Depressiv - muss aber 3 Monate warten bis Behandlung, halte nicht so gut durch

Hallo Zusammen.

Wo fange ich an? Am Anfang. Ich bin zwar recht jung aber seit vielen Jahren merke ich das ich hier und da stärkere Rückenschmerzen habe (Rücken wurde schon öfters beim Orthopäden untersucht, man finden leider nichts) aber vor allem das meine Muskulatur immer recht angespannt ist. Ich mache gerne Sport aber mit der Zeit wird das langsam unangenehm weil meine Muskeln immer so schnell übersäuert sind. Seit gut einem Jahr merke ich auch das ich recht unentspannt bin. Ich kann mich oft nicht auf einfache Sachen konzentrieren. Filme oder Bücher die ich eigentlich mag kann ich mir manchmal gar nicht ansehen. Alles wurde immer schlechter – bis ich vor einigen Monaten mal beim Hausarzt alles durchchecken wollte was mir eigentlich fehlt. Mir wurde Blut abgenommen, aber da scheint alles ok zu sein – noch mal beim Orthopäden alles gechekt da ist alles ok. Das ging so hin und her bis mir vorgeschlagen wurde das ich mal beim Neurologen vorbeischauen sollte.
Bin also beim Neurologen, er checkt mit seinen Geräten meine Muskeln – drückt hier und da und redet mit mir. Dann meinte er das er nichts finden kann. Er würde aber noch mal kurz mit mir sprechen. Er sagte mir dann das er das schon länger macht (knapp 30 Jahre) und er ist sich sicher das die Beschwerden die ich geschildert habe vorhanden sind – er ist aber auch stark davon überzeugt das ich depressiv bin und das ganze davon kommt. Ich meinte ich wüsste nicht von was und wie ich eigentlich depressiv sein sollte. Er meinte nur das er mir unbedingt einige Sprechstunden beim Psychotherapeuten empfehlen würde – nur so kann ich die Probleme lösen. Hat mir dann eine Überweisung in die Hand gedrückt, „depressive Episode mit somatischem Syndrom“.
Nunja ich habe lange überlegt ob ich das machen soll. Ich war mir absolut sicher das ich kein Stress habe, weder von der Arbeit noch privat. Auch merke ich nichts das ich was gegen die Welt und das Leben an sich hätte. Aber irgendwie…wenn ich mich so genau beobachte bin ich einfach wegen was auch immer Nervös, schlafe schlecht ein, Muskelschmerzen und Spannungen einfach so. Mir ist auch vieles egal habe ich gemerkt…alles in allem fühle ich mich sehr schlecht. Kann aber absolut nicht sagen warum. Kann auch absolut nicht sehen was mir fehlt? Könnte ich mir was wünschen, ich wüsste nicht was. Naja die Therapie wird bestimmt nicht schaden sagte ich mir – also wurde durch die Gegend telefoniert und ich werde hier in der Gegend leider nur in knapp 3 Monaten ein Termin bekommen. Man wird sich bei mir melden wenn es früher geht aber vorerst ist der Termin erst in 3 Monaten. Das ist ne ganz schön lange Zeit! Vor allem weil ich eventuell in 2 Monaten Berufstechnisch für länger abreise – dann fällt das weg und muss mir in der Weite wieder was suchen und abwarten.
Wie auch immer. Ich müsste in der Zeit irgendwie durchhalten – habe das Gefühl ich gehe in 1-2 Monaten echt ein. Mich stört einfach das ich nicht weiß warum ich was habe und vor allem wie ich das anpacken soll. Ich sehe nur das es immer schlimmer wird und das ich Stimmungsschwankungen habe (mal „nur“ schlecht mal aber „alles egal – sehr schlecht“). Hatte mal Urlaub und da war alles sogar noch schlimmer, obwohl ich mich den ganzen Tag entspannt hätte können – irgendwie bin ich sogar sehr gerne auf der Arbeit weil ich dort halbwegs abgelenkt bin. Kann mich aber privat zu kaum etwas bringen, ich habe mal versucht eines dieser „glücklich durchs Leben“ Bücher zu lesen. Aber ich glaube das ist nix für mich, dieses „und so sehen Sie die Welt mit der Rosaroten-Brille“ bereitet mir eher nur Kopfschmerzen. Und hier die Frage vielleicht an den Experten, was kann man selbst machen? Je mehr ich versuche nachzudenken desto schlimmer wird es – also auch da bin ich sehr vorsichtig. Wie sollte man das ganze am besten angehen?

