Der Islamische Staat (IS)

Hi.

Ich möchte den „Islamischen Staat“ (IS) zur Diskussion stellen und diese mit einigen Informationen über seine Geschichte und seine religiöse Ideologie einleiten. Es geht mir dabei nicht um die Frage des Verhältnisses von Religion und Gewalt am Beispiel des IS, sondern um die Frage des Stellenwerts der vom IS beanspruchten religiösen Ideologie (Wahhabismus) bzw. der IS-Interpretation dieser Ideologie im Gesamtgefüge der islamischen Religion - soll heißen: Wie islamisch ist der IS?   

  1. Geschichte: 

Die Gruppe, aus der sich der IS entwickelte, wurde 1999 unter dem Namen „The Organization of Monotheism und Jihad“ gegründet. Im Oktober 2004 schloss sie sich unter ihrem Führer Abu Musab al-Zarqawi der Al-Qaida um Osama bin Laden an, dem al-Zarqawi Gefolgschaft schwor. Die Gruppe wurde umbenannt in „The Organization of Jihad’s Base in the Country of the Two Rivers (= Zweistromland)“, war aber auch als „Al-Qaida in Iraq“ (AQI) bekannt.  

Abu Musab al-Zarqawi, ein Bombenexperte, war für viele Terroranschläge im Irak verantwortllich und gehörte zu den meistgesuchten Terroristen der Welt. Ideologisch unterschied er sich von Bin Laden durch seine Feindschaft gegenüber den Schiiten, denen Bin Laden versöhnlich gegenüberstand. Im Juni 2006 bombardierte eine US-Einheit den Standort al-Zarqawis, der seinen Verletzungen kurz darauf erlag.  

Am 12. Oktober 2006 schloss sich die AQI, nunmehr auch „Mujahideen Shura Council“ genannt, mit mehreren anderen irakischen Aufstandsbewegungen zusammen. Bei der Zeremonie schworen die Beteiligten, die irakischen Sunniten von der schiitischen Unterdrückung zu befreien, Allahs Ruhm zu mehren und dem Islam den alten Glanz zurückzugeben. 

Einen Tag später, am 13. Oktober, vollzog sich die Gründung des „Islamic State of Iraq“ (ISI) unter der Führung von Abu Abdullah al-Rashid al-Baghdadi (formeller Chef) und dem Topterroristen Abu Ayyub al-Masri (faktischer Chef). Die Gründung wurde von rivalisierenden Jihad-Gruppen inner- und außerhalb des Irak sehr skeptisch aufgenommen. Beide Führer wurden dreieinhalb Jahre später bei einer US-Operation im April 2010 getötet. 

Am 16. Mai 2010 übernahm das jetzige Haupt des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, die Führung der Gruppe (zu dieser Zeit noch ´ISI´). Den Namen ´Abu Bakr´ übernahm al-Baghdadi vom ersten Kalifen nach Mohammed, Abu Bakr, um zu signalisieren, dass er sich in der Tradition dieses Kalifen fühlt. Al-Baghdadi wurde 1971 im Irak geboren, ist mit einer syrischen Aktivistin verheiratet und verfügt über einen Master- und Doktortitel in Islamwissenschaften, erworben an der Bagdader Universität für Islamstudien (die Angaben gehen auf IS-Quellen zurück). Die USA haben ein Kopfgeld von 10 Mio Dollar auf ihn ausgesetzt. Nur Ayman al-Zawahiri, Chef der globalen Al-Qaida, genießt einen höheren Stellenwert: Sein Kopfgeld beträgt 25 Mio. Zum Vergleich: Auf Osama bin Laden waren 50 Mio ausgesetzt.  

Ab 2010 wurden unter al-Baghdadi zahlreiche Terroranschläge, darunter auf die Umm-al-Qura-Moschee in Bagdad, ausgeübt. Nach Bin Ladens Tod im Mai 2011 schwor al-Baghadi öffentlich Rache. Es begann eine Welle von Selbstmordanschlägen des ISI. Im August 2010 bekannte sich der ISI im Internet zu über 100 Anschlägen aus Rache für Bin Ladens Tod. In den nächsten Jahren brach die Kette der ISI-Terroranschläge nicht ab. 

Am 8. April 2013 benannte sich der ISI aufgrund seiner auf syrisches Gebiet erfolgten Expansion in „ISIS“ um (Islamic State of Iraq and al-Sham / ´al-Sham´ steht für Syrien).  

Am 29. Juni 2014 gab Abu Bakr al-Baghdadi in der Moschee von Mosul die Gründung eines Kalifats mit dem Namen „Islamic State“ bekannt. Westliche Kommentatoren notierten sarkastisch, dass er dabei eine Rolex, also ´das´ Symbol westlichen Konsumdenkens, am Handgelenk trug. Der IS verkündete im Zusammenhang mit der Kalifatsgründung: „Die Legalität aller Emirate, Gruppen, Staaten und Organisationen wird nichtig, sobald die Autorität des Kalifats sich auf ihr Gebiet ausweitet und dessen Truppen ihr Gebiet besetzt“. Damit versucht der IS die Vereinheitlichung der getrennten Gebiete von Irak und Syrien zu einem Kalifat zu legitimieren.

Mit der Kalifatsgründung hat der IS das Ziel erreicht, dass er sich - unter anderem Namen - im Jahr 2004 gesteckt hatte. Z.Zt. verfügt der IS über 6000 Kämpfer im Irak und etwa 3000-5000 in Syrien, davon die Hälfte aus dem Ausland. Fast 1000 kommen aus Tschetschenien und 500 aus Frankreich, Großbritannien und dem Rest Europas. Das Vermögen des IS wird auf zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. Seine militärische Ausrüstung besteht u.a. in SA-7- und Stinger-Raketen, M79-OSA- , HJ-8- und AT-4-Spigot-Panzerabwehrwaffen, Type-59-Kanonen, T-72-Panzern, ZU-23-2-Flugabwehrkanonen, BM-21-Mehrfachraketenwerfersystemen, mindestens einer SCUD-Boden-Boden-Rakete usw. usf. Das IS-Militär ist extrem gut ausgebildet, teilweise sogar durch den Mossad. Seine Internet-Propaganda ist professioneller als die mancher großer US-Firmen. Seine Attraktivität auf junge Menschen ist ungeheuer - kürzlich ist z.B. eine 15jährige französische Muslimin Mitglied des IS geworden, sie hantiert jetzt mit Waffen.
   

  1. Ideologischer Hintergrund 

Eine wesentliche Ursache für die Radikalität des IS stellt der in das 7. Jahrhundert zurückreichende Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten dar. Global gesehen bilden die Sunniten deutlich eine Mehrheit unter den Muslimen (85 Prozent), im Irak aber dominieren die Schiiten (etwa 2/3), was in den letzten Jahren zu einer politisch-wirtschaftlichen Unterdrückung des sunnitischen Anteils führte, großen Unmut unter den Sunniten erzeugte und damit den Aufstieg des sunnitischen IS begünstigte. 

