Baumarten verwenden, die besonders viel CO2 aufnehmen?
Gibt es Messungen bzw. Erkenntnisse, welche Baumarten wie viel
CO2 aufnehmen?
Gibt es vielleicht schon eine Liste?

Hallo,
am schnellsten wachsen C4 Pflanzen, und pro Flaeche sind sie wie grosse Graeser moeglicherweise einem Wald ebenbuertig.
Wir muessen diese Graeser auch nicht zu Kohle weiterverarbeiten, um neue C4 Pflanzen auf derselben Flaeche wachsen zu lassen. Moeglich waere, aus den C4 Graesern Benzin, Diesel (BTL) und Gas (siehe Beispiel Guessing) zu erzeugen fuer Stromeerzeugung und zum Autofahren, und dann koennen wir die Kohle und das Oel in der Erde lassen. So kommt indirekt aus Pflanzen Kohle in die Erde. Am besten nehmen die Mineraloelkonzerne ihr Vermoegen fuer die Umstellung und danach stellen sie ihren Geschaeftsbetrieb voellig ein, nur wer motiviert sie? Einzelne Gemeinden (Juehnde) gehen heute schon voran, jedoch meist mit Biomasse der Bauern und Biomuell, weniger mit C4 Monokulturen.
Gruss (auch) Helmut

Hallo Helmut,

Du hast vergessen, eine für Mitteleuropa geeignete C4-Pflanze zu erwähnen. Wenn man sich klarmacht, wie C4-Pflanzen zu ihrem im Vergleich zu C3ern relativ komplexen Stoffwechsel kommen, wird dieses Versehen allerdings einleuchtend.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Aha? Und was passiert, wenn der Baum irgendwann mal umfällt

dann brauchen wir, wenn er unter den passenden Bedingungen umfällt, bloß noch 350 Mio Jahre zu warten, und können ihn dann als Kohle wieder ausgraben. Hat das letzte Mal auch geklappt - bloß verheizt hammer die Kohle aus dem Karbon innerhalb von etwa 300 Jahren.

Unabhängig davon, im Ernst: Auch wenn der Baum nicht vertorft, sondern unter aeroben Bedingungen verrottet, ist so ziemlich das Letzte, was metabolisiert wird, der Kohlenstoff, den er assimiliert hat.

Schöne Grüße

MM

Hallo Jo

Der Anteil an CO2-Bindung in Form von Carbonaten durch Korallen im Meer ist eher gering gegenüber der Bindung durch Mikroorganismen (z.B. durch Foraminiferen, Radiolarien u.a.) und der anorganischen Fällung von Kalk. Das soll nicht heißen, daß wir auf riffbildende Steinkorallen einfach verzichten können. Für das Klima hat ein Erhalt aber weniger Auswirkung.
Aber keine Angst. Wir haben heute immer noch sehr schöne Korallenriffe trotz mehrfachen Temperaturschwankungen in den Kalt- und Warmzeiten und dadurch bedingte weltweite Meeresspiegelschwankungen von mehreren duzend Metern. So schnell sterben die Korallen nicht aus.

Gruß
Andreas

Hallo,

Bis der Baum umfällt, sind wir alle längst vermodert!

Na und? Fällt er deshalb nicht?

Btw., bis er groß ist, passiert dasselbe.

Wir erzeugen ja nun nicht ständig neues CO², wir setzen nur
Kohlenstoff aus biologischem Material frei, der sich dann eben
mit dem Luftsauerstoff zu CO² verbindet. Wenn es uns gelänge,
durch Baumpflanzungen, den Kohlenstoff wieder zu binden, dann
wäre uns schon viel geholfen.

Rechne doch einfach mal aus, wie viele Bäume man anpflanzen müsste, nur um EINE Jahresproduktion Deutschlands an CO2 auszugleichen.
Reine Traumtänzerei, so viel Platz haben wir gar nicht.

Gruß
loderunner

Reine Traumtänzerei, so viel Platz haben wir gar nicht.

Gruß
loderunner

Hallo!
Dass das wirklich zu machen wäre, habe ich ja nie behauptet,
ich sage nur, dass das Prinzip vom Ansatz her richtig ist.

mfg Nemo.

Hallo Helmut!

Um die Problematik greifbar zu machen, habe ich ein paar Zahlen gerundet, was aber an Größenordnungen nichts ändert.

