die meisten US-Amerikaner, die ich kenne (davon keine geringe Zahl an Soldaten oder Ex-Soldaten) schämen sich dieser Tage. Eine Freundin (sie ist eine Dozentin für eine Fernuni, die ab und zu zu größeren „student communities“ - also Armeeposten - geschickt wird, um Vorlesungen zu halten, also durchaus „pro American“) stellt sich seit einigen Wochen mit den Worten vor: „I’m xxx, I’m American, I’m sorry. I think I should apologize…“
Wenn ich nach Amerika sehe, komme ich mir vor wie der Zuschauer bei einem Unfall in Zeitlupe. Ein kleines Teil meines Ich hofft, dass der Unfall glimpflicher abgeht, als es im Moment aussieht; der größere Teil sieht nur den kommenden Knall.
Das Phänomen Trump zeigt leider sehr anschaulich das im Moment in den Köpfen vieler Menschen Einiges nicht stimmt. Da wurde jemand gewählt weil er sein Maul aufgerissen, viel gelogen und noch mehr versprochen hat ohne dafür aber etwas Handfestes zu bieten.
Die Frage ist, wie will er seine vielen Versprechen, wovon die Meisten ja schon im Ansatz nur mit Magie machbar sind, umsetzen? Wie will er z.B. Jobs in großer Zahl schaffen bzw. aus dem Ausland zurück holen? Zu welchen Bedingungen, zu welchem Preis?
Ist es schlimm wenn ich ihn schon vor Amtsantritt einen Gaukler und Betrüger nenne?
Die wichtigste Frage für mich aber ist:
Wann wachen all die Menschen denen man mit Fakten nicht mehr beikommt aus ihrem [Alb]Traum wieder auf? In den USA, in Deutschland und weltweit?
Waren die Menschen denn mal wach? - Um die Sache etwas zu begrenzen, will ich mich hier auf die USA beschränken: Die haben doch auch zwei Mal hintereinander den George W. Bush gewählt. - Ich glaube allerdings, dass da sehr deutlich etwas mit deren Wahlsystem nicht stimmt. Trotzdem muss es da eine große Anzahl von sehr sehr schlicht gestrickten Menschen geben.
Jobs schaffen? Können Politiker nicht, und wenn doch, dann nur auf Pump. Sie können allerdings die strukturellen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Unternehmen investieren und auf dem ersten Arbeitsmarkt Arbeitsplätze geschaffen werden. In der Regel macht man das durch Reformen.
So, das hat Trump nicht kapiert. Ebenso nicht kapiert haben das aber alle linken europäischen Kräfte, die immer noch von „Stärkung der Binnennachfrage“ und anderem Unsinn faseln oder gegen eine angebliche „Austerität“ kämpfen, die es nie gegeben hat. Und dennoch fängt man an, ausgerechnet auf Trump loszugehen, nur weil dieser sich nicht das Etikett „links“ ans Revers heftet, sondern landläufig als „rechter“ Präsident bezeichnet wird? Lächerlich.
Trump hat versprochen, etwas gegen Masseneinwanderung zu tun. Deswegen wurde er gewählt. Deswegen entschieden sich die Briten für den Brexit. Und deswegen stehen die Deutschen so dumm da, weil sie sich immer noch an eine Politik klammern, die nicht gegen, sondern für die Masseneinwanderung steht.
Trump wird allein daran zu messen sein, ob er die Masseneinwanderung stoppt oder ob er sich später von Wirtschaftslobbyisten beeinflussen lässt, die die billigen Arbeitskräfte weiter behalten wollen. Mittelfristig werden sowieso nur diejenigen Staaten erfolgreich sein, die über eine homogene und folglich solidarische Gesellschaft verfügen. Es gehört nämlich heute schon zum Faktenwissen, dass in kulturell heterogenen Gesellschaften die Solidarität bröckelt und man statt auf den Staat auf die Durchsetzung der Interessen der eigenen Gruppe setzt.
wohl kaum; aber ich denke, die angekündigte Mauer ist schon symptomatisch, er setzt auf Abschottung. Da wurde ja von „autorisierter“ deutscher Stelle auch schon aufgejault:
er scheint tatsächlich anzustreben, dass von dem, was in den USA verbraucht wird, wieder mehr auch in den USA hergestellt, angebaut oder sonstwie gewonnen wird. Ist natürlich nicht up to date und widerspricht dem Globalisierungstrend. Auf der anderen Seite habe ich nie verstanden, warum Produkte, die im Prinzip überall oder jedenfalls im eigenen Lande hergestellt werden können, ausgerechnet aus Übersee importiert werden sollen.
Ich sehe auch insofern nicht so schwarz wie du, als Trump Unternehmer ist. Die verstehen in der Regel mehr von Arbeitsplätzen als Berufspolitiker.
Also, ob Trump rechts oder links ist, das ist nun das geringste Problem, das ich mit ihm habe … es ist eher das Problem, dass gar nicht bekannt ist, ob er rechts oder links ist, und die wenigen öfters geäußerten Positionen etwas sehr Unreales an sich haben …
Wie muss man sich denn eine solche Gesellschaft vorstellen? So wie die Klonkrieger?
Wenn ich nach Deutschland schaue, grusel ich mich vor Pegida- und AfD Anhängern, die einen ähnliches Aggressionspotential iVm mit einem IQ um den Gefrierpunkt wie Donald Trump haben…
Ansonsten fürchte ich mich hier vor nichts … wieso auch?