Es geht im sunnitisch-schiitischen Konflikt ursprünglich um die Frage, wer auf welche Weise die Nachfolge des Religionsstifters Mohammed antreten dürfe. Mohammed hatte bei seinem Tod 632 keine Instruktionen hinterlassen, die den Modus der Nachfolge regeln. Mehrere Männer konkurrierten um die begehrte Funktion, darunter der Schwiegervater von Mohammed, Abu Bakr, und Mohammeds Schwiegersohn Ali. Das Rennen machte Abu Bakr, Mohammeds erster Anhänger und ergebenster Gefolgsmann. Er nannte sich „Nachfolger des Gesandten Gottes“, woraus später der Kalif-Begriff entstand. Ein ´Kalif´ war somit ein von einer Versammlung gewählter Führer der muslimischen Gemeinschaft. Ali, der von seinen in der Minderheit befindlichen Anhängern als rechtmäßiger Nachfolger angesehen wurde, weil - so glaubten sie - Allah ihn als Sohn Mohammeds ausgewählt habe, gelang es erst bei der Wahl des vierten Kalifen (nach Mohammed), sich durchzusetzen. Er wurde fünf Jahre nach seinem Amtsantritt aber vergiftet.  

Aus diesem Konflikt erwuchs die Spaltung der muslimischen Gemeinschaft in Sunniten und Schiiten, erstere die Anhänger eines Kalifats auf der Basis einer Abstimmung über den ´besten´ Muslim, letztere die Anhänger des sog. Imamats auf der Basis der Blutlinie, ausgehend von Mohammeds Tochter Fatima (Ehefrau des Ali) als Erbfolge aller Imame. Ein Kalif fungiert hauptsächlich als weltlicher, ein Imam als geistiger Führer. In einem Imam manifestiert sich, so die schiitische Ideologie, das ´gesegnete Licht´ Mohammeds und Alis, welche auf Erden als Inkarnationen präexistenter Engelwesen wirkten. Die Sunniten lehnen die Anschauung, Imame seien Träger des himmlischen Lichts, allerdings rigoros ab, sie beharren auf der menschlichen Führerschaft eines Kalifen. 

Eine in der sunnitischen Tradition stehende radikale Erneuerungsbewegung war im 18. Jahrhundert der Wahhabismus. Diese Ideologie deckt sich weitgehend mit dem Salafismus, kann aber als eine besonders radikale Form des ohnehin schon radikalen Salafismus gelten. Eben diese hyperradikale Form ist Grundlage des IS-Denkens. 

Muhammad ibn Abd al-Wahhab (1703–1792) war ein Prediger und Gelehrter im Gebiet von Nejd (heutiges Saudi-Arabien), der, so die Überlieferung, mit zehn Jahren den Koran auswendig kannte, die Gebete der Gemeinde seines Ortes leitete und sogar heiratete. Er studierte die Lehre des Ahmad Ibn Hanbals (780-855), des Begründers der Hanbali-Schule, der zufolge der Koran das vollständige Wissen von Allah vermittelt und daher nicht ergänzungsbedürftig ist. Al-Wahhab übernahm diesen Purismus und propagierte die Reinigung des Islam von (seiner Meinung nach) abergläubischen, den wahren Islam verfälschenden Vorstellungen. Er störte sich z.B. am Heiligenkult, an Pilgerreisen zu Schreinen und Gräbern, an Gebeten zu Verstorbenen und an der Feier des Geburtstags des Propheten Mohammed, worin er einen ähnlichen Aberglauben erblickte wie im christlichen Kult um Jesus. Auch das Errichten von Grabsteinen für Verstorbene galt ihm als Sünde gegen Gott. Alles religiöse Fühlen ist einzig auf Allah auszurichten, den einzigen und unteilbaren Gott. Wer sich daran nicht hält, ist, so al-Wahhab, ein Abtrünniger, der nicht zu leben verdient, muss also getötet werden, darüber hinaus sind die Frau und die Töchter des Abtrünnigen mit Vergewaltigung zu bestrafen und sein Besitz zu konfiszieren. Alle gelehrten Neuerungen, die nach den ersten drei Kalifaten in den Islam eingeführt wurden, erachtete al-Wahhab als nicht authentisch und nicht notwendig, sie waren also abzulehnen.  

Der entsprechende islamische Begriff für Neuerungen, die nicht im Einklang mit dem Koran und der Sunna (= Verhaltensnormen, die sich aus dem Koran nach Mohammeds Vorbild ableiten lassen) stehen, lautet ´bida´. So heißt es in einem Hadith, Mohammed in den Mund gelegt:  

Fürwahr, die wahrhafteste Mitteilung ist das Buch Allahs, die beste Leitung ist die Leitung Mohammeds, das schlechteste der Dinge sind die Neuerungen, jede Neuerung ist Ketzerei und jede Ketzerei ist Irrtum und jeder Irrtum führt in die Hölle. 

1741 wurde al-Wahhab, nachdem er wegen seiner Radikalität aus seinem Heimatort vertrieben worden war, vom Stammesfürsten Ibn Saud aufgenommen und gefördert. Ibn Saud nutzte al-Wahhabs Lehre als Ideologie, welche die brutale Unterwerfung anderer muslimischer Stämme legitimierte (die vor der Wahl standen, wahhabistisch zu werden oder zu sterben), und errichtete bis 1790 auf dem größten Teil der Arabischen Halbinsel sein Reich, die Grundlage des heutigen Saudi-Arabien. Die irakisch-schiitische Stadt Karbala wurde 1801 überfallen und 5000 Einwohner mit einer - wie ein britischer Augenzeuge berichtet - „besonderen Grausamkeit“ massakriert.  

Der Wahhabismus ist heute die offizielle Ideologie Saudi-Arabiens. Was die saudische Variante von der IS-Variante unterscheidet, ist die Beanspruchung der al-Wahhab´schen Formel von den drei Grundpfeilern („ein Herrscher, eine Autorität, eine Moschee“) durch das saudi-arabische Königtum. Damit tritt der IS in offene Konkurrenz zu Saudi-Arabien als wahrer Repräsentant des Wahhabismus. Anhänger dieser Glaubensrichtung und damit potentielle Unterstützer des IS gibt es außer in Saudi-Arabien in Kuwait, Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jemen, Pakistan, Afghanistan, Ägypten, Nigeria, den Philippinen usw. usf. Auch in der BRD gibt es wahhabitische Ableger, z.B. in Bonn (König-Fahd-Akademie).

Die Fragen sind also: 

Wie islamisch ist der IS?  

  1. Repräsentiert er den Wahhabismus?  

(bei Kommentatoren besteht daran wenig Zweifel) 

  1. Repräsentiert der Wahhabismus tatsächlich das wahre Wesen des Islam?

 (hier gehen die Meinungen weit auseinander) 

Chan

Das kommt darauf an, aus welcher Richtung man kommt.
Sunniten gegen Schiiten, alle zusammen gegen die Kurden usw.
Am Freiteg beten sie alle mit dem selben Koran den selben Gott an.
Es gibt zwar nur einen Koran, aber der Islam ist so monotheistisch wie der Hinduismus.
Such dir die passsende Stelle raus und es ist erlaubt oder verboten. Da kann man sich den Glauben zurechtbiegen, wie man will.