Vielen Dank

Servus,

in der Zwischenzeit kannst Du Dir medikamentös helfen lassen. Rezeptgeber dafür ist ein Facharzt für Psychiatrie. Antidepressiva sind ziemlich scheue und eigenwillige Tiere, da wird auch nicht von heute auf morgen die Last auf einen Schlag weg sein, aber helfen kann man da schon ein bissle.

Keine Sorge, die angepeilte Therapie wird durch eine geeignete Medikation nicht gestört.

Schöne Grüße

MM

Hallo

Es ist normal, dass man auf eine Therapie warten muss. Das ist natürlich nicht gut, aber es ist eben so. - Nicht warten muss man bei sehr schlechten Therapeuten, da kriegt man direkt eine Platz, aber das bringt ja nichts.

Ich würde mich mal erkundigen, wie lange die Überweisung gültig ist.
Aber andererseits, eigentlich braucht man ja gar keine Überweisung, um eine Therapie zu machen.

Viele Grüße

.

Naja die Therapie wird bestimmt nicht schaden sagte ich mir –
also wurde durch die Gegend telefoniert und ich werde hier in
der Gegend leider nur in knapp 3 Monaten ein Termin bekommen.
Man wird sich bei mir melden wenn es früher geht aber vorerst
ist der Termin erst in 3 Monaten. Das ist ne ganz schön lange
Zeit!

Drei Monate ist leider der normale Durchschnittswert für Patienten in ländlichen Gebieten in Deutschland.

Ich weiß nicht, wo du wohnst und wie stark du beruflich eingespannt bist …
Aber in der nächsten Großstadt sollte es mit ein paar Anrufen schon möglich sein, die Wartezeit etwa auf die Hälfte zu reduzieren.
Da deine Therapie vermutlich eine Sitzung pro Woche sein wird, ist das möglicherweise für dich vom Fahrtaufwand her schon machbar.

Eine andere Alternative wäre evtl. im Internet nach einem Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung zu suchen, der in der Regel sehr viel schneller einen Termin hat, und den du entweder selbst bezahlst oder der dich beraten kann, eine Kostenerstattung nach § 13 SGB V bei der Krankenkasse durchzusetzen.

Vor allem weil ich eventuell in 2 Monaten
Berufstechnisch für länger abreise

Nicht nur deshalb ist der Vorschlag unten, dir Antidepressiva verschreiben zu lassen, sinnvoll. Das ginge übrigens auch beim Hausarzt oder bei deinem Neurologen, wenn du nicht zum vorgeschlagenen Facharzt gehen magst.

Gruß
F.

Weisst Du was ich glaube…
…dass Du depressiv bist, seitdem es Dir der Arzt eingeredet hat. Er hat Dich so verrückt gemacht, dass Du jetzt Angst hast, drei Monate auf einen Termin beim Psychotherapeuten zu warten. Frage: Du hast doch Dein Leben bisher auch ohne Psychotherapie gemeistert?

Sport kann gesund sein, aber auch schädlich, wenn er den Körper mehr stresst denn stärkt. Bei Rückenschmerzen treibst Du eben den falschen Sport, wenn die Muskeln übersäuern könnte das auch an einer ungesunden Ernährung liegen. Entspannt Schwimmen ist eigentlich der Sport wo sich alle verspannten Muskeln lockern können. Die Sauna nach dem Bad verstärkt den positiven Effekt.

Vielleicht bist Du in der Situation, eigentlich bin ich ganz glücklich aber…
Die rosarote Brille ist blöd, aber dennoch, jede Situation ist genau so schlimm, wie man sie bewertet. Schwierigkeiten sollte man nicht weglächeln, sondern sie als Herausforderung sehen.
Wenn dem so sein sollte, dan sei ehrlich zu Dir und schaffe die faulen Kompromisse in Deinem Leben ab.

Und vor allem: Fang nicht an, Psychopharmaka auf Verdacht hin zu nehmen, so lange Du mit Deinem Leben sehr gut klarkommst.