Die während Jahrmillionen entstandenen Vorräte an Kohlenstoffverbindungen verfeuert die Menschheit binnen kurzer Zeit. Allein Deutschland gibt 800 x 10 exp9 kg CO2 p. a. in die Atmosphäre (siehe http://www.upi-institut.de/upi33.htm ). Laubwald bindet 800 x 10 exp2 kg CO2 pro Quadratkilometer und Jahr (siehe http://www.co2-management.de/index.php?option=com_co… ). Um den jährlichen CO2-Ausstoß der Bundesrepublik von Wald binden zu lassen, bräuchten wir demnach 10 exp7 Quadratkilometer Wald, also rund die 40-fache Fläche Deutschlands. Das hört sich zunächst entmutigend an, aber wir können nicht erwarten, mit einer einzigen Maßnahme das Klimaproblem zu lösen. Gefragt sind wirksame Deckungsbeiträge, die in ihrer Gesamtheit das Problem entschärfen. Hier http://idw-online.de/pages/de/news186521 wird gezeigt, daß Aufforstung zusammen mit intensiver Holznutzung durchaus einen Beitrag leisten kann.

Weil es die alles lösende Einzelmaßnahme, die uns Weitermachen wie gehabt erlaubt, nicht gibt, muß der CO2-Ausstoß reduziert werden. Solche Maßnahmen müssen nicht mit Einbußen an Komfort und Mobilität einher gehen. So geht rund 1/3 unseres gesamten Primärenergiebedarfs und damit auch 1/3 des CO2-Ausstoßes auf das Konto Raumheizung. Dieser Posten läßt sich durch verbesserte Bauweise und Haustechnik dramatisch eindampfen. Ein weiteres Drittel des Primärenergiebedarfs geht für Mobilität drauf und davon wiederum der Löwenanteil für den Betrieb von Verbrennungsmotoren, die im Alltagsbetrieb im unteren 2stelligen Wirkungsgradbereich in der Hauptsache Abwärme erzeugen. Dort schlummert hohes Einsparpotential. Und schließlich steht die technische Nutzung von Sonnenenergie noch am Anfang. Es gibt (leider politisch instabile) Regionen der Erde mit über 4.000 Sonnenstunden p. a… Die Gegenden sind nur dünn oder gar nicht besiedelt und groß genug, um mit solar erzeugter elektrischer Energie Wasserstoff zu erzeugen und damit zu einem umweltverträglichen Energieträger zu kommen.

Das mit Abstand größte Problem ist aber gar nicht technischer Natur. Das größte Problem ist fehlende Einsicht und mangelnder Wille, die Probleme ernsthaft anzugreifen. Der liebe Gott versäumte, ausreichend Hirn regnen zu lassen. Dafür verteilte er ein riesiges Arsenal an Ausflüchten. Schon vor 20 Jahren waren die abschmelzenden Alpengletscher unübersehbar, was aber viele Leute nicht hinderte, einen Klimawandel schlicht zu leugnen. Als diese Methode nicht mehr funktionierte, hieß es, der Mensch hätte mit dem Klimawandel rein gar nichts zu tun. Als auch diese Position zunehmend wackeliger wurde, verlegten sich etliche Zeitgenossen darauf, den Zusammenbruch der Wirtschaft an die Wand zu malen, sobald wir irgendwas in Richtung Klimaschutz verändern. Nachdem ruchbar wurde, daß Klimaschutz viel neue Technologie und sehr viel Arbeit bedeuten kann, wird behauptet, daß solche Maßnahmen bei uns sowieso nichts bringen, weil wir zuwarten müssen, bis Amerikaner und Chinesen … viele Menschen fürchten sich vor Veränderung, egal was sie an positiven Effekten bringt, Hauptsache es bleibt alles beim Alten.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

für die aufschlussreichen Antworten zum Klimaproblem danke ich sehr. Demnach gibt es viele Ansatzpunkte dem Klima zu helfen. Hoffentlich setzt bald ein Umdenken ein, so dass sich immer mehr Menschen für die Umwelt selbst verantwortlich fühlen und im eigenen Bereich alles tun, was in ihren Möglichkeiten liegt.

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo,

Hoffentlich setzt bald ein Umdenken ein, so dass sich immer
mehr Menschen für die Umwelt selbst verantwortlich fühlen und
im eigenen Bereich alles tun, was in ihren Möglichkeiten
liegt.

Das wäre dann sicher das erste mal, dass Menschen aus Einsicht handeln und nicht aus Sachzwängen heraus.