Hallo,

auch hier belegst Du bitte (so wie im Bereich Außenpolitik bereits erbeten) anhand glaubhafter Quellen, dass IS-Kämpfer u.a. vom Mossad ausgebildet werden/wurden. Danke.

Bislang sehe ich das als pures Verschwörungsgesülze an.

vdmaster

Frage der Bildung

Wie islamisch ist der IS?  

Eine qualitative Antwort darüber, „wie“ sehr die Organisation „Islamischer Staat“ wirklich islamistisch ist, wäre doch nur spekulativ, und daher ist auch jede ernsthafte Antwort unsinnig.

  1. Repräsentiert er den Wahhabismus?  

Zweifelsohne.

  1. Repräsentiert der Wahhabismus tatsächlich das wahre Wesen
    des Islam?

Was ist denn das „wahre Wesen“ des Islam? Wer könnte dies denn seriös je beantworten? Nicht mal der Begründer dieser Religion aus dem Geistes der jüdischen und christlichen Vorstellung von nur einem allmächtigen Gott wäre dazu in der Lage, ohne sich andauernd in logische Widersprüche zu verwickeln. Demnach ist also auch jede Antwort zu diesem Punkt unsinnig.

Ja gut, mich interessiert Religion ernsthaft gesagt nulllkommanull, und deshalb schäme ich mich. Ich schäme mich eigentlich weniger vor anderen als vielmehr vor mir selbst, denn meine Kommentare hier in diesem Brett stimmen oft gar nicht mit meinem „wahren Wesen“ überein. Wenn Nietzsche recht hat („Licht wird ALLES, was ich fasse“ ist sicherlich STARK übertrieben!!) mit seiner äußerst klugen Feststellung: es gibt nichts UNPERSÖNLICHES (gab es nie, wird es nie geben, weder in der Religion, noch in der Philosophie und natürlich eben sowenig in der angeblich „neutralen“ Wissenschaft), dann wäre die eigentlich richtige Frage nach dem „wahren Wesen“ des Menschen, oder im Sinne Feuerbachs gewendet, auf uns selbst. Wenn also nach dem „wahren Wesen“ einer Religion gefragt wird, so wäre eine Antwort ohne den PERSÖNLICHEN Bezug zum Fragesteller schon von vornherein eine Plattheit, denn ohne ein PERSÖNLICHES Interesse hätte der Poster dieser Frage nicht einen längeren Artikel geschrieben, als ich das je hier in diesem Brett zelebrierte, das ist mutig!

Wenn man den FEIND kennt, weiß man erst dann, wer man selber ist (man prüfe sich selbst, wie wichtig es für die personale Identität ist, einen „Feind“ zu haben), das ist meine Gegenfrage zu denen des UPs. Diese Erkenntnis als politische Theorie (siehe Carl Schmitts „Der Begriff des Politischen“ oder Samuel Huntingtons „Kampf der Kulturen“) kann, wieder an Nietzsches Feststellung anknüpfend, gar nie UNPERSÖNLICH sein, wobei es darum geht, sich selbst durch die Beantwortung der Fragen klarer zu werden, wer man selber ist, und wer man selber sein will, in bewusster Abgrenzung zu anderen Weltanschauungen. Um es noch deutlicher zu artikulieren: Menschen identifizieren sich in Kollektiven mit ihrer Religion, die in sprachlichen, bildlichen und gefühlten Strukturen zur Identitätsbestimmung wird, nach Vaihingers Philosophie des Als Ob und Metzingers Selbstmodelltheorie. Es weiß niemand, wer er als „wahres Wesen“ selber ist, aber dazu dient ein Glaube, bis hin zum Fanatismus.

Es ist eine Frage der Bildung, sich selbst zu erkennen, diese Selbsterkenntnis fehlt allen Fanatikern.
CJW

Hi.

auch hier belegst Du bitte (so wie im Bereich Außenpolitik
bereits erbeten) anhand glaubhafter Quellen, dass IS-Kämpfer
u.a. vom Mossad ausgebildet werden/wurden. Danke.
Bislang sehe ich das als pures Verschwörungsgesülze an.

Ich schrieb a.a.O. schon, dass es um die Ausbildung von (einigen wenigen) IS-Kämpfern vor deren IS-Zeit geht, diese also erst nachträglich der IS beitraten. Mit Snowdens Behauptung (bzw. der angeblichen Behauptung) hat das nichts zu tun. Eine Quelle nenne ich jetzt nicht, weil dann eine ewige Debatte um ein Thema losgeht, das wegen der geringen Anzahl der Betroffenen nicht so bedeutend ist, wie es dir gerade erscheint, weil du die Snowden-Behauptung damit assoziierst. Im viel größeren Maßstab geschah ähnliches bekanntlich beim Afghanistankrieg, als die CIA Taliban-Kämpfer für den Widerstand gegen die Sowjets ausbildete - ein Schuss, der später massiv nach hinten losging.

Über ein Training späterer IS-Kämpfer durch die US-Armee zum Zwecke des Widerstandes gegen Syriens Assad ist hier nachzulesen:

(der Autor des WND-Artikels, Aaron Klein, schreibt u.a. für das jüdische Wochenmagazin „The Jewish Press“)

http://www.wnd.com/2014/06/officials-u-s-trained-isi…

sowie hier:

http://www.thenewamerican.com/usnews/foreign-policy/…

Chan

Hi.

Das kommt darauf an, aus welcher Richtung man kommt.
Sunniten gegen Schiiten, alle zusammen gegen die Kurden usw.

Natürlich sehen das die unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich. Die Frage bleibt, welche Aspekte einer Offenbarungsreligion als authentisch zu bewerten sind, egal ob man das aus der Innen- oder der Außenperspektive betrachtet. Das Christentum des 4. Jahrhunderts z.B. ist, wegen seiner vielen Neuerfindungen im Vergleich mit dem Christentum des 2. Jahrhunderts, als unauthentisch anzusehen, auch wenn der Katholizismus wesentlich darauf basiert. In ´Entwicklungsreligionen´ dagegen (wie ich die Nicht-Offenbarungsreligionen jetzt mal nenne möchte) entwickeln sich die Vorstellungen und Praktiken, ohne dass man - als Außenstehender - eine Differenzierung bez. Authentizität vs. Abweichung vornehmen könnte. Es gibt dort, im Unterschied zu Offenbarungsreligionen, keinen festen Kanon, von dem abzuweichen als Ketzerei verdammt werden könnte.

Eine bekannte Islamwissenschaftlerin, Natana J. DeLong-Bas, vertritt dezidiert die Meinung, dass der Wahhabismus den ´originalen´ Islam am besten repräsentiert:

http://www.mei.edu/profile/natana-j-delong-bas

Sie streitet ab, dass der Wahhabismus ein terroristisches Potential hat und glaubt, dass jihadischer Terror im Nahen Osten nur aus der Unterdrückung der arabischen Bevölkerung durch Amerikaner und Israelis resultiert. Man kann Frau Delong-Bas natürlich als Parteigängerin der Saudis ansehen (was evt. zutrifft), dennoch sollte man sich mit ihren Behauptungen auseinandersetzen. Ich melde mich in diesem Zusammenhang noch zurück.