Nachtrag
Wenn es Dir nichts ausmacht und nicht Deiner Überzeugung widerspricht, würde ich Dir raten zum Beten anzufangen. Ich kann Dir nur betätigen, es lösen sich dadurch nicht alle Probleme im Leben, sie verlieren aber deutlich an Schärfe.

Und ausgerechnet die Leute, die glauben, nach dem Leben in den Himmel zu kommen werden am ältesten :stuck_out_tongue:
http://www.welt.de/gesundheit/article13318334/Warum-…

Hallo,

ich kann Dir nur allgemeine Tips geben.

Angemessene Bewegung ist nie schlecht. Wenn man gestresst ist, eher im Grünen wandern oder Radeln als „Leistungssport“ betreiben. Jedenfalls die Bewegung nicht einstellen, das macht Rückenprobleme meist erst richtig übel.

Wie sieht es mit Bekannten und Freunden aus? Soziale Kontakte können auch helfen, einfach schon durch ihr Vorhandensein und die Ablenkung.

Singen soll der Entspannung auch sehr zuträglich sein; gibt es einen Chor in der Nähe? Probieren kann man es ja mal.

Da Du dich mit Arbeit besser fühlst, als ohne, arbeite. Die meisten Menschen sind ohne sinnvolle Tätigkeit unzufrieden bis unglücklich. Das ist normal.

Mit Psychopharmaka wäre ich vorsichtig. Grundsätzlich, besonders aber ohne klare Diagnose von einem Facharzt.
Sie könnten auch die zukünftige Diagnose des Therapeuten verfälschen, wirken ja manchmal lange.

Alles Gute jedenfalls, Paran

Servus,

woher diese Ferndiagnose?

Übrigens: Antidepressiva sind verschreibungspflichtig - da kann man garnix auf Verdacht nehmen.

Schöne Grüße

MM

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Verschreibung nach Gefühl??
Servus,

Mit Psychopharmaka wäre ich vorsichtig. Grundsätzlich,
besonders aber ohne klare Diagnose von einem Facharzt.

Wie stellst Du Dir vor, dass eine Verschreibung zustande kommt? Zieht die der Arzt irgendwie aus der Lostrommel?

Die „Diagnose des Therapeuten“, was immer das auch sein mag, wird beiläufig von Antidepressiva nicht beeinflusst. Ein Depressiver, der ein Antidpressivum einnimmt, ist nicht plötzlich kein Depressiver mehr (schön wärs, ist aber nicht).

Schöne Grüße

MM

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Servus

Nicht warten muss
man bei sehr schlechten Therapeuten, da kriegt man direkt eine
Platz, aber das bringt ja nichts.

Mit dieser Hypothese wäre ich vorsichtig.
Es hängt nämlich von diversen Aspekten ab: Manche Kollegen knallen sich so voll, dass sie wirklich keine neuen Patienten zwischendurch angucken können und daher keine Erstgespräche führen können. Ob das die besseren Therapeuten sind, nur weil sie sich dem turbokapitalistischen System unterwerfen, wage ich zu bezweifeln.
Gruß,
Branden

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Hallo,

vielleicht kann dir die Koordinationsstelle der kassenärztlichen Vereinigung helfen?

http://www.kvb.de/service/patienten/therapieplatzver…

Gerade in Sachen zeitnahes Erstgespräch könnte das eine Option sein.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

diese langen Wartezeiten sind leider recht normal. Das ist entsetzlich, wenn man bedenkt, dass die Suche meist wegen eines akuten Anliegen erfolgt.

Ich kann Dir nur raten dich an Deine Krankenkasse zu wenden. Mir fällt gerade die genaue Bezeichnung dafür nicht ein, aber es gibt eine Hotline der Krankenkassen. Dort ruft man an und sagt wo man wohnt und die teilen einen dann bis zu 5 Psychotherapeuten mit, die gerade freie Kapazitäten gemeldet haben. Das soll gut funktionieren - probiere das mal.

Abgesehen davon gibt es für die gestellte Diagnose zwei Möglichkeiten: entweder sie ist falsch und es steckt etwas anderes dahinter, z.B. eine Fehlstellung in der Hüfte, Schulter oder Wirbelsäule, Hormonschwankungen oder was auch immer - oder Du bist nicht bei Dir. Wenn man Stress hat und deren Ursache für sich selbst nicht erklären kann, dann ist etwas gewaltig im Unlot und da ist es tatsächlich sinnvoll einen Psychologen aufzusuchen.