Naja Crack, Wahlversprechen, die anschließend gar nicht gehalten werden oder von denen die jeweiligen Gegner behaupten, dass sie gar nicht eingelöst werden könnten und insofern von vornherein glatt gelogen seien - das scheint mir kein spezifisch amerikanisches Phänomen zu sein, sondern kommt mir aus dem bundesrepublikanischen Alltag ziemlich bekannt vor. Ich fürchte, es gehört untrennbar zur repräsentativen Demokratie. Messen lassen muss sich Trump an seinen Wahlversprechen trotzdem schon. Aber nicht vor der Amtseinführung.
Auch dieses Argumentationsmuster kommt mir sehr bekannt vor. Wenn jemand gewählt wird, der einem selbst nicht in den Kram passt, dann muss ja offensichtlich in den Köpfen der (anderen) Wähler was nicht stimmen? Dann muss Politik den Menschen wieder mal besser erklärt werden? Der Erfolg von Außenseitern könnte ja auch damit zusammenhängen, dass die Vorgängerregierung ihre Arbeit schlecht gemacht hat.
Und „etwas Handfestes“ kannst du schlecht noch vor dem Amtsantritt einfordern.
So ist es. Homogen ist das Stichwort. Multikulti (Parallelwelten und Verweigerung jedweder Anpassung) sind kontraproduktiv. Die USA und auch D haben heute schon ihre Erfahrungen. Mauerbau (USA) und schließen der Grenzen (EU) sind das Mittel der Wahl, ohne wenn und aber.
Selbst eine Seehofersche Obergrenze, oder eine jährliche Neuanpassung sind Unsinn.
Hotspots außerhalb der EU Grenzen und genaue Prüfung der Voraussetzungen zur Einreise sind geboten.
Sich nur auf sein Recht der freien Meinungsäußerung zu beziehen ist billig.
In einer homogenen (sic) Gesellschaft ist nicht SOLIDARITÄT sondern GLEICHSCHALTUNG vorherrschend.
Berücksichtigt man die von Dir oben aufgestellten Thesen und die zahlreichen Thesen der Vergangenheit ist nicht gerade überzeugend, ob Du tatsächlich über Faktenwissen verfügst.
Die Distanz zu allem ist ein großes Problem bei Dir. Dein Faktenwissen überzeugt daher nicht.
IMHO hat auch Obama bei seiner ersten PK viel „rumgelabert“ und nichts konkretes vorgestellt. Thema waren übrigens Arbeitsplätze und Wirtschaft.
Bei Trump war das Hauptthema der PK übrigens nicht seine Rede, sondern die Erläuterungen der Juristin, die zu den Strukturmaßnahmen bzgl. des Trump-Konzerns gab.
Da zudem in den Medien ein Fake-Dossier über Trump tls. kursierte, tls. nur besprochen wurde, wollte er diesbezüglich Stellung beziehen. Ich nenne das Dossier bewusst (derzeit) von „Fake“. Das war schon zig Journalisten vor Monaten angeboten worden, die sicher jede ansatzweise glaubhafte Information gerne veröffentlicht hätten, aber diesen nicht.
Das hier die dt. Wirtschaft, die dt. Politik und damit auch die dt. Medien not amused sind, wird sich sicher „überhaupt nicht“ negativ äussern. Schon gar nicht wo die Metapher „Globalisierung-“ so gern und auffällig als pol. Kampfbegriff im Inneren genutzt wird.
Auf Abschottung gegenüber illegaler Migration, auf die setzt er aber tatsächlich. Aus sehr gutem Grund.
die Frage kann man sich doch nicht ernsthaft stellen. Das liegt doch ganz offensichtlich daran, daß die meisten vielen Produkte für den Endkunden auf die Produktionskosten ankommt. Die Zahl der Kunden, die lieber ein teureres aber ansonsten gleichwertiges Produkt kaufen, liegt im homöopathischen Bereich. Auch wenn natürlich bei direkter Ansprache die meisten Leute beteuern würden, daß sie ein amerikanisches Produkt auch dann kaufen würden, wenn es teurer ist, werden sich die meisten im Laden dann doch für das billigere Produkt entscheiden.
Was natürlich nicht nur für die USA, sondern auch in Deutschland gilt. Wer daran zweifelt, schaue sich die Angebotszettel der großen LEH-Ketten an oder beobachte einfach, was am Ende auf den Laufbändern vor den Kassen liegt.
Interessanterweise hat schon die US-Regierung im Jahre 1933 im Buy American Act festgelegt, daß einheimische Güter beim Einkauf durch öffentliche Stellen zwar zu bevorzugen sind, aber die Heimatliebe bei 25% Mehrkosten aufhört.
Im übrigen ist Trump ja vor allem von Leuten gewählt worden, die sich trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung finanziell irgendwie abgehängt fühlen. Daß sich ausgerechnet diese Klientel z.B. für Ford-Modelle begeistern werden, die nun doch nicht mittels niedriger Löhne in Mexiko, sondern irgendwo in den USA produziert werden, darf man wohl eher ausschließen.
In der Tat und deswegen sollte Trump auch eigentlich wissen, daß Unternehmen Arbeitsplätze schaffen und nicht der Staat. Der kann allenfalls unterstützend tätig werden, aber das geschieht gewiß nicht dadurch, daß er den Unternehmen sagt, was sie zu tun und zu lassen haben. Erst recht nicht, wenn es darum geht, die Umsetzung von unter ökonomischen Gesichtspunkten getroffenen Investitionsentscheidungen mit irgendwelchen abstrusen Drohungen zu verhindern.