Am Freiteg beten sie alle mit dem selben Koran den selben Gott an.

Das lässt sich aus der Außenperspektive schlecht beurteilen. Zudem geht es nicht um die Gottesvorstellungen der verschiedenen Parteien, sondern um die Art und Weise der jeweiligen Gottesverehrung, die, folgt man den Wahhabiten, ganz radikal auf Allah zu fokussieren sei ohne das Drumherum, das sich nach den ersten drei Kalifaten in der islamischen Theologie ausbildete. Das erinnert an die Versuche von Martin Luther, die (seiner Ansicht nach) unchristlichen Auswüchse in der katholische Lehre rückgängig zu machen.

Chan

Das Gefahrenpotential der IS-Ideologie
Hi.

Eine qualitative Antwort darüber, „wie“ sehr die Organisation
„Islamischer Staat“ wirklich islamistisch ist, wäre doch nur
spekulativ, und daher ist auch jede ernsthafte Antwort
unsinnig.

Ich meine, dass man sowohl aus atheistischer als auch aus innerreligiöser Perspektive eine Antwort auf die Frage geben kann, wo eine Offenbarungsreligion aufhört, authentisch zu sein. In Bezug auf das Christentum ist das nicht schwer; ein Protestant wie Adolf von Harnack z.B. hat sich vehement gegen den Anspruch des Katholizismus ausgesprochen, das authentische Christentum zu repräsentieren; seine Argumente sind auch für Atheisten nachvollziehbar. Dass es dazu auch Gegenmeinungen gibt (z.B. Ratzinger), versteht sich.

Ich meine daher, dass man versuchen sollte, diese Frage in Bezug auf den IS-Wahhabismus (= radikalisierter Salafismus) zu klären, weil es dabei um Kriterien geht, die das Maß der Gefahr mitbestimmen , welche von der IS bzw. deren Ideologie ausgeht. Ein Verzicht auf eine Einschätzung bzw. Beurteilung ist nicht zu rechtfertigen, außer man nennt Denkfaulheit eine Rechtfertigung.

Mir schwebt als historisches Beispiel die Luther-Reformation vor, was aber nicht heißen soll, dass ich den Protestantismus mit dem Wahhabismus vergleiche :smile: Es geht mir nur um das gleiche Prinzip des ´back to the roots´ in beiden Bewegungen, das im Falle des Lutherismus beträchlichen Erfolg hatte. Man sollte auch nicht vergessen, dass Luther die römische Kirche als „vom Teufel gestiftet“ bezeichnete; nichts anders hat al-Wahhab hinter den ´Abtrünnigen´ den Satan am Werk gesehen. (Ich hoffe, dass die protestantischen Leser mit dieser nur punktuellen Vergleichung leben können)

Chan

Natürlich sehen das die unterschiedlichen Richtungen
unterschiedlich. Die Frage bleibt, welche Aspekte einer
Offenbarungsreligion als authentisch zu bewerten sind, egal ob
man das aus der Innen- oder der Außenperspektive betrachtet.

Welche Offenbarung die erst nach jahren niedergeschrieben wurde ist authentisch?
Was wurde weggelassen, da es nicht in das Verständnis der Religion der Schreibers passte.
Es gibt Evangelien in denen Jesus verheiratet war und Kinder hatte. Wenn das wahr ist
und sich weiter fortgplanzt haben, leben heute Menschen unter uns, die direkt von Gott abstammen.
Warum steht das nicht in der Bibel? Weil es alles wrauf das Christentum beruht, ad absurdum erklären würde.
Genau so ist es mit dem Judentum und dem Islam.
Bei Monty Python bekommt Moses 3 Tafeln mit 15 Geboten und lässt auf dem Rückweg eine fallen. War es so oder nicht.

Das Christentum des 4. Jahrhunderts z.B. ist, wegen seiner
vielen Neuerfindungen im Vergleich mit dem Christentum des 2.
Jahrhunderts, als unauthentisch anzusehen, auch wenn der
Katholizismus wesentlich darauf basiert. In
´Entwicklungsreligionen´ dagegen (wie ich die
Nicht-Offenbarungsreligionen jetzt mal nenne möchte)
entwickeln sich die Vorstellungen und Praktiken, ohne dass man

  • als Außenstehender - eine Differenzierung bez. Authentizität
    vs. Abweichung vornehmen könnte. Es gibt dort, im Unterschied
    zu Offenbarungsreligionen, keinen festen Kanon, von dem
    abzuweichen als Ketzerei verdammt werden könnte.

Es sind alle „Entwicklungsreligionen“, da keiner nachprüfen kann, ab das Niedergeschriebene der Wahrheit entspricht , durch weiter erzählen verändert oder dem Zeitgeist angepasst wurde.

Eine bekannte Islamwissenschaftlerin, Natana J. DeLong-Bas,
vertritt dezidiert die Meinung, dass der Wahhabismus den
´originalen´ Islam am besten repräsentiert:

http://www.mei.edu/profile/natana-j-delong-bas

Sie streitet ab, dass der Wahhabismus ein terroristisches
Potential hat und glaubt, dass jihadischer Terror im Nahen
Osten nur aus der Unterdrückung der arabischen Bevölkerung
durch Amerikaner und Israelis resultiert. Man kann Frau
Delong-Bas natürlich als Parteigängerin der Saudis ansehen
(was evt. zutrifft), dennoch sollte man sich mit ihren
Behauptungen auseinandersetzen. Ich melde mich in diesem
Zusammenhang noch zurück.

Wahabismus ist die Berufung auf die Auslegung des Korans des Gelehrten Muhammad ibn Abd al-Wahhab und nicht der wahre Islam.
Beim Terror gegen Israel und den Westen mag sie Recht haben, aber wie erklärt sie den Terror innerhalb der islamischen Welt. Da bekämpft man sich schon seit Jahrhunderten.

Das lässt sich aus der Außenperspektive schlecht beurteilen.
Zudem geht es nicht um die Gottesvorstellungen der
verschiedenen Parteien, sondern um die Art und Weise der
jeweiligen Gottesverehrung, die, folgt man den Wahhabiten,
ganz radikal auf Allah zu fokussieren sei ohne das Drumherum,
das sich nach den ersten drei Kalifaten in der islamischen
Theologie ausbildete. Das erinnert an die Versuche von Martin
Luther, die (seiner Ansicht nach) unchristlichen Auswüchse in
der katholische Lehre rückgängig zu machen.

Doch genau darum geht es. Jede dieser Strömungen beruht auf einer Auslegung des Koran (ist bei anderen Religionen auch so). Sie begründen die Rechtmäßigkeit ihres Handels genau damit.
Wenn sie sich exakt an den Koran halten würden, gäbe es den Terror nicht,
Im Koran sthet nicht, daß das Nutzen von Bomben, Panzern, Autos, Handys und des Internets, etc. erlaubt ist.
Die Berufung auf ein höhers Wesen, ist die Aufgabe der eigenen Verantwortung für sein Tun.
Glaube ist die Verweigerung von Wissen.
Deswegen bin ich STRENG GLÄUBIGER ATHEIST.