Viele Grüße

Ach ja - genau das meinte ich…

Viele Grüße

Hallo,

Mit Psychopharmaka wäre ich vorsichtig. Grundsätzlich,
besonders aber ohne klare Diagnose von einem Facharzt.

Wie stellst Du Dir vor, dass eine Verschreibung zustande
kommt? Zieht die der Arzt irgendwie aus der Lostrommel?

Keine Ahung - es geht hier um Psychopharmaka, die vor dem Besuch bei einem Therapeuten genommen werden sollen. Wer verschreibt die auf welcher Basis, Erkenntniss?
Ich möchte annehmen, dass der Hausarzt das verschreibt, was seinen meisten Patienten mit ähnlichen Problemen hilft. Das kann dann Verschiedenes sein.

Die „Diagnose des Therapeuten“, was immer das auch sein mag,
wird beiläufig von Antidepressiva nicht beeinflusst. Ein
Depressiver, der ein Antidpressivum einnimmt, ist nicht
plötzlich kein Depressiver mehr (schön wärs, ist aber nicht).

D.h., die Antidepressiva bewirken so wenig, dass der Therapeut trotzdem problemlos eine richtige Diagnose stellen kann?
Könnte man solche Medikamente, zumal verschrieben von Nichtfachärzten, nicht ebensogut weglassen?

Gruß, Paran

MM

D.h., die Antidepressiva bewirken so wenig, dass der Therapeut
trotzdem problemlos eine richtige Diagnose stellen kann?

  • Die Antidepressiva werden, wenns normal läuft, binnen 3 Monate, also bis Beginn der Psychotherapie, die Symptome weitgehend abklingen lassen.

  • Entsprechend kann gut sein, dass dann die Diagnose des Neurologen nicht mehr in dieser Form gestellt werden kann, weil keine akute depressive Episode mehr vorliegt.

  • Die der Depression zu Grunde liegenden Mechanismen, an denen die Psychotherapie anzusetzen hat, werden in 3 Monaten antidepressiver Pharmakobehandlung sicherlich nicht verschwunden sein.

  • Klarerweise wird die Psychotherapie nach 3 Monaten vorheriger Pharmakobehandlung anders aussehen als wenn sie jetzt einsetzen würde. Z.B. wird man sich ein paar Sitzungen für die kurzfristige Stabilisierung sparen können, weil der Patient von vorne herein belastbarer sein wird.

  • Für die Durchführung der Psychotherapie sind diese ICD-Diagnosen, die rein deskriptiv die aktuellen Symptome erfassen, ziemlich unwichtig. Da geht es primär um innere Konflikte, Persönlichkeitsstruktur usw. Das verändert sich durch 3 Monate Antidepressiva sicherlich nicht.

  • Für die Beantragung der Kostenübernahme bei der Krankenkasse sind diese Symptom-Diagnosen des ICD sehr wohl wichtig. Wie der Psychotherapeut den Antrag aber dann nun konkret begründet, lässt sich nicht pauschal sagen, ist aber auch ziemlich nebensächlich.

Könnte man solche Medikamente … nicht ebensogut weglassen?

Ja, bei einer leichten depressiven Episode (wie sie vermutlich hier vorliegt) könnte nur Psychotherapie ohne Antidepressiva schon zu vertreten sein.
Warum der UP aber unbedingt 3 Monate Wartezeit ohne jede Form der Behandlung durchstehen soll, erschließt sich mir nicht.
Dir?

Gruß
F.

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Woher Deine Ferdiagnose. Konsumierst Du selber Psychopharmaka oder willst Du nur, dass andere Menschen das beim kleinsten Problem tun?

Übrigens: Antidepressiva sind verschreibungspflichtig - da kann man garnix auf Verdacht nehmen.

Ein verantwortungsvoller Arzt wird den Nutzen eines Psychophamakas mit dessen nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen sehr sorgfältig abwägen und dem Patienten, der dazu in der Lage ist, die Entscheidung überlassen.
Ein verantwortungsloser Arzt macht das nicht sondern redet dem Patienten seine eigene Meinung ein.

Meiner Meinung nach wird die Fragestellerin krank geredet, auch hier im Forum.