Wir werden so lange warten, bis unser „Wohlstand“ ernsthaft zerbröckelt und uns erst dann ändern. Der Not gehorche - nicht dem inneren Triebe. Anschließend werden wir aber unseren Intellekt aufwenden und Begründungen finden, wie einsichtig wir doch waren…

Rätsel Mensch.

Herzliche Grüße
Jochen

PS: Jede nachhaltige Verbesserung für die Allgemeinheit (Bsp. Sozialwesen, Arbeitsrecht, …) war letzlich auch nur Folge einer Art Revolution - das alte System funktionierte nicht mehr und brach zusammen. Es ist schon eine Leistung, dann ein „besseres“ System zu finden und aufzubauen. Interessanterweise sind aber historisch hier auch oft die gleichen Fehler wiederholt worden. In anderen Farbtönen vielleicht, aber doch im Prinzip genau das gleiche.

1 Like

Laut Auskunft des Umweltbundesamtes etwa 99 % des in
Deutschland erzeugten Kohlendioxids von Lebewesen, hauptsächlich von Bodenmikroben, stammt. Ein Jahr Zertifikathandel hat den Gesamtausstoß
an Kohlendioxid um 0,01 % gesenkt. Einen Einfluß auf das Wetter hat das nicht.

Die Erdatmosphäre hat die Eigenschaft einer atmosphärischen Thermoisolation (ATI). Der Beitrag des Kohlendioxids zur ATI ist unbedeutend.
Verdoppelt sich der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre, steigt die ATI um 0,7 %. Das verursacht noch keine Überschwemmungen. Näheres siehe
www.schulphysik.de/klima/alvens/klima.html

Ein Jahr Kohlendioxidemissionszertifikathandel hat die gesamte deutsche Kohlendioxidproduktion nur um etwa 0,01 % gesenkt. Eine Besteuerung des Kohlendioxids ist nicht gerechtfertigt und unsinnig.
Das Wetter wird dadurch nicht beeinflußt werden. Nach Aussage des
Bundeswirtschaftsministeriums kostet dieses eine Jahr „Klimaschutz“
unserer Volkswirtschaft 17 Milliarden Euro.
Wie mir das Umweltbundesamt mitteilte, kommt der beachtliche Anteil
von immerhin 1,2 Prozent der deutschen Kohlendioxid-Produktion aus
Schornsteinen und Auspuffrohren, den Rest produzieren die
schrecklichen Bodenbakterien. Warum lassen Wir nicht die Wälder
betonieren?

Ulf

„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist“.
Goethe zu Eckermann

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Kollege,

Der Anteil an CO2-Bindung in Form von Carbonaten durch
Korallen im Meer ist eher gering gegenüber der Bindung durch
Mikroorganismen (z.B. durch Foraminiferen, Radiolarien u.a.)
und der anorganischen Fällung von Kalk.

Mein Halbwissen über die Kalzifikation habe ich aus einer Vorlesung. Die ist schon einige Jahre her, und vielleicht erinnere ich mich auch falsch. Ich meine, dass das Problem bei dem Plankton mit Kalkschale das war, dass selbige einen beträchtlichen Anteil am Nahrungsnetz bilden - inklusive der Kalkhülle, die im sauren Milieu wieder gelöst wird. Effektiv seien damit die Korallenbänke die ozeanischen Haupt-Kalkendlagerstätten. Sie sollen auch Baumeister der heutigen großen Kalkgebirge (zB. Dolomiten) gewesen sein.

Ich will ja gerne lernen. Wo sind Deine Informationen her?

LG
Jochen

Hallo auch,

Laut Auskunft des Umweltbundesamtes etwa 99 % des in
Deutschland erzeugten Kohlendioxids von Lebewesen,
hauptsächlich von Bodenmikroben, stammt.

Hier verwechselst du zwei Sachen:

  • den biologischen Kohlenstoff KREISLAUF in der Biosphäre und

  • die antropogene Emission FOSSILEN Kohlenstoffs als CO2

Der Kreislauf ändert die CO2-BILANZ nicht, die antropogene Emision allerdings schon.

Die Bodenmikroben sind Teil des Kreilaufes. Als Destruenten schließen sie letzlich den Kreis für den von den Produzenten organisch fixierten Kohlenstoff.