Mir schwebt als historisches Beispiel die Luther-Reformation
vor, was aber nicht heißen soll, dass ich den Protestantismus
mit dem Wahhabismus vergleiche :smile: Es geht mir nur um das
gleiche Prinzip des ´back to the roots´ in beiden Bewegungen,
das im Falle des Lutherismus beträchlichen Erfolg hatte. Man
sollte auch nicht vergessen, dass Luther die römische Kirche
als „vom Teufel gestiftet“ bezeichnete; nichts anders hat
al-Wahhab hinter den ´Abtrünnigen´ den Satan am Werk gesehen.
(Ich hoffe, dass die protestantischen Leser mit dieser nur
punktuellen Vergleichung leben können)

Luther hat sich mit seinen Thesen gegen die Auswüchse in der katholischen Kirche seiner Zeit gewendet, gegen deren Anspruch auf Allmacht und Allwissendheit, sowie der Rechtfertigung auf ihr handeln aus diesem Anspruch. Für Ihn stellte dies einen Missbrauch der Religion dar (was nicht ganz falsch ist). Ablasshandel und Co. waren für ihn ein Werk des Teufels und hatten nichts mit der Bibel zu tun. Luther äußert sich nicht über ander Christliche Glaubensausrichtungen wie orthodoxe u.a.
Al-Wahhab stellt alle islamische Glaubensrichtungen außer seiner in Frage und verurteilt sie, weil nur er mit seiner Auslegung der einzig wahre Muslim ist und nimmt sich mit dieser Rechtfertigung das Recht heraus alles andere für Teufelswerk zu erklären.

Jede Religion passt sich den Umständen ihrer Zeit an. Wenn du als Muslim in Deutschland oder der EU arbeitest, kannst du nicht 5 mal am Tag beeten. Das bezahlt der Chef nicht. Für die meisten ist das auch kein Problem.

IS hingegen will die Realität ihrer Auslegung des Koran anpassen. Das ist das Gefährliche. Es gibt da keine Weiterentwicklung der Gesellschaft. Man bleibt im 6 Jh. stehen.
Keine Offenbarungsreligion ist fest zementiert. Sie sind so formuliert, das man sie sich seinem Lebensumfeld anpassen kann.
Mit streng nach „Du sollst nicht Töten“ hätte es seit Moses keinen Kreig mehr geben dürfen. Auch die Kreuzzüge sind vom Papst im Sinne des Glaubens gerechtfertigt worden.
Allein daß IS anderen ihre Art des Glaubens aufzwingen wollen, spricht gegen den Islam, der überwiegend tolerant ist.

Hallo,

ich hatte entgegen Deiner Vermutung Snwodens Behauptungen nicht assoziiert. zumal ich über sie erst im Zuge der Recherche über Deine als Tatsache geäußerte Behauptung stolperte.

Da es sich nach Deinen eigenen (jedoch immer noch unbelegten) Worten um wenige IS-Kämpfer handeln soll, war die Einlassung zum Mossad m.E. auch überflüssig. Nun schickst Du aber die USA als Ausbilder einiger ISIS-Kämpfer nach und spannst hierbei auch noch einen Bogen in Richtung AFG. Damit bedienst Du Dich eines unsachlichen, aber leider gerne verwendeten Stilmittels (die Verknüpfung etwas Bewiesenen [AFG] mit etwas scheinbar Belegtem [USA-ISIS] und anschliessender Übertragung auf etwas nur Behauptetes [ISR-ISIS]).

Zu Deinen Quellen über USA-ISIS:

Der zweite von Dir angeführte Link „The New American“ ist das alle zwei Wochen erscheinende Publikationsmedium der John Birch Society. Damit hast Du sozusagen den „heiligen Gral“ der amerikanischen Verschwörungsgemeinde ins Rennen geschickt, falls ich mir diese plakative Bemerkung erlauben darf. Die JBS gehört allerdings nicht zu den Antisemiten unter den Rechtsradikalen in den USA.

Hier wird Bezug genommen auf den Artikel von Aaron Klein und einer von Senator Randal Howard Paul (Kentucky) geschriebenen Kolumne. Paul gehört der Tea-Party innerhalb der republikanischen Partei an und ist ein ausgewiesener Fundamentalgegner jeglicher Politik der aktuellen Administration. Er unterscheidet nicht zwischen ISIS, Al Nusra und der FSA. Dass die USA Teile der FSA unterstützten ist ein sehr offenes „Geheimnis“.

Dein erster Link führt zu Aaron Klein, einem Investigativjournalisten, der ebenfalls ein ausgewiesener Gegner Obamas ist. Ich verweise auf die im Wiki-Artikel kurz angerissene Liste seiner Bücher. In Kleins Artikel selbst werden als Quelle jordanische Offizielle angeführt. Es reduziert sich hierbei auf diesen Satz von Klein selbst: „The [jordanischen] officials said dozens of future ISIS members were trained at the time as part of covert aid to the insurgents targeting the regime of Syrian President Bashar al-Assad in Syria.“

Du wirst mir sicherlich nachsehen, dass ich Äußerungen aus 2012 über zukünftige Mitglieder der ISIS als gemutmaßte Kaffeesatzleserei eines Journalisten ansehe. Eines Journalisten, der stets ein ausgewiesener Gegner Obamas war. Eines Journalisten, dem die politische Nähe zur Tea-Party förmlich aus den Zeilen quillt. Da in dem Artikel von Klein auf der SPIEGEL erwähnt wird, habe ich den fraglichen Artikel ebenfalls verlinkt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/amerikaner-tra…

So wird aus der Ausbildung einiger FSA-Kämpfer (das sind auch keine lupenreinen Demokraten und Menschenrechtler!) ganz schnell die Ausbildung von ISIS-Kämpfern durch die USA.

Wie Du selbst einräumst, handelt es sich (unabhängig davon ob Tatsache oder Mutmaßung) um einige Dutzend IS-Kämpfer. Na, dann hättest Du diesen Hinweis auch einsparen können. Ein späteres Abwandern von Kämpfenden zu einer anderen Fraktion wird sich niemals 100%ig verhindern lassen.

vdmaster

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Die richtige Frage
wäre für mich nicht, ob eine Religion (und dazu zähle ich jede Arten, egal in welcher Form) gewaltätig ist, wie zum Beispiel die IS, sondern vielmehr: Was will eine Religion?
Will sie Ordnung, weil…, Ordnung sein muss (vgl. meine Postings dazu mit derselben Überschrift - das Komma vor „weil“ soll dem Nachdenken darüber dienen)? Will sie Wahrheit? Will sie Kontrolle? Will sie Macht? Will sie Unterdrückung des einzelnen Menschen durch einen ideologisierten Massenwahn, usw. usf. Sofern eine Religion Gewalt anwendet, ist das für mich keine Frage, die mich zentral beschäftigt, weil ich mich sicher fühle, durch die, nach jahrtausendelangem Kampf erst seit Kurzem errungenen westlichen Werte von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten, die mir der säkularisierte Staat GARANTIERT, darauf vertraue ich der heutigen Politik. Gegen religiöse Gewalt helfen letztlich leider nur militärische Mittel.
CJW

Hi Claus.

Gegen religiöse Gewalt helfen letztlich leider nur
militärische Mittel.