Schöne Grüße

Ja schöne neue Welt passt da besser.

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In Bausch und Bogen
Servus,

Woher Deine Ferdiagnose.

Sie stammt lt. Sachverhalt von einem seit dreißig Jahren als Facharzt praktizierenden Neurologen. 2015 - 30 = 1985. 1985

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Huhu!

ich weiß nicht, ob das irgendwie „beruhigt“, aber bei uns wären eher 6-8 Monate Wartezeit normal, darum hast du da noch „Glück“ gehabt. Hilft dir natürlich heute nicht weiter.

Bei uns in der Nähe gibt es etwas, das nennt sich „psychiartrische Institutsambulanz“, an die kann man sich wenden, wenn man das Gefühl hat, man braucht jetzt und akut Hilfe.

Das ist eine Art Notfallsprechstunde, vermutlich meistens bei einer psychiartrischen Einrichtung. Da bekommt man schnell einen Termin und kann da sein Problem vortragen und es wird nach einer kurzfristigen Linderung (ich sage bewusst nicht „Lösung“) gesucht. Es fühlt sich ein wenig nach Fließbandarbeit an, aber das ist wohl nicht vermeidbar, wenn man halt so kurzfristig Termine anbieten können möchte. Man muss nicht dableiben oder sowas, das ist wie zum Doktor gehen.

Und auch wenn man kaum Zeit hat, sein Problem darzulegen und wie gesagt, keine direkte Lösung in Sicht ist, hilft schon allein die Tatsache, dass man endlich einen Schritt weiter kommt, endlich auf jemanden trifft, der sich auskennt und der einem erste Anweisungen oder auch Medikamente an die Hand gibt. Hat mir mal ziemlich weitergeholfen.

Liebe Grüße
Lockenlicht

Sie stammt lt. Sachverhalt von einem seit dreißig Jahren als Facharzt praktizierenden Neurologen. 2015 - 30 = 1985. 1985

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Hallo,

ich wäre mit dieser Diagnose einfach vorsichtig und würde sie mit etwas Abstand betrachten.

Diagnosen sind Zuschreibungen und sobald wir etwas zuschreiben, fixieren wir es und arbeiten dann auch innerlich damit. Bedeutet- jetzt wird alles unter dem Aspekt der Depression betrachtet und bewertet…und was vorher nur war, ist nun schlimm!

Das Deine Körpersymptome eine Ursache haben- ist vollkommen klar und das Körper und Geist eins sind- ebenso…insofern kann man von der Körperseite her anfangen zu arbeiten- genauso von der Geistseite.
Schon da würde ich mir in Deinem Fall die Option zu einer Körpertherapie auch offen halten.

Ein guter Osteopath wäre sicher auch hilfreich-- der den Körper als Gesamtwerk ansieht und mögliche Ursachen erkennen kann ( kurioserweise kann man dahingehend erleben, dass sie mehr erfühlen als der Orthopäde sieht! das sollte man sich unbedingt merken!).

Die Alternative zu einem Therapeuten sehe ich - für eine Übergangszeit- sicher genauso in einem systemischen Berater, psychologischer Berater, Seelsorge-Sprechstunden oder Stunden bei Caritas o.ä.
Du selber hast noch gar keinen konkreteren Blick auf Dich-- schau doch Dein Leben mit so einer Begleitung einfach einmal an? Es muss gar nicht groß in die Tiefe gegangen werden- Übung in Selbstreflektion und lernen mit sich selber zu arbeiten, kann auf ganz leichten Wegen gelernt werden.
Und sei es nur, das Du von Deinem Leben erzählst und damit Dein Leben mal ein Stück weit einmal beschreiben und loslassen kannst.

Unabhängig davon wirst Du dabei schon die ersten Erfahrungen in Lebensbegleitung machen können.

Wiegesagt- es gibt durchaus eine Menge Sachen, die Du bis zu einem Therapeutentermin für Dich machen kannst.
Osteopathie, sich nach Entspannungsübungen umsehen (Kurse), Körpertherapie ansehen/probieren, und Beratungen/Beratungsstellen- alles tut gut, bei dem Du nun spürst, dass Du selber agierst und aktiv bist und nicht nur einer Diagnose oder einem Therapeutentermin „ausgeliefert“ bist…

alles Gute für Dich
kitty