Weil das alles ein Kreislauf ist, ist auch die Annahme FALSCH, dass (bestehende) Wälder gut seien, um CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Das gilt nur für WACHSENDE Wälder. Bestehende Wälder hingegen setzen durch Verrottung soviel CO2 frei, wie sie binden.

Klar ist sehr, sehr viel Kohlenstoff in der Biosphäre im UMLAUF. Der ANTEIL, den wir aus fossilen Lagern da HINZUFÜGEN ist natürlich verschwindend gering. Diese Sichtweise geht aber total am eigentlichen Problem vorbei: das neu hinzukommende CO2 geht eben nicht direkt und schnell in diesen Kreislauf ein, sondern wird erstmal in der Atmosphäre und dann auch im Wasser angereichert. Die Konzentration an CO2 ist dort aber GERING, der zusätzliche Eintrag ist also dort BEDEUTUNGSVOLL. Die unmittelbaren Folgen können für uns unabsehbar sein.

Zum Verständnis will ich nochmal ein analoges Beispiel bringen:

Dein Körper produziert täglich einige Kilogramm Gylcerin. Glycerin ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Stoffwechselprozessen. So, wie es gebildet wird, wird es auch schon wieder „verbraucht“. Die Menge an freiem Glycerin ist sehr gering. Wenn Du nun Glycerin direkt ins Blut DAZU spritzt, mag das Dein Körper aber garnicht. Die Dosis, die ausreicht, die Hälfte der getesteten Mäuse zu töten (LD50) liegt bei nur 100mg pro kg Körpergewicht. Auf Dich (~75kg) bezogen, sollten also 20-30g Glycerin, intravenös verabreicht, ausreichen, Dich umzubringen. Und dabei sind das gerade mal Bruchteile von Prozenten (!) der Menge an Glycerin, die Du tägliche selbst produzierst! Klar?

Ein Jahr
Zertifikathandel hat den Gesamtausstoß
an Kohlendioxid um 0,01 % gesenkt. Einen Einfluß auf das
Wetter hat das nicht.

Erstmal: Welcher „Gesamtausstoß“ ist gemeint? Die Gesamt-NETTO-Produktion oder alles, inklusive dem in Kreisläufen befindlichen CO2?

Die interessante, zu vergleichende Zahl ist doch die:
Wie groß wäre der CO2-Ausstoß gewesen OHNE den Handel?

Die Erdatmosphäre hat die Eigenschaft einer atmosphärischen
Thermoisolation (ATI). Der Beitrag des Kohlendioxids zur ATI
ist unbedeutend.

Diese Modelle sind unbedeutend. Viel mehr kann man lernen, wenn man sich die Korrelationen von CO2 und Temperatur in der Erdgeschichte ansieht. Leider geht da nicht hervor, was Ursache und was Wirkung ist, aber zumindest der Zusammenhang ist inzwischen ganz gut gesichert.

Eine Besteuerung des Kohlendioxids ist nicht gerechtfertigt
und unsinnig.

Diese Folgerung ist nicht zulässig, weil der Vergleichswert fehlt (siehe oben: was wäre OHNE die Besteuerung gewesen? - Sicher keine Null-Änderung!)

Das Wetter wird dadurch nicht beeinflußt werden.
Nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums
kostet dieses eine Jahr „Klimaschutz“
unserer Volkswirtschaft 17 Milliarden Euro.
Wie mir das Umweltbundesamt mitteilte, kommt der
beachtliche Anteil von immerhin 1,2 Prozent der
deutschen Kohlendioxid-Produktion aus
Schornsteinen und Auspuffrohren, den Rest produzieren die
schrecklichen Bodenbakterien.

Entweder dieser Mitarbeiter ist dumm oder er versucht mit miesen (aber dummen und durchschaubaren) Tricks, eine politische Position zu rechtfertigen oder Du hast das Zitat in entstellender Weise widergegeben und/oder aus einem Zusammenhang gerissen.

Kannst Du mir bitte mal die genaue Quelle nennen? Wer genau hat dir das so geschrieben/gesagt? Wie genau war die Frage? In welchem Zusammenhang steht diese Antwort?

Warum lassen Wir nicht die Wälder betonieren?

Aber das machen wir doch schon…!

LG
Jochen

1 Like

Hallo!