Genau, das hat uns die Geschichte leidvoll gelehrt. Und die Macht beschert uns das geballte Wissen und nicht der idiotische Glaube welcher Art der auch immer sei.
Aber sie wissen bzw. glauben das nicht, also müssen sie es leider im Gottes Nahmen erfahren, wir haben keine andere Wahl.
Wissen ist die einzige Macht Punkt

CJW

Balázs

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Wie islamisch ist der IS?

Gar nicht. Die Anhänger des IS sind Fundamentalisten.

Damit klar wird, was ich meine: Fundamentalismus verteidigt (oder kämpft um) Tradition in Reaktion auf neuartige (globale) Verhältnisse. Er ist daher nicht auf Religion beschränkt, sondern er kann überall auftreten, wo Traditionen bedroht sind oder ausgelöscht werden. So kann es familialen Fundamentalismus, Geschlechterfundamentalismus und ethnischen Fundamentalismus geben. Sogar ökologischen Fundamentalismus.

Fundamentalismus ist zudem eine Dialogverweigerung und damit stets potentiell gefährlich. Und genau hier besteht der Zusammenhang zwischen diesen Formen der Gewaltanwendung, die auf den ersten Blick völlig heterogen wirken. Wie religiös ist denn Gewalt in der Familie? Eine sinnlose Frage, werden die meisten denken, gleiches gilt für jede Form von Fundamentalismus.

Demnach gilt: Auch wenn es sich um religiöse Werte handelt auf die sich der IS beruft, so geht es ihm um die Bewahrung von althergebrachten Traditionen, die in der modernen Welt angeblich bedroht sind. Nur zufällig sind diese Werte religiöser Art.

Wie islamisch ist der IS?

Genauso islamisch wie Gewalt zwischen den Geschlechtern christlich ist.

Demnach gilt: Auch wenn es sich um religiöse Werte handelt auf
die sich der IS beruft, so geht es ihm um die Bewahrung von
althergebrachten Traditionen, die in der modernen Welt
angeblich bedroht sind. Nur zufällig sind diese Werte
religiöser Art.

Nur zufällig? Wieso bist du dir da eigentlich so sicher? Es handelt sich ja um eine weit verbreitete Ansicht. Mit der fühlen wir uns sicherer, wie auch de Winterbestätigt:

„Also sagen wir weiterhin: Der Islam ist eine Religion des Friedens, und islamische Terroristen sind keine Muslime, sondern barbarische Mörder. Das stimmt zwar nicht, aber es ist sicherer, so was zu sagen.“

Es sich derart einfach zu machen und das Zusammentreffen von Religion und Gewalt auf den Zufall zu schieben, würgt eine notwendige Diskussion sofort ab:

„Das ist die Ironie bei den Grenzen der Toleranz: Wir sind nicht tolerant gegenüber jenen, die die grundlegenden Ideen des Islam analysieren und kritisieren wollen. Wer sagt, dass der Islam um einen brillanten, aber bizarren Charakter herum entstand, der jeden töten wollte, der nicht seiner Meinung war, der wird von der großen Mehrheit der Kommentatoren und Politiker zum Schweigen gebracht.“

Würdest also auch du dich der Schlussfolgerung annehmen, dass man im Hinblick auf den Islam keine Analyse und Kritik vornehmen dürfe?

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Demnach gilt: Auch wenn es sich um religiöse Werte handelt auf
die sich der IS beruft, so geht es ihm um die Bewahrung von
althergebrachten Traditionen, die in der modernen Welt
angeblich bedroht sind. Nur zufällig sind diese Werte
religiöser Art.

Nur zufällig? Wieso bist du dir da eigentlich so sicher? Es
handelt sich ja um eine weit verbreitete Ansicht. Mit der
fühlen wir uns sicherer, wie auch de Winterbestätigt:

„Also sagen wir weiterhin: Der Islam ist eine Religion des
Friedens, und islamische Terroristen sind keine Muslime,
sondern barbarische Mörder. Das stimmt zwar nicht, aber es ist
sicherer, so was zu sagen.“

de Winter schreibt ja selbst in dem von dir verlinkten Artikel:

Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind, während eine winzige Minderheit von einigen Tausend jungen Leuten nach Syrien reist, um sich einzureihen in die Kampftruppe eines wütenden und besessenen religiösen Kultes, der versucht, durch einen heiligen Krieg namens Dschihad der Welt den Lebensstil Arabiens im siebten Jahrhundert aufzuzwingen.

Die Tatsache also, dass nicht sofort alle Muslime sich dem IS anschließen, mehr noch: der IS muss seine Vorstellung vom „gerechten Leben“ seinen Glaubensbrüdern aufzwingen, das sollte doch reichen.

Genauso könntest du behaupten, die linksextremistische RAF hätte in den 70er Jahren das „wahre Deutschland“ repräsentiert, oder um die Vergleiche bis zum anderen Ende auszureizen, die Neonazis würden das „wahre Deutschland“ repräsentieren, das sie ja gerne wiederhergestellt sehen würden.

Es sich derart einfach zu machen und das Zusammentreffen von
Religion und Gewalt auf den Zufall zu schieben, würgt eine
notwendige Diskussion sofort ab:

Ich mache es mir keineswegs einfach, aber dass der IS rückwärts gerichtet ist, also Verhältnisse herstellen möchte, die den modernen Gegebenheiten entgegen stehen (das bestätigt ja auch de Winter) steht doch für Fundamentalismus, in zweiter Linie kommen dann die vermeintlichen Werte, die der Fundamentalismus instrumentalisiert, in diesem Fall den Islam.

„Das ist die Ironie bei den Grenzen der Toleranz: Wir sind
nicht tolerant gegenüber jenen, die die grundlegenden Ideen
des Islam analysieren und kritisieren wollen. Wer sagt, dass
der Islam um einen brillanten, aber bizarren Charakter herum
entstand, der jeden töten wollte, der nicht seiner Meinung
war, der wird von der großen Mehrheit der Kommentatoren und
Politiker zum Schweigen gebracht.“

Würdest also auch du dich der Schlussfolgerung annehmen, dass
man im Hinblick auf den Islam keine Analyse und Kritik
vornehmen dürfe?

Doch, in demselben Ausmaß, wie es auch bei christlichen Gemeinschaften oder Religionsgemeinschaften generell angebracht ist.

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Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass die meisten Muslime
auf der Welt friedlich sind, während eine winzige Minderheit
von einigen Tausend jungen Leuten nach Syrien reist, um sich
einzureihen in die Kampftruppe eines wütenden und besessenen
religiösen Kultes, der versucht, durch einen heiligen Krieg
namens Dschihad der Welt den Lebensstil Arabiens im siebten
Jahrhundert aufzuzwingen.

Die Tatsache also, dass nicht sofort alle Muslime sich dem IS
anschließen, mehr noch: der IS muss seine Vorstellung vom
„gerechten Leben“ seinen Glaubensbrüdern aufzwingen, das
sollte doch reichen.

Entscheidend ist aber dir Frage, warum „die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind“. Basiert das wirklich auf dem Koran oder spielt da nicht einfach nur die Vernunft eine Rolle? Im Übrigen ist Friedlichkeit ja schön und gut. Man kann aber trotzdem gefährliche Ideologien vertreten.

