Der Ausgang der Wahl in Österreich

Weisste, da ist die Gesamtanzahl so mickrig, dass jeder alles behaupten kann. Auch, dass Hofer der gehbehinderte FPÖ-Kandidat war, der am allerallerschlechtesten abschnitt :joy:.

Die anderen natürlich gaaar nicht. Wart einfach die kommenden Umfragen mal ab.

Womit wir wieder bei der nicht gegönnten „Leiche FPÖ“ wären :smirk:

Gruß
vdmaster

P.S.: Das Rad wird auch nicht eckiger wenn wir es ewig drehen.

Habe ich jemals das Ergebnis dieser demokratischen Wahl angezweifelt? Wie sagt man so schön: Der Wähler hat immer recht. Wer hat das gesagt?

Was man jedoch zwingend merken sollte - und an anderer Stelle deutest du es selber an - ist, dass dieser Sieg äußerst mühsam war. Da kann man nicht einfach sagen, die 48% hätten aus unbegründeter Sorge oder weil sie auf populistische Slogans reinfielen so abgestimmt. Oder dass man diese 48% einfach nur noch besser davon überzeugen müsse, die wuchernde Eurokratie oder den ungehemmten Zustrom von Migranten gut zu finden.

Man muss diesen Menschen die Politik nicht erklären. Diese Menschen wollen diese gescheiterte Multikulti-Politik nicht mehr! Wenn das die Grünen und die anderen etablierten Parteien Westeuropas nicht langsam merken, sondern weiterhin ihre ganze Kraft in den Kampf gegen den ach so bösen Rechtspopulismus stecken anstatt in Lösungen für Brüsseler Zentrismus und schleichende Islamisierung, dann steuern wir weiter auf die Katastrophe zu. Dann feiern Merkel & Co. an der Schiffsbar, während gleichzeitig schon die Rettungsboote runtergelassen werden.

Dann habe ich Dich in der Tat mißverstanden.

Der Versuch, die Erfolge rechtspopulistischer Parteien durch stetige Wiederholung unbrauchbar monopolarer Narrative zu „deuten“, grenzt mittlerweile an Comedyeinlagen auf Slapstickniveau, wenn nicht bereits an Märchen für Kinder und leichtgläubige Toren.

Den parteipol. Grünen sind diese Menschen egal und werden bestenfalls als ungebildete Dumme angesehen, die der pädagogischen Aufsicht bedürfen. Die ca. 10% der Nichtvolkspartei, die mittlerweile als verfestigte Stammwählerschaft angesehen werden kann, befindet sich im gelenkten pol. Glaubenskrieg und fühlt sich als eifernde Erleuchtete tlw. sogar wohl, pauschal vor „Rechts“ warnen zu können. Das war schon immer ihr Ding; incl. der ungenügenden Differenzierung.

Bei den Mitte-Parteien SPD und CDU findet quer durch die Bank immer noch ein Kräfteringen statt, so dass neben offiziellen Verlautbarungen der Parteiführung, die zur Simulierung einer Einigkeit gezwungen sind (Aussenbild), auch noch die kommunikativen Blockaden zur Basis betrachtet werden sollten. Die Frage der Migration treibt an der Basis weit mehr um, als es „oben“ überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Zugegeben wird es schon mal gar nicht.

Bei der CDU wird derzeit Merkel auf Maß zurechtgestutzt. In geradezu „ungehöriger“ Weise wurde entgegen ihrem Willen der Leitantrag zum aktuellen Parteitag bzgl. Fragen der Flüchtlingspolitik erheblich verschärft.

Leider sind die Machtverhältnisse bundesweit so, dass ohne Zustimmung zweier rot-grünen bzw. grün-schwarzer Länder im Bundesrat gewichtige Änderungen im Aufenthaltsgesetz nicht durchsetzbar sind. Und wenn es Änderungen gibt, dann haben die exekutierenden Bundesländer immer noch die Fragen der Rückführung zu großem Teil in ihrem Kompetenzbereich. Das wird ausweislich der soeben beschlossenen Berliner Koalitionsvereinbarung (Stadt) zur Folge haben, dass es kaum zu Rückführungen kommen wird.

Es gehört zu den Konstruktionsfehlern des gesamten Asylrechts, dass es sich nicht um eine reine Bundesangelegenheit handelt. Angefangen von der Prüfung, über die Kosten bis hin zur etwaigen Rückführung Abgelehnter.

Eher friert die Hölle ein, als dass die Ländermehrheit daran eine Änderung zuließe.

Es müssen sich aber auch die Anhänger der AfD damit arrangieren, dass diese Partei weit davon entfernt ist, mit dem Hund wedeln zu können. Sie können störend sein, sie können einer bedeutenden Gruppe von Wählern eine Stimme geben. Sie können sich als Stachel erweisen, als Terrier, der nicht locker lässt. Im Osten können sie sogar bei den Etablierten zu regelrechten Panikattacken führen.

Aber sie können nicht mehr tun, als die Großen dazu zu zwingen, sich ernsthaft mit den Wünschen der „gestohlenen“ Wähler auseinanderzusetzen und diese auch zu berücksichtigen. So wie es die Großen einst mit dem Thema „Umwelt“ tun mussten.

Auf der Kommunikationsebene wird sich am Gepöbel frühestens nach der BT-Wahl etwas ändern. Und das auch nur in kleinen Schritten.

Seitdem die AfD nicht mehr von der Mehrheit der Medien als „rechtsextrem“ bezeichnet wird (vergessen wir mal die TAZ), wurde dafür der Begriff „populistisch“ deutlich negativer aufgeladen. Und nur die bösen konservativ-liberalen Blätter wie WELT oder FAZ etikettieren gelegentlich die Linkspartei so. Ansonsten scheint sich am Linkspopulismus niemand zu stören. Das Pendel der Deutungshoheit schwingt nicht frei, um sich in der Mitte zu finden. Dafür sorgt die Mehrheit der vierten Gewalt … allein die Argumente werden immer hohler und verschleissen sich.

Da das Endergebnis nun feststeht, wissen wir eines: Das erfolgreichste Ergebnis ihrer Geschichte hatte die FPÖ am 22. Mai 2016 :wink:

Alter Klug :shit:er . Ich hatte es ja als Randnotiz bereits erwähnt :smirk:. Aber Du wolltest mir natürlich die 46,2 noch schnell und geschickt reindrücken :wink: . So, jetzt mach ich mal auf Relativierung in etwa à la Clintonlager:

Es haben sich noch nie zuvor in einer gültigen Wahl so viele Menschen für einen FPÖ-Politiker entschieden. Ein grandioser Sieg für die FPÖ! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Respekt! Der olle Präsidentenzausel hatte tatsächlich deutlich mehr mobilisieren können. Da ging wohl einigen Wahlfaulen der Schreck durch die Knochen, nachdem sie um ein Haar durch ihre dumme Abstinenz den Hofer ermöglicht hätten.

Ich tippe aus dem Bauch heraus, dass die Jungen - sonst Wahlfaule vor dem Herrn - ausnahmsweise mal den Hintern hochbekamen und ihre Wahlbeteiligung gegenüber anderen Altersgruppen angestigen sein müsste.

Gruß
vdmaster