Näheres siehe
www.schulphysik.de/klima/alvens/klima.html

Selbst Alversleben kommt zum Schluß seines Artikels nicht an der Erkenntnis vorbei, daß wir die in erdgeschichtlichen Zeiträumen angesammelten Ressourcen an Öl, Gas und Kohle im Interesse nachfolgender Generationen nicht verfeuern dürfen. Mir ist es egal, welcher Beweggründe zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes führen, solange diese Reduzierung tatsächlich passiert und wir dafür Technologien nutzen, deren Folgen wir sicher im Griff haben.

Ansonsten muß man sich zu Herrn Alversleben nicht die Finger wund tippen, die Arbeit erledigte schon jemand vom Fach: http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommen… .

Gruß
Wolfgang

Hallo, zum Nachlesen, Gruss Helmut

"…Weniger als ein Prozent der Weltflora sind Pflanzen zur Nahrungsmittelerzeugung. Es ist sinnvoll, klimafreundlich und naturverträglich unter den übrigen 99 Prozent Pflanzen zum Gewinnen von Energie diejenigen herauszusuchen, die schnell wachsen, hohe Erträge bringen, und keine oder fast keine Düngemittel benötigen. Dafür sind sogenannte C4-Gräser wie Schilfgras am besten geeignet. C4-Pflanzen heißen so, weil die Moleküle der Pflanzen aus vier Kohlenstoffatomen bestehen, im Gegensatz zu den bei uns heimischen C3-Pflanzen mit drei Kohlenstoffatomen.

Forchheim bei Karlsruhe: hier pflanzt die Landesanstalt für Pflanzenbau in Baden-Württemberg seit 1988 Schilfgräser an und erntet jährlich pro Hektar bis zu 30 Tonnen Trockenbiomasse. Das ist soviel Energie wie 14 Tonnen Steinkohle oder 12.000 Liter Erdöl erbringen. Wie gesagt: in einem Jahr auf einem Hektar! Der Leiter dieser Landesanstalt, Dr. Paul Schweiger, legt aufgrund seiner Forschungen dieses Modell vor: wenn 15 Bauern jeweils 10 Hektar Schilfgras anbauen, dann können sie ein 1.000-Einwohner-Dorf komplett mit Strom, Wärme und Fahrzeugsprit versorgen. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Dr. El Bassam mit seiner Schilfgras-Forschung in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig…" Quelle sonnenseite.com

Wenn nur auf der Hälfte der heute in Deutschland stillgelegten landwirtschaftlichen Flächen die schnell wachsenden C4-Gräser, von denen es 1745 verschiedene Arten gibt, angepflanzt werden, können damit alle 17 Atomkraftwerke in Deutschland ersetzt werden. Das hat der Chef des Münchner Technologie-Instituts, Dr. Wolfgang Ständer, im Auftrag des Europaparlaments ausgerechnet.

Servus Helmut,

danke für den Hinweis. Dass es sich bei der gefragten Kultur um Miscantus handelt, hab ich um ein weiteres Eck noch rausgekriegt.

Der Ansatz ist wohl gut (wird ja auch verfolgt - ein Biomassekraftwerk mit einer Generatorleistung von immerhin 20 MW steht bei mir um die Ecke), aber die von Dir zitierten Rechnungen scheinen mir ein bissel zu schön. U.a. deswegen, weil Miscantus keineswegs überall in D angebaut werden kann bzw. zu vernünftigen Erträgen führt. Das ist insbesondere in ungünstigen Klimaten nicht der Fall: C4-Pflanzen sind für warme trockene Lagen gemacht.

Freiwillige Stillegungen mit Prämienzahlungen gibt es schon einige Jahre nicht mehr. Auf den zwangsweise stillgelegten Flächen dürfen nachwachsende Rohstoffe angebaut werden. Der Rahmen ist hier also schon geschaffen.

Fragt sich jetzt: Woran fehlt es?

Meine Vermutungen:

  • Technologie der Biomassekraftwerke noch nicht ausreichend entwickelt?
  • Aufwand für Bodenbearbeitung, Gewinnung und Transport des Erntegutes zu hoch?
  • Stickstoffbedarf von Miscantus zu hoch?

Die zweite und dritte Möglichkeit würden darauf hindeuten, dass möglicherweise keine positive Energie- und Kohlenstoffbilanz vorliegt, weil der Aufwand für Bodenbearbeitung, Gewinnung und Transport des Erntegutes, N-Düngung in erster Linie auf dem Verbrennen fossiler Energieträger beruht.

Hast Du genauere Infos zu diesen Punkten?

Schöne Grüße

MM