Genauso könntest du behaupten, die linksextremistische RAF
hätte in den 70er Jahren das „wahre Deutschland“
repräsentiert, oder um die Vergleiche bis zum anderen Ende
auszureizen, die Neonazis würden das „wahre Deutschland“
repräsentieren, das sie ja gerne wiederhergestellt sehen
würden.

Der Vergleich hinkt. Denn es wird ja bei uns nicht nur die Ideologie der Neonazis bekämpft. Die linke Mainstream-Meinung sieht ja alles, was nicht ganz so links ist wie sie, als braun an. Siehe etwa die Verunglimpfung der AfD.

Ich mache es mir keineswegs einfach, aber dass der IS
rückwärts gerichtet ist, also Verhältnisse herstellen möchte,
die den modernen Gegebenheiten entgegen stehen (das bestätigt
ja auch de Winter) steht doch für Fundamentalismus, in zweiter
Linie kommen dann die vermeintlichen Werte, die der
Fundamentalismus instrumentalisiert, in diesem Fall den Islam.

Auch hier scheinst du de Winters Punkt nicht verstanden zu haben. Du trennst einfach Islam vom Fundamentalismus. Dabei fehlt im Islam zum Beispiel der Ansatz einer Trennung von Staat und Religion nahezu komplett.

Würdest also auch du dich der Schlussfolgerung annehmen, dass
man im Hinblick auf den Islam keine Analyse und Kritik
vornehmen dürfe?

Doch, in demselben Ausmaß, wie es auch bei christlichen
Gemeinschaften oder Religionsgemeinschaften generell
angebracht ist.

Hmmm. Dann setzt du also christliche Grundsätze mit islamischen Lehren pauschal gleich? Oder die Tatsache, dass die christliche Welt - nach ebenfalls historisch sehr unrühmlichen Zeiten - zum Großteil den Prozess der Aufklärung vollzogen hat? Auch zu dieser Gleichmacherei hat de Winter übrigens etwas geschrieben:

„Im kulturrelativistischen Europa sind alle Religionen gleich. Wir reden uns immer wieder ein, dass die abrahamitischen Religionen von Natur aus friedlich sind. Die Option, Unterschiede zu machen zwischen Christentum, Judentum und Islam, muss unterdrückt werden […]“

Hallo Ultra,

ich gehe mal auf diesen wesentlichen Satz von dir ein:

[…]Du trennst einfach Islam
vom Fundamentalismus. Dabei fehlt im Islam zum Beispiel der Ansatz einer Trennung von
Staat und Religion nahezu komplett.

Ich trenne zu Recht. Du verwechselst nämlich Fundamentalismus mit dem Islam. Dazu sollte man sich auch die Enstehungsgeschichte des islamischen Fundamentalismus und den Nährboden für Extremismus in der Region ansehen, mehr dazu unten. Zuerst noch zu deiner Anmerkung hier, die die Trennung von Fundamentalismus und Islam aus meiner Sicht geradezu stützt:

Entscheidend ist aber dir Frage, warum „die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind“.
Basiert das wirklich auf dem Koran oder spielt da nicht einfach nur die Vernunft eine
Rolle?

Was willst du damit sagen? Das spielt doch im Zusammenhang mit Extremismus keine Rolle. Die Mehrheit der Islam-Gläubigen ist friedlich. Es handelt sich bei der Mehrheit der Islam-Gläubigen nicht um Extremisten.

Etwas mehr Hintergund zum Islamismus ist angebracht.

Ideen- und organisationsgeschichtlicher Hintergrund für den arabisch-islamischen Fundamentalismus ist die 1929 in Ägypten gegründete Muslimbruderschaft. Zu dieser Zeit setzten in Ägypten massive Wanderungen in die städtischen Zentren ein, es bildeten sich soziale Brennpunkte mit hoher Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und wenig Lebensperspektiven.

Die Muslimbruderschaft übernahm zahlreiche soziale und karitative Aufgaben und gewann rasch an Zulauf und Einfluss. Als Nasser in den 50er Jahren ein arabisch-sozialistisches Modell anstrebte, stellte sich eine politisierte Muslimbruderschaft gegen Nasser und wurde verboten. Ihr wichtigster Kopf zu dieser Zeit, Sayid Qutb, wurde 1966 hingerichtet.

Der Programmatik der Muslimbruderschaft zufolge verschmelzen Staat und Religion zu einer einheitlichen theokratischen Staats- und Gesellschaftsauffassung. Alle Grundlagen des Lebens orientieren sich an den Vorgaben des Koran und dem daraus abgeleiteten islamischen Recht, der Scharia. Die angebliche Blütezeit des Islam wird im 7. Jh. n. Chr. gesehen, und diese Zeit dient als Vision und „Goldenes Zeitalter“, das man herstellen möchte.

Soweit so gut.

Verschiedene Ereignisse revitalisierten die fundamentalistischen Strömungen seither immer wieder. Den verlorenen 6-Tage-Krieg und das auch von Nasser eingestandene Scheitern nutzten arabische Intellektuelle um den Fundamentalismus neu zu entwerfen, der Koran und die Sunna sollten anstelle des westlich-säkularen Modells zum alleinigen Maßstab für das Handeln werden.

Der bereits erwähnte Kolonialismus der europäischen Großmächte im 19. Jh., die Liberalisierungs- und Säkularisierungspolitik in der Türkei und im Iran unter dem Schah führten wieder zu islamistischen Gegenbewegungen, die wieder die Tradition (der Religion) gegen die Moderne ausspielten.

Islamismus erscheint vor diesem Hintergrund als rückwärtsgewandte, von Intellektuellen begründete Ideologie, die auf der Ablehnung der Verwestlichung der Gesellschaft und dem „goldenen Zeitalter“ des vom Propheten Mohammed errichteten Stadtstaates von Messina beruht.

Mit der Revolution im Iran und der beginnende Herrschaft von Ayatollah Komeyni wurde klar, dass es Islamisten möglich ist, einen Staat nach dem Modell eines Gottesstaates umzuformen. Die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan bereitete dem Islamismus weiter den Boden. Nun galt es der gewaltsamen Besetzung eines islamischen Landes durch „Ungläubige“ bewaffneten Widerstand entgegen zu setzen. Afghanistan wurde so zu einem Aufmarschgebiet für gewaltbereite Islamisten.

Die islamistische Bewegung erhält seit den 70er Jahren des 20. Jh. Zulauf. Faktoren die als maßgeblich gesehen werden sind: Die Demütigungen der Kolonialgeschichte, die kulturelle und technisch-wissenschaftliche Dominanz des Westens und nicht zuletzt: Die westlichen Versuche, die Rohstoffe des Nahen Ostens auszubeuten. Schätzungen zufolge (2005, Islamischer Fundamentalismus, Gemein / Redmer, Münster) beläuft sich fundamentalistische Anteil auf 20 Prozent des Welt Islam.

Das ist ein hoher Anteil, aber nichts desto trotz sollte klar geworden sein, dass der Islamismus als Ablehnung auf das westliche Wertesystem und als Gegenbewegung zu diesen steht. Den Nährboden habe ich auch dargestellt (soziale Probleme, Kriege).

Und der IS ist klar sichtbar auch für die bisher als Extremisten gesehenen Parteien zu radikal. Denn wenn ich mich einer weiteren Anmerkung widme wird klar, dass

Der Vergleich hinkt. Denn es wird ja bei uns nicht nur die Ideologie der Neonazis
bekämpft.

auch der IS aus den Reihen des Islam bekämpft, massiv bekämpft, wird.

Dazu:

Dann setzt du also christliche Grundsätze mit islamischen Lehren pauschal gleich?

Warum schätzt du als Atheist plötzlich christliche Grundsätze so sehr, und vor allem was verstehst du aktuell darunter? Eine ziemlich platte Argumentationskeule, ohne Substanz ist das so wie du es geschrieben hast.

Gruß
maria

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Hallo Maria,

Entscheidend ist aber dir Frage, warum „die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind“.
Basiert das wirklich auf dem Koran oder spielt da nicht einfach nur die Vernunft eine
Rolle?

Was willst du damit sagen? Das spielt doch im Zusammenhang mit
Extremismus keine Rolle. Die Mehrheit der Islam-Gläubigen ist
friedlich. Es handelt sich bei der Mehrheit der
Islam-Gläubigen nicht um Extremisten.

der zentrale Diskussionspunkt, der sich ja in den letzten Monaten immer stärker herauskristallisiert hat, ist der, inwieweit zentrale Glaubensinhalte im Islam als fundamentalistisch einzustufen sind. Siehe nur exemplarisch: Abdel-Samad, „Der islamische Faschismus“. Zu analysieren ist etwa, wie die Glaubenslehre an sich zu Themen wie Kritik am Islam, Abkehr vom Islam, Trennung von Staat und Religion usw. steht. Vor diesen Fragen drückst du dich ja von vornherein, wenn du jegliche fundamentalistische Einstellung pauschal von den Glaubenslehren trennst.

Überspitzt formuliert: Ist der aufgeklärte Moslem aufgeklärt, weil er sich zentralen Glaubenslehren zuwendet oder weil er sie relativiert?

Etwas mehr Hintergund zum Islamismus ist angebracht.

Ideen- und organisationsgeschichtlicher Hintergrund für den
arabisch-islamischen Fundamentalismus ist die 1929

Ich kürze dies einfach mal an dieser Stelle ab. Wir haben 2014. Das, was heute geschieht, kann man nicht durch das relativieren, was vor Jahrzehnten passiert ist.

Koran und Scharia, die ja auch anführst, treffen nun mal gewisse Aussagen. Wieso gestehst du nur denen eine islamkonforme Einstellung zu, die diese Aussagen nicht wörtlich nehmen? Das ist schon widersprüchlich. Die Ausgangsfrage war doch gerade, wie weit der Fundamentalismus im Kern in der Religion angesiedelt ist. Da kann man doch nicht einfach sagen: Ja, es steht dort alles, aber alle, die das umsetzen, sind keine Moslems.

Dann setzt du also christliche Grundsätze mit islamischen Lehren pauschal gleich?

Warum schätzt du als Atheist plötzlich christliche Grundsätze
so sehr, und vor allem was verstehst du aktuell darunter? Eine
ziemlich platte Argumentationskeule, ohne Substanz ist das so
wie du es geschrieben hast.

Woher weißt du denn, dass ich Atheist bin? Als christlichen Grundsatz verstehe ich beispielsweise, dass die Religion in erster Linie als Mittel für das private Seelenheil angesehen wird. Und zwar ausschließlich. Im Islam ist dagegen von Eroberungen, Unterwerfungen und von einem eigenen Rechtssystem die Rede. Das macht die Sache schon in der Theorie schwieriger. Und was darüber hinaus in islamisch geprägten Gesellschaften tatsächlich so alles passiert, ist nun mal so, wie es ist.

Link zur Diskussion
Hier noch ein Link zu einer Diskussion, mit dem von mir angesprochenen Autor zu dem dazugehörigen Thema: SRF Mediathek.

Ich kürze dies einfach mal an dieser Stelle ab. Wir haben
2014. Das, was heute geschieht, kann man nicht durch das
relativieren, was vor Jahrzehnten passiert ist.

Meine Auffassung von der Entstehung der IS während der Besatzungszeit durch die USA sowie im Zuge der Revolution in Syrien habe ich im Politikbrett schon gebracht, aber es stimmt ich hätte dies hier noch hinzufügen sollen. Jedenfalls reiht sich diese nahtlos in die historischen Betrachtungen ein, die alleine deswegen nicht unnötig sind, weil sie die Kontinuität der Bedingungen zeigen, zu denen islamistische Elemente immer wieder erstarkt sind. Nicht anders ist es mit dem IS.

der zentrale Diskussionspunkt, der sich ja in den letzten Monaten immer stärker
herauskristallisiert hat, ist der, inwieweit zentrale Glaubensinhalte im Islam als
fundamentalistisch einzustufen sind.

Dazu sollte man nicht vergessen, dass es (A) nach Mohammeds Tod im Jahr 632 zu einer Spaltung des Islam kam, in die zwei Hauptrichtungen Sunniten – heute etwa 90 Prozent aller Muslime – und Schiiten. Beide Richtungen brachten mehrere Rechtsschulen hervor, die den Koran unterschiedlich interpretieren.

Weiters (B) darf der Koran als Wort Gottes nur auf Arabisch gelesen werden. Jegliche Übersetzung gilt bereits als Auslegung. Dadurch ist Arabisch zu einer alle Muslime verbindenden Sprache geworden, auch wenn die meisten gerade nur so viel lernen, dass sie die vorgeschriebenen Gebete sprechen und verstehen können.

Wenn du also von „dem Islam“ sprichst, ignorierst du die unterschiedlichen Rechtsschulen (Punkt A), und wenn du von der Bedeutung des Koran als eine Art „Kampfschrift“ ausgehst, ignorierst du (B), dass ihn die meisten Gläubigen nicht wirklich lesen oder lesen können und abhängig von Interpretationen sind.

Anders ausgedrückt, der Koran als Schrift und Ausgangspunkt für den Fundamentalismus wird von dir überbewertet, gleiches Potential bietet die Bibel. „Der Islam“ wird von dir als Gesamtheit gesehen, die es nicht gibt und damit von dir „über den Kamm geschoren“.

Zum Video: Ein Politikwissenschaftler sieht „den Islam“ als fundamentalistisch und im Koran die Grundlage dafür, ein Religionswissenschaftler sieht dies anders. Für wie bedeutend ich den Koran als Grundlage halte habe ich oben eben ausgeführt. Der Fundamentalismus ist nach wie vor ein Thema der in die Politik gehört, diese Erkenntnis sollte auch die Historie in meinem vorigen Beitrag belegen.

Woher weißt du denn, dass ich Atheist bin?

Ich lese mit, auch wenn ich nicht immer mitschreibe. Stimmt doch, oder?

dass die Religion in erster Linie als Mittel für das private Seelenheil angesehen wird

Das als christlichen Grundsatz zu sehen finde ich erheiternd.

Gruß
maria

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